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Comic Blog


Donnerstag, 01. November 2007

Fathom Neue Serie 12

Filed under: SciFi — Michael um 20:44

Fathom - Neue Serie 12Das Schiff jagt in die Tiefen der See hinab. Die einzigen Beobachter sind Fische, die mit diesem merkwürdigen Objekt nichts anzufangen wissen. Innen, mit ähnlichem Erstaunen, beobachtet Aspen ihren zurückgekehrten Bruder, der, immer noch in wässriger Form, immerhin gelernt hat, eine humanoide Gestalt zu formen.
Während Aspen sich über das Zusammensein mit ihrem Bruder freut, ist Cannon Hawke mit den Kontrollen des Schiffs beschäftigt. Eine Bemerkung lässt sie in Erinnerungen an die Vergangenheit abgleiten. Noch einmal erlebt die junge Frau, wie ihr Bruder von einem Verteidigungsstrahl getroffen und zu einem Wesen aus Wasser wird.

Aspen und ihre Freunde sind nicht die einzigen, die die Probleme ihrer Vergangenheit wälzen. Auch Kiani, die sich inzwischen wieder erholt hat, hat einige neue Fähigkeiten, die sie erst einmal verarbeiten muss. Die Begegnung mit den Menschen hat sie nicht nur verletzt, sondern auch in eine tiefe Krise gestürzt. Doch insgeheim hofft sie auf eine neue Begegnung, denn mit ihren neuen Kräften hat sie letztlich nur eines im Sinn. Sie will sich rächen.

Kianis geheimer Wunsch geht schneller in Erfüllung, als sie erwartet hat, als irgendjemand ihres Volkes erwarten konnte.
Von all dem ahnen Aspen und ihre Begleiter nichts. Der Krieg ist auf den Grund des Ozeans zurückgekehrt.

Mit dem Krieg, den neuerlichen Schlachten und Action-Szenen, scheint es, als halte eine neue Qualität in die Auseinandersetzungen zwischen Ober- und Unterweltlern Einzug. Man könnte glauben, Michael Turner höchstpersönlich habe wieder den Zeichenstift in die Hand genommen. Um es vorweg zu nehmen. Die sehr erfahrenen Künstler Koi Turnbull und Marcus To, bisher mit der neuen Serie Fathom schon beschäftigt, letzterer sogar mit der Ablegerreihe um Cannon Hawke, scheinen dem großen Meister, der leider nur noch durch besondere Cover auf sich aufmerksam macht, nacheifern zu wollen.

Fathom ist eine Action-Serie und lebt von entsprechenden Szenen. So startet die 12. Folge der neuen Reihe mit einem sehr schönen Bild des heranrasenden Unterwasserschiffes. Fathom lebt außerdem von seinen unterschiedlichen Szenen, so kehrt mit dem Umblättern auch gleich wieder Ruhe ein, denn die nötige Zeit, um die Charaktere weiterzuentwickeln, bleibt. Das Schicksal, das die Autoren J.T. Krul und Michael Turner ihren Figuren zugedacht haben, ist langfristig angelegt und auch für Überraschungen gut.

Eine dieser Überraschungen ist der Charakter der Kiani, die nun wie Cannon Hawke eine eigene Ablegerreihe erhält. Kiani, die Kämpferin ist durch einen Zwischenfall mit ähnlichen Kräften gesegnet wie Aspen – ob, es ein wirklicher Segen ist, wird sich noch herausstellen.
Krul und Turner wollen unterhalten. Sie treiben die Serie zügig voran. Nach einigen Einlagen und Handlungssträngen zu Lande geht es nun wieder unter Wasser weiter. Das Autorenduo beendet diese neuerliche Verlagerung des Handlungsschwerpunkts mit einem Knall – mit einem gemeinen Cliffhanger, einer Technik, die von den beiden meisterhaft beherrscht wird.

Optisch ist die Ausgabe, gerade wegen ihrer Unterwasserbilder, wieder ein kleines Zückerchen. Die Kampfszenen würden in einem Videogame jeden Simulatorfan begeistern. Die Schiffe sind phantasievoll, die Rüstungen aufwendig und die perspektivische Umsetzung zieht den Leser sogleich in das Geschehen.

Die Unterwasser-Action ist zurück. Schneller, blitzend, gut erzählt. Kolorist Paul Mounts gibt den tollen Bildern von Koi Turnbull und Marcus To den letzten Kick! 🙂

Mittwoch, 18. Juli 2007

Fathom – Neue Serie 11

Filed under: SciFi — Michael um 21:04

Fathom - Neue Serie 11Aspen steht vor einem Neubeginn. Den Verfolgern entkommen kann sie einen Moment der Ruhe für eine Rückschau nutzen. Wie konnte all das geschehen? Nichts scheint mehr planbar zu sein. Ihr Bruder ist zurückgekehrt und bittet sie um Hilfe.
Aspen kann der Einladung nicht widerstehen. Sie verabschiedet sich von ihrem Ziehvater. Anschließend wechselt sie schweren Herzens einige letzte – und auch tröstende – Worte mit ihrem Freund Chance. Der junge Mann will sie ungern gehen lassen. Nach all den Geschehnissen der letzten Zeit will er seine Freundin nicht in den Tiefen des Meeres verschwinden sehen. Aber Aspen bleibt keine Wahl.

Derweil hat auch eine Frau in der Unterwasserwelt ihre eigenen Probleme. Kiani ist über ihre neu entdeckten Fähigkeiten mehr als erstaunt. Sie ist beunruhigt und wird von Alpträumen geplagt. Eigentlich dürfte sie nicht über Kräfte verfügen, die sonst nur der Elite der Blauen vorbehalten ist. Die Bewunderung anderer ist ihr nur ein schwacher Trost.

Der Ausflug in die Unterwasserwelt wird bald für Aspen und Finn zu einer Bewährungsprobe. Nur wenig später nach dem Abstieg werden sie angegriffen. Die Lage ist verzwickt. Da erscheint ein alter Bekannter im richtigen Augenblick und schreitet zur Tat: Cannon Hawke.

