Zum Inhalt springen


Comic Blog


Donnerstag, 05. Juli 2007

Star Wars 62

Filed under: SciFi — Michael um 18:37

Star Wars 62Sergeant Theta 20-8-8 meldet sich zum Rapport im Jedi-Tempel. Nach dem Desaster im Orbit um den Fabrikmond Asturius haben Yoda und Mace Windu noch einige Fragen an den Klonkrieger.
Eine Fehlfunktion zwingt den Raumschiff-Konvoi aus dem Hyperraum. Niemand rechnet mit einem Hinterhalt. Die Droidenkampfschiffe aus einer verborgenen Kampfstation gehen direkt auf Angriffskurs und vernichten sofort den Flankenschutz. Das Raumschiff des Direktor Oviedo gerät in die Anziehungskraft des Mondes und stürzt ab, gefolgt von einem Kreuzer der Klonkrieger, der sich der Droidenverfolger erwehren muss. Der Aufprall ist furchtbar, aber einige Klonkrieger überleben. Die Soldaten sind nicht gewillt, aufzugeben. Eine Suchdrohne bringt sie auf die Spur des anderen abgestürzten Schiffes.

Die Soldaten machen sich auf den Weg. An der Absturzstelle eingetroffen, können sie den Direktor nicht finden. Obwohl das Schiff keine nennenswerten Schäden aufzuweisen scheint, sind alle Passagiere des Raumkreuzers tot. Was ist hier geschehen?

Quinlan Vos gehört zu den Jedi, die Schwierigkeiten geradezu magisch anzuziehen scheinen. Für den Jungen, der von einer Swoop-Gang verfolgt wird, ist er aber auch gerade rechtzeitig zur Stelle. Der fremde Jedi ist ein Geist, denn er dürfte gar nicht existieren. Die Kopfgeldjäger sind der gleichen Ansicht. Wenn es nach ihnen geht, liefern sie den Flüchtling tot bei den zuständigen Stellen des Imperiums ab.

Leia trifft auf Elerion ein. Irgendwo auf diesem Planeten halten sich die Diebe des Datenwürfels auf, auf dem sämtliche Rebellenstützpunkte verzeichnet sind. Ihre Kontaktpersonen haben bereits die Spur aufgenommen. Im Lucky Stars kommt es zur Entscheidung. Zuerst ist Leia über ihre Einsatzkleidung noch ein wenig bestürzt. Schließlich muss sie feststellen, dass der Einsatz der Reize einer Frau manchmal schneller zum Ziel führen können.

Die 62. Ausgabe der Star Wars-Reihe beschert dem Fan drei Kurzgeschichten aus verschiedenen Zeitzonen des Krieg der Sterne-Epos.

In Das Band der Ehre stehen einmal mehr die Klontruppen im Mittelpunkt einer Erzählung. Die ehemals namenlosen Soldaten erhalten immer mehr Format. Ihre jeweiligen Erfahrungen, ihre Narben und ihre Stellungen machen aus den Soldaten zunehmend Individuen, die sich den Respekt der normalen Menschen verdienen, allen voran die Jedi, die in den so genannten Klonkriegen ihre kommandierenden Offiziere sind.
Die vorliegende Geschichte, geschrieben von Ian Eddington und gezeichnet von Steve Pugh, beschäftigt sich mit einem besonderen Einsatz eines kleinen Trupps von Klonkriegern. In einem Rückblick erzählt Sergeant Theta 20-8-8 von der Mission, die zunächst ein Geleitzug ist und zu einer Rettungsmission wird.

Edington zeigt, dass in den vermeintlichen Befehlsempfängern eine große Portion Eigeninitiative und Intelligenz steckt. – Ein Punkt, der entweder von der Konditionierung der Klontruppen herrührt oder vom genetischen Vorbild Jango Fett. Das strikte Vorgehen und die hohe Disziplin sprechen jedenfalls für die Klontruppen und lassen das doch recht schnelle Ableben des Kopfgeldjägers in einem doch seltsamen Licht erscheinen. Wer das heldenhafte Verhalten der Klonkrieger in Betracht zieht, muss sich einfach wundern, warum Jango Fett nicht vorsichtiger gewesen ist, als er Mace Windu entgegen trat. (siehe Episode II)
Andererseits ist angesichts dieser Vergangenheit Mace’ abschließendes Gespräch mit dem Sergeant besonders interessant. Mace weiß ganz offensichtlich zwischen der unehrenhaften Figur des Jango Fett und seinen Klonen, die bisher so viel zur Verteidigung der Republik beitrugen, zu unterscheiden.

Mit der Geschichte Geist findet sich eine wenige Seiten starke Handlung, die aber umso gelungener ist. Hier treffen zwei interessante Charaktere des Star Wars-Universums aufeinander und verbinden die beiden Film-Trilogien auf ihre Art. Einer der faszinierendsten Jedi, die in den Comics ihre Auftritte hatten, ist zweifellos Quinlan Vos. Vos war immer ein wenig rebellisch. Eine Mission an der Seite von Count Doku ließ ihn beinahe der dunklen Seite anheim fallen. Hier hat er den Fall der Republik überlebt. Aber er weiß auch, dass die Zeit der Jedi vorüber ist. Er ist ein Geist, der ebenso schnell wieder verschwindet, wie er gekommen ist.
Die andere Figur dieses Zusammentreffens soll nicht verraten werden. Das Zusammentreffen ist jedoch von Autor Jan Duursema äußerst gelungen in den bestehenden Zeitstrang eingearbeitet worden. Die Zeichnungen von Duursema und Dave McCaig machen aus dieser kleinen Geschichte ein richtiges Sahnehäubchen des vorliegenden Bandes.

Abschließend greift Prinzessin Leia in Lucky Stars ein. Zeichner Paco Medina, der auch schon bei den X-Men aktiv war, steht stilistisch in enger Verwandtschaft zu Ed McGuinness. Seine Bilder sind eher verspielt, sehr cartoony. Nescan Tal’yo, der Dieb, dem Leia auf der Spur ist, ist ein wölfisches Wesen, irres Grinsen sehr stark an die Hyänen aus dem König der Löwen erinnert.
Wer eine auf Spaß und Abenteuer ausgelegte Geschichte mag, und sich eine Verbindung zwischen Star Wars und Disney vorstellen kann, wird von dieser Variante von Drei Engel für Charlie im Weltraum richtig gut unterhalten werden.

Eine ausgewogene Mischung dreier Geschichten aus dem Star Wars-Universum. Sehr spannend ist die erste, überraschend ist die zweite, gelungen spaßig ist die dritte Geschichte. Perfekte Unterhaltung. 😀