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Comic Blog


Samstag, 28. Juli 2007

Die Fantastischen Vier – Das Ende

Filed under: Superhelden — Michael um 15:24

Die Fantastischen Vier - Das EndeDer letzte Kampf zwischen den Fantastischen Vier und Dr. Doom. Aus dem größenwahnsinnigen Wissenschaftler ist eine Monströsität mit vier Armen geworden, mehr Maschine als Mensch. Diesmal soll die Auseinandersetzung zwischen ihnen endlich ein Ende finden. Dr. Doom steht gegen sechs tapfere Gegner, allen voran die Kinder von Reed und Susan: Franklin und Valeria. – Dieser Kampf bedeutet das Ende der Fantastischen Vier.
Viele Jahre später.

Die Fantastischen Vier sind nicht mehr zusammen. Jeder ist seine eigenen Wege gegangen. Ben Grimm lebt zusammen mit seiner Frau Alicia und den Kindern auf dem Mars. Das Leben ist endlich einmal gut zu dem Ding. Die Fackel genießt die wenigen Abenteuer an der Seite des Silver Surfers. Reed und Susan folgen ihren Obsessionen. Reed treibt seine Arbeiten bis zum Exzess voran. Susan hat aus ihrem Hang zur Geschichte einen Teil ihres Lebens gemacht. Irgendwie hofft sie in der Archäologie eine Lösung zu finden. Doch während sie nach einer Möglichkeit sucht, die Fehler der Vergangenheit zu beheben, sammeln sich die Feinde bereits an den Grenzen des Sonnensystems, um das Utopia der Menschheit in Schutt und Asche zu legen.

In Die Fantastischen Vier – Das Ende erleben die Marvel-Fans wie einen fantastisch guten Alan Davis, der hier als Autor und Zeichner in Personalunion am Werke ist. Bereits mit den hierzulande erschienenen Ausgaben der F4 im Rahmen der Rückkehr der Helden bewies Davis sein Fingerspitzengefühl mit der wohl berühmtesten Heldenfamilie der Welt. Hier stellt er zwar die Vier in den Mittelpunkt seiner Geschichte, aber er greift ebenso auf seine gesammelten Erfahrungen im Marvel-Universum zurück.

Das Ende der Fantastischen Vier ist eine Reise durch die Vielfalt der Helden und Bösewichter. In der Zukunft trifft der Leser auf eine Erdengemeinschaft, die sich innerhalb eines Sonnensystems geeint hat und reichlich Neider um sich versammelt sieht. Dank der Forschungen eines Reed Richards, der in keiner Weise mehr durch ein Familienleben abgelenkt wird, hat es einen enormen technologischen Fortschritt gegeben. Außerdem konnte der Alterungsprozess gestoppt werden – jedenfalls für die, die es wollen. Wir begegnen einem Dr. Strange, der sich der Unsterblichkeit entgegenstellt und lieber dem normalen Alterungsprozess folgt.

Da innerhalb des Sonnensystems die Kriminalität so gut wie eingedämmt ist, haben die Helden nichts mehr zu tun. Selten zuvor hat der Marvel-Leser wohl die Rächer so relaxt gesehen. Der Nachwuchs, ein sehr schöner Einfall von Davis, die Bug-Squad, hat einfach nichts zu tun, ist aber auch zu jung, um gegen die spätere Bedrohung bestehen zu können.
Davis erzählt und zeichnet eine Zukunft der Erde, die eine positive Utopie ist. Die Rächer erfüllen genau betrachtet keinerlei Funktion mehr. Jemand wie She-Hulk kann sich nun ihrer Aufgabe als Beraterin widmen. Als Rächer wie auch als Anwältin gibt es für sie nichts mehr zu tun.
Natürlich kann in einer Marvel-Geschichte über die Fantastischen Vier nicht nichts passieren. Alsbald holt Davis zum Rundumschlag aus, der scheinbar nichts auszulassen scheint, mit dem die Heldenfamilie einmal in Berührung gekommen ist. Kree, Superskrull, Ronan, Annihilus, Rächer, Spider-Man, Inhumans, Mole-Man, enge Freunde wie Alicia, aber zwiespältige Charaktere wie Namor bitten zu einem Tanz der Extraklasse. Davis inszeniert seine ganz persönliche Achterbahnfahrt, wie sie nur in einem Serienspezial wie diesem machbar ist.

