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Comic Blog


Montag, 17. September 2007

CSI – Das Dämonenhaus

Filed under: Thriller — Michael um 19:40

CSI - Das DämonenhausLas Vegas. Stadt des Lasters und der Vergnügenssucht. Einige Menschen geben sich nicht mit einem überraschenden Gewinn zufrieden, der vielleicht niemals stattfinden wird. Schneller geht es mit einem Überfall.
Nach einer Serie von Überfällen geben sich die Gangster plötzlich auf einer Halloween-Veranstaltung die Ehre. Das Dämonenhaus ist eine Einrichtung eines Vereins, der Jugendlichen aufzeigen will was passiert, wenn man vom rechten Weg abweicht. Die in Spielszenen gezeigten Horror-Szenarios sind bei den Kids ein richtiger Hit.

Kaum rücken die Beamten des CSI, der Crime Scene Investigation, an, um sich an die Sicherung der Beweismittel zu machen, fällt ein Schuss – eigentlich nichts Ungewöhnliches im Rahmen der einzelnen Vorführungen. Doch der Schuss ist viel zu laut. Und er ist tödlich. Aus einem simplen Überfall wird die Suche nach einem Mörder. Zunächst scheint der Täter leicht auszumachen, aber die Spurensuche zeigt etwas anderes.

Für Gil Grissom ist der seltsame Mordanschlag eine Herausforderung. Ebenso verhält es sich mit dem Raubüberfall. Beide Ereignisse scheinen in keinerlei Zusammenhang zu stehen. Catherine Willows hilft bei dem Mord, während Sara Sidle und Nick Stockes sich um den Überfall kümmern. Bald entstehen die ersten Thesen. Wer versuchte dem Verlobten der Toten einen Mord unterzuschieben? Und handelt es sich bei den Räubern tatsächlich um jene, die schon andere Überfälle begangen haben? Oder sind es Trittbrettfahrer?

Das CSI mit Sitz in Las Vegas ermittelt nicht zum ersten Mal auch im Medium Comic. Alle drei Teams, aus Vegas und den Ablegerserien Miami und New York, hatten bereits ihre Auftritte mit Fällen wie Domino, Geheimidentität oder Blutiger Mord.
Mit der üblichen Spannungskurve, stetig steigend, bewegt sich auch der vorliegende Band Das Dämonenhaus mit traumwandlerischer Sicherheit über das Krimiparkett. Wer die Serie kennt, kann sich sogleich zuhause fühlen.

Ungewöhnliche Orte oder Ausgangssituationen sind ein Markenzeichen der drei Serien. Das Dämonenhaus ist eine Einrichtung, die Jugendlichen auf unterhaltsamen einen Einblick in Lebensumstände geben sollen, um sie gründlich abzuschrecken. Gewalt aller Orten, in der Familie, Drogensucht, Alkohol am Steuer, all diese Fehler des menschlichen Verhaltens lauern insbesondere in Las Vegas an jeder Ecke. Die Folgen werden den Kids extra drastisch und aus nächster Nähe vor Augen geführt. Theaterblut fließt in rauen Mengen.

Max Allan Collins und Co-Autor Matthew V. Clemens lassen das Ur-Team des CSI mit der gewohnten Lässigkeit ermitteln. Die Figur Grissom macht hier einen Schritt zurück. An vorderster Front agieren die Duos Willows/Brown und Sidle/Stokes. Willows und Brown übernehmen den Mord. Hier ist besonders Willows gefragt, da beide, Tatverdächtiger und Opfer, jeweils zwei Kindern im Grundschulalter haben. Wie in der Serie agiert ihr Charakter mit der nötigen Einfühlsamkeit. Auch wird klar, dass sie inzwischen auf der gleichen Augenhöhe mit Grissom arbeitet. Meister und Schüler sind beinahe gleichberechtigt.

Man mag sich streiten, welcher der beiden Fälle, die aus dem Dämonenhaus hervorgehen, spannender ist. Auf alle Fälle sind sie gut miteinander verflochten. Collins und Clemens machen ihre Arbeit ebenso gut, wie es ihre Kollegen der schreibenden Zunft im Fernsehen tun.

Gestalterisch spielt sich der Comic in zwei Varianten ab. Eher hektisch, sehr abstrahiert, werden Rückblicke und Schlussfolgerungen gezeigt. Das hat mitunter einen künstlerischen, skizzenartigen Charakter. Die eigentliche Ermittlungsarbeit wird normal illustrativ gezeigt. Gabriel Rodriguez und Ashley Wood teilen sich die Arbeit.
In den Illustrationen gibt es durchaus einen Wiedererkennungseffekt, der sich nicht immer einstellt, wenn auf der Basis von Filmen oder TV-Serien Comics entstehen. Am besten getroffen sind bestimmt Willows und Sidle, die beiden Damen des Teams, während die Männer nicht so klar getroffen sind. Grissom, im Film William Petersen, wirkt zu jung, während er sich doch altersgemäß inzwischen deutlich vom Rest der Gruppe absetzt.

Erzählung gut, die Optik stimmt, die Handlung hat es wieder einmal in sich, solide Krimi-Unterhaltung, die durchaus auch für eine Doppelfolge im TV gut gewesen wäre. Wer Krimis im Comic mag, die so dicht nicht gestreut sind, kann einen Blick riskieren. 🙂

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