Zum Inhalt springen


Comic Blog


Dienstag, 10. Januar 2006

Mystic – Zauberei und Spaß dabei

Filed under: Mystery — Michael um 21:18

MysticEs gibt Comic-Serien, da stimmt es mich richtig traurig, wenn sie ihr Ende finden. Mystic ist eine solche Serie.

Der Planet Ciress. Magie ist hier nichts, was irgendjemanden aufregen würde, denn Magie gehört zum Alltag. Zauberer, Dämonen und Geister bevölkern die Länder inmitten all der Menschen, die einigermaßen normalen Berufen nachgehen.
In dieser Welt haben die Zauberergilden einen sehr hohen Stellenwert. Genevieve soll neue Gildemeisterin werden. Es steht außer Frage, dass ein Gildemeister auf sein Ansehen achten muss. Hat, wie in diesem Fall, die Gildemeisterin eine Schwester, die als Partygirl verschrien ist, dann ergeben sich daraus zwangsläufig Familienprobleme.
Diese Probleme werden noch viel größer, wenn dieses Partygirl Giselle heißt, eine atemberaubende Frau ist und durch einen merkwürdigen Zwischenfall am Ende mehr magische Macht besitzt als ihre ältere Schwester.
Und die Probleme werden noch viel größer, als sich herausstellt, dass Giselle diese Macht überhaupt nicht will.

Die Ausgangssituation erinnert an eine Komödie und in der Tat hat Autor Ron Marz nicht mit Humor, witzigen Einlagen und Slapstick nicht gespart. Magie wird hier nicht so ernst genommen, andererseits ist es aber vom Witz einer Scheibenwelt auch wieder weit entfernt. Sagen wir, der Witz ist in Mystic eher skurril.
Inmitten dieses Szenarios stellt Ron Marz mit Giselle die wohl schönste Zauberin aller Zeiten in den Mittelpunkt der Geschichte. Dank des ersten und maßgeblichen Zeichners Brandon Peterson ist Giselle eine Sexbombe geworden. Vergiss Gandalf, kann ich da nur sagen.
Spaß beiseite, Brandon Peterson versteht sein Handwerk auf das trefflichste und für Comic-Freunde ist solch ein Augenschmaus ein Fest.

Andere Zeichner wie Kevin Sharpe, Fabrizio Fiorentino, Al Rio, Paul Ryan, Paul Pelletier und Aaron Lopresti sind gut, aber nicht so gut wie Peterson. Einzig Lopresti schafft einen ähnlich feinen Zeichenstil. Muster seiner Arbeiten finden sich unter http://www.aaronlopresti.com/. Leider ist die Homepage nicht besonders aktuell.

Tony Bedard übernahm die Serie als Autor von Ron Marz. Das Konzept des Humors wurde mit ihm noch verstärkt, wie ich finde. Giselles Erlebnisse in einer Art Uhrzeit (wie z. B. einen T-Rex mit einem vernuftbegabten Drachen verwechselt), ihre Begegnung mit einer Art Yeti, die Entwicklung der Figur des kleinen Skitter, einem mit Intelligenz und Zauberkraft gesegneten hundeähnlichen Lebewesen, erfolgt mit Bedard noch ein bißchen besser.
Alles in allem hatte die Serie keine Durchhänger, sondern variierte ihre Themen sehr schön und flechtete die Welt Ciress auf sehr feine Weise in die Geschichte ein.

Als Giselle im ersten Abschnitt ihre Erzfeindin Animora besiegt, bleibt fortan Zeit, um das außergewöhnliche Setting mit ihren Augen zu erkunden. So fremd es ihr ist, so sehr machte es mir als Leser Spaß, ihrer Erkundungsreise zu folgen.
Sehr gelungen waren die jeweiligen Kulturen der Gilden angelegt, die sich ganz besonders auch in ihren Ländern niederschlagen. Um den Leser nicht völlig vor den Kopf zu schlagen, entlieh man irdische Begebenheiten nach Ciress. Seien es die Gilden, die in enger Verbindung zu Naturgeistern oder Dschinns stehen, aber auch jene, die eine Art Kamasutra-Kultur zugrunde legt, was eine gewisse erotische Komponente in sich birgt und Giselles so aufgebautem Charakter auch Rechnung trägt.

