Samstag, 10. November 2007
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So oder ähnlich heißt es ja. 2008 dürfte ein cooles Jahr für alle Comic-Fans werden, die einer guten Comic-Verfilmung etwas abgewinnen können.
Iron Man mit Robert Downey Jr. ist eines der Marvel-Projekte, die für allerlei Aufsehen sorgen sollten. Die offizielle Homepage kann jedenfalls mit einem Trailer aufwarten, der es in sich hat.
Bedeckter hält sich die offizielle Homepage von The incredible Hulk, seltsamerweise, denn die Besetzung mit Edward Norton und Tim Roth kann sich sehen lassen.
Viel weiter, viel informativer, obwohl viel später am Start, gibt sich die Homepage zu Hellboy II. Das kann sich als informatives Projekt wirklich sehen lassen. Besonders die Konzeptzeichnungen haben es in sich. Eine tolle Galerie, von der ein paar Bilder sicher auch klasse Poster abgeben würden.
Auf die Verfilmung von The Spirit muss noch länger gewartet werden, doch auch hier hat man wohl erkannt, wie wichtig Informationen sind, will man das Wasser am Kochen halten.
Ist die Geschichte von Will Eisner, bearbeitet von Frank Miller, klassisch zu nennen und nicht gerade das neueste Thema, gehört auch G.I. Joe zu den eher unbekannteren Comic-Vertretern hierzulande. Nichtsdestotrotz steht auch hier eine Verfilmung an. Wer sich einen Überblick zum Comic verschaffen will, kann das mit den Online-Comics auf der Hasbro-Homepage in der Entertainment-Abteilung tun.
Nachtrag aus der Slasher-Abteilung: Nachdem Slasher sich wieder größerer Beliebtheit erfreuen (wie in Hack/Slash), mischen auch die Kino-Originale wohl den Comic auf. Freddy, Jason und Ash treffen in einer Comic-Version aufeinander: Freddy vs. Jason vs. Ash Comic Covers.
Freitag, 09. März 2007
Die Welle der Comic-Verfilmungen reißt nicht ab: Mit Iron Man kündigt sich für 2008 der nächste Marvel-Klassiker an. Als Zeichentrickfigur durften wir ihn schon bewundern, nun folgt die Realverfilmung. Unter www.ironmanmovie.com wird man bestimmt bald sehen können, wie sich das Projekt entwickelt. Wer die geballte Ladung Info zu einem der Gründungsmitglieder der Rächer haben will, kann auch noch unter www.marvel.com/movies/Iron_Man nachschauen.
Apropos Marvel-Verfilmungen! Die Fortsetzungen rollen ja auch weiter. Hulk läuft auch wieder grün an. Die Gerüchteküche kocht. Aber Marvel wäre auch dumm, würden sie nach dem tollen Auftakt mit Eric Bana nicht nachziehen. Hier kann ich mir eine Fortsetzung jedenfalls zehnmal besser vorstellen, als bei dem Punisher. Der Film war in Ordnung, aber es war natürlich nicht so spektakulär. Interessanter könnte es werden, wenn der Punisher im Auftrag des Herrn zurückkommt. – Was wohl nicht passieren wird. IMDB weist den Start des Films für November 2007 aus.
Ich werde sowieso nicht drumherum kommen, den Film zu sehen. Das muss einfach sein. 😀
Immer noch nicht genug? IMDB weist auch schon auf die Wolverine-Verfilmung hin, die uns voraussichtlich 2008 erreichen wird. Hugh Jackman ist jedenfalls eine Spitzenbesetzung für den kleinen Krallenmann.
Das wird noch ein heißes Comic-Jahrzehnt. Was ich mir wünschen würde, wäre noch eine schöne Verfilmung einer Albenreihe. Na, mal sehen. 🙂
Sonntag, 11. Februar 2007
Das Experiment misslingt. Bruce (Eric Bana) stößt seinen Freund beiseite, schirmt die darauf folgende Strahlung mit seinem Körper ab. Als Bruce im Krankenzimmer erwacht, müsste er eigentlich tot sein, doch die heilende Wirkung der Nanomeds scheint bei ihm eingesetzt zu haben. Zum ersten Mal hat die Forschung des Teams Erfolg gehabt. So scheint es und Bruce’ Freundin Betty (Jennifer Connelly) ist skeptisch. Zu Recht, wie sich bald herausstellt.