Wir erinnern uns: Im Juli 1984 legt ein Passagierschiff im Hafen an. Das Schiff war zehn Jahre lang verschwunden. An Bord ist ein kleines Mädchen. Seine richtigen Verwandten befinden sich nicht an Bord des Schiffes, aber ein ihr nahe stehendes Wesen hat ein Auge auf sie. Der Kapitän des Schiffes kümmert sich um das Kind, das den Namen Aspen trägt.
Das Mädchen wächst auf. Bis hin zu ihrer Zeit als erwachsene junge Frau hat sie stets eine besondere Beziehung zum Meer gehabt. Ihre Nähe zu diesem Element hat sie auch stets in die Nähe dessen gebracht, der sie all die Jahre beobachtet hat. Er wartet. Eines Tages, Aspen arbeitet inzwischen in einer Unterwasserstation, erhält er seine Chance. Als ein Torpedo auf Kollisionskurs mit der zerbrechlichen Forschungsstation ist, ist er zu Stelle – Finn, so der Name des aus Wasser bestehenden Wesens, rettet seine Schwester.

Seit dieser Zeit hat sich vieles ereignet. Aspen hat ihr Schicksal angenommen. Dank der Autoren J.T. Krul und Michael Turner hat sie eingesehen, dass sie zwischen zwei Welten lebt, die sich nur schwer miteinander verbinden lassen.
Mein Leben ist wie zwei Bücher, die auf einem Nachttisch liegen und jedes davon erzählt eine andere Geschichte. Leider kann Aspen immer nur in einem lesen.
So steht jedes Mal ein Abschied an, wenn sie in einem der beiden Leben aktiv unterwegs – oder sie wird sogar wegen ihrer Abstammung gejagt.

Die Jäger sind auch dieses Mal wieder mit von der Partie. Wer geglaubt hat, die menschlichen Häscher hätten ihren Plan zur Gefangennahme Aspens aufgegeben, sieht sich sehr schnell getäuscht. Lässt sich die Geschichte zu Beginn Zeit und gönnt Aspen eine wohl verdiente Pause. In den letzten Folgen war die Spannungskurve steil nach oben gerichtet. Die Verschnaufpausen geben dem Leser die Gelegenheit, mehr über Aspen zu erfahren.
Die junge Frau hat ihr Schicksal angenommen. Ebenso wie sie ihren Adoptivvater und ihren Freund schützte, will sie nun ihrem Bruder aus der anderen Welt helfen.

Die Zeit der Ruhe in der Handlung ist nicht gleichbedeutend mit Langeweile – ganz im Gegenteil. In sehr schön gestalteten Bildern kann der Leser Finn neu entdecken, dessen aus Wasser bestehender Körper für Zeichner Koi Turnbull und Kolorist Paul Mounts eine aufwendige Kleinarbeit bedeutet.
Im klassischen Stil von Michael Turner sind auch die Charaktere dieser Folge wieder groß, schlank, sportlich, geradezu übermenschlich aussehend gestaltet. Selbstverständlich passt die Form der Gestaltung hervorragend zum Science Fiction Ambiente.

Die Ruhe in der Geschichte findet ihr Ende mit der kleinen Episode um Kiani (die demnächst ihre eigene Mini-Serie bekommt). Auf einem einseitig angelegten Portrait kann sich Paul Mounts mit seinen farbgebenden Fähigkeiten einmal so richtig austoben und liefert damit ein kleines Glanzstück ab.
In der Folge ist die Kolorierung wieder auf Action ausgerichtet. Knallige Hautfarben, kaltes Blau, metallisches Grün, blitzgelbe Explosionen treffen aufeinander. Die Ruhephase ist vorbei. Die Unterwasserwelten erschließen sich dem Leser in gewohnter Augenschmausqualität.

Der Kampf der Menschen gegen die Blauen tobt weiter und gerät in eine neue Dimension. Diesmal ist Aspen wieder in ihrem gewohnten Element und es zeigt sich, dass sich die Angreifer weitaus mehr Mühe geben müssen. 😀

Samstag, 24. Februar 2007

Fathom Neue Serie 10

Filed under: SciFi — Michael um 23:17

Fathom Neue Serie 10Aspen Matthews wehrt sich. Sie will es nicht zulassen, dass ihr Freund und ihr Vater wegen ihr leiden müssen. Am Staudamm kommt es zu einem Showdown, den die Soldaten so noch nicht erlebt haben.
Ihre Wehrhaftigkeit ist beeindruckend. Mit ihren Fähigkeiten, das Wasser zu beeinflussen kann sie den Angreifern mit ihren automatischen Waffen erfolgreich und optisch überaus großartig Paroli bieten. Aspen tanzt auf den Wasserfontänen herum und spielt mit den Wellen, als hätte sie etwas anderes gemacht.

In Muria hat Siphon andere Probleme. Um frischen Wind in die Politik der Stadt zu bringen, wurde er in den Rat gewählt. Zuerst hat er sich noch über seine neue Aufgabe gefreut, aber schließlich ist es für ihn vollkommen ermüdend den Sitzungen beizuwohnen. Die Gespräche drehen sich zu oft im Kreis. Ergebnisse sind selten und scheinen Muria nicht voran zu bringen. Siphon ist frustriert.
Erfrischend wirkt es da, dass er sich auch mal mit seinen engsten Freunden treffen kann. Allen liegt immer noch die Genesung von Kiani am Herzen.

Fathom präsentiert gleich zu Beginn der 10. Folge der Neuen Serie ein Wasserinferno. Angesichts der sich orgiastisch auftürmenden Wellenberge ist es kein Wunder, dass in diesem Band gleich vier Inker zum Einsatz kamen.

Sieht man einmal von Cannon Hawke ab, ist Fathom eine Serie, in der Männer zwar eine Rolle spielen, doch Frauen sind die diejenigen, die das Sagen haben. Aspen kann in dieser Episode zeigen, welche Kräfte sie inzwischen entwickelt hat. Zieht man Vergleiche zu vorhergehenden Szenarien dieser Art, dann stellt Aspen mit ihren Fähigkeiten so manchen ihrer Artgenossen in den Schatten.
Hierbei ist es interessant, auf welch vielfältige Art sie ihre Macht einsetzt. Sie wehrt Kugeln mit Wasserbarrieren ab. Sie schwebt auf einer riesigen Fontäne über allem anderen, während sie eine Sicherheitsglocke über ihren Freunden aufbaut. Waffen, die zu stark für sie selbst sind, irritiert sie mit einem simplen Trick: Sie verwandelt sich selbst in Wasser und die Rakete schießt durch sie hindurch.
Die Wirbelstürme, die sie auftürmt, stellen nachfolgend alles andere in die Schatten und schauen beinahe aus wie eine Szene aus The Day After Tomorrow.

