Ted Knight stellt der Welt auf einer Tagung in Gotham City seine neuesten Forschungen vor. Weit kommt er mit seinen Ausführungen nicht, denn eine Gruppe von Neonazis bricht gewaltsam in den Tagungsraum ein und entführt den Wissenschaftler – obwohl Batman zugegen ist.
Nazis und Magie: Sobald diese beiden Aspekte zusammen kommen, ruft das die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen auf den Plan, die auch sogleich ihren besten Agenten schickt. Commissioner Gordon wartet gemeinsam mit dem ungewöhnlichen Ermittler Hellboy auf dem Dach des Polizeipräsidiums auf den Mitternachtsdetektiv. Wie stets, wenn weitere Ermittler sich auf seinem ureigenen Territorium tummeln, zeigt sich Batman über das Hilfeangebot des rothäutigen Agenten ganz und gar nicht begeistert. Seine Einstellung ändert sich bald.
Die Ermittlungen gestalten sich zunächst viel einfacher, als es die beiden erwartet haben. Und die Spur ist heiß! Allerdings können sie die Verschleppung des Wissenschaftlers doch nicht verhindern. Zu allem Überfluss meldet sich ein alter Bekannter Batmans zurück: Joker. Der Fledermausmann muss erst zu Hause aufräumen, bevor er in Südamerika zu Hilfe eilen kann. Hellboy muss den Job jedoch nicht alleine übernehmen, den Ted Knight war der erste Starman und sein Sohn Jack hat diese Bürde übernommen.
Das neue Duo, Hellboy und Starman, glaubt schon, leichtes Spiel zu haben, da werden sie von den Feinden aus dem südamerikanischen Himmel geschossen.
Hellboy hält sich nicht lange mit Geistern auf. Ein Geist allerdings, der mit zwei 45er Automatikpistolen in der Unterwelt aufräumt, steht auf der Anwerbungsliste der B.U.A.P. ganz oben. Die Verstorbene ist aber nicht von Hellboys freundlichem Angebot überzeugt. Ganz im Gegenteil, denn eine unbekannte Macht überzeugt sie davon, dass Hellboy Licht in ihre eigene Vergangenheit bringen kann. Ganz besonders Hellboys steinerne Hand scheint ein Schlüssel zu den verloren gegangenen Erinnerungen zu sein.
Der dritte Band der Hellboy-Reihe Batman/Hellboy/Starman nimmt den Leser mit in ein Crossover der besonderen Art – denn es ist eines, das für alle beteiligten Helden Sinn macht.
Batman kennt schon einige dunkle Helden aus eigener Erfahrung, so auch Spawn und die Darkness. Mit Hellboy, der beispielsweise mit Painkiller Jane auch schon Crossover-Erfahrung hat, treffen sich zwei Charaktere, die sich im ersten Teil dem Bösen stellen, der von James Robinson geschrieben und von Mike Mignola im unverwechselbaren Stil gezeichnet wird. Die deutliche Zweiteilung der Geschichte nutzt Robinson, um sich auf den jeweiligen Mitstreiter von Hellboy zu konzentrieren.
Batman passt außerordentlich gut zu Hellboy. Beide haben ihre ganz eigenen Ermittlungsmethoden, sie sind ein wenig grummelig und der Blick ihrer Augen ist immer ein wenig finster. Robinson konzentriert sich ganz auf das Umfeld von Hellboy, weshalb Nazis und Ungeheuer aus der Riege der großen Alten nicht fern sind. Interessanterweise würde Hellboy im Gegenzug auch zu Batmans Feinden passen. Eine Begegnung zwischen Hellboy und dem Joker, wie sie sich zu Beginn andeutet, findet leider nicht statt, wäre allerdings bestimmt ein schönes Experiment geworden.
Mignolas Zeichenstil definiert Batman regelrecht neu. Viele Zeichner haben sich über die Jahrzehnte an Batman versucht, mal mit gutem, mal mit weniger Erfolg. Mignola versucht erst gar nicht auf Vorlagen zurückzugreifen. Sein Batman bleibt im Mignola-Stil und sieht in der Tat so aus, als sei Mignola sein Erfinder gewesen.
Robinson gibt die Vorlage zu einer mit Action geladenen Handlung und Mignola nutzt dieses Szenario weidlich aus. In den Gefechten mit den Nazis im urbanen Umfeld und später im südamerikanischen Dschungel blitzen und fetzen die Explosionen, tun sich Dimensionslöcher auf und Geröll prasselt auf die Kämpfenden nieder. Hellboy tummelt sich auf seinem Spielplatz und der Leser kann nicht anders, als Spaß dabei zu haben.
In der Geschichte um die Begegnung von Hellboy und Ghost hat Mignola das Szenario entworfen und überlässt die Zeichnungen Scott Benefiel und Jasen Rodriguez. Die Hand von Hellboy wird zum Hauptmotiv der Geschichte (der Schlüssel, der auch später noch thematisiert wurde). Mignola hat Ghost, den Charakter eines anderen Comic-Universums, mit all seinen Eigenschaften elegant in das Hellboy-Universum eingebunden. Fast kann man sich als Leser wünschen, es würde ihm gelingen, Ghost für B.U.A.P. anzuwerben, den sie würde sich als eine Art feinstofflich weiblicher Punisher gut ins Team einfügen.
Benefiel und Rodriguez setzen die mythologischen Motive, Säulen, Monster und Masken feiner um als Mignola, realistischer, aber sie nutzen eine ähnliche Schwarzweißaufteilung, da sie teilweise nach Vorlagenskizzen von Mignola arbeiteten. Der Eindruck ist anders, aber eindeutig Mignola-artig.
Ein Crossover der besonderen Art. Mit Batman und Hellboy treffen zwei Comic-Legenden, eine alte und eine neue, aufeinander. Das Ergebnis ist coole Unterhaltung. 😀
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