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Comic Blog


Montag, 22. Oktober 2007

The Darkness – Werkausgabe Band 9

Filed under: Mystery — Michael um 16:49

The Darkness - Werkausgabe Band 9Jackie Estacado ist am Boden zerstört. Jenny ist tot. Die einzige Frau in seinem Leben, die ihm jemals etwas bedeutet hat, wurde geradezu hingerichtet. Sein Onkel schickte ihm ein Video. Nichts ahnend legte er das Band ein und sah den Tod des Menschen, den er aufrichtig liebte.
Dabei war es nicht Jenny, die etwas falsch gemacht hatte. Jackie hatte den Fehler begangen, jemanden in sein Leben zu lassen, der am Ende für seine Vergehen büsste. Ein Druckmittel, ein Rachemittel. Sein Onkel nutzte die Gelegenheit, um seinem Neffen für die Schmach bezahlen zu lassen. Atemlos beobachtet Jackie, wie Jenny von der tödlichen Kugel getroffen wird.

Aber Jackies Onkel hat einen großen Fehler gemacht. Nein, sogar zwei große Fehler. Erstens tötete er das Wertvollste, was Jackie in seinem Leben begegnet war. Zweitens glaubte Jackies Onkel, er habe es mit seinem Neffen mit einem ganz normalen Killer zu tun.

Jackies Rache fällt furchtbar und ohne Mitleid aus. – Denn Jackie ist kein einfacher Mafioso, sondern der Träger der Darkness, jedenfalls solange er sich der Liebe und dem Sex entzieht. Ein Verhältnis mit einer echten Frau bedeutet das sofortige Ende. In diesem Fall würde die Darkness auf den nächsten Träger übergehen. Die Frau, zu der er ein familiäres Verhältnis pflegte, die er wie eine Schwester liebte, war seine letzte Verbindung zu einem normalen Leben. Jetzt gibt es nur noch die Darklings, Gnome und Monster, geboren aus der Dunkelheit und Jackie hündisch ergeben, bereit, jeden seiner Befehle auszuführen.

Jackie glaubt zunächst, dass mit dem Tod seines Onkels die Angelegenheit ausgestanden sei. Auch er unterliegt einem Irrtum, denn die Nachfolger stehen schon in den Startlöchern. Der kleine Gangster, der sich am Ziel seiner Träume glaubt und der neue Pate wird, will auch Jackie in seine Schranken weisen. Estacado muss an seine Grenzen gehen. Plötzlich begegnen ihm Menschen, die auch ohne Darkness monströs sind und gnadenlos agieren.

Paul Jenkins hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen unter den Comic-Autoren gemacht. Die Darkness lebt unter seiner Federführung von einer gut durchdachten Geschichte ebenso wie von dunklem Humor, der natürlich über die Darklings zum Ausdruck kommt.
Eine Figur wie die Darkness ist nicht leicht zu treffen, weder emotional noch körperlich. Am Tage, bei Licht ist sie verletzlich. In der Nacht, in der Dunkelheit ist sie (scheinbar) unbesiegbar. Jenkins verletzt Estacado über einen Umweg, die einzige Lösung die plausibel erscheint. Jenkins lässt die Darkness Selbstmord begehen und überrascht mit dieser Vorgehensweise den Leser völlig.

Estacados Abgang ist grafisch beeindruckend, durch den Auftritt der Darklings mit dem nötigen bösen Witz versehen. Jackie wirft nur ein brennendes Feuerzeug in die Benzinlache, die sich über den gesamten Hallenboden ausbreitet. Die Darklings werfen sogleich noch mehr Feuerzeuge wie Konfetti hinterdrein.
Die Darkness stirbt!

Mit dem Tod, und natürlich der Wiederkehr, gehen neue Fähigkeiten einher, eigentlich Visionen, die sogar den mit allen Wassern gewaschenen Killer erschrecken. Seine Rekonstruktion, seine Bilder wie auch die Endergebnisse seiner Racheakte sind optische Horrorszenarien, die dem Leser keine Phantasie mehr abverlangen. Immerhin, Jackie ist eine jener Charaktere, die mitunter durch ihre eigenen Taten doch noch erschreckt werden kann.