Die beiden Co-Autoren J.T. Krul und der Erfinder der Serie Michael Turner locken stets ein bißchen mehr aus der Serienheldin heraus. In der abschließenden Szene, wenn der militärische Feind einsehen muss, dass Aspen wieder einmal entkommen ist und sie ein Unwetter zurückgelassen hat, entsteht eine sehr schöne apokalyptische Stimmung.
Michael Turner hat sehr Gefühl in den Charakter von Aspen gelegt. Einerseits im Zwiespalt mit ihrer Herkunft und ihrer Sympathie für die Menschen, von denen viele ihr stets wohlgesonnen waren, andererseits kann sie nicht ewig vor sich und ihrem Schicksal weglaufen. Schließlich zwingt Turner sie zum Handeln – es soll vorkommen, dass ein Charakter ein Eigenleben entwickelt, nachdem er mit genügend Hintergrundinformationen versehen wurde. Man gewinnt den Eindruck, so sei es auch hier gewesen. Nun kann Aspen nicht mehr anders und natürlich gibt es eine Schlußszene, die hoffen lässt, dass es zu einer Art größerem Showdown in der nächsten Zeit kommen wird.

Die zweite Heldin der neuen Serie wurde wieder geheilt und macht sich an ihr Waffentraining. Kiani hat überraschend feststellen müssen, dass auch sie über die Fähigkeit zur Wasserbeherrschung verfügt.
Im Gegensatz zu Aspen ist Kiani eine geborene Kriegerin, die lieber auf ihre Fähigkeiten mit dem Schwert vertraut – völlig zu recht, zieht man die grafische Umsetzung von Koi Turnbull in Betracht. Auf einer ganzen Seite präsentiert der Zeichner Kiani in anatomisch beeindruckender Gestalt. Hinzu kommen die wirbelnden Haare und die reizvolle Kolorierung von Paul Mounts.
Seine Arbeit an diesem Band ist besonders gelungen und die Darstellung des Kiani-Bildes ist ein nur ein kleines Beispiel für ein wirklich tolles Ergebnis.

Eine überaus spannende Fortsetzung mit tollen Bildern. Der Schluss ist ein Griff in die Vergangenheit und eine reizvolle Vorankündigung, die sehr neugierig macht. 🙂

Freitag, 26. Januar 2007

Fathom Neue Serie 9

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 17:01

Fathom Neue Serie 9Aspen Matthews wird gejagt. Ein Wesen mit ihren Fähigkeiten stellt für das Militär eine unglaublich wertvolle Waffe dar, die es zu beherrschen gilt. Die junge Frau erregte bereits Aufmerksamkeit, als sie auf einem Passagierschiff, damals noch ein kleines Kind, als blinder Passagier entdeckt wird. Seither steht sie im Interesse eines Mannes namens Maylander, der sich viel von der Frau für seine Ziele verspricht. Aber Aspen ist nicht gewillt, so leicht in die Falle zu tappen.
Außerdem hat sie Freunde, die ihr zur Seite stehen.

Auch unterseeisch steht nicht alles zum Besten. Kiani wurde durch die Attacke der menschlichen Angriffseinheit schwer verletzt. Seither liegt sie im Koma und der Fortschritt ihres Heilungsprozesses ist ungewiss. Ihre Freunde, die über sie wachen, sind außerdem erstaunt darüber, dass Kiani sich in Wasser verwandeln konnte – eine Fähigkeit, die auch für die unterseeischen Bewohner nicht selbstverständlich ist. Siphon macht sich große Sorgen, gleichzeitig ist er aber auch über die Fähigkeit seiner Freundin verblüfft. Es stellt sich die Frage, ob sie selber von dieser Fähigkeit überhaupt wusste. Viel Zeit zur Ergründung dieser Frage bleibt nicht, denn Siphons Vorpreschen in der letzten Versammlung hat mehr Veränderungen gebracht, als er vorausahnen konnte – man hat ihn zu einem Ratsmitglied ernannt.

Während der zurückgekehrte Cannon Hawke dem Rat beichtet, was sich bei seiner Gefangennahme durch Vana tatsächlich ereignete, geht die Jagd auf Aspen unvermindert weiter.

In der 9. Episode der neuen Fathom Serie knüpft Autor J.T. Krul (diesmal im Doppelpack zusammen mit Michael Turner) einige lose Enden zusammen.
Die Vergangenheit von Aspen Matthews, die natürlich bereits Thema war, als Michael Turner sie erdachte und als Comic-Figur einführte, wird hier noch einmal aufgegriffen. Maylander, der mächtige Offizier im Hintergrund, verfolgt Aspen bereits seit Jahren. Die von Krul und Turner verfassten Szenarios und von Koi Turnbull gezeichneten Bilder zeigen Maylander vor seinen Beobachtungsmonitoren regelrecht wie eine Spinne im Netz – allerdings einer recht trägen Spinne, die ihre Netze lieber von anderen spinnen lässt.

Turnbull ist es auch, der in dieser gut erzählten Episode besonders zeigt, was er kann. Beeindruckend hier sind die Auftritte von Cannon Hawke und Aspen, jeweils zur Mitte und zum Schluss des Bandes (ein sehr schönes Cliffhanger-Bild, eines der besten in dieser neuen Serie). Bei Aspen schöpft er aus dem Vollen. Ihre Körperlichkeit wird aus den verschiedensten (auch sehr schwierigen) Blickwinkeln hervorragend getroffen, was sicherlich ein Grund dafür ist, warum Michael Turner ihn als zeichnerischen Nachfolger der Reihe auswählte.
Turnbull beweist außerdem sein Fingerspitzengefühl für Perspektiven und weiträumige Ansichten. Leider bekommt er in dieser Folge nicht genügend Gelegenheit sich hier auszuleben. Es bleibt zu hoffen, dass das Duo Krul/Turner ihm in nächster Zeit entsprechende Vorlagen schreibt, damit er diese Fähigkeit mehr ausnutzen kann.

