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Comic Blog


Freitag, 09. März 2007

Iron Man – Der Film

Filed under: Comics im Film,Superhelden — Michael um 23:20

Iron Man MovieDie Welle der Comic-Verfilmungen reißt nicht ab: Mit Iron Man kündigt sich für 2008 der nächste Marvel-Klassiker an. Als Zeichentrickfigur durften wir ihn schon bewundern, nun folgt die Realverfilmung. Unter www.ironmanmovie.com wird man bestimmt bald sehen können, wie sich das Projekt entwickelt. Wer die geballte Ladung Info zu einem der Gründungsmitglieder der Rächer haben will, kann auch noch unter www.marvel.com/movies/Iron_Man nachschauen.

Apropos Marvel-Verfilmungen! Die Fortsetzungen rollen ja auch weiter. Hulk läuft auch wieder grün an. Die Gerüchteküche kocht. Aber Marvel wäre auch dumm, würden sie nach dem tollen Auftakt mit Eric Bana nicht nachziehen. Hier kann ich mir eine Fortsetzung jedenfalls zehnmal besser vorstellen, als bei dem Punisher. Der Film war in Ordnung, aber es war natürlich nicht so spektakulär. Interessanter könnte es werden, wenn der Punisher im Auftrag des Herrn zurückkommt. – Was wohl nicht passieren wird. IMDB weist den Start des Films für November 2007 aus.
Ich werde sowieso nicht drumherum kommen, den Film zu sehen. Das muss einfach sein. 😀

Immer noch nicht genug? IMDB weist auch schon auf die Wolverine-Verfilmung hin, die uns voraussichtlich 2008 erreichen wird. Hugh Jackman ist jedenfalls eine Spitzenbesetzung für den kleinen Krallenmann.
Das wird noch ein heißes Comic-Jahrzehnt. Was ich mir wünschen würde, wäre noch eine schöne Verfilmung einer Albenreihe. Na, mal sehen. 🙂

Samstag, 01. April 2006

Gefangener im Todeslager

Filed under: Superhelden — Michael um 13:15

Wolverine 27Polen 1942. Ein Konzentrationslager. Ein kleiner sehr behaarter Gefangener wird ein ums andere Mal getötet, stirbt aber nicht. Langsam aber sicher treibt dieser Mann den Leiter des Lagers in den Wahnsinn.

Wolvie ist alt, das wissen die Fans von Logan, Waffe X, oder wie immer man ihn nennen will. Deshalb wird es niemanden verwundern, dass er im Zweiten Weltkrieg bereits Wege gefunden hat, um den Feind zur Weißglut zu treiben. Als Gefangener Nummer Null ist Logan wie ein Geist.
Näher möchte ich gar nicht auf die Geschichte eingehen. Dazu ist sie auch allzu kurz und lebt von sich wiederholenden Szenen, die hier allerdings durchaus Sinn haben. Was mich an der Geschichte stört, ist Mark Millars Einfallslosigkeit: Schon wieder Zweiter Weltkrieg? Amerikanische Autoren geheimnissen ziemlich viel in dieses Zeitalter hinein. Das hat es zwar schon seit vielen Jahren gegeben und Indiana Jones trat in den 80ern eine zweite große Welle dazu los, aber irgendwann sollte es gut sein.

Hätte es nicht ein anderer Krieg sein können? Oder trauen sich die Amerikaner nicht an ihre Kriege heran? Was ist mit Vietnam, Schweinebucht, Panama, Afghanistan, Golfkriege und und und? Was ist mit afrikanischen oder südamerikanischen Terror-Regimen? Was ist mit Kambodscha?
Wann verwenden US-Autoren den Holocaust nicht mehr als Comic-Spielplatz?
Es sollte eigentlich an der Zeit sein. Sehen wir einmal von der Brutalität der Geschichte ab. (Ist die Szenerie auch sehr klein, der Leser sieht, was geschieht.) Was ist so faszinierend am Dritten Reich? Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich kann es nicht mehr sehen! (Und ich hoffe, dass auch Spielberg in Indy 4 die Finger davon lässt.) Wolverine hat eine besondere Beziehung zu Japan. Wäre es nicht eine Herausforderung gewesen, ihn mit den Greueln der Japaner gegen die Chinesen zu konfrontieren?

