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Comic Blog


Montag, 15. Januar 2007

Hellboy 3 – Batman/Hellboy/Starman

Filed under: Abenteuer,Mystery — Michael um 20:18

Hellboy 3 - Batman/Hellboy/StarmanTed Knight stellt der Welt auf einer Tagung in Gotham City seine neuesten Forschungen vor. Weit kommt er mit seinen Ausführungen nicht, denn eine Gruppe von Neonazis bricht gewaltsam in den Tagungsraum ein und entführt den Wissenschaftler – obwohl Batman zugegen ist.
Nazis und Magie: Sobald diese beiden Aspekte zusammen kommen, ruft das die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen auf den Plan, die auch sogleich ihren besten Agenten schickt. Commissioner Gordon wartet gemeinsam mit dem ungewöhnlichen Ermittler Hellboy auf dem Dach des Polizeipräsidiums auf den Mitternachtsdetektiv. Wie stets, wenn weitere Ermittler sich auf seinem ureigenen Territorium tummeln, zeigt sich Batman über das Hilfeangebot des rothäutigen Agenten ganz und gar nicht begeistert. Seine Einstellung ändert sich bald.

Die Ermittlungen gestalten sich zunächst viel einfacher, als es die beiden erwartet haben. Und die Spur ist heiß! Allerdings können sie die Verschleppung des Wissenschaftlers doch nicht verhindern. Zu allem Überfluss meldet sich ein alter Bekannter Batmans zurück: Joker. Der Fledermausmann muss erst zu Hause aufräumen, bevor er in Südamerika zu Hilfe eilen kann. Hellboy muss den Job jedoch nicht alleine übernehmen, den Ted Knight war der erste Starman und sein Sohn Jack hat diese Bürde übernommen.
Das neue Duo, Hellboy und Starman, glaubt schon, leichtes Spiel zu haben, da werden sie von den Feinden aus dem südamerikanischen Himmel geschossen.

Hellboy hält sich nicht lange mit Geistern auf. Ein Geist allerdings, der mit zwei 45er Automatikpistolen in der Unterwelt aufräumt, steht auf der Anwerbungsliste der B.U.A.P. ganz oben. Die Verstorbene ist aber nicht von Hellboys freundlichem Angebot überzeugt. Ganz im Gegenteil, denn eine unbekannte Macht überzeugt sie davon, dass Hellboy Licht in ihre eigene Vergangenheit bringen kann. Ganz besonders Hellboys steinerne Hand scheint ein Schlüssel zu den verloren gegangenen Erinnerungen zu sein.

Der dritte Band der Hellboy-Reihe Batman/Hellboy/Starman nimmt den Leser mit in ein Crossover der besonderen Art – denn es ist eines, das für alle beteiligten Helden Sinn macht.

Batman kennt schon einige dunkle Helden aus eigener Erfahrung, so auch Spawn und die Darkness. Mit Hellboy, der beispielsweise mit Painkiller Jane auch schon Crossover-Erfahrung hat, treffen sich zwei Charaktere, die sich im ersten Teil dem Bösen stellen, der von James Robinson geschrieben und von Mike Mignola im unverwechselbaren Stil gezeichnet wird. Die deutliche Zweiteilung der Geschichte nutzt Robinson, um sich auf den jeweiligen Mitstreiter von Hellboy zu konzentrieren.
Batman passt außerordentlich gut zu Hellboy. Beide haben ihre ganz eigenen Ermittlungsmethoden, sie sind ein wenig grummelig und der Blick ihrer Augen ist immer ein wenig finster. Robinson konzentriert sich ganz auf das Umfeld von Hellboy, weshalb Nazis und Ungeheuer aus der Riege der großen Alten nicht fern sind. Interessanterweise würde Hellboy im Gegenzug auch zu Batmans Feinden passen. Eine Begegnung zwischen Hellboy und dem Joker, wie sie sich zu Beginn andeutet, findet leider nicht statt, wäre allerdings bestimmt ein schönes Experiment geworden.

Mignolas Zeichenstil definiert Batman regelrecht neu. Viele Zeichner haben sich über die Jahrzehnte an Batman versucht, mal mit gutem, mal mit weniger Erfolg. Mignola versucht erst gar nicht auf Vorlagen zurückzugreifen. Sein Batman bleibt im Mignola-Stil und sieht in der Tat so aus, als sei Mignola sein Erfinder gewesen.
Robinson gibt die Vorlage zu einer mit Action geladenen Handlung und Mignola nutzt dieses Szenario weidlich aus. In den Gefechten mit den Nazis im urbanen Umfeld und später im südamerikanischen Dschungel blitzen und fetzen die Explosionen, tun sich Dimensionslöcher auf und Geröll prasselt auf die Kämpfenden nieder. Hellboy tummelt sich auf seinem Spielplatz und der Leser kann nicht anders, als Spaß dabei zu haben.