Die Extraklasse von Davis’ Zeichnungen steht außer Frage. Die Art ist eher klassisch zu nennen und vergleichbar mit dem Stil von John Buscema. Die sorgfältige Tuschearbeit von Mark Farmer steht jedoch dem eher skizzenhaften Stil eines Buscema entgegen. Ein direkter Vergleich mit alten Ausgaben, Begegnungen der F4 mit dem Hulk, dem Nega-Mann, Annihilus oder dem Super-Geist zeigen erstaunliche optische Parallelen. Ohne Zweifel geht Davis mehr ins Detail. Die Action ist rasanter, die Handlung jedoch ist nicht weniger dramatisch. Im direkten Vergleich ist Das Ende fast als Verbeugung vor einer langen Comic-Geschichte zu begreifen. Der Gedanke dieser künstlerischen Verbeugung wird auch durch die Auftritte diverser Figuren erhärtet – so z.B. die Begegnung von Johnny Storm mit Crystal, einer sehr frühen Freundin, die nun wieder im Kreise ihrer Familie, den Inhumans lebt.

Gar nicht zu reden vom Mole-Man, dem F4-Feind der ersten Stunde, der hier eine wichtige Rolle spielt und wie immer auch ein jemand ein bemitleidenswerter Charakter ist. Davis vergisst es auch nicht, auf die Stärken der Feinde einzugehen. Dr. Doom entkam bereits der Hölle. Warum sollte es also so furchtbar für ihn sein, in der Negativ-Zone zu stranden? Drastisch und optisch überzeugend präsentiert Davis einen gruseligen Schluss der Extraklasse.

Ein tolles sechsteiliges Ereignis aus dem Marvel-Universum, zusammengefasst in diesem prallen Band. Ein uneingeschränktes Lesevergnügen für alle Fans von toll gestalteten und erzählten Heldengeschichten – für Fans der Fantastischen Vier ein absolutes Muss. 😀

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Donnerstag, 22. Februar 2007

Batman – Im Zwiespalt

Filed under: Superhelden — Michael um 20:13

Batman 1 - Im ZwiespaltEin Jahr nach der Infinite Crisis ist Gotham sicher. Nur ist Batman nicht derjenige, der für Ordnung sorgt. Sein Ersatzmann ist nicht sehr zimperlich und räumt ungewöhnlich hart auf. Die Polizei findet eine Leiche, die einmal ein Superganove war und vom Dach gestürzt wurde. War der Ersatzmann der Täter?

Die Frage stellt sich auch Batman, als er Harvey Dent wieder nach Hause entlässt. Ein Jahr nach der Infinite Crisis erwacht wieder die Hoffnung über der Stadt. Am nächtlichen Himmel erstrahlt wieder ein Fledermauszeichen und ruft den Dunklen Ritter herbei. Aber Batman ist nicht allein. Auch Robin hat den Weg zurück gefunden. Und mit seinem Auftauchen kehren auch alte Gegner wieder zurück. Eben noch ragte ein ganz normaler Wolkenkratzer in den Abendhimmel. Im nächsten Augenblick ist seine Spitze von einem Meer aus Schlingpflanzen verhüllt. Poison Ivy ist ebenfalls wieder in Gotham und hat ihren Kampf für Mutter Natur wieder aufgenommen.

