Zum Inhalt springen


Comic Blog


Freitag, 10. August 2007

Star Wars – Das dunkle Imperium 2

Filed under: SciFi — Michael um 15:09

Star Wars Essentials 2 - Das dunkle Imperium 2Die Nachricht vom Tode des Imperators hat bei einigen Sternsystemen, die sich dem Joch des Imperiums unterworfen hatten, offene Revolten ausgelöst. Auch wichtige Systeme, die zur Produktion des militärischen Nachschubs dienen, gehören dazu. Die Diener des Herrschers unternehmen alles, um die rebellischen Planeten wieder zu unterwerfen.
Auf dem Planeten Balmorra ist man allerdings zuversichtlich, mit jedem Angriff der imperialen Streitkräfte fertig zu werden. Schließlich wurden hier wichtige militärische Neuentwicklungen entworfen und hergestellt. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Angriffsstreitkräfte aus dem Hyperraum treten, stehen neueste Kampfdroiden zur Abwehr jedes Bodenangriffs bereit.

Diejenigen, die sich mit dem Tod des Imperators zufrieden geben, haben sich jedoch zu früh gefreut. Vollstrecker Sedriss, die rechte Hand des Imperators, ist weiterhin darauf bedacht, den Willen seines Herren erbarmungslos durchzusetzen. Auf dem Planeten Balmorra jedoch holt er sich eine blutige Nase. Die neueste Entwicklung aus den ansässigen Fabriken ist den angreifenden Truppen der Imperialen weit überlegen und fegt sie hinweg.
Sedriss muss sich fügen und erzielt so einen Teilerfolg. Zurück im Zentrum der imperialen Macht erlebt er, wie einige frühere Anhänger des Imperators die letzten verbliebenen Klone Palpatines vernichten. Das Ende des Imperiums scheint besiegelt. Doch es wartet noch eine Überraschung auf Sedriss.

Luke Skywalker ist nach dem Ableben des Imperators nicht untätig gewesen. Als letzter Jedi-Meister hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den alten Orden neu erstehen zu lassen. Mit Kam Sollusar findet er nicht nur einen Jedi, sondern auch einen starken neuen Verbündeten an seiner Seite. Die Suche geht weiter. Einen Hinweis liefert das Jedi-Holocron, das Luke dem Imperator abgenommen hat. Zu den Hochzeiten der Jedi-Kultur war der Planet Ossus ein kulturelles Zentrum des Ordens. In den Ruinen, die der längst vergangene Krieg gegen die Sith übrig gelassen hat, wollen sie nach Anzeichen weiterer Jedi oder potentieller Anwärter suchen. Bereits kurz nach der Landung auf Ossus geraten sie in Schwierigkeiten, die sie sich auf diesem verlassenen Planeten niemals hätten träumen lassen.

Star Wars Essentials greift mit seiner zweiten Folge den Klassiker um Das dunkle Imperium wieder auf. Die Fortsetzung wurde von Tom Veitch geschrieben und wieder von Cam Kennedy gezeichnet. Mit Emperor’s End findet sich außerdem der tatsächliche Abschluss der Geschichte, der von Jim Baikie gestaltet wurde.

Tom Veitch wusste damals einiges noch nicht, was Star Wars Fans heute wissen und was dank gut strukturierter Erzählstränge Eingang in das Universum des George Lucas gefunden hat. Daraus ergeben sich kleine Fehltritte, über die man auch als Fan eher hinwegsehen kann. Als Beispiel mögen die Rekrutierungen der Jedi und Dunklen Jedi dienen, die hier ziemlich schnell erfolgen. Eine genauere Unterweisung, besonders bei den Sith, scheint nicht nötig zu sein.

Cam Kennedys Figuren zeichnen sich durch sehr kantige Züge aus, Frauen wie Männer. Seine außerirdischen Gestalten haben manchmal einen gruseligen Zug. Ein Blick auf die alte Jedi, die Leia aufspüren will, bestätigt diese Ansicht. Vima hat etwas zombiehaftes. Ein Vergleich mit aktuellen Produktionen des Genres bestätigt das. Die markanten Züge, die er seinen Helden angedeihen lässt, machen sie schnell unverwechselbar. Er hält sich nicht lange mit Ähnlichkeiten zu den tatsächlichen Schauspielern der ersten verfilmten Trilogie auf. Sicherlich ist die Anlehnung offensichtlich, aber er übertreibt es nicht. Kennedy drückt den Figuren seinen eigenen Stempel auf – vollkommen zu Recht. Immerhin ist der Krieg der Sterne fortgeschritten in dieser Phase. Die Zwillinge von Han und Leia sind bereits auf der Welt, Leia ist außerdem hochschwanger – ein interessanter Aspekt sie in dieser Form, im wahrsten Sinne des Wortes, agieren zu lassen. Das gibt der Jagd des Imperators auf die Jedi-Kinder eine zusätzliche Dramatik.

