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Comic Blog


Freitag, 23. Februar 2007

Cannon Hawke 5

Filed under: SciFi — Michael um 16:22

Cannon Hawke 5Cannon hält es nicht mehr aus. Immer schwieriger wird es, das zweite Ich im Zaum zu halten. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es die Oberhand gewinnt. Cannon weiht Akiko ein.
Doch Erklärungen sind kaum noch notwendig. Akiko ist bereits zu lange die Assistentin dieses Mannes, der über schier unbegrenzte Mittel zu verfügen scheint. Sie hat sich in der Vergangenheit vieles zusammengereimt und ihre eigenen Schlüsse gezogen – vielleicht nicht immer richtig und nicht komplett, so ist sie doch sehr nah an der Wahrheit ausgekommen.

Cannon ist von derart viel Loyalität sprachlos. Aber Akiko ist außerdem eine Frau, die kein anderes Verhalten kennt. Insgeheim ahnte sie wohl, dass Cannon ihr eines Tages von ganz allein sein Herz öffnen würde.
Als es schließlich soweit ist, ist Akiko doch überrascht. Die Geheimnisse von Cannon reichen tiefer, als sie sich auch nur entfernt hatte vorstellen können. In der Tiefe seines Wohnhauses hat Cannon einen Schutzraum eingerichtet. Diese Abschirmung mag auch der Abhörsicherheit dienen, aber zuallererst ist es ein Versteck und ein Raum, der dem Schutz anderer dient. Cannon weiß, wozu sein Alter Ego Tarras fähig ist. Niemals soll dieser finstere Geselle aus Cannons Vergangenheit einem aus seiner nächsten Umgebung etwas antun können.

Akiko schließt Cannon im Schutzraum ein. Ihre strikte Anweisung lautet, nicht zu öffnen, so sehr Cannon sie auch zu überreden versucht.
Während Cannon seinen inneren Kampf ausfechtet, kämpft Akiko mit sich selbst, denn Tarras versucht unterdessen alles, um sie zu umschmeicheln und bedroht sie am Ende sogar.

Die abschließende Episode von Cannon Hawke löst alle losen Enden der bisherigen Erzählung auf. Cannon hat sich zu einem Endkampf entschieden, ein Kampf, der ihn in sein Inneres führt, dorthin, wo Tarras sich verkrochen hat.
Autor J.T. Krul inszeniert den Gang zu diesem Kampf, wie eine Art Abschied. Einen ähnlichen Gang nahm auch einmal Batman, als er von den Designer-Drogen loskommen wollte, die er zur Leistungssteigerung genommen hatte. Und ähnlich wie bei ihm, hat auch Cannon mit einer Persönlichkeitsänderung zu kämpfen. Und ebenso ähnlich harrt Akiko vor der Tür aus, wie es einst der Butler Alfred tat.

Soviel zu den Ähnlichkeiten. Der innere Kampf ist ein ganz anderer. Für Cannon ist die Auseinandersetzung, die sich nur in seinem Kopf abspielt, bitterer Ernst. Wenn er den Kampf verliert, endet auch in der realen Welt sein Leben. Da dieser Kampf allerdings eine reine Kopfgeburt ist, können auch Aspekte eingebunden werden, die in der realen Welt so nicht vorkommen – wohlgemerkt in der Welt von Fathom.
J.T. Krul nutzt diese Gelegenheit weidlich aus. Cannon bewegt sich nun in seiner ganz eigenen Matrix, in der alles möglich zu sein scheint, so auch gleich zwei Feinde: Der bereits verstorbene Tarras und jener, der in Cannon wiedergeboren werden möchte.
Interessant, und richtig spannend, ist es auch, wie Tarras an zwei Fronten gleichzeitig kämpft. Einerseits versucht er das Ego von Cannon endgültig zu unterdrücken, andererseits nutzt er die Gelegenheit, um endgültig nach draußen zu kommen. Während er gegen Cannon das Schwert schwingt, zeigt sich draußen eine Art Jekyll und Hyde, indem aus Cannon ein brutaler Mann wird, dem jedes Mittel zur Erfüllung seiner Ziele recht ist.

