Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis. Dies sind die Abenteuer der beiden größten Pechvögel und Glückskinder, die das All jemals gesehen hat. Ihre Namen: Tag Greenley und Bink Otauna.
Es beginnt auf einem Rebellenkreuzer, der von einem Sternzerstörer durch den Orbit eines Wüstenplaneten namens Tatooine gejagt wird. Tag und Bink halten nichts vom Heldentod und setzen sich ab. Wie sehr die falsche Bekleidung schaden kann, haben sie nicht nur durch die Uniform der Rebellen erfahren.
Der Sturmtruppenpanzer gewährt zwar Schutz vor Entdeckung, leider landen die beiden an Bord einer großen Kampfstation namens Todesstern. Als sie sich zur Flucht entschließen, nachdem Alderan zerstört ist, wird ihr Funk durch einen schrottreifen Transporter gestört. Ein Missverständnis führt dazu, dass Tag wieder zum Todesstern zurückfliegt – zu der Station, die Han Solo wenige Momente noch für einen kleinen Mond gehalten hat.
Damit nicht genug. Nach einiger Zeit treffen die beiden Undercover-Rebellen in einem gestohlenen imperialen Shuttle auf Bespin. Lando, der ihnen noch einen Gefallen schuldet, wäre sie gern sehr schnell wieder los. Doch daraus wird nichts. Und so stürzen sie die Gasminensiedlung in ein Chaos, das dem Leser allzu bekannt vorkommt.
Tag & Bink – Krawall im All ist zweifellos eine Geschichte für Fans. Wer die Filme nicht kennt (am besten in- und auswendig), wird höchstens nur die Hälfte des Spaßes haben. Alle anderen, die Fans also, können sich darüber kringeln, wenn sie erfahren, wie Tag & Bink in den Krieg der Sterne eingegriffen haben – ohne, dass wir bisher davon wussten.
Nun, es war einmal weit, weit entfernt auf der anderen Seite des großen Teiches. Kevin Rubio und Lucas Marangon machten sich daran das Star Wars-Universum umzukrempeln. Fans konnten bereits vor langer, langer Zeit in der Kurzgeschichte Ein Todesstern wird geboren den Humor der beiden Macher genießen – sofern sie zu der Gruppe Fans gehören, die einen respektvollen Humor des Themas gutheißen (Star Wars Special 9). Waren es dort Vader und Tarkin, die einander das Leben schwer machten, sind es hier die Rebellen Tag Greenley und Bink Otauna, die als Duo trottelig und mit ungeheuer viel Glück durch den Krieg der Sterne stolpern.
Dabei treten sie sehr vielen bekannteren Charakteren auf die Füße. Einen vorzüglichen Vorgeschmack darauf liefert das innen abgedruckte Tag & Bink-Cover, auf dem wirklich alles, was im Star Wars-Universum Rang und Namen hat, hinter den beiden her zu sein scheint. Nicht nur Han, Luke, Leia, Chewie & Co. sind dabei. Neben Jango und Boba Fett ist ihnen sogar der Schöpfer höchstpersönlich auf den Fersen: George Lucas.
Das Besondere an diesen Geschichten ist es, wie fein die Erlebnisse der beiden in die Original-Ereignisse eingearbeitet sind, ohne dass es zur Störungen in der Macht – Verzeihung, Störungen in der Handlung kommt.
Kevin Rubio hat einen tollen Humor. So erfahren wir auch, wie Bubu, Verzeihung, Boba Fett den Schlund des Sarlacc überleben konnte. Wir erfahren, wie schwer Boba ihnen das Leben gemacht hat und wie es um Bubus Liebesleben bestellt ist. Dank der zeichnerischen Künste von Lucas Marangon geraten die Abenteuer derart knuffig, dass es sich darüber schon trefflich schmunzeln lässt. In der abschließenden Sequenz der alten Trilogie, genauer in der Rückkehr der Jedi-Ritter halten Tag & Bink im Rot der Leibwache des Imperators Wache im Thronsaal. Zuvor hatten sie bereits die Ehre im Geleitzug des Herrschers dabei zu sein. – Wer hier genau hinschaut, wird auch zwei alte Zylonen unter der Begleitung erkennen.
Als der Imperator sich mit Vader und Luke befasst, entlässt er seine Wachen. Diese gehen um den Röhrenaufzug herum und verschwinden – aber auf der anderen Seite ist kein Einstieg. Tag & Bink, die diesen Moment eigentlich zur Flucht nutzen wollten, schauen ganz schön blöd aus der Wäsche, müssen sie doch bald ein Feuerwerk von Sith-Blitzen miterleben.
Wer miterlebt hat, wie die alte Trilogie als Grundlage einer kleinen Komödie genutzt wurde, wird sich vorstellen können, dass Rubio auch vor dem neuen Szenario keinen Halt macht. Da technisch in der Vergangenheit angesiedelt, greift er auf einen Trick zurück. Die beiden werden ganz einfach neu geboren!
Als in der Macht begabte Kinder kehren sie zurück und stellen als Padawane die neu entstandenen Episoden auf den Kopf. Kein Wunder, dass Obi Wan einen Planeten in den Archiven der Jedi nicht finden kann, wenn Tag & Bink ihn versehentlich gelöscht haben.
Knuffigste Zeichnungen, feiner Humor an der Grenze zum Slapstick, besonders zu empfehlen für Star Wars-Fans, für alle anderen mag es nur eine Science Fiction Komödie sein. 😀
Star Wars – Tag & Bink – Krawall im All: Bei Amazon bestellen