Aufgeteilt ist das Szenario in die unabhängig voneinander sich abspielenden Erzählteile der Verfolgung von Aspen und die Handlung in der Unterwasserstadt. Beide Umgebungen sind völlig gegensätzlich – grafisch eindrucksvoller fallen die Bilder in der Unterwasserstadt aus, dank der gewohnt guten Farbgebung von Kolorist Peter Steigerwald, der sich gerade mit sehr schönen und phantastischen Farbübergängen hervortut.
Das Team Jason Gorder und Don Ho inkt die vorliegende Episode. Der Strich ist leicht ausgeführt und sitzt. In diffizilen Strukturen wie den Ansichten von wild durcheinander liegenden oder wirbelnden Haaren, Außenansichten eines amerikanischen Straßenkreuzers und den komplexen Wassergebilden findet sich eine sorgsame und feine Ausführung.

Grafisch wieder einmal Top erzählt die 9. Ausgabe von Fathom die Abenteuer von Aspen und Cannon Hawke diesmal extra spannend weiter. 🙂

Donnerstag, 16. November 2006

Fathom – Neue Serie 8

Filed under: Abenteuer,SciFi — Michael um 19:08

Fathom - Neue Serie 8Die Menschen sind weiterhin in der Offensive. Wie so oft rollt die Maschinerie professionell und mit tödlicher Präzision. Die militärischen Führer folgen dem Schauspiel in sicherer Position aus ihrer Kommandozentrale heraus. Die Angreifer sind bestens gerüstet und haben bereits Erfahrung im Angriff auf die unterseeisch lebenden Völker. Doch dieser Angriff ist neu. Er erfolgt nicht aus dem sicheren Inneren eines U-Bootes heraus. Diesmal sind Kampftaucher auf der Jagd.

Auf der Jagd, oder besser auf der Suche, sind auch andere. Aspen Matthews hat ihren geliebten Ozean weit hinter sich gelassen und befindet sich nun an einem Ort, der ganz und gar nicht ihrer Natur entspricht: der Wüste.
Unter Begleitung eines Freundes hat sie sich auf die lange Reise gemacht, um ihren Vater zu finden. Sie kann sich nicht erklären, warum der einstige Seebär, der das Meer ebenso liebte wie sie, sich in diese Einöde zurückgezogen haben soll.

In Muria, der unterseeischen Siedlung, ereifert sich das Volk immer noch über den Angriff der Menschen. Saba wurde zerstört, eine Reaktion soll ausbleiben. Der junge Krieger Siphon mag nicht untätig bleiben. Seine Rede ist flammend, verurteilt die Unentschlossenheit des Rates – vollkommen zu recht, wie sich bald herausstellen wird.

Fathom geht mit der 8. Folge aus der Neuen Serie in eine weitere spannende Runde. Der Mix aus Abenteuer und Unterwasser-Krieg funktioniert hält für SciFi-Fans eine Reihe von Überraschungen bereit – dank des Autoren-Teams J.T. Krul und Michael Turner

In dieser Ausgabe ist besonders die Arbeit von Paul Mounts hervorzuheben. Er ist für die hervorragende Kolorierung verantwortlich. Einige Bilder sind echte Highlights. Seien es die Szenen in Muria oder auch die Kommandozentrale (hier besonders die Großaufnahmen), die Farben vermitteln eine enorme Atmosphäre. Das Wasser, der wohl wichtigste Aspekt in Fathom, lässt bei genauem Hinsehen erahnen, wie viel Arbeit in diesen Bildern steckt.

Sicherlich ginge es nicht ohne die tollen Vorlagen von Zeichner Koi Turnbull. Durch die Portraitzeichnungen von Maylander und Aspen erfährt der Leser sehr viel über die Charaktere, ohne dass auch nur ein einziges Wort Dialog oder Off-Text hinzugefügt werden muss. Gefurchte Stirn, hochmütiger Gesichtsausdruck, angespannt, konzentriert, die Augen zusammengekniffen, Stachelfrisur, hagere Wangen und eine faltige Oberlippe. Einerseits wird Maylander als knallharter Offizier gezeigt, andererseits steht dem die doch sehr nervöse Handhaltung entgegen. Ein richtig tolles Bild! Bei Siphon und Aspen schaffte es das Team, dass ähnliche Stimmungen eingefangen wurden. In ersterem Fall sei besonders auf die schöne Collage während Siphons Ansprache verwiesen. Es kommt sogar ein wenig Zeichentrick-Atmosphäre auf.
Besser kann das Medium Comic kaum die Brücke zum Medium Film schlagen und zeigen, wie artverwandt sie sind.

Wer den Unterwasserkampf betrachtet, wird vielleicht (sofern er den Film kennt) Parallelen zum Film Feuerball ziehen, der gerade wegen der Unterwasserkampfszenen damals für Furore sorgte.
Das Szenario hier ist natürlich ungleich phantastischer. Kianis Verteidigung gegen die menschlichen Angreifer zeigt, wie detailverliebt Paul Mounts zu arbeiten versteht. Kaltes Blau, Meeresgrün und grelles Gelb, die Kombination dieser Farben lassen auch eine sehr schöne bildliche Tiefe entstehen.

J.T. Krul und Michael Turner wären nicht jene versierten Erzähler, würden sie nicht perfekt mit Spannungsbögen arbeiten. Auch wissen sie, wann sie die Schraube anziehen müssen, um ihre Leser so richtig auf die Folter zu spannen. – Also auch hier wieder eine Parallele zu guten alten Film, im wahrsten Sinne des Wortes, als die Kutsche auf den Abgrund zuraste und in die Tiefe fiel: Und die Folge endete.
Auch die beiden Autoren arbeiten hier gerissen mit Cliffhangern, die mit dieser Folge wohl einen Spannungshöhepunkt erreichen. 😀

Montag, 09. Oktober 2006

Cannon Hawke 1

Filed under: SciFi,Thriller — Michael um 17:49

Cannon Hawke 1Cannon Hawke ist eingesperrt. Ein Zustand, der weder ihm, noch dem anderen Ich in Cannons Körper gefällt.
Cannon bricht aus. Seine Vorgehensweise ist äußerst brutal, ein Verhalten, das nicht seinem Charakter entspricht. Das andere Ich heißt Taras. Einst ein Feind, der von Cannon besiegt wurde, sollte er wiedererweckt werden, aber die Wiederbelebung scheiterte. Taras’ Bewusstsein nistete sich in Cannons Gehirn ein. Von dem anderen Ich weiß Cannon jedoch nichts.
Wenig später erhält Akiko Nigata eine Nachricht von einem Hotel in Prag. Cannon Hawke, häufiger Gast des Hotels, hat sich völlig unerwartet im Hotel einquartiert. Allerdings lässt sein Verhalten völlig zu wünschen übrig. Gäste beschweren sich über die Lautstärke und vermutliche Randaliererei. Akiko bietet sich ein schlimmes Bild bei ihrer Ankunft. Cannon scheint vollkommen aufgelöst. Zusammengekauert und ängstlich hat er nichts mehr mit dem starken jungen Mann gemein, den alle kennen.

