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Comic Blog


Montag, 19. März 2007

Monster War 2 – Tomb Raider vs. The Wolf-Men

Filed under: Abenteuer,Mystery — Michael um 20:34

Monster War 2 - Tomb Raider vs. The Wolf-MenLara Croft beherbergt zwei ungewöhnliche Gäste: Dr. Jekyll und die Magdalena. Jekyll ist inzwischen ein sehr normaler Mensch geworden, denn seine finstere Hälfte ist ihm abhanden gekommen, sehr zum Verdruss von Lara. Die Magdalena hingegen erlebt gerade eine ganz neue Seite an sich.
Seit sie von Dracula gebissen wurde, breitet sich das vampirische Gift immer weiter in ihr aus. Sie wehrt sich gegen ihre Fesseln, doch vergeblich. Jekyll und Lara stellen sie immer wieder ruhig, so gut sie es vermögen.

Lara erinnert sich an ihre Expedition an den Polarkreis. Es sollte eine ganz harmlose Expedition sein. Dann wurde ihre Gruppe überfallen. Der Angreifer hatte einen nackten Oberkörper. Die Kälte schien ihm nicht auszumachen. Auch die Expeditionsteilnehmer hatten den Mann nichts entgegenzusetzen.
Außerdem war Laras Expeditionsziel kurz darauf verschwunden. Die riesige eingefrorene Gestalt im Eisblock war weg.

Waren die Alpträume der Magdalena bisher beunruhigend aber doch harmlos, sind sie nun absolut grauenvoll. Diese Furcht gibt ihr zusätzliche Kraft und es gelingt ihr, die Fesseln zu sprengen.
In der Zwischenzeit hat Lara ganz andere Probleme. Eigentlich wollte sie ein Mittel zur Rettung der Magdalena finden. Natürlich wird es eines dieser Abenteuer, die zur Achterbahnfahrt werden – und noch mehr, denn an ihrem Ziel erwartet Lara ein Wesen, das selbst sie, die schon so vieles gesehen hat, verblüfft.

In der zweiten Folge von Monster War mit dem Untertitel Tomb Raider vs. The Wolf-Men warten nicht nur weitere Abenteuer auf den Leser, sondern es kommt auch Licht ins Dunkel um die Pläne von Mr. Hyde.

Was sich dem Leser hier bietet, dank des zeichnerischen Könnens von Joyce Chin wirft ein völlig neues Bild auf Kaninchen, wenn auch kein sehr gutes. Und es zeigt auf sehr drastische Art, was Hyde sich für die Zukunft der Welt vorstellt. Das kann nur Chaos erwachsen. Sein Begleiter in diesem Szenario, Dracula persönlich, kann diese Vorstellung nicht schrecken. Im Gegenteil, denn Hyde möchte mit der Hilfe des Vampirs, die Schrecken noch verstärken.

Die Autoren Christopher Golden und Tom Sniegoski haben ein bisher gelungenes Szenario angelegt. Der Genre-Fan wird vieles wieder erkennen, auch die eine oder andere Hommage. Laras Ausflug ins ewige Eis erinnert natürlich an die Ereignisse aus Frankenstein aber auch an The Thing. Leider ist die Szene ein wenig kurz. Die beiden Autoren hätten ein wenig tiefer in diesen Teil der Geschichte einsteigen können.
Aber das ist nur ein persönlicher Wunsch, denn natürlich liegt das Hauptaugenmerk dieses Mehrteilers auf der Begegnung der klassischen Horror-Figuren mit den neuen Helden aus Mystery und Abenteuer.

Deshalb bekommt es Lara mit einem Wolfswesen zu tun, das es in sich hat. Von Chin wie eine Gottheit gezeichnet, könnte dieses Wesen auch einem Computerspiel entsprungen sein. Wer in diesem Zusammenhang die Bilder von Samwise zu Warcraft kennt, wird sich einen Stil dieses Wesens vorstellen können. Der Vergleich ist nicht weit hergeholt, schließlich ist auch Lara ein Game-Ikone.
Lara kommt sehr oft gut klar, doch in dieser Auseinandersetzung zeigen sich doch ein paar Schwierigkeiten.

Im zweiten Teil nimmt die Geschichte deutlich Fahrt auf. Die Flucht der Magdalena und die Ankündigung von Mr. Hyde lassen für den Rest der Handlung ein rasantes Finale erahnen. Spannend war schon diese Folge. So darf es weitergehen. 🙂

Samstag, 10. März 2007

Monster War 1 – The Magdalena vs. Dracula

Filed under: Abenteuer,Mystery — Michael um 19:14

Monster War 1 - The Magdalena vs. DraculaDie Magdalena hat einen Alptraum. Lara Croft kämpft gegen einen mannsgroßen Wolf. Die Witchblade tritt gegen ein grünes bandagiertes Wesen an. Die Darkness stell sich einem schwarzen Schatten. Die Welt geht unter. – Die Zukunft scheint verdammt mies zu werden.
Zuvor kann die Magdalena noch eingreifen, denn die Zukunft ist noch nicht festgelegt, als sollte sich das Böse aufhalten lassen. Nächtens bricht sie auf und sucht eine ehemalige Kirche auf. Andere waren vor ihr da.
Sie haben ihr Eintreffen nicht lange überlebt.