Interessant wird es, wenn dem Killer ein Trio gegenüber gestellt wird, dass sich selbst als den ultimativen Alptraum begreift und Ideen umsetzt, die der Phantasie von Jackies Darklings in nichts nachstehen. Noch interessanter wird es, wenn dieses Trio begreift, dass es gegen die Macht der Darkness keine Chance besitzt.
Hier findet sich auch eine kleine Schwäche dieser Geschichte, die ansonsten sehr stimmig und auch kurzweilig umgesetzt ist: Jackie ist über kurz oder lang zu mächtig, um sich überhaupt von jemandem aufhalten zu lassen. Was ihm letztlich immer wieder einmal im Weg steht, sind seine restlichen Skrupel – am Ende verdankt er es seinen Feinden, dass davon immer weniger übrig bleiben. So zwingt der Nachfolger von Jackies Nachfolger die Darkness geradezu zum Amoklauf.

Grafisch ist dieser Sammelband, ob man Horror mag oder nicht, ein ziemlicher Höhepunkt. Beide Zeichner, Dale Keown und Keu Cha, liefern eine tolle Arbeit ab. Außerdem nähern sie sich optisch so sehr einander an, dass es nur geringe Unterschiede gibt und der Gesamteindruck beibehalten bleibt. Die Arbeit eines einzigen Inkers, Jason Gorder, tut ihr Übriges, um die Handlung wie aus einem Guss erscheinen zu lassen. John Starr und Matt Milla haben das sehr gelungene Farbenspiel übernommen. Besonders Milla, der ein Faible für milchig ineinander übergehende Farben hat, zeigt hier wieder einmal, wie stark und eindrucksvoll er eine Kolorierung umzusetzen weiß.

Mafiosi unter sich: Gangster können noch viel grausamer sein, wenn eine Kreatur des Grauens unter ihnen wandelt. Diese Horror-Vision von Paul Jenkins hat es dank einer sehr gelungenen Umsetzung in sich und setzt sich positiv von anderen Produktionen ab. Sofern man bei einer Horror-Produktion von einer liebevollen Arbeit sprechen kann, trifft dies hier voll zu. 🙂

Freitag, 14. September 2007

The Darkness: Level 2

Filed under: Mystery — Michael um 18:16

The Darkness - Level 2Der Krieg tobt mit ungebrochener Härte. Die Soldaten sind erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Stetig kommt von der Befehlsstelle die Anweisung zum Vorrücken. Inmitten dieses Wütens erinnert sich ein Soldat an die Heimat, an die Liebe, die er zurücklassen musste.
Charles hat seinen Brief an die Heimat gerade beendet, als bereits der nächste Befehl eintrifft. Die Kompanie soll sofort aufbrechen. Das Ziel lautet Reims, doch das ist 30 Kilometer entfernt. Die Aufgabe scheint kaum lösbar angesichts ihres Zustandes.

Charles hat seinen Brief an die Heimat gerade beendet, als bereits der nächste Befehl eintrifft. Die Kompanie soll sofort aufbrechen. Das Ziel lautet Reims, doch das ist 30 Kilometer entfernt. Die Aufgabe scheint kaum lösbar angesichts ihres Zustandes.

Nanu?!

Charles erlebt ein Dé-Jà-Vu. Der Befehl, das Verlassen des Schützengrabens, das Vorrücken der Truppe, all das kommt ihm plötzlich allzu bekannt vor. Genau in diesem Augenblick schlägt das Schicksal zu. An den Angriff, der folgt, kann er sich bereits erinnern. Die Explosion vernichtet seine Kameraden auf einen Schlag. Und plötzlich hat er wieder diese Begegnung, die ihn schon zuvor im Mark erschütterte.

Doch das Blatt wendet sich. Aus den Rauchschwaden tritt ein mannshoher Schatten hervor, der das Monster, das Charles’ Leben beenden will, erschießt. Der langhaarige Mann ist alles andere als militärisch gekleidet und gehört auch keiner der kämpfenden Einheiten an. Außerdem ist seine Waffe ziemlichungewöhnlich – abgesehen davon scheint er die Waffen, die er benötigt, irgendwie erschaffen zu können.
Was geht hier vor?

Die Odyssee von Jackie Estacado findet in The Darkness – Level 2 ihre Fortsetzung. Ist das die Hölle, in die die Autoren Paul Jenkins und David Wohl ihn hier geschickt haben? Der Eindruck mag sich dem Leser aufdrängen. Umso spannender ist die Tatsache, dass Jackie diese Frage nicht klären kann.