Einzig die Zeichnungen von Kaare Andrews zu Gefangener Nummer Null sind eine echte Überraschung und erinnern ein wenig an die Genialität von Mike Mignola.

X-23 wächst heran!
Die Entstehungsgeschichte von X-23 ist wesentlich gelungener geraten. Ein weiblicher Wolvie, eine Art Wolfskind, wird in einer geheimen Anlage herangezüchtet, um die ultimative Waffe zu werden.
Schauen wir einmal nicht zu genau auf die Szenen hinter den Kulissen: die bösen Wissenschaftler, die gemeinen Drahtzieher. All das kennt der Leser (oder auch der TV- wie auch der Kinozuschauer). Darüber hinaus sind die sonstigen Zutaten auch nicht die neuesten. Wer sich in alter Zeit mit Stephen Kings Feuerteufel beschäftigte, vielleicht auch mit Species, der wird die Situation des enorm talentierten Kindes kennen, das in einem Labor aufwächst oder durch ungewöhnliche Umstände auf die Welt kommt.

Man kann X-23 in der zweiten Folge von Verlorene Unschuld durchaus als ungewöhnliches Kind bezeichnen. Obwohl die Thematik nicht die neuste ist (und X-23 bereits eine Einführungsstory hatte – die erste Begegnung von ihr mit Wolvie), sind ihre ersten Lebenserfahrungen gelungen dargestellt. Ihre Übungen, die zaghaften Versuche einiger weniger Erwachsener ihr doch ein bißchen menschliche Wärme nahezu bringen, das wirkt.
Außerdem ist es von Zeichner Billy Tan wirklich schön in Szene gesetzt. Souverän, ohne Überraschungen freilich, aber handwerklich top.

Hier bin ich wirklich auf die Fortsetzung gespannt. 😀

Dienstag, 31. Januar 2006

Indianer weinen nicht

Filed under: Selbst gemacht,Superhelden — Michael um 16:54

Indianer weinen nichtUnd Helden auch nicht. Sie sind standhaft, tapfer und wacker, sie halten Strapazen aus, die jenseits des Menschenmöglichen sind. Zugegeben, meistens sind sie mit besonderen Fähigkeiten gesegnet: die Superhelden.
Was halten sie nicht alles aus: Zusammenstauchen, Verprügeln, Verbrennen, Runterfallen, wie aus Fontänen sprudelnd bluten, Ersticken, Ertrinken, Erschießen, in die Luft gesprengt zu werden, Verstrahlen und und und.

Wolverine ist ein Paradebeispiel. Seine Selbstheilungskräfte machen alles möglich. Selbst wenn seine Arme bis auf die Knochen verbrannt sind, er kommt wieder auf die Beine. Und er weint nie: Dafür säuft er. Wenn sich Wolverine betrinkt, weiß der Leser: Oh-oh, es ist was faul im Staate Marvel.
Batman, der zur Fraktion der Helden ohne besondere Kräfte gehört, ist trotzdem ein ähnlicher Kandidat. Ein Predator bearbeitet den dunklen Ritter, dass Bruce Wayne anschließend in einem Ganzkörpergipsverband zu Bette liegt. Aber er kommt wieder auf die Beine.

Egal, was es ist. Nie hört der Leser auch nur ein Jammerwort. Ja, es mag Ausreißer geben. Spidey knatscht mal ein bißchen herum. Auch der Juggernaut ist mal am Boden zerstört – oder er zerstört den Boden aus Frustration, was häufiger vorkommt. Aber: Tränen? Nix da! Seine Form des Weinens: Er macht per Faustschlag einfach etwas kaputt.

