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Comic Blog


Montag, 11. Dezember 2006

The Darkness: Prelude – Witchblade: Demon

Filed under: Mystery,Thriller — Michael um 21:05

The Darkness Prelude - Witchblade DemonDie Welt der Witchblade und der Darkness ist düster. Die beiden sind Spiegelbilder, bekämpfen einander oder kämpfen Seite an Seite. Diese beiden Episoden zeigen die neuen Horror-Klassiker in feinen Gruselepisoden.

Nicht zum ersten Mal steht die Witchblade einem Dämon gegenüber. Doch dieses Mal ist er menschlich, eine Tatsache, die den Dämon noch schrecklicher erscheinen lässt. Witchblade: Demon entführt in die Straßen der Großstadt, in der Sarah Pezzini als Polizistin arbeitet. Die merkwürdigsten Motive sind ihr nicht fremd: Dieser Killer will den größtmöglichen Schaden herbeiführen. Er tötet nicht einfach. Er philosophiert, wie er eine Kettenreaktion in Gang setzen kann, damit möglichst viele Menschen an seinen Taten zu leiden haben.
Dieser Killer ist ein Monster in Menschengestalt, ein Dämon.

Jackie Estacado war einmal ein Killer der Mafia. Jetzt ist er die Darkness, ein Wesen, dessen Kräfte sich in der Dunkelheit, in der Nacht vollkommen entfalten. In einem Zustand ohne Sonnenlicht sind der Darkness keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Was mag geschehen, wenn ein Mensch, der von Natur aus eine Killernatur ist, diese auch noch in Form unbegrenzter Macht auf dem Silbertablett serviert bekommt? (Nun, es gibt auch Einschränkungen, über die Estacado nicht sehr glücklich ist.)
Ein Mann will sich verstecken. Er hat sich dafür einen unheimlichen Ort ausgesucht, ein ehemaliges Gefängnis. Ein Unwetter zieht auf und die Darkness ist bereits in der Nähe, als Richter und Henker zugleich.

Darkness und Witchblade sind in den letzten Jahren zu modernen Horror-Klassikern geworden. (Unlängst konnten Genre-Fans dieser Klassiker ein Zusammentreffen mit den Alten des Genres verfolgen.) Diese Vertreter des Horrors haben neue Fähigkeiten entwickelt und leben mit einer zweiten Identität, die sie bisweilen auch übermannt.
Und wie bei einer guten Horrorgestalt haben sie ihre Fähigkeiten eigentlich nicht gewollt, wissen sie jedoch später zu schätzen. Die Witchblade und die Darkness haben so manches Crossover-Abenteuer miteinander erlebt. Der vorliegende Band vereint zwei getrennte Geschichten, Short Stories, hervorragend erzählt.

In Demon schickt Autor Mark Millar Sarah Pezzini in einen atmosphärisch sehr dichten Thriller. Wer Filme wie Sieben oder Resurrection kennt, kann die Szenerie schnell nachempfinden, wer unbedarft an die Geschichte herangeht, wird wahrscheinlich noch mehr Spannung aus der Handlung ziehen können.
Zeichner Jae Lee (bekannt von den Inhumans, Hulk u.a.) beherrscht einen außergewöhnlichen Zeichenstil, der ohne jegliche Kolorierung auskommen könnte. Er ist modern, gezackt, leicht abstrakt ausgeführt, aber auch düster und so drückt Lee bisher jedem bekannten Comic-Universum, an dem er gearbeitet hat, seinen eigenen unverwechselbaren Stil auf. Waren es bisher Superhelden, die von ihm gezeichnet wurden, hat er mit der Witchblade (und der Darkness) Szenarien gefunden, die wie für ihn geschaffen scheinen.

Sind schon die großstädtischen Szenen und die Rückblicke des Dämons in der Witchblade-Episode sehr gut gelungen, ist das Prelude der Darkness mit alle seinen Schatten, Verstrebungen, den engen Gassen und den verwitterten Hauswänden außerordentlich gut.
Im Gegensatz zu anderen Geschichten, in denen die Darklings eine regelrechte Angriffsfront bilden und für sehr viel schwarzen Humor sorgen, setzt der Autor dieser Episode, Paul Jenkins, einzig auf das Grauen, das sich in der Dunkelheit manifestieren kann. Eben mit diesem Aspekt spielt auch Jackie Estacado und treibt sein Opfer so in den Wahnsinn. Vorzüglich geschrieben und gezeichnet.

