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Comic Blog


Montag, 08. Mai 2006

Superman Versus Aliens

Filed under: SciFi,Superhelden — Michael um 21:01

Superman Versus AliensEine unbekannte Sonde nähert sich der Erde. Die Möglichkeit, außerirdische Technologien zu bergen und für die eigenen Zecke zu nutzen, ruft den Lexcorp Konzern auf den Plan. Wie es der Zufall will, sind auch zwei Reporter des Daily Planet an dieser Geschichte interessiert: Lois Lane und Clark Kent.

So kommt es, dass Superman bei der Bergung der Sonde zugegen ist und feststellt, dass die Sonde mit kryptonischen Schriftzeichen versehen ist. Die Nachricht der Sonde versetzt ihn in helle Aufregung. Wie es ausschaut, existiert eine verschollene Siedlung von Krypton im Weltraum. Kryptonische Landsleute! Superman muss sie unbedingt finden, denn die Siedlung schwebt in großer Gefahr. Um diese Stadt im tiefen Weltraum zu erreichen, ist er allerdings auf die Hilfe von Lexcorp angewiesen. Alleine macht er sich hoffnungsvoll auf den Weg. Bald muss er feststellen, dass ihn das pure Grauen erwartet.

Noch hadert Superman mit sich selbst. In einer alternativen Dimension war er gezwungen, eines seiner ehrenvollen Gesetze zu brechen. Damit eine folgenschwere Gefahr abgewendet werden konnte, musste er töten. Als er diesen schwarzen, schlanken, wilden und äußerst kampfstarken Aliens begegnet, sieht er sich einem Feind gegenüber, der sich jeglicher Kommunikation verschließt und nur daran interessiert ist, sich zu vermehren. Gemeinsam mit einer (vermeintlichen) Kryptonierin an seiner Seite geht es am Ende selbst für Superman nur noch darum, zu überleben.

Ein moderner Superman, angepasst mit einer etwas wilderen Haarpracht, eine Lois Lane, mit neuer Frisur, stellen sich hier einer legendären Filmmonströsität: dem Alien, dereinst konzipiert von niemand geringerem als dem Schweizer Künstler H. R. Giger. Superman hat bereits diverse andere Crossover überstanden. Er trat gegen den Terminator an, stand im Ring einem Muhammad Ali gegenüber, kämpfte Seite an Seite mit Spider-man und begegnete sogar Bugs Bunny.
Die Aliens in diesem vorliegenden Band, der einen Mehrteiler des Darkhorse Verlages in sich vereinigt, bilden eine deutlich erwachsenere und brutalere Qualität seiner sonst eher gemäßigten Abenteuer. Das Hadern mit der eigenen Vergangenheit, der Einsamkeit einerseits und der Tötungstat andererseits, ist nicht eben neu, bekommt aber in dieser Geschichte eine ganz neue Qualität.

Autor und Zeichner Dan Jurgens geht mit einer außerordentlichen Exaktheit zu Werke. Außenlinien sitzen perfekt und Schatten werden zuweilen sparsam, manchmal stark kontrastierend eingesetzt. Sein Supermann orientiert sich sehr schön an althergebrachten Vorlagen, wirkt aber jugendlicher, nicht zuletzt wegen der Haarsträhnen, die sich in der Bewegung immer wieder selbstständig machen. Als Autor stand er vor der Herausforderung jemanden gegen die Aliens antreten zu lassen, der sich gegen das Töten als Mittel zum Zweck sträubt (ähnlich wie einst Green Lantern). Die Idee, Superman langsam herausfinden zu lassen, wie die Aliens beschaffen sind und welche Fähigkeiten sie haben, wird erst interessant, wenn der Leser über die Aliens genauestens Bescheid weiß.
Der Trick, den Dan Jurgens eingebaut hat, nämlich Supies Kräfte langsam aber stetig abzuschalten, erhöht den Reiz der Geschichte enorm. Ganz zum Schluss tritt der Stählerne den Monstren mit den normalen Kräften eines Sterblichen gegenüber und teilt auch das bekannte Schicksal derer, die einem Facehugger begegnen.

Die andere Hälfte der Geschichte, denn Lois Lane muss schließlich auch etwas zu tun haben, gestaltet sich deutlich konventioneller und hat somit deutliche Parallelen zu den Filmen wie auch zu einigen Romanen, die im Alien-Universum spielen.
Überraschend jedoch ist, nachdem beide Handlungsstränge sich wieder vereinen, wie Superman durch die Reaktivierung seiner Kräfte das in ihm reifende Alien-Embryo wieder los wird.

Eines der besseren Crossover! 😀