Zeichner Marcus To geht mit gewohnt versiertem Strich ans Werk. Da wird keine Linie zuviel gesetzt und kein Schatten geht daneben. To tobt sich während des Kampfes zeichnerisch aus. Teilweise nutzt er komplette oder sogar Doppelseiten, um grafisch richtig aus dem Vollen schöpfen zu können.
So wird der Kampf von Cannon und Tarras in ihren schillernden Rüstungen (dank der Farbgebung von Beth Sotelo) zu einen tollen actionlastigen Abschluss.
Gelungen ist die allerletzte Begegnungen von Tarras, in der er sich noch einmal aufbäumt und seine Panik herausschreit, bevor das Experiment seiner Mutter endgültig fehlschlägt und der böse Geist Cannon verlässt.

Das Fathom-Spin Off findet einen würdigen und sehr guten Abschluss. Nun, da Cannon wieder der Alte ist, bleibt mit Spannung abzuwarten, wie er weiterhin in Fathom zum Einsatz kommen wird. 🙂

Mittwoch, 17. Januar 2007

Cannon Hawke 4

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 20:58

Cannon Hawke 4Cannons Geist weilt in der Vergangenheit. Seine Erinnerungen rufen einen der folgenschwersten Kämpfe seines Lebens wach. Er konnte diese Vergangenheit nie begraben – ganz besonders jetzt nicht, denn der Kampf mit Taras bildete den Startschuss für eine Abfolge von Ereignissen, die Cannon in diese Situation gebracht haben, die es nun zu bewältigen gilt.
Gemeinsam mit ein paar Freunden hat er sich auf eine Mission aufgemacht, um die gestohlene Graue Materie wiederzubeschaffen. Leider trauen ihm seine Freunde nicht so recht, denn sie sind über seine gespaltene Persönlichkeit im Bilde. Aber auch Cannon ist nicht mit sich im Reinen, denn er kann sich selbst nicht trauen, von dem Augenblick an da er erfuhr, dass er den Geist seines alten Feindes Taras in sich trägt. Er hat keine Kontrolle über seine zweite Persönlichkeit, die ihn schon in gefährliche Momente hineinmanövrierte.

Der Anflug auf das Versteck von Taras’ Bruder Biranha gestaltet sich als schwierig, den der leichte Jagdtransporter wird bereits von zwei Jagdmaschinen erwartet. Der Feind hält sich nicht mit Aufforderungen zur Umkehr auf, sondern greift direkt hart an. Aber Cannon ist kein Anfänger und weiß sich zu wehren.
Die eigentliche Konfrontation erwartet die vier Krieger allerdings erst. In der ehemaligen nun zerstörten Heimstatt von Vana, Taras’ und Biranhas Mutter, stoßen sie auf die Feinde, die sie gesucht haben.
Es kommt zum Kampf Mann gegen Mann.

Cannon Hawke beschleunigt mit der vierten Ausgabe weiter sein Tempo. Es schadet nicht ein wenig Vorwissen aus der gleichfalls aktuellen Ausgabe der neuen Fathom-Serie (Nr. 9) zu haben, da Cannons Beweggründe noch ein wenig deutlicher werden und die derzeitige Situation noch klarer wird. Aber Autor J.T. Krul wäre kein versierter Erzähler, würde er den Lesern, die nicht über diese Informationen verfügen, nicht einen gleichermaßen guten Einstieg verschaffen.
Die Handlung spielt mit Action und einigen dramatischen Szenen, die einen wichtigen Effekt auf Cannons Leben haben. Krul wartet mit allem auf, was Cannons Charakter zu bieten hat. Cannon ist der eiskalte Taktiker, den eine brenzlige Situation nicht aus der Ruhe bringt. Er ist der Freund und Mitstreiter, aber er ist auch die innerlich zerrissene Persönlichkeit, die seine eigenen Freunde in Gefahr bringt. Die Wendung, die Taras in die Geschichte bringt, lässt auf viel weitere Spannung in der Fortsetzung hoffen.