Atmosphärisch dicht, düster, gruselig, zwei perfekte Episoden der Darkness und der Witchblade. 😀

Donnerstag, 22. Juni 2006

Die Ultimativen Fantastischen Vier: Denkfabrik

Filed under: Superhelden — Michael um 19:13

Die Ultimativen Fantastischen Vier 10Die Fantastischen Vier sind auf dem Heimweg. Die Stimmung ist nach dem Desaster in Las Vegas ein wenig gedrückt. Doch das ist fast kein Vergleich zu dem, was sie beim Anflug auf ihr Hochhaus erwartet. Plötzlich setzen die Motoren des Transporthubschraubers aus.
Die Bruchlandung in das Baxter Building verursacht zwar keine Opfer, aber fortan werden die Beteiligten zu einem Spielball einer seltsamen Macht, die sich der Labors bemächtigt hat.

I’m smarter than you. (So das scheinbare Motto des Gegenspielers der Fantastischen Vier.)
Das Spiel nimmt seinen Lauf. Reed Richards wird direkt herausgefordert und muss seine Intelligenz unter Beweis stellen. Leider ist das nicht das einzige Problem, das sich ihm stellt. Er muss die Impulsivität von Johnny und Ben zügeln, andererseits versucht er Susan zu beschützen. Schließlich findet sich der Gegner: Wieder einmal müssen sich die Fantastischen Vier dem Wahnsinn eines Feindes stellen, der keine Gnade walten lassen will.

Denkfabrik ist eine wunderbar gruselige Geschichte im Ultimativen Marvel-Universum geworden. Verantwortlich für die stimmige Geschichte zeichnet sich Autor Mike Carey, Zeichner Jae Lee liefert die perfekt darauf zugeschnittenen Bilder. June Chung sorgt mit einer sparsamen, aber äußerst punktgenauen Farbgebung für einen feinen Kontrast und unterstützt so den Bildaufbau und den zeichnerischen Stil perfekt.

Jae Lee hat bereits mit dem Vierteiler um die Inhumans beweisen können, wie sehr sein scheinbar einfacher Zeichenstil für eine düstere Atmosphäre taugt. Auf den zweiten Blick ist es sogar unglaublich, wie sehr er es schafft, durch seine Strichführung diese umfassenden Eindrücke zu vermitteln. Lee hat einen Stil geschaffen, der zwar gewöhnungsbedürftig ist, aber gleichzeitig auch unverwechselbar. Wollte man den Stil beschreiben, ließe sich vielleicht sagen, dass die Bilder wie Fotografien wirken, die mittels Vektorgrafiken überarbeitet und vereinfacht wurden.
Lees Bilder können sicherlich die Meinungen der Leser polarisieren. Ich für meinen Teil finde es gut, dass es mit Jae Lee einen weiteren Zeichner mit einer sehr individuellen Handschrift gibt und dessen Arbeit sofort zu erkennen ist. Lee besitzt ein hohes Maß an Abstraktionsfähigkeit. Diese setzt er jedoch so geschickt ein, dass es dem Leser (in diesem Falle mir) nicht so vorkommt, als fehle etwas.

Auffallend in diesem Band ist die Darstellung mittels Schattenrissen. In so mancher Szene entsteht ein ziemlich surrealer Effekt. Diese Bilder erinnern ein wenig an die guten alten Borg aus Star Trek. Verkabelungen, rote Lichter, kreisrunde Monitore vor kaltblauen Hintergründen, alles in allem gruselig technisch. Eben eine Art moderne Frankenstein-Variante im Marvel-Universum.

Deshalb muss dem Autor Mike Carey in der Tat ein großes Lob ausgesprochen werden, wie viel er aus dieser Geschichte herausholt. Nicht oft sind kürzere Geschichten derart gehaltvoll. Zu häufig sind die Erzählungen auf längere Mehrteiler ausgelegt, die zweifellos einen hohen Reiz haben. Aber in einer kürzeren Geschichte sind die Autoren viel mehr gefordert, weil sie viel stärker die Kerninformationen in kürzerer Zeit an den Leser bringen müssen. Das erfordert ein viel besseres handwerkliches Geschick.
Carey gehört zu den Autoren, die im Marvel-Universum zu Hause sind. Er verdiente sich seine Sporen bei den X-Men ebenso wie im Ultimativen Universum bei den Fantastischen Vier, den X-Men und er brachte Daredevil und Elektra in einer neuen ultimativen (sehr gelungenen) Version zusammen.

Fazit: Ein echtes Zückerchen für F4-Fans. 😀