Was passiert eigentlich, wenn sich Comic- und Kinohorror-Ikonen begegnen? Predator und Aliens, zuerst nur in Romanen, Comics und Spielen beieinander, durften unlängst auf der Kinoleinwand gegeneinander antreten. Die Witchblade erhielt ihre eigene Fernsehserie, nur die Darkness ging bislang leer aus, was eine Bildschirmpräsenz anbelangt. Overkill warf diese vier Charaktere (sofern man bei außerirdischen Rassen wie Aliens und Predatoren davon reden darf) in einen Topf. Das Ergebnis lautet: Gemetzel. Seien wir ehrlich, was soll sonst davon erwartet werden? Die Verlage Top Cow und Dark Horse wollten genau diese Erwartungen erfüllen. Deshalb ist der Titel in der Tat gut gewählt: Overkill.
Predator und Aliens gehen ihren gewohnten Mustern nach. Hier gibt es kaum Neues zu erwarten. Gangster hat der Predator bereits im zweiten Teil der Kinoreihe erledigt. Wo sie herkommen? Egal. Interessant ist, dass der Predator wie er einfaches Licht gegen die Darkness als Waffe benutzen kann.
Nun, irgendwann geht ihm auch das Licht aus. Dann greifen die Darklings ein, die Gefolgsschar der Darkness. Diese Gnome, die am ehesten mit Gremlins vergleichbar sind, haben einen wunderbar anarchistischen Charakter und ein grenzenlos loses Mundwerk. Mit ihnen wird der Humor dieser Geschichte pechschwarz.
Die Fortsetzung dieser Geschichte, das neuerliche Aufeinandertreffen der Vier, ist in sich abgeschlossen und läuft im Original unter dem Titel Mindhunter.
Erfreulich, dass hier nicht der Vorgänger aufgewärmt wurde, denn in dieser Geschichte gibt es ein paar überraschende Aspekte: Auftritt eines weiblichen Predators (die ziemlich aufräumt) und eines von einem Facehugger infizierten Darklings. Die Mischung, die letztlich aus Darkling und Alien entsteht, hat etwas völlig eigenes.
Der Zeichenstil in Mindhunter ist zwar ein wenig undurchsichtig, weil hier sehr viel mit Details gearbeitet wurde, aber zweifellos ist er technisch einwandfrei (Zeichner: Mel Rubi). Mir persönlich gefällt der Zeichenstil des Overkill-Originals besser (Zeichner: Clarence Lansang, Joe Benitez).
Insgesamt nichts für Zartbesaitete und nur für Genre-Fans interessant. 🙂