Es wird Zeit für Cannon, wieder zu sich selbst zu finden und das verlorene Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Wer glaubt, nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden zu können, kann zu einer Gefahr für sich und andere werden.
Doch vorerst meint Cannon wieder alles unter Kontrolle zu haben. Seine Recherchen führen ihn zu einem internationalen Geschäftsmann und Waffenhändler. Cannon weiß nur eine Lösung: Dem Mann einen Besuch abstatten und auf den Busch klopfen.

Cannon Hawke lernt der Neuleser hier sogleich als Jetsetter kennen: Prag/Tschechien, Interlaken/Schweiz oder Tokio/Japan, Cannon ist auf der Weltbühne zu Hause, eine Art Cosmopolit der aus dem Ozean kam.

Ähnliche Konzepte müssen sich Vergleiche gefallen lassen, so auch Cannon Hawke, einem Fathom-Spin-off der erfolgreichen Serie von Comic-Ikone Michael Turner. Es könnte durchaus sein, dass Fathom und somit auch Cannon diverse Inspirationen erfahren haben. Die Fähigkeit, Wasser nach eigenen Vorstellungen zu formen und zu benutzen, begegnete dem Genre-Fan bereits in Abyss von James Cameron. Noch viel früher werden sich vielleicht noch einige an Bobby Ewings – Entschuldigung, natürlich Patrick Duffys Ausflug in die Tiefen der Meere erinnern, als er Der Mann aus Atlantis war. Die Fernsehserie entstand in der zweiten Hälfte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Jüngst schickte das Fernsehen die Zuschauer mit Surface in die Tiefe.

Sicherlich ist Cannon kein Mark Harris, da seine Fähigkeiten deutlich weiter reichen als die des Mannes aus Atlantis. Doch beiden haftet eine besondere Faszination an. Ein Mann, kein Außerirdischer, agiert in unserer Welt und trotzdem besitzt er Fähigkeiten über das menschliche Maß hinaus. Er kann sich in dem von uns so geliebten und gefürchteten Element Wasser so leicht bewegen wie jeder x-beliebige von uns an Land – im Vergleich sogar besser.
Cannon beherrscht außerdem noch das Wasser, kann das Wasser kontrollieren, in ihm aufgehen, mit ihm verschmelzen. Zusammen mit seinen weltmännischen Fähigkeiten ist er ein wenig wie ein Mark Harris, der mit James Bond gekreuzt wurde.

Letztlich zeigt dieser kleine Vergleich, dass das Interesse an Meeresszenarien gepaart mit Action ungebrochen ist. In Fathom, ebenso wie in Cannon Hawke, spinnen der Erfinder Michael Turner und Autor J.T. Krul den Faden weiter. Lotete man früher das technisch Machbare aus und verwendete es für Geschichten, wird hier das Vorhandene getoppt, wird das Außergewöhnliche zum Normalen. Aber das Phantastische wird von Krul wieder gebremst, indem Cannon auch die Kontrolle verliert – ohne Schwäche könnte man als Leser nicht mitfiebern.

Die Leser konnten Zeichner Marcus To bereits mit Sonderheft 5 der Fathom-Serie kennen lernen. Mit der Kurzgeschichte um Cannons Initiation gestaltete To eine Episode aus Cannons Jugendtagen aufs trefflichste.
War in der 0-Ausgabe von Cannon Hawke noch Zeichner Koi Turnbull federführend und somit im direkten Vergleich zu To, kann ich für mich nur feststellen, dass mir Tos Bilder besser gefallen als jene von Turnbull. Tos Bilder sind etwas glatter, erinnern mehr an Zeichentrickszenen, die Figuren wirken auf den ersten Blick eine Spur sympathischer. – Ein sehr objektiver Eindruck natürlich.

Nach einem rätselhaften Auftakt nimmt die Geschichte schnell Fahrt auf. Man darf wirklich gespannt sein, wie Cannon mit dem Feind in seinem eigenen Körper fertig werden wird. 😀

Samstag, 16. September 2006

Fathom – Neue Serie

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 11:06

Fathom Neue Serie 6Eine Welt unbeschreiblicher Schönheit wartet unter auf Wasser auf jene, die die Erhabenheit dieses Ortes zu schätzen wissen. Cannon Hawke sieht das im Augenblick etwas anders.
Seine Heimat Muria, der er so viel Zuneigung entgegenbringt, sieht er im Augenblick durch die Gitter eines Gefängnisses – sinnbildlich gesprochen. Dabei eilte Cannon nur der Stadt Saba zur Hilfe gegen amerikanische Soldaten – und gegen die ausdrückliche Weisung des Rates.
Die Proteste seiner Freunde bleiben zunächst ungehört und fruchtlos.

Aspen hat ganz andere Probleme. Ihre Herkunft stellt sie immer wieder vor neue Erkenntnisse. (siehe auch Fathom, erste Serie) Hatte sie nicht schon genug damit zu tun, ihre Andersartigkeit vor den Menschen zu vertreten, sind die Riten und Ansichten in der Welt unter Wasser noch einmal andere. Der Mann, der sich ihr einmal mehr als Vater präsentiert, ist nicht einmal besonders Vertrauen erweckend.

Indessen bereiten sich die Menschen auf neue Manöver auf. Und diesmal gibt es keinen Cannon Hawke, der sich bemühen würde, sie aufzuhalten.

Die neue Serie Fathom geht nicht nur neue, sondern auch faszinierende Wege. Beeindruckten in der Vergangenheit die Figuren durch beinahe überirdische Körperformen – die kein Model je zustande bringen würde -, werden in der neuen Serie Bauten und Rüstungen entworfen, die noch fremdartiger sind.

Die Schwarzen wollen energischer gegen das parasitäre Verhalten der Menschen vorgehen. Die Zeit des Verständnisses ist vorüber. Die Menschen scheinen zwar ähnliche Wurzeln zu haben, immerhin bestehen sie wie alle andere Lebewesen zu einem großen Teil aus Wasser, trotzdem hat diese Herkunft keinen bedeutenden Einfluss auf ihr Verhalten.
Und die Schwarzen besitzen nicht mehr die Geduld, darauf zu warten, dass sich die Menschen ändern.

