Zum Inhalt springen


Comic Blog


Samstag, 30. Juni 2007

Annihilation 3

Filed under: SciFi,Superhelden — Michael um 13:02

Annihilation 3 - Der Anfang vom Ende der WeltGalactus ruft den Silver Surfer zurück. Von allen Herolden war er stets der Favorit des Unsterblichen. Zwei Wesen sind aus einem intergalaktischen Gefängnis ausgebrochen und auf der Suche nach dem Weltenverzehrer.
Noch ein Krieg? Der Silver Surfer ist auf alles gefasst.
Nein. Nichts derart einfaches. Galactus bleibt die Ruhe selbst. Doch ein Feind, der auch ihm gefährlich werden kann, könnte die Grundfesten des Universums erschüttern. Der Surfer kehrt an die Seite seines früheren Herrn zurück, denn die entkommenen Gefangenen sind nicht die einzige Bedrohung. Annihilus hat die Negativ-Zone verlassen. Seine Legionen durchstreifen die Galaxis. Wo immer sie auf Lebewesen treffen, hinterlassen sie Tod und Vernichtung. Der Surfer nimmt den Kampf auf und stellt sich einem von Annihilus’ schlimmsten Schergen.

Galactus und der Silver Surfer sind nicht die einzigen Wesen, die sich mit dem Einfall der Fremden auseinandersetzen müssen.
Auch Ronan, der Ankläger, eigentlich unterwegs zwischen den Welten, um seinen Namen reinzuwaschen, kreuzt den Weg der Monster aus der Negativ-Zone. Ronans Rechtsprechung findet bei den Völkern, auf die er stößt, keinen Anklang. Die Gewalt, die er hinter sich zurücklässt, schert ihn nicht. Mitleidlos folgt er der Spur zu jener Frau, die ihn wieder entlasten kann.

Am Zielort angekommen, muss Ronan feststellen, dass er nicht der einzige Kree ist, der im Exil lebt. Die kleine Gemeinschaft ehemaliger Soldaten nimmt den Ankläger herzlich auf, erhoffen sie sich doch durch ihn Hilfe. Bald muss Ronan feststellen, dass diese Hilfe tatsächlich notwendig ist, weil noch eine andere Gruppe den Planeten zu seiner Heimstatt erkoren hat und nicht bereit ist zu teilen. Ronan stellt sich notgedrungen den ersten Angreifern. Ihr Kampf wird jedoch schnell zur Nebensache. Glorian, der Weltformer, hat es sich zur Aufgabe gemacht, aus diesem Planeten eine schöne Welt zu machen. Das noble Anliegen, vollkommen falsch ausgeführt, ruft Annihilus auf den Plan. Schönheit ist dem Anführer der Monströsitäten aus der Negativ-Zone ein Dorn im Auge. Aus einem örtlich begrenzten Kampf wird eine planetenweite Schlacht.

Annihilation erzählt vom Anfang vom Ende der Welt. Annihilus, ein alter Feind der Fantastischen Vier, ist es gelungen, eine riesige Horde aus der Negativ-Zone in das bekannte Universum zu führen. Seither rollt eine gewaltige Vernichtungswelle durch das All.
Das Marvel-Event Annihilation stellt verschiedene Marvel-Helden, die sonst eher in der zweiten Reihe angesiedelt sind, in den Mittelpunkt einer breit angelegten Geschichte. Zwar ist es ein wenig gemein, den Silver Surfer einen B-Helden zu nennen, aber der wirklich große Erfolg und die Sympathie, die anderen Helden über die Jahre zuteil wurde, ist ihm versagt geblieben – das mag zu einem guten Teil an seiner riesigen Macht liegen, die ihn zu weit von den normalen Helden entrückt. Der Surfer, immer ein gern gesehener Gast innerhalb des Erzählstrangs der Fantastischen Vier, stellt gerade hier seine Macht unter Beweis, indem er gegen eine Armada antritt, nachdem er von Galactus seine früheren Kräfte zurückerhalten hat.

Auch Ronan, ein Wesen, das den Fantastischen Vier begegnete, hat sein Zusammentreffen mit den Fremden. Während die Geschichte um den Silver Surfer eher klassisch im Marvel-Universum erählt wird, gewinnt die Handlung um Ronan fast schon Space Opera-Züge. Ohne auch nur irgendetwas von der Figur, den Kree oder die Vergangenheit dieses Volkes zu wissen, entfaltet sich dank des erzählerischen Talents von Autor Simon Furman ein spannendes Science Fiction Märchen. Bei genauer Betrachtung könnte dieses Abenteuer sogar im Star Wars-Universum spielen – sieht man einmal von Annihilus ab, der nicht so recht passen würde.

Zwei sehr starke Gegner stehen sich schließlich gegenüber. Ronan trifft eine Art weibliches Gegenstück. Auch sie wird von ähnlichen Ehrgefühlen gelenkt und sammelt die Verlorenen, Verstoßenen und die Heimatlosen um sich. Gamora genießt den Zweikampf, bis ein gemeinsamer Feind die beiden Gegner eint.
Der Aufbau der Geschichte ist klassisch. Durch die Elemente des Weltenformers und das Auftauchen der Legionen des Annihilus kommen jedoch unvorhersehbare Akteure ins Spiel, weshalb die Handlung bis zum offenen Ende hin mit Spannung zu lesen ist. Eine Fortsetzung erfolgt im nächsten Band.

Zeichner Jorge Lucas nimmt diesen klassischen Faden in seinen Bildern auf. Man fühlt sich als Leser an die guten alten Tage erinnert, denn es ist ein wenig John Buscema darin, ein wenig ausgefeilter zwar, doch Parallelen gibt es. Man könnte sagen, dass dieser Stil eine konsequente Fortführung des Altmeisters ist. Dieser glasklare Stil, der sich auf den Kern einer Szene beschränkt, wird durch die sehr einfache Farbgebung von Dave McCaig noch verstärkt. Für einen Koloristen wäre es ein Leichtes aus den vorgelegten Grafiken noch bombastischere Szenen zu schaffen. Diverse Koloristen haben dergleichen vorexerziert. Doch die Reduzierung trägt zum besseren Lesefluss bei und schafft gleichzeitig eine Art europäisch anmutenden Charakter der Bilder.

Insgesamt ein gelungenes Experiment abseits der Hauptserien. Gut zu sehen und zu wissen, dass sich Marvel diese Geschichten erlaubt und so seine Bandbreite noch erhöht. Leser, die einmal über andere Helden lesen möchten und Space Operas mögen, werden bestimmt ihren Spaß haben. 🙂