In der Vergangenheit. Auf einer militärischen Basis forscht der junge Wissenschaftler David Banner (Paul Kersey) an den Möglichkeiten körperlicher Regenerationen. Die Ergebnisse sind nicht ermutigend. Doch Banner hält durch. Als sich Erfolge einstellen, wird ihm die Fortführung der Experimente bei Menschen untersagt. Banner wagt sich an den Selbstversuch, hält diese Tests allerdings geheim. Seine DNS verändert sich nachhaltig. Als er Vater wird, ist das Resultat sehr schnell klar: Banner hat die Veränderungen an seinen Sohn weitergegeben. Und noch eines ist gewiss. Banner verfällt nach und nach dem Wahnsinn. Schließlich endet die Existenz der Familie mit einer Katastrophe.
In der Gegenwart. Eines Abends ist es soweit. Bruce kann seine Wut nicht mehr beherrschen. Das Hemd platzt auf, die Haut wird grün, Bruce wächst und wächst: der Hulk ist geboren. Kaum das erste Mal präsent, zerlegt der grüne Gigant das Labor nach allen Regeln des Chaos und ohne Rücksicht auf Verluste. Das Zerstörungswerk bleibt der Öffentlichkeit nicht verborgen, auch nicht General Ross (Sam Elliott), der Bruce argwöhnisch beobachten lässt. Auch Bruce’ alter Vater (Nick Nolte) wurde aus dem Gefängnis entlassen. Dieser will die gesamte Macht seines Sohnes entfesseln. Ein Mordanschlag auf Bruce’ Freundin Betty scheint dazu die beste Methode zu sein. Drei Hunde, die mit Bruce’ DNS verändert wurden, machen sich auf die Jagd nach der Tochter des Generals.
Dies ist gleichzeitig der Auftakt der Jagd auf Bruce selbst. Sein Vater, das Militär, NSA und private Wirtschaft, die einen wollen ihn töten, die anderen wollen ihn testen, alle wollen ein Stück, um es für ihre Zwecke zu nutzen. Doch am Ende scheint es für alle Beteiligten das Beste zu sein, den Hulk zu vernichten.
Regisseur Ang Lee, der mit „Tiger and Dragon“ weltweit von sich reden machte, hat mit „Hulk“ ein wirkliches Kunststück auf die Leinwand gezaubert. Bislang kannte man den grünen Giganten nur von der Fernsehserie mit Bill Bixby (Bruce Banner) und Lou Ferrigno (Hulk) in den Hauptrollen. Die Serie war ein Event, das später von drei Fernsehfilmen gekrönt wurde. Doch hatte damals noch ein Bodybuilder die Rolle des Hulk inne, standen Lee und seiner Mannschaft dank digitaler Technik weitaus effizientere Methoden zur Verfügung, um den wütenden Mann zum Leben zu erwecken.
Letztlich, und das muss allen Beteiligten klar gewesen sein, fiele oder stände mit der Darstellung des Hulk der ganze Film. Die Beteiligten mussten aber auch sehr bald überzeugt gewesen sein, dass es funktionieren würde. Denn auf der Basis des Drehbuches wird das Erscheinen des Hulks sehr hinausgezögert und die Geduld der Zuschauer auf eine harte Probe gestellt. Freilich kommt selbst bis zum ersten Auftauchen des Hulks keine Langeweile auf.
Die Bildsprache des Films, die Aufteilung deren Filmbilder in symbolische Comicseiten, der Bilder sich vergrößern, verkleinern und verschieben, ist nicht außergewöhnlich. Akteure an verschiedenen Standorten, die miteinander telefonieren, gemeinsam durch eine Trennung auf der Leinwand darzustellen, wurden schon so in Komödien gezeigt. Der Einsatz dieser Verfahrensweise bei verschiedenen Perspektiven ein- und derselben Szene oder in Überschneidungen ein- und desselben Bildes erhöht den Comic-Charakter allerdings sehr stark. Auf diese Weise nimmt der Film sich ein gehöriges Stück seiner eigenen Ernsthaftigkeit, während die doch tragische Geschichte den Film wieder aufwertet.
Dann erscheint der Hulk und was den Zuschauer dann erwartet, ist schier unglaublich. Na, letztlich ist er das ja auch. Dieser Hulk ist riesig. Er kommt der gezeichneten Figur sehr nahe, besonders jener aus den guten alten Tagen als noch Zeichner wie John Buscema die Marvel-Crew bevölkerten. Der neue Film-Hulk wächst auf eine Größe von gut 4 Metern heran, schlägt alles kurz und klein, wenn die Wut ihn übermannt und aus dem Abschussrohr eines Panzers wird dann schon mal ein besserer Baseball-Schläger.
Kurzum, diese Darstellung des Hulk muss das Herz des Comic-Fans erwärmen. Außerdem hat der Kinobesucher lange keine bessere vom Computer generierte Figur gesehen.