Zeichner Koi Turnbull spielt bei der Gestaltung der Geschichte mit bekannten und unbekannten Elementen. Die fremdartigen Rüstungen wecken Assoziationen an eine bekannte Weltraumsaga einerseits, an einen bekannten Jäger aus dem Weltraum andererseits. Das Besondere ist die Oberfläche, schillernd, chamäleonartig, so gewinnen die Rüstungen noch mehr an Bedrohlichkeit – würde es eine ernsthafte Variante von Pirates Of The Caribean geben, würden Jacks Feinde so aussehen müssen. Andere Leser könnten möglicherweise Schlüsse auf eine Art Unterwasser-Spawn ziehen.

Im Film würde man von Ausstattung sprechen, im Comic sind einer solchen natürlich keine Grenzen gesetzt – es sei denn, es besteht eine Begrenzung des zeichnerischen und zeitlichen Aufwands. Davon ist hier allerdings nichts zu sehen. Aspen hat von Koi Turnbull und der Koloristin Christina Strain ein Outfit erhalten, von dem sich mancher Mode-Designer eine Scheibe abschneiden kann. – Ob es besonders tragbar ist, daran mögen sich die Geister scheiden, aber besser aussehen tut es allemal.

Michael Turner, Initiator der Fathom-Reihe, hat mit dem Aspen-Mythos eine neue Meerjungfrau geschaffen (vielleicht eine Inspiration für M. Night Shyamalans neuen Film). Im Gegensatz zur kleinen Meerjungfrau geht Aspen jedoch den umgekehrten Weg. Für sie ist ihre Herkunft ein Geheimnis, das sich mehr und mehr entschlüsselt. Im Gegensatz zu früheren Geschichten ist Aspen aber eher eine Klammer der Handlung. Andere Protagonisten treiben die Geschichte nun voran. Das ist jedoch nicht weniger spannend.

Fathom ist für alle Genre-Fans eine Alternative, die seit Filmen wie Abyss oder Klassikern wie 20000 Meilen unter dem Meer, Unter Wasser rund um die Welt eine Stufe weiter in die Tiefen vorstoßen wollen. Fathom ist absolutes Kino auf Comic-Seiten. 😀

Donnerstag, 14. September 2006

Fathom Sonderheft 5: Cannon

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 14:05

Fathom Sonderheft 5: Cannon HawkeDer Junge starrt in die blaue Höhe, vorbei an imposanten Bauten seiner Heimatstadt. Die Umgebung ist edel, schön, doch in der Ferne leuchtet ein gelbes Licht.
Jedem Kind, dass in diese Ferne blickt, steht eine Warnung entgegen. Jeder solle sich fern von dem Licht halten, da er sonst vergehen wird. Doch Kinder werden von solchen Warnungen geradezu magisch angezogen. So ergeht es auch den jungen Cannon, und so wagt er den Aufstieg zur Wasseroberfläche.

Eine Nacht an der winterlichen norwegischen Küste. Ein einsamer Mann wartet entschlossen im Wasser auf einen kleinen Schiffskonvoi. Es ist Krieg. Die Transporter dürfen ihr Ziel nicht erreichen, sonst droht eine Katastrophe. Der Mann ist sich bewusst, dass er diese Nacht nicht überleben wird, aber er will diesen Preis bezahlen.

Die fünfte Sonderheft-Ausgabe der Fathom-Reihe beschäftigt sich ausgiebig mit der Vergangenheit eines der Protagonisten: Cannon Hawke.
Der vorliegende Band lüftet das Geheimnis, wie es dazu kam, dass ein Wassergeborener sich mit dem Namen eines Raubvogels schmückt. Wasser und Luft, zwei Elemente, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und doch funktioniert es.
Autor J. T. Krul nähert sich in der ersten Geschichte den frühen Jugendtagen von Cannon an. Der Junge hat eine behütete Kindheit, doch irgendwann endet jede Kindheit. Auch die Gesellschaft, in der Cannon groß wird, hat ihre Geheimnisse.
Als Leser kommt man nicht umhin, Vergleiche mit dem Dschungelbuch anzustellen. Die Neugier und Entdeckungsfreude Cannons sind sehr schön erzählt. Einfach zwar, aber es muss nicht immer kompliziert sein. Die Konsequenz von Cannons Verhalten, das Überschreiten der Schwelle zum Erwachsenen, ist schwerwiegend genug.
Es ist eine feine Erkenntnis, dass es für ein intelligentes Wesen einen Schritt zum Erwachsenen bedeutet, Land zu betreten. Allerdings muss Cannon feststellen, dass eine Krabbe bereits vor ihm da war und das, was ihm vorher so glorreich erschien, in Wirklichkeit nichts Besonderes ist.
Zeichner Marcus To, der für Tusche zuständige Jason Gorder und Kolorierungstalent Beth Sotelo tragen erheblich für das gute Gelingen dieser Episode bei.
Besonders Marcus To setzt die Erlebnisse von Cannon in sehr gut aufgebauten Seiten in Szene. Die Freude, die Cannon bei seinem Landausflug empfindet, der Schrecken, der sich in Begeisterung wandelt, könnte auf so wenig Raum kaum besser gezeigt werden.

Weniger heiter gibt sich die zweite Episode aus Cannons Vergangenheit. Schweres Wasser war in vergangenen Kriegstagen ein Stichwort für die Entwicklung nuklearer Waffen. Insofern fällt der Einschnitt zwischen den beiden Geschichten äußerst drastisch aus. Dort die unbeschwerte Kindheit, hier eine Familiengeschichte, ein dunkles familiäres Geheimnis, wie ein Schatten auf Cannons Herkunft.

In dieser sehr ernsthaften Geschichte legt denn auch wieder der Meister Michael Turner selbst Hand an.
Die Episode ist nicht nur optisch sehr düster, sie beschreibt auch inhaltlich einen düsteren Zeitabschnitt. Ein Wissenschaftler überschreitet seine Grenzen, ein Ältestenrat verurteilt ihn für die Kühnheit, die er bei seinen Forschungen an den Tag legte – und für die Folgen, denn viele Bewohner des unterseeischen Reiches erkranken an der Strahlung. Für Cannons Vater ist es Ehrensache für den Fehler des eigenen Vaters aufzukommen. Das Wissen, das so vielen seines eigenen Volkes schadete, darf nicht in die Hände der Oberflächenbewohner fallen.

