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Comic Blog


Freitag, 19. Januar 2007

Bone 2 – Das große Kuhrennen

Filed under: Abenteuer,Cartoon — Michael um 22:04

Bone 2 - Das große KuhrennenFone Bone ist verliebt. Nachdem es so ausschaut, als sei ihr aller Abenteuer zu Ende, konzentriert er sich mehr auf die hübsche Thorn. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: Fone Bone ist ein kleiner weißer Kerl mit ein knubbeligen Nase, während Thorn ein Mensch ist. Fone Bone möchte sie so gern beeindrucken, aber das gestaltet sich viel schwieriger als erwartet. Bone hat außerordentliches Pech, was seine Fähigkeiten als Honigsammler angeht und auch seine Dichtkunst steht unter einem schlechten Stern.
Inmitten des Trubels um die Vorbereitungen zum großen Kuhrennen haben die beiden anderen Bones ganz andere Sorgen. Wie es Phoney Bones Art ist, möchte er gerne mit diesem Rennen ein gutes Geschäft machen. Was liegt näher, als das Wettgeschäft an sich zu reißen und das Gerücht zu streuen, eine Wunderkuh werde in diesem Jahr das Rennen machen. Die alljährliche Favoritin, Grandma Ben, wird immer schlechter von den Wettern eingestuft. Diese Tatsache rüttelt nicht wenig am Selbstbewusstsein der alten Frau, die ansonsten vor nichts Angst zu haben scheint.

Aber wer ist eigentlich die Wunderkuh? Die Antwort auf diese Frage kommt dem albernen Smiley Bone zu, denn der hat sich für das Kuhrennen etwas ganz besonderes einfallen lassen. Doch die Resonanz, die er dafür von seinem Mitverschwörer Phoney erntet, fällt äußerst schlecht aus. Ja, Phoney ist überhaupt nicht mehr begeistert von dem Plan, als er sieht, wie sich Smiley an die Arbeit macht.

Bald startet das Rennen. Die Kühe laufen. Mitten drin rennt die Wunderkuh, dicht verfolgt von Grandma Ben, die gerne einmal sehen möchte, was sich hinter der Wunderkuh verbirgt. Doch damit nicht genug. Fone, der sich inzwischen in seinen Dichtkünsten schulen wollte, sieht sich auf einmal einer Bedrohung von Leib und Leben ausgesetzt. Plötzlich sind zwei, wenig später sogar eine ganze Horde von Monstern hinter ihm her. Das Rennen wird so außergewöhnlich wie nie zuvor.

Bone 2 Das große Kuhrennen von Autor und Zeichner Jeff Smith mischt auch wieder in der zweiten Episode des kleinen weißen Männleins Fantasy und Comedy auf’s Feinste.
Während Bone von den Menschen um sich herum meistens gelitten wird (außer, wenn es um die Liebe geht), haben sich Phoney und Smiley nicht ganz so beliebt gemacht. Ersterer ist ganz besonders wegen seiner Habgier und dunklen Machenschaften unbeliebt, Smiley hingegen ist ein alberner Kindskopf, der keine Gelegenheit auszulassen scheint, sich in Schwierigkeiten zu bringen – oder andere in Schwierigkeiten zu bringen.

Kann Smiley auch alleine bestehen, hat Jeff Smith doch im Zusammenspiel mit Phoney ein klassisches Komikerduo geschaffen. Phoney ist eine Art Louis De Funès der Fantasy. Lautstark, großmäulig muss er sich hier als Küchenchef durchschlagen, um seine Schulden abzuarbeiten. Sicherlich gibt es in der amerikanischen Unterhaltung ähnliche cholerischen Vorbilder, aber als Europäer kommt man nicht umhin diesen Vergleich anzustellen. Smiley hingegen ist ein Jerry Lewis, nie um ein überflüssiges Wort verlegen oder nie zu tollpatschig um andere in Verlegenheit zu bringen.
Paradebeispiele für seinen gelungenen Humor ist seine Verkleidung, ganz besonders als er seinen atmungsaktiven Umhang noch übergezogen hat. Komplett im Zentrum der Handlung ist Smiley in der abschließenden Episode Auf dem Dach. Seine kleine Auseinandersetzung mit Lucius ist köstlich anzuschauen und zu lesen. Hier verbinden sich Comedy und Slapstick wirklich trefflich.

Ein Wort über ne Qiche und du bist tot. In Sachen Comedy darf auch auf das wirklich komischste Gespräch unter Monstern hingewiesen werden, dass es wohl jemals in einer Fantasy-Geschichte gegeben hat. Es ist nur ein sparsam in Szene gesetzter Dialog, aber der leise Humor ist ein richtiger Brüller.
Smith versteht es, selbst aus Nebenfiguren wie den beiden Monstern, die der Leser bereits aus dem erste Band kennt, ein Maximum an Unterhaltung zu holen. Darüber hinaus setzt Smith auf viele Kleinigkeiten, so dass der Leser vor Verwunderung fragen muss: Was? Gefolgt von einem: Moment mal. Was dann kommen mag, sollten Lacher oder andere Laute der Erheiterung sein.

Grafisch setzt Smith die Linie alter amerikanischer Zeichentrickfilme fort. Wäre Micky Maus ein kleines weißes Männlein gewesen, hätte es so ausgesehen. So einfach Bone auch gezeichnet ist, so steckt doch ungeheuer viel Potential in dieser kleinen Figur. Kein Ausdruck scheint zu existieren, den Smith nicht mit Bone hinbekommt. Bone weckt den Humor und auch ein bißchen Mitleid, wenn der Kleine in Liebeskummer vergeht. Dank der kolorierten Variante von Steve Hamaker ist diese Fantasy-Sitcom eine richtige Ausnahmeerscheinung im Bereich der Comics.

Lacher, Lacher, Lacher und Spannung. Jeff Smith schöpft mit der Fortsetzung zu Bone aus dem Vollen. Für alle, die lachen wollen, sehr empfehlenswert. 😀

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