Fest steht, dass es sich um keinen der Weltkriege handelt, nicht einmal um einen zukünftigen Krieg, denn der Feind ist monströs und verfügt über schweres Kriegsgerät, welches so noch nicht in Erscheinung getreten ist.
In Charles findet Jackie einen Weggefährten. Charles weiß sowieso nicht, wohin er soll, nachdem seine Kameraden aufgerieben worden sind. Also kann er auch an der Seite des merkwürdigen Fremden bleiben.
Jenkins und Wohl beschreiben eine Welt, die als Hölle angesehen werden könnte. Eine ständige Wiederholung von Sterben und Tod? So könnte die Hölle aussehen. Und wie es scheint, hält die Hölle für jeden einzelnen Gast die ganz persönliche Hölle parat. Für Charles ist es der Krieg.

Aber was ist es für Jackie Estacado?
Jenkins und Wohl haben für die Darkness, die dem Italo-Killer innewohnt, ein Erziehungsprogramm geschaffen. Als alle Waffen versagen, erschafft Jackie seine ganz eigene Kompanie von Darklings, die sich auf den Feind stürzen.

Dank der versierten Technik von Zeichner Tyler Kirkham ist der Comic dieser bekannten Horror-Comic-Figur auf einem gewohnt hohen Niveau. Das liegt nicht zuletzt auch an der guten Tuscheführung von Sal Regla und dem kolorierenden Studio F.
Braune Erdtöne, olivgrüne Uniformen, grellgelbe Explosionen, stahlblaue Darklings und schmutzigbeige Feindmonster bestimmen das Farbspiel der vorliegenden zweiten Episode der Level-Reihe der Darkness, die das Thema auf andere Weise anpackt und einen Estacado in unbekanntem Umfeld zeigt.

Die Ideen sprechen für sich. Das ist die Darkness einmal anders, gruselig, überraschend, ein Horrorspaß, mit Rätseln und Geheimnissen, zu kurz zwar, aber dennoch mit guten unvorhersehbaren Wendungen versehen. Gut. 🙂

Samstag, 01. September 2007

Tomb Raider vs. The Darkness

Filed under: Mystery — Michael um 17:58

Tomb Raider vs. The DarknessDie Frau mit der roten Sonnenbrille ist zurück. In dem Crossover Tomb Raider vs. The Darkness treffen die weibliche Action-Rollenspiel-Ikone Lara Croft und der Mafia-Killer Jackie Estacado aufeinander. Estacado kann sich bei Dunkelheit in machtvolles Wesen verwandeln. Er wird die Darkness, ein Krieger des Bösen eigentlich, wenn man dem Fluch glauben darf, der die Fähigkeiten aber lieber zu seinem eigenen Wohl einsetzt, als einem höheren Ziel zu dienen.

Crossover sind im TopCow-Universum nichts Ungewöhnliches. Witchblade, Lara Croft, The Darkness und Magdalena liefen einander schon oft über den Weg. Die Darkness traf sogar schon auf Helden wie Batman, Superman, Hulk oder Painkiller Jane. Es gab mit den Overkill-Crossovern sogar Kämpfe mit Aliens und Predatoren. Die Zusammentreffen innerhalb des eigenen Universums gehören allerdings zu den logischsten Geschichten dieser Art.

Eine Kette aus dem alten Ägypten ist verschwunden. In solchen Fällen wurde die Schatzjägerin schon häufig zur Hilfe gerufen – ganz besonders dann, wenn es um ein Kleinod geht, das magische Kräfte besitzt und in den falschen Händen zu einer großen Gefahr werden kann.
Eine alte Freundin, Sara Pezzini, die Trägerin der Witchblade, eines anderen uralten Artefakts, kann Lara weiterhelfen. Es heißt, dass die Mafia hinter dem Raubzug im Museum steckt. Sara hat eine Idee, wie Lara auf die Spur der Täter kommen kann. Es gibt jemanden, der die ehrenwerte Familie sehr gut kennt und zeitweise mit der Polizei zusammenarbeitet – wenn auch nicht immer freiwillig.