Kennedy scheint sich so richtig austoben zu können, wenn es um die Gestaltung von Technik und Ausstattung geht. Die verschiedenen Raumschiffklassen, die besonders eckig geraten sind, mögen noch relativ einfach zu zeichnen sein. Bei Schiffen wie dem Millennium Falcon oder der Slave One mit ihren sehr ungewöhnlichen Formen ist es weitaus schwieriger.
In beiden Fällen behilft sich Kennedy mit geschickt verwendeten Schattierungen. Das macht es nicht viel einfacher, verhilft aber zusätzlich zu wunderbar realistisch anmutenden Effekten. Sicherlich ist Kennedy ein Künstler, der auch in reinem Schwarzweiß wunderbare Bilder schaffen könnte.

Interessant – nicht nur für Star Wars Fans – sind bestimmt auch die sehr unterschiedlichen technischen Entwicklungen. Die neuen Kampfdroiden, die zuerst von abtrünnigen imperialen Kräften, später von den Rebellen selbst eingesetzt werden, haben etwas krabbenartiges, monströses, tierisches. So gesehen, wird die Tradition der Kampfläufer fortgesetzt, aber auch noch einmal getoppt. Auf imperialer Seite beeindruckt natürlich die neue Superwaffe.
Wunderbar. Wieso ist uns das nicht viel früher eingefallen? So der Kommentar des Imperators zur Technik seines neuen Galaxisgeschützes. Die Frage ist berechtigt. Wie wirksam dieses Ungetüm von Waffe ist, zeigt sich bald auf unheilvolle –grafisch beeindruckend gelöste – Weise.

Die Kolorierung fällt wie im ersten Teil des Dunklen Imperiums in einer beinahe abstrakten Aquarelltechnik aus. In Emperor’s End soll diese Optik weitergeführt werden, doch Jim Baikie gelingt es nicht zur Gänze. Es ist zweifellos schön und man könnte sich wünschen, dass so manches Album in diesem Stil und mit diesen Fertigkeiten gestaltet wäre, doch mit der Eleganz von Kennedy kann Baikie nicht mithalten.

Ein Blick zurück zu einer der gelungensten Star Wars Veröffentlichungen: Wer die zweite Folge von Das dunkle Imperium verpasst hat, kann sich diesen Klassiker bedenkenlos zulegen. Optisch kann sich die Arbeit von Kennedy immer noch mit aktuellen Comics messen. 😀

Star Wars Essentials 2 – Das dunkle Imperium 2: Bei Amazon bestellen

Montag, 09. April 2007

Star Wars – Das dunkle Imperium 1

Filed under: Abenteuer,SciFi — Michael um 11:47

Star Wars - Das dunkle Imperium 1Der Imperator ist vernichtet. Darth Vader ist tot. Auf der Zentralwelt des Imperiums, Coruscant, tobt ein erbitterter Krieg der Imperialen untereinander. Jeder möchte sich die Vorherrschaft sichern. Und mittendrin versuchen die Rebellen der Allianz die Oberhand zu gewinnen.
Aus Luke Skywalker ist ein mächtiger Jedi geworden. Er hat sich die Worte Yodas zu Herzen genommen. Größe ist nichts. Der AT-AT, der vierbeinige gepanzerte Truppentransporter des Imperiums, der Luke bedroht, wird von dem jungen Jedi mit einer Handbewegung gefällt. Doch Luke ist noch aus einem ganz anderen Grund hier. Eine böse Macht hat überlebt und ist auf der Jagd nach dem Jedi. Ein Energietunnel reißt das Raumzeitgefüge auf und zieht Luke (wie auch R2D2) mit sich.
Machtlos müssen seine Freunde mit ansehen, wie der vermeintlich letzte Jedi entführt wird.

Derweil scheint andernorts das Imperium wieder mächtiger zu werden. Neue schwere Waffen tauchen auf: Weltenvernichter. Einer ihrer ersten Angriffsorte ist die Welt der Mon Calamari, jene Welt, die einen der fähigsten militärischen Führer der Allianz hervorgebracht hat: Admiral Ackbar.
Lando Calrissian eilt dem befreundeten Volk mit einer Schlachtflotte zur Hilfe. Inzwischen ist es ihnen gelungen, neueste Technologie, die eigentlich einmal dem Imperium zugedacht war, der Allianz einzuverleiben. Die Schlacht ist hart. Nicht nur gegen die herkömmlichen Schiffe tobt der Kampf, besonders gegen die Weltenverwüster gestaltet sich die Schlacht besonders wichtig. Wie riesige Allesfresser saugen die Weltenvernichter alles in sich auf, um Energie und Materialien gleich weiterzuverwerten.