Wer Gelegenheit hat, Bände dieser Serie zu ergattern, und Spaß an komischer wie auch spannender Fantasy hat, sollte unbedingt einen Blick wagen. (Auf den ersten Sammelband achten, der die ersten 5 Bände zusammenfasst.) 😀

Donnerstag, 06. Oktober 2005

Jetzt wird’s zappenduster!

Filed under: Mystery,Superhelden — Michael um 20:14

The Darkness vs. Superman 1Johnny Estacado möchte sich ein neues Geschäftsterrain unter den Nagel reißen. New York genügt nicht mehr, jetzt soll es Metropolis sein.
Kaum dort eingetroffen, bekommen er und seine Gehilfen eine eindeutig ablehnende Botschaft von einem Handlanger des ansässigen Gangsterbosses: Metallo stellt sich selbst der Darkness furchtlos entgegen und er gibt keinen Penny für dessen Drohungen.

Estacado weiß genau, auf wessen Terrain er sich in Wahrheit bewegt: Superman. Dieser Superheld bereitet ihm tatsächliche Sorgen und eine Lösung dafür hat er noch nicht gefunden. Die Darkness traf bereits einmal mit Batman zusammen und sogar dort holte er sich eine blutige Nase. Aber vor Batman hat er regelrecht Angst, während Superman ihm einen gehörigen Respekt einflößt.

Erste Tests verlaufen wie erwartet. Das erste Zusammentreffen der beiden gerät jedoch ganz anders, als die beiden vorhersehen konnten.

Wen hat die Darkness eigentlich noch nicht kennen gelernt?
Die Begegnungen zwischen der Darkness und der Witchblade sind bereits Standard. Beide legten sich als Team schon mit Aliens und Predatoren an. Eine Begegnung, dem wir sogar einen Alien-Darkling verdanken.
Crossover von DC und Top Cow gab es bereits auch schon zwischen der Witchblade und der JLA, eine Begegnung, die ich recht enttäuschend fand, da Zeichner Mark Pajarillo einen sehr klinisch, kalten Job ablieferte.

Die Begegnung der Darkness mit Batman (Dino Crossover 30) war seinerzeit schon besser. Die Charaktere, beide von Haus aus düster, passten recht gut zueinander. Marc Silvestri, Dave Finch und Clarence Lansang bringt hier wunderbar gruselige Bilder zu Papier. Darunter sind einige sehr schöne Batman-Portraits und Ansichten seines Batmobils. Two-Face sah niemals schauderhafter aus. (Natürlich nur eine Hälfte.) Die Handlung war spannend aufgebaut und das Zusammentreffen ist gelungen. Batman wäre nicht Batman, würde er nicht die kleine Lichtschwäche der Darkness ausnutzen.

Besser geriet eigentlich nur das Zusammentreffen zwischen der Darkness und dem Hulk. Eine perfekte Erzählung nach allen Regeln der Kunst, die auch eine neue Fähigkeit der Darkness zum Vorschein brachte: Estacado konnte sehen, wann und wie ein Mensch sterben würde, wenn der Zeitpunkt in nicht allzu ferner Zukunft lag.

Apropos Lichtschwäche. Im vorliegenden ersten Teil des Crossovers zwischen dem Stählernen und der manifestierten Dunkelheit verpasst Supie der Darkness eine Breitseite mit dem Hitzeblick. Bislang war ich der Ansicht, dass es ein laserähnliches Licht ist. Das sollte eigentlich außer ein paar Schmerzen größere Auswirkungen auf die Darkness haben. Und was ist mit dem grellen grünen Licht, was das Kryptonit-Herz von Metallo abstrahlt?
Nun, man soll Comics nicht so sehr den Puls fühlen.

Das Team um Autor Ron Marz, der Zeichner Tyler Kirkham, Tuscher Matt Banning und John Starr hat eine grafisch beeindruckende Szenerie in Metropolis geschaffen.

(Wenngleich ich auch nicht verstehen kann, was die Macher an Metallo, dieser zur Terminator-Imitation gewachsenen Figur, finden. Ich finde ihn ziemlich langweilig. Ein Zusammentreffen mit dem Parasiten und/oder Bizarro hätte dem Ganzen vielleicht mehr Pep verliehen.) 😀