Als sich Lara und Jackie Estacado treffen, lässt der Mafioso sofort den lässigen Macho heraushängen. Sara hat ihre Freundin bereits vor dieser Masche gewarnt, aber Lara wäre gegen Jackies Charme sowieso immun gewesen. Außerdem hatte Sara noch in einem anderen Punkt Recht. Im Falle eines übernatürlichen Phänomens kann Jackie eine Hilfe sein. Leider hat das gestohlene Artefakt eine Fähigkeit, mit der Lara nicht gerechnet hat.

Knackig und schnell läuft hier ein Abenteuer ab, das ruhig noch einige Seiten vertragen hätte, denn das Zusammenspiel von Lara und Jackie macht Spaß und ist von Autor David Wohl derart geschrieben, dass die Handlung von einem kurzen Ereignis zum nächsten hüpft. Der Showdown, auf den die Handlung wirklich schnurgerade zustrebt, nimmt einen Großteil der Handlung ein. Der Clou an der Geschichte bringt Jackie andere Hälfte ins Spiel. Jetzt kann Lara wirklich beweisen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist.

Auf Zeichner Billy Tan und Kolorist Steve Firchow kommt eine größere Aufgabe zu. Im Stile der bisherigen Vorbilder sind die Frauen wunderschön, Estacado ein wahres Mannsbild – wer hat sich nicht schon über diesen Perfektionismus gewundert und vielleicht manchmal auch geärgert. Dank der Idee von David Wohl steuert die Geschichte gegen dieses Konzept an und verwendet es als Grundlage für den Showdown.

Ein Crossover, dessen einziger Nachteil seine Kürze ist. In Ausführung und Erzählweise perfekt eingepasst in die bisherigen Charakterskizzierungen. Die Darklings sind wieder einmal knuffige kleine Biester, die den nötigen (schwarzen) Humor beisteuern. 🙂

Mittwoch, 13. Dezember 2006

Witchblade Animated

Filed under: Abenteuer,Cartoon,Mystery — Michael um 15:00

Witchblade AnimatedDie Magdalena, die Kämpferin des Vatikans bereitet sich auf ihre nächste Mission vor. Ein schändliches Verbrechen wurde begangen.
Die Kämpferin, die dazu auserkoren ist, die kirchlichen Gesetze zu schützen, hat die Befugnisse, alle erdenklichen Mittel einzusetzen – auch wenn es bedeutet, dass unschuldiges Blut vergossen werden muss.

Sara Pezzini ermittelt in einem neuen Fall. Die Trägerin der Witchblade wird zu einem Mord gerufen. Pater Brennan wurde äußerst brutal getötet. Sara nimmt diesen Fall persönlich und nimmt die Szene mit der erforderlichen Härte vor. Dank der Witchblade glaubt sie, auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. Sie täuscht sich.
Als sie in die Lagerhalle eindringt, wird sie bereits erwartet. Aus einigen Darklings werden Hunderte. Und ihr Herr, die Darkness persönlich, ist auch nicht weit. Mit dem Eintreffen einer dritten Partei hat aber keiner der beiden gerechnet. Für die Magdalena geht es nicht nur um einen Toten. Sollte sie versagen, wird eine neue Macht auf Erden erwachsen, die niemand mehr aufhalten kann.

Witchblade Animated präsentiert dem Leser die Abenteuer der gefährlichsten Polizistin der Welt im inzwischen sehr bekannten Stil moderner Zeichentrick-TV-Serien. Gleichzeitig gibt es einmal mehr ein Crossover mit der Darkness und der Magdalena.

Mit der Serie Batman: Animated Series brach seinerzeit ein wahrer neuer Zeichentrick-Boom im Fernsehen aus. Die neue Dynamik der Szenen erhielt viele Fans. Ohne den Erfolg wären viele Nachzügler nicht möglich gewesen, so aus dem DC- und dem Marvel-Universum und vielleicht auch nicht die Witchblade-Anime-Serie, die aber im Gegensatz zum Original-Witchblade-Universum einen völlig anderen erzählerischen Weg verfolgt.