Michael Turners Bilder sind Collagen. Er erzählt weniger von Bild zu Bild, vielmehr zeichnet er ein Gesamtszenario und bringt das Auge zum Treiben – besser kann ich es nicht beschreiben.
So entsteht ein einziges großes Bild. War eine solche Technik früher eher experimentell, bekommen Turners Bilder auf diese Art einen hohen künstlerischen Wert.
Unbestreitbar gewinnen Turners Bilder noch durch die großartige Kolorierung seines Kollegen Peter Steigerwald. Das Schneegestöber über den winterlichen Fjorden Norwegens, dazu noch nächtens, ist mit feinsten Farbabstufungen eingefangen.

Da ich ein Freund auch von kurzen Comic-Geschichten bin, die wie hier in der Tradition punktgenauer SciFi-Geschichten erzählt werden, habe ich den vorliegenden Band verschlungen. Klasse Erzählungen ohne Effekthascherei. 😀

Dienstag, 12. September 2006

Cannon Hawke

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 17:54

Cannon Hawke 0Cannon Hawke erwacht in der Stille des Meeres. Seine Jacht treibt einsam über spiegelglattes, ruhiges Wasser. Trotzdem wird Cannon von Alpträumen geplagt.
Wie so oft betritt Cannon wieder einmal Land, die Welt, die zu einer zweiten Heimat wurde, deren Andersartigkeit er schätzen gelernt hat. Doch diesmal ist es anders. Tiefer und tiefer dringt er in den Dschungel vor, bis er eine alte Tempelanlage findet, deren Inhalt ihn aufs Neue herausfordert.

Später in Tokio. Wie anders sind doch die Städte. So unwirtlich im Regen anzuschauen und dennoch fühlt sich der einsame Wanderer in diesen Straßen wohl – solange es regnet. Cannon sucht einen alten Kontakt auf, der um seine Hilfe gebeten hat. Das Treffen fällt nur kurz aus. Cannon muss sich neuen Gefahren stellen.

Cannon Hawke ist zurück. Bereits im Auftakt zu Fathom, einer Idee von Michael Turner, lernte der Leser Cannon Hawke als Vermittler zwischen den Menschen und den Meeresbewohnern kennen. Wenig später erlebte der Leser Cannon in dem Zweiteiler Killian’s Tide, einer weiteren Geschichte aus dem Fathom-Universum. Damals machte eine Gruppe unter seiner Führung Jagd auf die Dissidenten des unterseeischen Volkes unter der Führung von Killian.
Heute erinnert er sich an Taras, einen Freund Killians, gegen den er kämpfte. Die Kämpfe gegen das eigene Volk verfolgen Cannon immer noch und belasten sein Gewissen.

Zu Beginn war Cannon ein geheimnisvoller Mann im schwarzen Anzug, beinahe mit einem ernsten Millionärsgehabe versehen. Cannon Hawke war der Mann im Hintergrund. Der Mann, der zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle ist und mit spektakulären Stunts beeindrucken kann.
Alles begann mit einer Idee von Michael Turner, den die Fans bereits von der Witchblade her kennen. Inzwischen gehört er zu den Größen im Comic-Geschäft jenseits des Teiches. Seine Handschrift ist auf Covern und Comic-Seiten sofort erkennbar. Das Fathom-Universum wächst beständig, Crossover mit Witchblade und Tomb Raider heizten die Spannung an, Sonderausgaben beschrieben weitere Details dieser Saga.

Nun erhält der schwarzhaarige Mann, der in der Geschichte rund um die Abenteuer von Aspen seinen Part spielte, seine eigene Serie. Taras ist immer noch ein Alptraum in Cannons Leben, nachdem Vana, Taras’ Mutter, ihren Sohn ins Leben zurückholen wollte und dabei Cannon regelrecht das Leben aussaugte.

Zeichner Koi Turnbull übernimmt ähnlich wie Talent Caldwell seinerzeit mit Killian’s Tide ein schweres zeichnerisches Erbe von Michael Turner. Und ähnlich wie Caldwell verfolgt Turnbull eine eher manga-nahe Zeichentechnik. So, immer noch als Fathom-Universum erkennbar, drückt er der Geschichte seinen eigenen Stempel auf, an der er textlich auch mitgearbeitet hat.
Ein Markenzeichen im Fathom-Universum ist die außergewöhnlich gute Kolorierung. Mit Beth Sotelo, Peter Steigerwald und Christina Strain hat er entsprechende Profis an seiner Seite.

Die Gerüchte eines Fathom Kinofilms halten sich hartnäckig (mit Hilfe der Firma des wassererprobten James Cameron). Man darf gespannt sein, ob auch Cannon Hawke einen Leinwandauftritt erhält. – Solange muss der Fan sich allerdings mit dieser neuen Serie begnügen, die einen exzellenten Start hingelegt hat. 😀

Links: Fathom Sonderheft 1 – Aspen, Michael Turner

Montag, 28. November 2005

Aspen

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 15:45

Fathom Sonderheft 1 - AspenAspen genießt ihr Leben. Ihr Element ist das Wasser, sie ist ein Teil davon und ihre Abstammung ist nicht menschlich, trotz ihres attraktiven Äußeren.
Derweil braut sich in der Tiefe der Ozeane etwas Unheilvolles zusammen, was selbst die Blauen, jenes unterseeische Volk beunruhigt, mit dem Aspen bereits viele Kontakte und Schwierigkeiten hatte. Die Schwarzen sind zurück: Älter als die Blauen, viel mächtiger. Die Verunreinigung des Planeten und des Wassers durch die Menschen rufen sie wieder auf den Plan. Ihre Geduld ist erschöpft. Wenig später erheben sich gigantische Wassermassen aus dem Seen und Meeren.

Auch Aspen bleibt von diesen Entwicklungen nicht verschont. Die Blauen kennen Aspens Verbindung zu den Schwarzen, eine Verbindung, von der Aspen Visionen besitzt, aber kein richtiges Wissen.
Derweil werfen die Menschen all ihr technisches Wissen in die Waagschale. Erkundungen der mondgleichen Wassersphären, die über den Ländern schweben geraten zum Desaster.