Über die Neugestaltung der Handlung bzw. Anpassung an unsere modernen Zeiten kann man streiten. Die Entstehung gefällt mir persönlich nicht ganz so gut, aber das ist am Ende wirklich Geschmackssache. Eigentlich ist es doch eine kosmetische Korrektur und Radioaktivität ist nach wie vor im Spiel. Leider müssen die Fans auf Supergegner verzichten. Über mutierte Hunde und Bruce’ veränderten Vater geht es nicht hinaus. Andererseits gibt es mit dem Hulk ein derart gigantisches Erlebnis, dass ein überbordender Gegner, wie man sie in den beiden Spider-Man Verfilmungen kennen lernte, weder notwendig noch sinnvoll ist.
Natürlich darf auch in diesem Film ein Kurzauftritt von Comic-Altmeister Stan Lee nicht fehlen. Als die Filmfigur Bruce morgens zur Arbeit in das Institut geht, kommt ihm Stan Lee als Chef des Sicherheitsdienstes entgegen und er gibt dabei einem anderen Wachmann Anweisungen: Lou Ferrigno, muskulös wie eh und je, nur nicht mehr grün.
Unter dem Strich bleibt wirklich ein riesiges Leinwanderlebnis, dessen DVD-Extras wie die Erläuterung der Herstellung der Hundekampfszene echte Sahnehäubchen sind.
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Dienstag, 11. Juli 2006
Der Mole King verliert. Die Fearsome Four vernichten sein unterirdisches Königreich, das die Herrschaft des Hauses Magnus niemals anerkannt hat. Nach dieser Untat kehren die Fearsome Four unter der Führung von Victor von Doom nach Latveria zurück.
Doch Doom wäre nicht jenes finstere Genie, gäbe er sich mit solch kleinen Vernichtungsfeldzügen zufrieden. Sein Ziel ist die absolute Macht. Doch dem entgegen steht das Haus von Magnus. Magneto befiehlt Doom wie einem Handlanger, etwas, das sich der Wissenschaftler und Magier nur mit ungeheurem Widerwillen gefallen lässt. Er schmiedet einen Plan, um das Haus, das sich zur Weltherrschaft aufgeschwungen hat, endgültig von der Erde zu verbannen.
Australien. Der Hulk (wie auch Bruce Banner) hat endlich eine Heimat gefunden. Die Aborigines haben ihn freundlich aufgenommen. Allerdings kann Bruce Banner nicht der Gewalt und somit seinem Alter Ego entkommen. Menschen, die hofften, sie könnten in der Einöde des Outbacks der Schreckensherrschaft der Mutanten entkommen, werden eines Besseren belehrt. Hulk greift ein und erledigt das Problem auf handgreifliche Art.
Obwohl dem Gouverneur von Australien von Magneto nahe gelegt wird, sich nicht mit dem Hulk anzulegen, ignoriert dieser den guten Rat. Ein Fehler! Hulk beginnt, die Angelegenheit sehr persönlich zu nehmen. Plötzlich sieht sich Bruce Banner mit einem Regierungsamt konfrontiert, eine Aufgabe, die er nie gewollt hat. Es war ihm einzig daran gelegen, das Volk der Aborigines zu schützen.
Die Intrigen, in die er nun hineingezogen wird, kann am Ende nur einer beseitigen: der Hulk.
Was tun, wenn man eigentlich tot sein sollte? Dieser Frage muss sich Hawkeye stellen. Und die Antwort gefällt ihm überhaupt nicht.
Auch Magneto hat ein Problem. Illoyales Verhalten kann der überhaupt nicht dulden. Der Black Panther, Held und Herrscher über Wakanda, hat sich den Zorn des Hauses Magnus zugezogen. Doch der Black Panther ist nicht nur der König eines Landes, in einer anderen Realität war er auch einmal ein Rächer. Er ist jemand, der sich zu wehren weiß und auch Freunde hat.
Abschließend lässt Captain America noch einmal die Zeit an sich vorüber ziehen. Er sieht, wie die Mutanten die Oberhand gewannen und die Gesellschaft sich wandelte. Jetzt ist er nur noch ein Fossil aus längst vergangenen Tagen. Oder doch nicht?
Verschiedene Geschichten, verschiedene Stile und Zeichner, beste Unterhaltung. Zwei längere Geschichten ragen besonders aus diesem Band heraus, der sich der verschobenen Realität um das Haus von Magnus annimmt.
Was wäre, wenn Reed Richards alias Mr. Fantastic nie die Gelegenheit erhalten hätte, das Team der Fantastischen Vier zusammen zu schweißen? Dies wäre vielleicht die Stunde des Dr. Doom gewesen. Vielleicht hätte dieser Schurke seine eigenen Vier aus der Taufe gehoben. Vielleicht hätte er seinen Terror ungestraft in die Welt tragen können. Auf grafisch wirklich beeindruckende Weise von Scot Eaton in Szene gesetzt und von John Layman erzählt, lässt es auf spannende Weise verfolgen, wie Doom gegen das Haus von Magnus aufbegehrt.