Andernorts macht Luke eine Entdeckung, auf die er innerlich bereits vorbereitet war: Der Imperator lebt. Dank einer fortschrittlichen Klontechnologie widersteht er seit langer Zeit der verzehrenden Energie der dunklen Seite der Macht und wechselt, wenn es an der Zeit ist, den Körper.
Palpatine möchte seinen Willen endlich durchsetzen. Luke soll in die Fußstapfen seines Vaters treten und dem Imperator als rechte Hand dienen. Luke nimmt das Angebot an – sehr zum Schrecken seiner Schwester Leia, die weit entfernt spüren kann, wie ihr Bruder auf die dunkle Seite wechselt. Aber so leicht will sie ihren Bruder nicht verloren geben. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Han Solo macht sie sich auf die gefahrvolle Reise, um Luke zu retten.

Doch sie hat nicht mit der Schläue des Imperators gerechnet, der genau das vorhergesehen hat.

Star Wars – Das dunkle Imperium war eine ähnliche eindrucksvolle Forterzählung des Kriegs der Sterne durch Autor Tom Veitch, wie es seinerzeit auch die Thrawn-Trilogie von Timothy Zahn gewesen ist. Besonders an dieser Geschichte sind nicht nur die gelungene und zum Star Wars-Universum passende Erzählweise, sondern auch die faszinierenden, sehr eigenwilligen Zeichnungen von Künstler Cam Kennedy.
In einer Mischung aus exakten Linien und einer bunten, aber nicht aufdringlichen Färbung in Aquarelltechnik ergibt sich ein völlig neuer Eindruck im Krieg der Sterne, der neueren Kolorierungstechniken aus der Zeit des Computers vollkommen entgegensteht.

Das dunkle Imperium zeigt dem Leser einen noch jungen und doch sehr gereiften Luke Skywalker, der sein Schicksal mit allen Konsequenzen angenommen hat. Er wirkt viel erwachsener als in so manchen Abenteuern, die zeitlich später einzuordnen sind und als Romane erschienen.
Luke ist sehr ernst. In ihm findet sich keinerlei Humor, wie er vielleicht vom jungen wie auch alten Obi-Wan Kenobi bekannt ist. Gleichwohl hätte Luke auch nicht Gelegenheit, diesen Humor anzubringen. Auffällig ist neben der erwachsenen Art, wie Luke auftritt, auch seine Arroganz, die er als Jedi an den Tag legt. Sie ist auch die Grundlage, die ihn schließlich zur dunklen Seite übertreten lässt. Irgendwie ist der Glaube in ihm, dass er die dunkle Seite wieder hinter sich lassen kann – oder wenigstens nicht von ihr besiegt wird.

Seinem schwermütigen Charakter steht die ungestüme Leia entgegen, von Liebe und Sorge zu ihrem Bruder getrieben, ist sie bereit alles einzusetzen, obwohl die Chancen gering sind. An ihrer Seite ist Han Solo, wie immer ein wenig großmäulig, und eigentlich noch viel chancenloser.
Tom Veitch nutzt diese perfekt aufeinander abgestimmten Charaktere, um seine Geschichte, seine Episode in Star Wars zu erzählen. Vor dem Hintergrund der Klon-Technologie, die lange Zeit nur angedeutet war und durch die Episoden I-III verstärkt herausgearbeitet wurde, ist das Überleben des Imperators beinahe selbsterklärend. Die verzehrende Energie der dunklen Seite, jüngst noch einmal in Legacy aufgegriffen, ist zuviel für einen Körper. Dank der Klone ist der Imperator so gut wie unsterblich.
Interessanterweise scheint er nicht auf das eigene Körpergewebe angewiesen zu sein. Seine Andeutung, er könne sich auch einen vollkommen anderen Körper auswählen (den von Luke), lässt verschiedene Szenarien vor dem geistigen Auge entstehen und verdeutlicht möglicherweise auch das Interesse an Leias noch ungeborenem Kind.

Cam Kennedys künstlerische Grafik wurde bereits erwähnt. Das Besondere, neben der wirklich tollen Zeichnung, ist wohl, wie er über Farben und Verläufe Grundstimmungen erzeugt. Da erstrahlen ganze Seiten rosa oder weltallblau, Städte sind dreckig braun und Lichter werfen ein giftiges Gelbgrün auf die Personen.
Die Dramatik der Geschichte erhält durch die Bilder genügend Raum für eigene Interpretationen, sie erhält eine sehr dichte Atmosphäre, die bei anderen Produktionen manchmal so nicht zu finden ist, da dort verstärkt Wert auf Realismus gelegt wird.

Ein Klassiker ist zurück: Bildlich ein Fest, schließt das Dunkle Imperium eine wichtige erzählerische Lücke gleich im Anschluss an Episode VI. Für alle Fans, die diese Geschichte noch nicht kennen, weil sie lange vergriffen war, ein Muss. 😀

Star Wars – Das dunkle Imperium: Bei Amazon bestellen