In der Geschichte um die Begegnung von Hellboy und Ghost hat Mignola das Szenario entworfen und überlässt die Zeichnungen Scott Benefiel und Jasen Rodriguez. Die Hand von Hellboy wird zum Hauptmotiv der Geschichte (der Schlüssel, der auch später noch thematisiert wurde). Mignola hat Ghost, den Charakter eines anderen Comic-Universums, mit all seinen Eigenschaften elegant in das Hellboy-Universum eingebunden. Fast kann man sich als Leser wünschen, es würde ihm gelingen, Ghost für B.U.A.P. anzuwerben, den sie würde sich als eine Art feinstofflich weiblicher Punisher gut ins Team einfügen.
Benefiel und Rodriguez setzen die mythologischen Motive, Säulen, Monster und Masken feiner um als Mignola, realistischer, aber sie nutzen eine ähnliche Schwarzweißaufteilung, da sie teilweise nach Vorlagenskizzen von Mignola arbeiteten. Der Eindruck ist anders, aber eindeutig Mignola-artig.

Ein Crossover der besonderen Art. Mit Batman und Hellboy treffen zwei Comic-Legenden, eine alte und eine neue, aufeinander. Das Ergebnis ist coole Unterhaltung. 😀

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Samstag, 09. Dezember 2006

Lara Croft Tomb Raider – Takeover

Filed under: Abenteuer,Mystery — Michael um 17:42

Lara Croft Tombraider - TakeoverGewonnen! Wieder einmal! Lara bringt das Objekt dahin zurück, wohin es gehört: Ins Museum. Der unbezahlbare Juwel schmückt Laras Dekolleté, während die Abenteurerin im langen Schwarzen in einer luxuriösen Limousine sitzt und ihrem Ziel entgegensteuert – und sich auf einen interessanten Abend freut. Denn ein aufregender Abend im Hollywood-Stil ist ihre Sache nicht. Doch die zahlreichen Scheinwerfer über dem Museum lassen darauf schließen, dass ihrer Bitte, die Übergabe des verschwundenen Juwels diskret abzuwickeln, nicht nachgekommen worden ist.

Abgesehen davon, dass jemand mit einem derart engen Abendkleid nirgends ohne Aufregung Eintritt findet, findet der Überfall gleich bei ihrer Ankunft statt. Einige dunkle Gestalten sind der Auffassung, dass der Juwel nicht in ein muffiges Museum gehört.

Lara bleibt keine Wahl. Sie muss sich gegen ihre Widersacher zur Wehr setzen, die sie bis zu dem Museum verfolgt haben. Der Juwel ist nicht nur ein wertvoller Edelstein, er ist auch ein Schlüssel. Ein geheimnisvolles Tor wartet darauf, geöffnet zu werden. Und an Lara ist es, genau das zu verhindern.

An Lara Croft und ihre Tomb Raider-Abenteuer haben sich schon die verschiedensten Zeichner ausprobiert. Unlängst erschien die grafisch absolut exzellente Episode The Greatest Treasure Of All, die einen photorealistischen Weg beschritt. Die vorliegende Episode aus Laras Leben Takeover erscheint mit realistisch gezeichneten Figuren und Action quer über die Seiten. Scott Benefiel schickt hier eine Lara ins Abenteuer, die eine regelrechte Sexbombe ist. Der grafische Stil, der hier aufgeboten wird, ist äußerst exakt, beinahe stilish zu nennen. Die Sichtführung ist perfekt gelungen und nimmt einen auf einen richtigen Actionritt mit.

Fans mögen Scott Benefiels Arbeit bereits von Ghost/Hellboy, Hulk oder, um im Top Cow-Universum zu bleiben, von der Witchblade her kennen.

In Takeover zieht das künstlerische Team komplett an einem Strang. Das fällt auf den ersten Blick auf. Inker Jasen Rodriguez spendiert den Figuren fette Outlines und fein ausgeführte Schatten. Die für die Farbgebung Verantwortlichen Frank D’Armata und Andrew Crossley tun ihr Übriges dazu um Hautfarben, Explosionen, Haare, Hintergründe und Effekte in ein richtiges Farbenfeuerwerk zu verwandeln. So entsteht eine Bildabfolge, die wie ein Auftakt zu einem noch viel größeren Actionfilm wirkt.

Museen sind ein beliebter Ort für actiongeladene Handlungen. Man werfe nur einen Blick auf Filme wie Das Relikt, Nachts im Museum und andere. Ein Museum bietet dank seiner Ausstattung und seiner Architektur eine reizvolle Kulisse. Autor James Bonny nutzt diesen Ausgangspunkt, damit Lara an riesigen zerberstenden Glasfenstern und Geschossen verzweifelt, über Abgründen hängt und schließlich in einem mythologisch ausgestatteten Raum einen neuen Showdown erfährt.
Ich mag Laras Abenteuer, die zeitweilig sehr ernsthaft sind (wie im oben erwähnten Greatest Treasure), aber sie bestechen auch durch Humor. Nicht umsonst ist Lara ein weiblicher Indiana Jones. So steht ihr in diesem Abenteuer wie Indy im Tempel des Todes eine Frau zur Seite, die von Abenteuern so gar keine Ahnung hat. Nach eigener Auskunft ist sie Schauspielerin, aber wie so oft in Los Angeles ist sie Kellnerin. Für Lara ist es Routine, für eine Kellnerin dürfte es der aufregendste Abend ihres Lebens sein – und für den Leser dank dieses Sidekicks eine überaus witzige Lektüre.

Grafisch perfekt ausgeführt, humorvoll und spannend, Lara at it’s best! 😀