Mir sind weitere alte Zack-Hefte und Taschenbücher (Pockets) in die Hände gefallen. Dabei habe ich ein Trüppchen wiederentdeckt, bei dem ich mich frage, wieso ich es vergessen konnte.
Der Graf, Jean, Moose, Kurt und Pedro sind: Die Gentlemen GmbH.
Diese Einbrecherbande, auf den Weg gebracht von Ferdinando Tacconi (Zeichner) und Alfredo Castelli (Text), ist eine vergnügliche Mischung aus den Herren Einbrechern und James Bond. In heutiger Zeit dürfte Abenteuer Dylan Dogs aus der Feder Castellis bekannter sein. Hierzulande sind seine schriftstellerischen Qualitäten außerdem in Docteur Mystère zu bewundern.
Ein paar der Charaktere haben mich immer an Schauspieler erinnert. Der Graf hat eine gewisse Ähnlichkeit mit David Niven ohne Bärtchen. Moose sieht ein wenig aus wie Bud Spencer. Pedro könnte Franco Nero nachempfunden sein. (Hier bin ich aber nicht so richtig sicher.)
Einigen dürfte vielleicht schon aufgefallen sein, dass ich gerne nach Schauspielergesichtern in Comics Ausschau halten. Bis auf wenige Ausnahmen ist nie so eindeutig, ob der Zeichner sich tatsächlich an einigen Hollywood-Größen orientierte.
In einem Fall der Gentlemen ist es allerdings zu 100% eindeutig.
In James Bond backt kleine Brötchen wird Sean Connery und seine berühmteste Rolle so toll karikiert, dass sich die Balken biegen. Bond ist hier auf Otto Ochs angesetzt (Gert Fröbe lässt grüßen) und hat leider in seiner Karriere etwas Hüftspeck angesetzt, auch sind seine Reflexe nicht mehr so gut, wie er es gerne hätte. Da werden die Gentlemen von M zur Unterstützung angefordert.
Es ist einfach herrlich, wenn Connerys Gesicht sich vor Ärger verzieht, weil sein Wagen nicht Öl auf die Straße spritzt, sondern ein automatischer Arm ihm ein Feuerzeug anbietet. Der berühmte Hut, den Bond bei seiner Ankunft im Büro auf den Haken wirft, fliegt hier einfach aus dem Fenster.
Im Großen und Ganzen funktionieren wenigstens die technischen Tricks der Gentlemen, die dem Erfindungsgeist eines Q in Nichts nachstehen.
Es ist erstaunlich, dass ein Comic dieser Art aus Italien kommt. Irgendwie passt er nicht so recht in die sonstige Vielfalt aus dem italienischen Raum. Sei’s drum, es ist gelungen und nur das zählt. 😀