Die vorliegende Ausgabe Witchblade Animated spielt mit dem Zeichenstil aus den erwähnten Serien der westlichen Welt. Die Frauen sind schlank, sie haben dreieckig, abgerundete puppenähnliche Gesichter und meist sitzt ihre Kleidung viel zu eng – letzteres trifft auch auf die männlichen Actionhelden zu. Dem entgegen steht das Aussehen der Gegner, die meistens mehr Profil zu bieten haben und weniger glatt entworfen sind.
Autor Paul Dini werden Fans von Comic und Trickfilm vielleicht schon der erwähnten Batman-Serie her kennen (oder auch von Superman, Freakazoid, Droids, Hulk und anderen). Hier zeigt sich, dass Dini auch anderen Universen neue Blickwinkel entlocken kann. Man merkt dank der sehr konzentrierten Erzählung, dass man es hier mit sehr viel Versiertheit zu tun hat – kein Wunder bei einem solchen Veteranen auf dem Gebiet der Comics.
Wer allerdings glaubt, Dinis Ausflug in das Comic-Universum der Witchblade sei eher harmlos zu nennen, da seine bisherigen Erzählungen eher auf Kinder ausgerichtet waren, täuscht sich. In Sachen Action und Grusel steht Wichblade Animated den realistisch gezeichneten Episoden in nichts nach.

Das Team The BBC, die Künstler J. Bone, David Bullock und Darwyn Cooke, ist für die grafische Gestaltung verantwortlich.
Auch hier findet sich ein Veteran des Zeichentricks. Darwyn Cooke ist bekannt als Storyboard-Zeichner für The New Batman Adventures und trat als Schreiber für die Justice League in Erscheinung. Erstere Tätigkeit bürgt für die Qualität der Bilder im vorliegenden Band.
Wer die Bilder und Seiten mit anderen Episoden vergleicht, wird feststellen, dass versucht wurde, die Rasanz die einer Zeichentrick-Episode zueigen ist, auf das Papier zu bannen. Besonders deutlich wird das im zweiten Teil der Geschichte, wenn sich die Darkness völlig entfesselt seinen Feinden stellt.

Eine schöne Ausnahmeerzählung im Witchblade-Kosmos und ein gut gelungenes Comic-Experiment. Davon dürfte es mehr geben. 😀

Montag, 11. Dezember 2006

The Darkness: Prelude – Witchblade: Demon

Filed under: Mystery,Thriller — Michael um 21:05

The Darkness Prelude - Witchblade DemonDie Welt der Witchblade und der Darkness ist düster. Die beiden sind Spiegelbilder, bekämpfen einander oder kämpfen Seite an Seite. Diese beiden Episoden zeigen die neuen Horror-Klassiker in feinen Gruselepisoden.

Nicht zum ersten Mal steht die Witchblade einem Dämon gegenüber. Doch dieses Mal ist er menschlich, eine Tatsache, die den Dämon noch schrecklicher erscheinen lässt. Witchblade: Demon entführt in die Straßen der Großstadt, in der Sarah Pezzini als Polizistin arbeitet. Die merkwürdigsten Motive sind ihr nicht fremd: Dieser Killer will den größtmöglichen Schaden herbeiführen. Er tötet nicht einfach. Er philosophiert, wie er eine Kettenreaktion in Gang setzen kann, damit möglichst viele Menschen an seinen Taten zu leiden haben.
Dieser Killer ist ein Monster in Menschengestalt, ein Dämon.

Jackie Estacado war einmal ein Killer der Mafia. Jetzt ist er die Darkness, ein Wesen, dessen Kräfte sich in der Dunkelheit, in der Nacht vollkommen entfalten. In einem Zustand ohne Sonnenlicht sind der Darkness keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Was mag geschehen, wenn ein Mensch, der von Natur aus eine Killernatur ist, diese auch noch in Form unbegrenzter Macht auf dem Silbertablett serviert bekommt? (Nun, es gibt auch Einschränkungen, über die Estacado nicht sehr glücklich ist.)
Ein Mann will sich verstecken. Er hat sich dafür einen unheimlichen Ort ausgesucht, ein ehemaliges Gefängnis. Ein Unwetter zieht auf und die Darkness ist bereits in der Nähe, als Richter und Henker zugleich.

Darkness und Witchblade sind in den letzten Jahren zu modernen Horror-Klassikern geworden. (Unlängst konnten Genre-Fans dieser Klassiker ein Zusammentreffen mit den Alten des Genres verfolgen.) Diese Vertreter des Horrors haben neue Fähigkeiten entwickelt und leben mit einer zweiten Identität, die sie bisweilen auch übermannt.
Und wie bei einer guten Horrorgestalt haben sie ihre Fähigkeiten eigentlich nicht gewollt, wissen sie jedoch später zu schätzen. Die Witchblade und die Darkness haben so manches Crossover-Abenteuer miteinander erlebt. Der vorliegende Band vereint zwei getrennte Geschichten, Short Stories, hervorragend erzählt.