Und andere Helden? Die menschlichen Helden, die aus dem Leben gegriffen wurden. Die Agenten, die Soldaten, die Killer, die Cops, die Wahnsinnigen, die Kinder, die Wesen aus dem All, die Archäologen und und und. (Natürlich auch die Indianer.)
Die weinen auch nicht. – Und seien wir ehrlich, ein weinender Held im Comic wäre genauso, als würde man James Bond auf der Toilette zeigen.
Es gibt Körperfunktionen, die darf ein Held einfach nicht haben. Heldinnen natürlich auch nicht. Obwohl, es hier so ausschaut, dass bei Heldinnen Ausnahmen gemacht werden. Na, die Geschichte der Heldinnen ist eben eine Geschichte voller Missverständnisse.

Apropos Missverständnisse!
Im aktuellen Wolverine-Band (25) ist Elektra wieder obenauf. Eben diente sie noch Hydra als Handlangerin und war doch nur ein Maulwurf. Es dürfte interessant sein, irgendwann einmal zu erfahren, wie sie die Gehirnwäsche der Verbrecherorganisation überstehen konnte, wenn selbst Wolverine ihr erlag.
Comics können ja soooo unrealistisch sein! 😀
(Das Gemetzel um Gorgon ist teilweise ziemlich an der Grenze und hat mich doch recht erstaunt. Und dabei war es noch nicht einmal das Finale.)

Ansonsten kann ich zum aktuellen Wolvie-Band nur sagen: Wow! (Oder auf Deutsch: Wuff!)
Die abschließende Episode zu Seelendieb ist richtig feine japanische Fantasy. Beinahe gewinnt man den Eindruck einer Computerspielumsetzung. Das Zusammenspiel von Mana und Wolverine erinnert an eine Heldengruppe, die nur durch den präzisen Einsatz von Fertigkeiten gewinnen kann.
Ansonsten sind die gezeigten Dämonen mal eine völlig andere Form von Monstern und gerade im rasanten Kampfgeschehen toll umgesetzt. 🙂

Freitag, 28. Oktober 2005

John Romita Jr. und Wolverine

Filed under: Die Künstler,Superhelden — Michael um 21:21

WolverineIn der letzten Zeit habe ich die Ausgaben von Spider-Man und Wolverine, die von John Romita Jr. gezeichnet wurden, mit recht großer Begeisterung verfolgt. Dabei ist Junior inzwischen etwas falsch. Zwar ist er der Sohn des legendären John Romita, einem Urgestein bei Marvel, aber als Jahrgang 1956 ist er weit davon entfernt ein Junior zu sein.
Sein zeichnerischer Stil ist im Gegensatz von so penibel ausgeführten Zeichnungen von Terry Dodson oder Jim Lee geradezu hingeworfen. Von Kevin Maguire (X-Men aller Zeiten) will ich gar nicht reden. Er wirkt nicht so elegant, vielleicht ist der Eindruck sogar manchesmal klotzig.
Im Auftakt von Michael J. Straczynski tuscht Scott Hanna Romitas Bilder und gibt ihnen noch etwas Graziles mit. In der neuesten Wolverine-Ausgabe (22) ist der Eindruck eher grob. Inker Klaus Janson macht seinen Job gut, zweifelsohne, aber es ist interessant, wie sich der Eindruck durch zwei verschiedene Inker verschieben kann.

Seltsamerweise habe ich Romita Jrs. Zeichnungen nicht immer gemocht. Eine Zeitlang empfand ich sie sogar als Frechheit.
Im aktuellen Band von Wolverine 22 findet ein Angriff von Superhelden statt (die von Hydra umgedreht wurden). Der folgende Kampf im Shield-Carrier ist für meine Begriffe ungeheuer dynamisch dargestellt. Perspektiven und Bildfolgen zwingen das Auge zu schnellem Überfliegen – na, wenigstens meine Augen, weil ich wissen will, wie es weitergeht. In diesen Szenen muss ich einfach wissen, wie es weitergeht.
Ein ähnliches Beispiel findet sich in Band 19. Hier tritt Elektra gegen Gorgon an. Obwohl Gorgon nicht einfacher gezeichnet sein könnte, ist die Figur einprägsam. Die Kampfszene ist besser geschnitten als manche Szene in einem Kinofilm.