Eaton ist mit verschiedenen Arbeiten für Marvel bekannt (Spider-Man, X-Men u. a.), aber er lieferte auch tolle Arbeiten für die Serie Sigil aus dem Crossgen-Universum ab. (Wo er nach Meinung auch die besten Bilder der Serie ablieferte.) Hier gibt er den Fearsome Four ein Gesicht. Es zeigt sich, dass Eaton phantastisch mit Science-Fiction-Elementen arbeiten kann. So entsteht ein beeindruckender völlig neuer Doom, der dank seiner neuen Mimik noch gruseliger ist, da er nun seinen Gefühlen Ausdruck verleihen kann. (Und selten hat das Ding, besser das Es mir so Leid getan wie in dieser Geschichte.)
Der Hulk in Australien zu Hause? Nicht zum ersten Mal kann eine mystisch orientierte Kultur einem verlorenen Helden eine Heimat anbieten. Bruce Banner will dieses Kleinod beschützen, genauer, der Hulk nimmt ihm diese Arbeit ab. Hulks Kampf besticht durch faszinierende Einfälle, viel Dramatik und natürlich auch Humor. (Den der Hulk selber zwar bestreiten würde, doch seine Einfältigkeit bringt so manch komische Situation mit sich – für den Leser, weniger für seine imaginären Gegner.)
In dieser Geschichte (Terra Incognita), wie in der Vorgängergeschichte um Dr. Doom, erlebt der Leser die Handlung aus der Sicht von Nicht-Mutanten. Der Hulk gehört zu den mächtigsten Wesen des Marvel-Universums (auch in dieser Realität), so mächtig, dass sich sogar Magneto lieber mit dem grünen Giganten arrangiert. Obwohl eigentlich Doom für düstere Szenarien geschaffen ist (auch dank seiner magischen Ausflüge), bringt die Geschichte um Hulk deutliche Endzeitstimmung mit. Sie gehört zu den Szenarien, die sich wirklich in einem Zug lesen lassen (müssen).
Der Black Panther zeigt dem Leser, wie die Selbstheilungskräfte eines Sabretooth auch nichts mehr nützen. Diese Botschaft erreicht auch Magneto recht deutlich. Seltsamerweise nimmt er die Herausforderung nicht an, sondern schickt weiterhin seine Handlanger. Das ist nicht so stimmig. Andererseits mag es der Autor Reginald Hudlin als unter Magnetos Würde erachtet haben, dass der Herrscher sich persönlich mit dem König von Wakanda auseinandersetzt.
Letztlich ist es auch die Suche nach dem Haar in der Suppe, denn die Geschichten sind allesamt auf ihre Art gut und bereichern die Saga um das House Of M auf für mich treffliche Weise.
Wer als Leser nicht gerade dem Ultimativen Universum zugetan ist, sollte einen Blick in die Marvel Monster Edition 13 werfen. Dramatik und Action in tollen Szenarien sind garantiert. 😀
Samstag, 30. Juli 2005
Gerade eben kamen auf einem Privatsender (nennen wir ihn beim Namen: Pro7) die ersten Minuten von Sin City in einem Special.
Was für ein Hammer!
Doppelt so viel Pulp wie Pulp Fiction und doppelt so viel Bildsprache wie Hulk. Ohne Zweifel wird der Film die Meinungen der Zuschauer spalten. Frank Miller gehört sowieso zu denen, die absolut polarisieren. Entweder man mag seine Werke oder nicht. Ich glaube kaum, dass es da für irgendjemanden einen Mittelweg gibt.
Die Bilder und die Machart wirken wie ein finsteres Gegenstück zu Dick Tracy, in dessen Mantel sich Warren Beatty vor einigen Jahren wagte.
Was mich besonders freut, ist, dass Mickey Rourke als Marv hier endlich mal wieder richtig gut ist. Dank der Schwarzweiß-Optik und des künstlichen Kinns (jedenfalls hoffe ich, dass es künstlich ist) fallen seine so oft aufgespritzten Wangen gar nicht auf.
Es könnte wirklich endlich einmal zu einhundert Prozent gelungen sein, einen Comic auf die Leinwand zu übertragen.
Stimmen aus dem Off sind in Filmen oft verpönt, aber wenn Bruce Willis (besser hier seine Synchronstimme Manfred Lehmann) über die kleine Nancy erzählt (alias Jessica Alba), während diese genüsslich ein Lasso auf einer Strip-Bühne schwingt, dann entsteht genau das, was Kino, oder besser Comic-Kino ausmacht: ein cooles Event! 😀