In Demon schickt Autor Mark Millar Sarah Pezzini in einen atmosphärisch sehr dichten Thriller. Wer Filme wie Sieben oder Resurrection kennt, kann die Szenerie schnell nachempfinden, wer unbedarft an die Geschichte herangeht, wird wahrscheinlich noch mehr Spannung aus der Handlung ziehen können.
Zeichner Jae Lee (bekannt von den Inhumans, Hulk u.a.) beherrscht einen außergewöhnlichen Zeichenstil, der ohne jegliche Kolorierung auskommen könnte. Er ist modern, gezackt, leicht abstrakt ausgeführt, aber auch düster und so drückt Lee bisher jedem bekannten Comic-Universum, an dem er gearbeitet hat, seinen eigenen unverwechselbaren Stil auf. Waren es bisher Superhelden, die von ihm gezeichnet wurden, hat er mit der Witchblade (und der Darkness) Szenarien gefunden, die wie für ihn geschaffen scheinen.

Sind schon die großstädtischen Szenen und die Rückblicke des Dämons in der Witchblade-Episode sehr gut gelungen, ist das Prelude der Darkness mit alle seinen Schatten, Verstrebungen, den engen Gassen und den verwitterten Hauswänden außerordentlich gut.
Im Gegensatz zu anderen Geschichten, in denen die Darklings eine regelrechte Angriffsfront bilden und für sehr viel schwarzen Humor sorgen, setzt der Autor dieser Episode, Paul Jenkins, einzig auf das Grauen, das sich in der Dunkelheit manifestieren kann. Eben mit diesem Aspekt spielt auch Jackie Estacado und treibt sein Opfer so in den Wahnsinn. Vorzüglich geschrieben und gezeichnet.

Atmosphärisch dicht, düster, gruselig, zwei perfekte Episoden der Darkness und der Witchblade. 😀

Donnerstag, 06. Oktober 2005

Jetzt wird’s zappenduster!

Filed under: Mystery,Superhelden — Michael um 20:14

The Darkness vs. Superman 1Johnny Estacado möchte sich ein neues Geschäftsterrain unter den Nagel reißen. New York genügt nicht mehr, jetzt soll es Metropolis sein.
Kaum dort eingetroffen, bekommen er und seine Gehilfen eine eindeutig ablehnende Botschaft von einem Handlanger des ansässigen Gangsterbosses: Metallo stellt sich selbst der Darkness furchtlos entgegen und er gibt keinen Penny für dessen Drohungen.

Estacado weiß genau, auf wessen Terrain er sich in Wahrheit bewegt: Superman. Dieser Superheld bereitet ihm tatsächliche Sorgen und eine Lösung dafür hat er noch nicht gefunden. Die Darkness traf bereits einmal mit Batman zusammen und sogar dort holte er sich eine blutige Nase. Aber vor Batman hat er regelrecht Angst, während Superman ihm einen gehörigen Respekt einflößt.

Erste Tests verlaufen wie erwartet. Das erste Zusammentreffen der beiden gerät jedoch ganz anders, als die beiden vorhersehen konnten.

Wen hat die Darkness eigentlich noch nicht kennen gelernt?
Die Begegnungen zwischen der Darkness und der Witchblade sind bereits Standard. Beide legten sich als Team schon mit Aliens und Predatoren an. Eine Begegnung, dem wir sogar einen Alien-Darkling verdanken.
Crossover von DC und Top Cow gab es bereits auch schon zwischen der Witchblade und der JLA, eine Begegnung, die ich recht enttäuschend fand, da Zeichner Mark Pajarillo einen sehr klinisch, kalten Job ablieferte.

Die Begegnung der Darkness mit Batman (Dino Crossover 30) war seinerzeit schon besser. Die Charaktere, beide von Haus aus düster, passten recht gut zueinander. Marc Silvestri, Dave Finch und Clarence Lansang bringt hier wunderbar gruselige Bilder zu Papier. Darunter sind einige sehr schöne Batman-Portraits und Ansichten seines Batmobils. Two-Face sah niemals schauderhafter aus. (Natürlich nur eine Hälfte.) Die Handlung war spannend aufgebaut und das Zusammentreffen ist gelungen. Batman wäre nicht Batman, würde er nicht die kleine Lichtschwäche der Darkness ausnutzen.

