Tarzan ist wieder einmal auf seinem getreuen Adler Argus hoch über dem Dschungel unterwegs. Da sieht er Königin Elaine von Cathne, die mit ihrem Streitwagen geradewegs auf eine Falle der Bolgani zusteuert.
Bolgani, ein Volk intelligenter Gorillas, wollen das Reich der Cathnier erstürmen. Aber sie haben die Rechnung ohne Tarzan gemacht, der das Volk der weißen Pygmäen von Opar nach Cathne zur Unterstützung führt.
Irgendwas ist ja immer.
Königinnen sind im Dschungel sehr häufig. Als nächste ist Königin Atae in Gefahr. Der Emporkömmling Tenak greift nach dem Thron. Tarzan eilt Atae zu Hilfe. Sogar N’kima, Tarzans treuer Schimpansenfreund, ist hilfreich. Seiner Aufmerksamkeit verdankt Tarzan das Leben. Hätte N’kima nicht zum richtigen Moment geschrieen, wäre Tarzan nun ein Futter für Gimla, das Flusskrokodil.
Schließlich tritt Tarzan gegen Tenak zum Zweikampf an. Es ist nicht nur ein Kampf auf Leben und Tod, der Kampf entscheidet über die Herrschaft eines ganzen Volkes.
Es gibt durchaus Unterschiede in den Abenteuern Tarzans. Interessanter wird es stets, wenn auf Tarzans ureigene Lebensweise eingegangen wird wie in Begegnung mit dem Duru-Stamm. In dieser Geschichte, die in sonntäglichen Comic-Episoden erschien und von Bob Lubbers gezeichnet wurde, ist der Original-Tarzan am ehesten getroffen. (Wenn ich mir Tarzan in mancher Szene so anschaue und ihn mir mit einem anderen Haarschnitt vorstelle, könnte ich ebenso Prinz Eisenherz vor mir haben. Wer die Stile von Lubbers und Foster einander gegenüberstellt, wird sehr viele Ähnlichkeiten entdecken.)
So manches Königreich bei Tarzan erinnert ein wenig an untergegangene Reiche zu Zeiten des guten alten Römischen Reiches. Aber es gibt auch andere Szenarien. Pal-ul-don, das Land der Affenmenschen, ist so ein Beispiel. Wild und ungezähmt lebt hier ein Volk, das mehr Tier als intelligent ist. Schön an dieser Stelle, dass Tarzan und Jane ihren Sohn Korak aus der Gefangenschaft befreien können. (Ein gutes Beispiel ist diese Geschichte auch für ihren Einfallsreichtum. Die Stadt in den Baumwipfeln könnte für das Dorf der Ewoks in Die Rückkehr der Jedi-Ritter Pate gestanden haben.)
Aber dein Afrika ist wirklich ein Land voller Wunder, Korak.
So einer von Koraks Begleitern, als er Koraks Riesenadler Aguila erblickt. Auch Tarzans Sohn möchte auf dieses fliegende Fortbewegungsmittel nicht verzichten. Andererseits gibt es auch ziemlich gute Handlungen. Manche sind durchaus im Bereich des Möglichen. Sklavenbefreiungen, Kriege. Die Flucht aus einer Art Liliputland ist eher fantastisch angehaucht.
Ein nettes Beiwerk sind kleine Erzählungen, die zwar in Afrika handeln, aber mit Tarzan und Korak nichts zu tun haben. Hier stehen mitunter kleinere Hauptdarsteller im Vordergrund, die ihre Probleme (wie Tarzan manchmal) nicht mit Gewalt, sondern mit einem großen Maß an List lösen.
Ein roter Faden, wie er in Prinz Eisenherz zu finden ist, ist recht schnell im Verlauf der Abenteuer nicht mehr zu entdecken. Tarzan erlebte vor ein paar Jahren auf dem deutschen Markt eine kleine Wiedergeburt, als er gemeinsam mit Batman ein Abenteuer erlebte.
Das Ergebnis war befremdlich und wurde von den Comicfans (insbesondere den Batman-Fans) nicht so gut aufgenommen. Die Zeiten, in denen die Affenmenschen den Comicleser begeisterten sind wohl vorbei. 🙂