Aspen ist wieder da!
Und wie! Die Wassergeborene meldet sich mit einer Bilderpracht zurück, die ihresgleichen im Comic wirklich suchen muss. Unter Wasser und über Wasser entfalten sich gewaltige Szenarien, Großaufnahmen und düstere Bilder, visionäre Ansichten eines Michael Turner, der dem Auge eines Leinwandregisseurs an seine Arbeiten herangeht. Hat der Leser verschiedene seiner Arbeiten verfolgt, scheint es schwer zu sein, wie er sein nächstes Werk noch einmal toppen könnte. Aber es ist ihm mit der vorliegenden Ausgabe des Fathom-Sonderheftes gelungen. Was sich dem Leser hier präsentiert ist eine Art Independence Day des Comics.

Den Werbespruch zu Emmerichs Godzilla-Variante aufgreifend, lässt sich ohne Übertreibung sagen: Size does matter! Ähnlich der Raumschiffe, die in Emmerichs Film Independence Day den Himmel verdunkelten, verhält es sich mit den Wassersphären über den USA. Wenn sich die großen Seen in die Lüfte erheben, ist das wirklich toll in Szene gesetzt.

Das Sonderheft bildet den Auftakt zu einer neuen Fathom Serie. Normalerweise bildet ein Auftakt einen Anheizer. Fathom Sonderheft 1 – Aspen nimmt sich eher wie ein Finale aus. Sollte Autor Geoff Johns diesen Spannungslevel halten wollen, muss er sich ebenso gewaltig ins Zeug legen, wie die Handlung ihren Anfang genommen hat.

Rückblende: Wie alles begann.
Die junge Frau Aspen Matthews ist einzigartig. Sie hat eine besondere Beziehung zum Element Wasser. Als sie mit 16 Jahren das Tauchen erlernte, kam es unter Wasser zu einem Unfall. Infolge purer Schlampigkeit hatte sie vergessen, die Ventile ihrer Sauerstoffflaschen aufzudrehen. Im Zustand zwischen Wachsein und Bewusstlosigkeit bemerkte sie menschenähnliche Lebewesen, die ihr das Leben retteten.
Jahre später.
Während eines Patrouillenfluges macht eine von einem Flugzeugträger gestartete F-14 Tomcat eine merkwürdige Entdeckung unter der Wasseroberfläche. Ein Objekt rast unter Wasser mit atemberaubender Geschwindigkeit davon. Eine Verfolgung scheitert – das Objekt ist für das Kampfflugzeug zu schnell!
Zur gleichen Zeit nimmt Aspen eine neue Stelle in einer Unterwasser-Forschungstation an. Dort entdeckt sie zu ihrem maßlosen Staunen eine jener Kreaturen in Gefangenschaft, die ihr einst das Leben retteten. Derweil nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Die US Navy unternimmt einen weiteren Versuch, das seltsame Objekt zu identifizieren. Aber das Objekt wehrt sich. Mittels eines neuartigen Flug-Tauch-Fahrzeuges nehmen Piloten der Navy die Verfolgung auf. Im folgenden Kampf macht einer der Piloten einen großen Fehler.

Wir sind nicht allein!
In der Hauptsache unter Wasser lebt ein Volk, das es leid ist, den Planeten mit einer für ihre Begriffe minderwertigen Rasse zu teilen. Erste Begegnungen mit diesem Volk hat es bereits gegeben, aber bislang haben verschiedene Stellen, darunter einige hochrangige amerikanische Militärs, diese Vorkommnisse vertuschen können. Das Geheimnis um ihr Volk nutzen die Wesen, um ihre eigenen Bemühungen voran zu treiben.
Erstes Angriffsziel wird eine japanische Ölplattform. Die Japaner gehen indessen Hinweisen nach, dass amerikanische Kräfte hinter dem Anschlag stecken. Währenddessen wähnt sich ein amerikanisches Unterseeboot vor Midway in neutralen Gewässern, als es die Warnung von japanischen Piloten erhält, es solle umgehend die japanischen Gewässer verlassen. Der unbekannte Gegner schlägt erneut zu, das Unterseeboot wird versenkt. Dieser vermeintliche Gewaltakt lasten die Amerikaner ihrerseits den Japanern an. Ein neuer Krieg rückt in greifbare Nähe.

Aspen Matthews macht in dieser Zeit ganz eigene Erfahrungen. Ihre Vorliebe für das Element Wasser geht auf das Volk zurück, dem sie wirklich angehört: Sie ist kein Mensch. Im Umfeld ihres wahren Volkes lernt sie all die Fähigkeiten, die über die Jahre hinweg in ihr schlummerten: Das Wasser beherrschen, gar eins mit dem Wasser zu werden. Am Ende ihrer Ausbildung muss sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht.

Die Grundhandlung von Fathom wird in fünf Bänden erzählt und ist in sich abgeschlossen.

Warum in der Ferne schweifen, wenn das Wasser liegt so nah?
Comic-Insidern wird der Name Michael Turner als einer der besten Zeichner der Serie Witchblade in guter Erinnerung sein.
Eine Info beschreibt die Grundzüge von Fathom als eine Mischung aus Akte X, Top Gun und Abyss. Das trifft all die einfließenden Aspekte der Geschichte ziemlich gut.
Fathom wird mit einer enormen Bildgewalt und Detail-Liebe erzählt. Die Zivilisation der Fischmenschen, wie sie einer der Protagonisten einmal nennt, ist in ihrer Aufmachung einzigartig – wenngleich Turner Einflüsse des Witchblade-Designs nicht verleugnen kann. Diese Fischmenschen sind Überwesen. Deutlich wird das nicht nur durch ihre technischen Errungenschaften, sondern auch durch ihr stattliches Äußeres. Attraktivere Aliens hat man wohl noch nicht gesehen.

Erzählweise und Bildaufteilung sind gewöhnungsbedürftig. Hier lassen sich ebenfalls Einflüsse von Kinofilmen nicht unterdrücken. Man gewinnt den Eindruck, als habe Turner eine Filmschnitt-Technik für das Medium Comic umsetzen wollen. Infolge der Details ist ein Film dabei heraus gekommen, der sich wegen seiner Einzelheiten öfters lesen lässt. Zeichnungen und farbliche Ausführungen sind brillant und haben sich inzwischen zu einem Markenzeichen von Michael Turners Produktionen entwickelt. 😀