Besser geriet eigentlich nur das Zusammentreffen zwischen der Darkness und dem Hulk. Eine perfekte Erzählung nach allen Regeln der Kunst, die auch eine neue Fähigkeit der Darkness zum Vorschein brachte: Estacado konnte sehen, wann und wie ein Mensch sterben würde, wenn der Zeitpunkt in nicht allzu ferner Zukunft lag.

Apropos Lichtschwäche. Im vorliegenden ersten Teil des Crossovers zwischen dem Stählernen und der manifestierten Dunkelheit verpasst Supie der Darkness eine Breitseite mit dem Hitzeblick. Bislang war ich der Ansicht, dass es ein laserähnliches Licht ist. Das sollte eigentlich außer ein paar Schmerzen größere Auswirkungen auf die Darkness haben. Und was ist mit dem grellen grünen Licht, was das Kryptonit-Herz von Metallo abstrahlt?
Nun, man soll Comics nicht so sehr den Puls fühlen.

Das Team um Autor Ron Marz, der Zeichner Tyler Kirkham, Tuscher Matt Banning und John Starr hat eine grafisch beeindruckende Szenerie in Metropolis geschaffen.

(Wenngleich ich auch nicht verstehen kann, was die Macher an Metallo, dieser zur Terminator-Imitation gewachsenen Figur, finden. Ich finde ihn ziemlich langweilig. Ein Zusammentreffen mit dem Parasiten und/oder Bizarro hätte dem Ganzen vielleicht mehr Pep verliehen.) 😀

Donnerstag, 14. Juli 2005

Overkill

Filed under: Mystery — Michael um 13:38

OverkillWas passiert eigentlich, wenn sich Comic- und Kinohorror-Ikonen begegnen? Predator und Aliens, zuerst nur in Romanen, Comics und Spielen beieinander, durften unlängst auf der Kinoleinwand gegeneinander antreten. Die Witchblade erhielt ihre eigene Fernsehserie, nur die Darkness ging bislang leer aus, was eine Bildschirmpräsenz anbelangt. Overkill warf diese vier Charaktere (sofern man bei außerirdischen Rassen wie Aliens und Predatoren davon reden darf) in einen Topf. Das Ergebnis lautet: Gemetzel. Seien wir ehrlich, was soll sonst davon erwartet werden? Die Verlage Top Cow und Dark Horse wollten genau diese Erwartungen erfüllen. Deshalb ist der Titel in der Tat gut gewählt: Overkill.
Predator und Aliens gehen ihren gewohnten Mustern nach. Hier gibt es kaum Neues zu erwarten. Gangster hat der Predator bereits im zweiten Teil der Kinoreihe erledigt. Wo sie herkommen? Egal. Interessant ist, dass der Predator wie er einfaches Licht gegen die Darkness als Waffe benutzen kann.
Nun, irgendwann geht ihm auch das Licht aus. Dann greifen die Darklings ein, die Gefolgsschar der Darkness. Diese Gnome, die am ehesten mit Gremlins vergleichbar sind, haben einen wunderbar anarchistischen Charakter und ein grenzenlos loses Mundwerk. Mit ihnen wird der Humor dieser Geschichte pechschwarz.

Die Fortsetzung dieser Geschichte, das neuerliche Aufeinandertreffen der Vier, ist in sich abgeschlossen und läuft im Original unter dem Titel Mindhunter.
Erfreulich, dass hier nicht der Vorgänger aufgewärmt wurde, denn in dieser Geschichte gibt es ein paar überraschende Aspekte: Auftritt eines weiblichen Predators (die ziemlich aufräumt) und eines von einem Facehugger infizierten Darklings. Die Mischung, die letztlich aus Darkling und Alien entsteht, hat etwas völlig eigenes.

Der Zeichenstil in Mindhunter ist zwar ein wenig undurchsichtig, weil hier sehr viel mit Details gearbeitet wurde, aber zweifellos ist er technisch einwandfrei (Zeichner: Mel Rubi). Mir persönlich gefällt der Zeichenstil des Overkill-Originals besser (Zeichner: Clarence Lansang, Joe Benitez).
Insgesamt nichts für Zartbesaitete und nur für Genre-Fans interessant. 🙂