Zuerst war ich skeptisch, ob Romita Jr. und Wolverine zueinander passen, aber er holt verdammt viel aus den Charaktere heraus – obwohl, und das kann ihm auch angekreidet werden, Romitas Figuren sich im Gesicht sehr ähneln. Schwamm drüber, selbst die allerbesten Zeichner wie ein Alex Ross haben ihre Schwachstellen.

Aber es gibt auch Ausnahmen: Fukuko. Hier zeichnet Romita Jr. ein asiatisches Frauengesicht, das mit unglaublich wenigen Strichen auskommt. Ich liebe das.

Apropos Wolverine: Der Abschluss der vorliegenden ersten Episode hat wohl den coolsten Cliffhanger seit langem. Das kleine Gespräch über die Mannstärke von Hydra und den Umstand, was Logan mit ihnen zu tun gedenkt, ist ein Faktum, warum Wolverine so beliebt ist.
(Eine ähnliche coole Szene gab es in jüngerer Zeit nur, als Peter Parker und Logan sich gegenüber stehen und beinahe prügeln. Das Größenverhältnis war einfach putzig.)

Infos zu John Romita Jr.:
Bilder bei Google
Kurzbiographie
Spider-Man von John Romita Jr. im Vergleich zu anderen Zeichnern 😀

Freitag, 15. Juli 2005

Pat Lee – Die Todeskralle kehrt zurück

Filed under: Superhelden — Michael um 19:21

X-Men Sonderheft 1Pat Lee hat natürlich rein gar nichts mit dem guten Bruce zu tun. Deshalb möge man mir die kleine Titelanleihe verzeihen. Aber der Vergleich mit der Todeskralle liegt so fern auch wieder nicht. Im aktuellen Sonderheft über die X-Men ist auch Wolverine wieder dabei. Und diesem hat Pat Lee schon einmal ein Gesicht gegeben.

Die Kapitel in diesem Sonderheft X4 (Erstkontakt, Brutstätte, Kosmische Strahlung, Notlandung und Invasion) sprechen für sich. Wo Lee mitmischt, entsteht ein zeichentrickartiger Action-Knaller. Hier treffen die X-Men auf die Fantastischen Vier (auch nicht zum ersten Mal). Die Gefahr kommt diesmal in Gestalt der Brood, einer Alien-Abart, wenn man es so nennen will.
Pat Lee hat inzwischen gute Leute um sich versammelt, die seinen Grundgedanken, einen Zeichentrickfilm auf Papier zu bringen, trefflich umsetzen können. Der Knaller, mit dem ihm der große Wurf gelang, war die Serie Warlands. In dieser Geschichte stehen Menschen und Elfen einer Armee aus Orks und Vampiren gegenüber. Der Stil und die Geschichte waren trotz der bekannten Versatzstücke recht innovativ. Der Manga-ähnliche Stil war gewöhnungsbedürftig, hat allerdings inzwischen auch eine ganze Reihe von Nachahmern gefunden.

Pat Lee schuf Dark Minds, war an Neon Cyber beteiligt. Der Erfolg war so groß, dass sich erste Crossover einstellten: Dark Minds / Witchblade, Wolverine / The Punisher: Himmelfahrt. Hier entstand eines der ungewöhnlichsten Abenteuer des wölfischen X-Man und des selbsternannten Rächers, der von Engeln wieder zur Erde geschickt wurde.

In X4 sind die Bilder wieder bunter, aber auch plastischer geworden. Pats Zeichenstil ist allerdings immer noch unverkennbar. Das Ding (Ben Grimm) ist derart klotzig geraten, dass sich hier wieder einmal zeigt, wie sehr eine Figur trotz aller Vorgaben noch Raum für Interpretationen lässt.

Inzwischen ist der kanadische Verlag Dreamwave Productions, den Pat Lee ins Leben rief, pleite. Zeitweilig gab es dort Bilder über die Transformers zu sehen, die einem die Tränen vor Freude in die Augen trieben. Es kursieren Gerüchte über die neue Firma Dream Engine, aber unter der angegebenen Domain www.dreamengine.ca ist bisher noch nichts zu finden.

Schau’mer mal. 😀