Batman und Robin stehen sich ihr auf gewohnt versierte Art. In dem Jahr, in dem sie untergetaucht waren, haben sie nichts verlernt, im Gegenteil. Aber auch Ivy hat an ihrer Trickkiste gearbeitet und wartet den beiden Freunden mit Pflanzenmonstern auf, die es in sich haben.
Während Batman die Verbrechensbekämpfung wieder in die eigene Hand nimmt, hört auch ein anderer dunkler Rächern nicht damit auf, die Gangster auf eigene Faust zu jagen.

Ein Jahr nach der Infinite Crisis, die das gesamte DC Universum umkrempelte, ist Batman zurück und muss sich einem ähnlichen und doch veränderten Gotham stellen.
Gleich mehrere Zeichner stellen sich in der ersten Ausgabe der Herausforderung, dem Dunklen Ritter ein Gesicht zu geben. So entsteht unter der Regie von Autor James Robinson ein neuer Anfang und ein toller Querschnitt von zeichnerischen Stilen.

Die Infinite Crisis ist vorüber und ich gestehe, dass ich stellenweise nicht mehr weiß, wo oben oder unten ist. Als jemand, der in der Vergangenheit lesen durfte, wie Gesandte der Gerechtigkeitsliga von Erde 1 und der Liga für den Frieden von Erde 2 gemeinsam auf New Genesis landeten, hat es mich immer verwirrt, dass diese beiden Heldengruppen plötzlich auf einer Erde vereint waren.
Selbst langjährige und vollkommene Stammleser des DC Universums dürften angesichts der letzten Ereignisse ein ganz klein wenig erstaunt gewesen sein. Nachdem ein Jahr vergangen ist, kehrt nun wieder Ruhe ein? – Nicht ganz, denn die Aufräumarbeiten gehen weiter.
Einige Bösewichte, nicht unbedingt die erste Garde der Feinde, werden von einem Unbekannten sorgfältig verfolgt und erledigt. James Robinson scheint den Neuanfang nutzen zu wollen, um der Legende des Batman noch einige neue und ungewohnte Kapitel hinzufügen zu können. So entsteht anfänglich eine ungewohnte und auch gruselige Atmosphäre, wie sie in Batman – Das 100. Jahr aufkam.

Die Kapitel des vorliegenden Bandes, drei an der Zahl, grenzen sich inhaltlich und grafisch fein voneinander ab. Im ersten Teil, gestaltet von Leonard Kirk und Andy Clarke, ist die Stimmung einerseits außerordentlich düster. Die Schatten wurden wahnsinnig gut gesetzt, Linien und kleine Verläufe sehr gut und fein getuscht.
Besonders eindrucksvoll gelungen ist das Auftauchen des Dynamischen Duos – wenngleich ich mich frage, wie es Batman aushalten kann auf einem Flakscheinwerfer zu sitzen.

Die zweite Episode zeichnet sich im wahrsten Sinne des Wortes wieder einmal durch viel mehr Action aus. Don Kramer erhält die Gelegenheit, die beiden Helden auf unterschiedlichen in das von Ivy besetzte Gebäude hineinzuschicken. Jeder der beiden muss sich auf seine Art den grünen Gegnern stellen. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Pflanzen, die mit der nötigen Detailvielfalt zu Papier gebracht wurden.
Erfreulich ist es auch, wie erwachsen James Robinson die Auseinandersetzung zwischen Ivy und Batman präsentiert.

In diesem Sinne geht es weiter, wieder von Leonard Kirk und Andy Clarke arrangiert. Das ist nicht mehr das Gotham, in dem sich die irren Gegner die Klinke in die Hand geben, wie der Leser es ganz besonders anschaulich noch in Hush erleben konnte. In diesem Gotham nistet sich das echte Verbrechen ein, das der alten Garde aus Arkham keine Chance mehr lässt.
Batman kehrt zurück! Ebenfalls verschwunden gewesen ist das Dynamische Duo zurück und nur wenig ist noch so, wie es einmal war. Für Neulinge ein guter Einstieg ins DC Universum. 🙂