Die Kämpferin, die sich von der Korruption der Kirche losgesagt hat, dringt in das Innere der Kirche vor, die vor Fallen nur so wimmelt. Manche dieser Fallen sind uralt, andere wurden viel später zusätzlich angebracht. Was immer dort drin sein muss, jemand woltle unbedingt alle draußen halten – und was drinnen ist, soll nicht entkommen.
Die Magdalena schert das nicht. Sie ist imstande, die Fallen zu überwinden und muss bald herausfinden, das sie nicht die erste ist, der das gelungen ist.

Ihr Feind ist ein bösartiges vermummtes Biest, das nur eines im Sinn hat: Die Erweckung der Kreatur, die seit langer Zeit in einem Sarg begraben war.
Er ist alt und hungrig. Dracula ist zurück.
Die Magdalena wehrt sich. Von Mythen und Legenden hat sie sich noch nie abschrecken lassen. Selbst wenn sie im Kampf fallen sollte, wird die nächste Magdalena ihr nachfolgen. Doch Dracula will sie nicht töten – noch nicht.

Mit Monster War 1 – The Magdalena vs. Dracula beginnt der Auftakt des Kampfes der Kreaturen. In den letzten Jahren haben sich neue Gruselgestalten etabliert. Im filmischen Bereich gehören die Aliens dazu, im Comic sind es die Witchblade, die Darkness, Lady Death, Vampirella und viele andere. Aus alter Zeit sind Figuren wie Dracula, Frankenstein, der Werwolf und Mr. Hyde bekannt, das Alter Ego von Dr. Jekyll.
Es ist nicht die erste Neuerweckung, die diese Gestalten in neuerer Zeit erfahren. Jüngst durften sie gegen Van Helsing antreten und erlebten auch eine entsprechende Verjüngung ihrer Legenden. Gehörte Van Helsing zu den Figuren, die ihrerseits zig Jahre auf dem Buckel haben, kann man das von der Magdalena nicht behaupten.

Die Magdalena ist eine Jägerin Gottes, eine Verteidigerin des Glaubens. Wie es sich für jüngere Kreationen von Damen auf dem Gruselsektor gehört, führt sie nicht nur ein spartanisches Leben, sondern ist auch recht spartanisch gekleidet. Frank und frei gesagt, ist das Outfit der Magdalena nicht nur praktisch im Kampf, sondern auch ziemlich sexy. Crossover gehören inzwischen zum Unterhaltungssektor, seien es Spiele, Filme, Bücher oder Comics. Bekanntestes Beispiel, weil auch die Verfilmung bald in die zweite Runde geht, dürften die Aliens sein, die sich mit den Predatoren anlegten.

Nun treffen die altgedienten Horrorgestalten auf neue Gruselfiguren.
Dracula erfährt hier eine neue Interpretation, die weniger an Christopher Lee erinnert, sondern vielmehr an die Darstellung von Gerard Butler in Wes Craven’s Dracula. (Butler ist demnächst übrigens als Leonidas in 300 zu sehen. Um den Querverweis komplett zu machen, darf darauf hingewiesen werden, dass der Fan ihn auch aus Tomb Raider 2 her kennt.)
Dieser junge Dracula ist nicht sehr aristokratisch, arrogant ja, aber nicht vornehm – obwohl er das sicherlich gerne hätte. Sollte es von den Autoren Christopher Golden und Tom Sniegoski so gedacht gewesen sein, ist es leider nicht gelungen. Aber das glaube ich auch nicht, denn dieser Dracula orientiert sich eindeutig an der modernen Sicht.
Die Magdalena kämpft ehrenhaft – außerdem kämpft sie gut, wie stets. Eigentlich dürfte sie nicht zu besiegen sein. Aber . . . naja, sie hat halt im Rücken noch keine Augen und das Böse kämpft eben nicht fair.

Als Zeichnerin tritt Joyce Chin in Erscheinung. Im vorliegenden Band wird ein gestalterischer Weg gewählt, der sich inzwischen vermehrt findet. Er überspringt das Tuschen als Zwischenschritt und koloriert direkt die Bleistiftzeichnung, überzeichnet den Bleistift allerdings nicht komplett.
Das Ergebnis in diesem Fall kann sich insbesondere bei Großaufnahmen, aber auch bei Action-Szenen sehen lassen.

Der Auftakt kann sich sehen lassen. Durch das Auftauchen von Lara Croft und Dr. Jekyll entstehen natürlich Fragen. Diese stellen sich jedoch erst im Cliffhanger dieses Bandes. Nach diesem Auftakt darf man auf jeden Fall auf die Fortsetzung gespannt sein. 😀

Mittwoch, 14. Februar 2007

Tomb Raider – Kleinode

Filed under: Abenteuer — Michael um 15:00

Tomb Raider - KleinodeLara spielt gerne Spielchen und unternimmt stets das Erforderliche, um ihr Ziel zu erreichen. An diesem Abend hat sie ein Rendezvous mit einem mächtigen Mann, der etwas besitzt, das sie haben will.
Ihre Spur führt sie diesmal nicht zu den Relikten ferner Vergangenheiten, sondern in die neuere amerikanische Geschichte, als die Straßen Chicagos noch von Banden regiert wurden und in Blut und Alkohol schwammen. Ein Name wurde in dieser Zeit zu einer finsteren Legende: Al Capone oder auch Scarface genannt. Nicht alles, was in jenen Tagen geschah, wurde auch aufgeklärt. Immer noch existieren viele offene Fragen. Al Capone selbst wurde nicht wegen seiner schlimmsten Verbrechen vor Gericht gebracht.

Was ihm das Genick brach, war schließlich das Finanzamt. Die Haft beendete von Jahr zu Jahr seinen Status als überragender Gangsterboss. Aber bereits als er verhaftet und sein Vermögen vom Staat eingefroren wurde, entstanden die ersten Gerüchte, dass Capone Vorsorge getroffen hatte. Es sollte ein geheimes Verlies voller Wertsachen existieren. – Mehr Gerüchte sind nicht notwendig, um Lara Croft auf den Plan zu rufen.

Nach ihrem kleinen Rendezvous mit einem Gangster der neuen Generation, der ihr während einer Auktion ein interessantes Stück vor der Nase wegschnappte, hat sie sich dieses Stück nun auf anderen Wege beschafft: Den Hut, den Al Capone bei seiner Verhaftung 1931 trug. Und siehe da, im Hut verborgen findet Lara genau den Hinweis, den sie suchte. Die Jagd beginnt.

Abwasserkanäle sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren! Krokodile waren jedenfalls kein fester Bestandsteil des Kloakensystems. Lara versteht es jedoch, sich gegen diese noch lebende, überdimensionale Handtasche zu wehren. Und der Auftrag ist bald erfüllt und der verlorene Gegenstand gefunden.
Eben noch in der Kloake findet sich Lara schon auf einer Auktion wieder, die nicht minder gefährlich für sie ist. Lara hat schon neue Aufträge an den seltsamsten Orten entgegen genommen. So ist es kein Wunder, dass ihr auch inmitten der glanzvoll gekleideten Menschen eine weitere Bitte angetragen wird.
Die Schatzjägerin hat ein goldenes Herz und zögert nicht lange. Honduras wartet.

Kleinode, so der Untertitel des Tomb Raider Sonderheftes, wartet mit zwei äußerst unterschiedlichen Geschichten aus dem Leben der Lara Croft auf. Erzählerisch wie auch gestalterisch könnten die beiden beinhalteten Geschichten Scarface’s Treasure und Sphere Of Influence kaum gegensätzlicher sein.

In der ersten Geschichte rund um die Hinterlassenschaft von Al Capone geben sich Autor Geoff Johns und Zeichner Mark Texeira die Ehre. Texeira, der auch ein exzellentes Cover zur Geschichte gestaltet hat, besticht in der Handlung selbst durch einen sehr einfachen, aber treffsicheren Strich. Da Johns die Geschichte im Untergrund des modernen Chicago spielen lässt, ist die Hintergrundausgestaltung der Szenerie vernachlässigbar. Texeira kann sich voll und ganz auf die Action konzentrieren. Dies nutzt er auch weidlich aus, denn Lara bekommt alle Hände voll zu tun.
Johns liefert eine sehr nette Pointe zum Schluss ab – Reichtum ist eben relativ und die Auffassung davon ist auch an die jeweilige Zeit gebunden.

War die erste Geschichte noch in der aktuellen (und mittlerweile klassischen) Machart erstellt – zeichnen, tuschen, Kolorierung per Computer – glänzt die Geschichte um die Sphere Of Influence im ungewohnten Schwarzweiß. Zeichnerin Joyce Chin bringt das Abenteuer in leichtem Bleistiftstrich zu Papier. Gleichzeitig unterstützt sie die einfarbigen Bilder mit einer großen Detailvielfalt. Der skizzenhafte Charakter der Zeichnungen lässt während des Lesens nichts vermissen. Für Comic-Fans mag er noch interessanter sein, da er einen viel deutlicheren Einblick in das Können Chins vermittelt und sie zeigen lässt, wie gut ihre Technik und ihr Talent ist.
Auch Autor Kevin McCarthy gelingt eine schöne Pointe. Ganz anders freilich und mehr auf Lara Croft zugeschnitten, aber nicht weniger gelungen als in der Geschichte um das Erbe von Capone.

Zwei Blickwinkel auf Lara Croft, die auf sehr schöne Weise zeigen, was sich aus dem Charakter alles herausholen lässt und wie gut sie in das Medium Short Story passt. Eigentlich ist Kleinode ein perfektes Beispiel dafür, wie man Comics und im Speziellen Geschichten erzählt. 😀