Den Grafikern ist ein großes Lob in dieser Ausgabe auszusprechen. Endlich können sie die normalen Zivilisationsumgebungen hinter sich lassen und sich ganz auf Cannons Welt konzentrieren. Deshalb kann der Stamm-Zeichner der Serie, Marcus To, gleich mit den exotischen Fluggeräten beginnen und ebenfalls die äußerst phantasievollen Flugmonturen zu Papier bringen. Die Oberflächen sind immer besonders ausgearbeitet, weshalb der Koloristin Beth Sotelo in dieser Ausgabe eine besondere Aufgabe zukommt. Die Oberflächen sind stets schillernd, wie ein Blick in fein perlendes Wasser. Diese Effekte lassen die Bilder sehr viel plastischer erscheinen als beispielsweise Szenarien, die in einer gewöhnlichen Stadt spielen.

Bald geht es für das kleine Kommando unter die Erdoberfläche. In einer Umgebung aus Gestein und Eis treffen die Feinde aufeinander. Die Guten erscheinen in Tönen aus Blau und Weiß, während die Feinde in Lila und Weiß auftreten. Vor ozeanblauen Hintergründen beginnen die Kämpfe.
Der Effekt der Oberflächenstrukturen wird von Sotelo auf die Hauttöne fortgesetzt, so dass im wahrsten Sinne des Wortes richtig schicke Grafiken entstanden sind.
Bezeichnend sind auch die Tuschestriche von Don Ho, der gewohnt exakt zu Werke geht, was der Kolorierung erst die richtige Wirkung ermöglicht, da sie ebenso sorgsam vorgenommen wurde.

Deutlich düsterer als die vorhergehenden Episoden nimmt die Reihe um Cannon Hawke mit einer geballten Ladung Action deutlich mehr Tempo auf. 🙂

Mittwoch, 15. November 2006

Cannon Hawke 2

Filed under: Abenteuer,Mystery,SciFi — Michael um 18:37

Cannon Hawke 2Stark verdichtetes Wasser – Grundlage für schier grenzenlose Energie. Wie immer kann eine neue Energiequelle zum Guten oder auch zum Schlechten angewendet werden. Shalla ist ein Geschäftsmagnat, dem der Verwendungszweck relativ gleichgültig ist, wichtig ist einzig, dass es seinen Zwecken dient.
Der Geschäftsmann, der bereits häufig wegen unlauterer Praktiken aufgefallen ist, aber seinen Kopf immer aus der Schlinge heraushalten konnte, hat in Japan seine Heimat entdeckt. Dank seiner Entdeckung, oder besser Mitbringsels, ist man von behördlicher Seite her gerne bereit, über solch nichtige Kleinigkeiten wie windiges Geschäftsgebaren hinwegzusehen. Such’ dir die richtigen Freunde. – Shalla hat sie gefunden und nutzt seine neue Machtposition natürlich weidlich aus.

Stark verdichtetes Wasser – das bedeutet die Benutzung einer fremden Technologie. Das Volk, dem diese Technologie gehört, sah sich bereits menschlicher Angriffe ausgesetzt, hat jedoch auch seinerseits mehrere Male zugeschlagen und Chaos unter den Menschen verbreitet. Dieses Volk ist nicht mehr bereit, die Menschen gewähren zu lassen. Hitzige Diskussionen klären sehr schnell die Fronten und die Wünsche derer, die einen Schlag gegen die Menschen führen wollen.

Während all diese Ereignisse ein immer dichter werdendes Netz um Cannon Hawke herum weben, sieht sich dieser mit seinem eigenen Unterbewusstsein konfrontiert. Die fremde Intelligenz, die ihm vor geraumer Zeit implantiert wurde, gewinnt von Tag zu Tag mehr die Oberhand. Halluzinationen quälen den Mann, der ansonsten stets Herr der Lage zu sein scheint und selbst in den verzwicktesten Situationen nicht aufgibt.

Mit dem zweiten Band von Cannon Hawke nimmt die Geschichte deutlich Fahrt auf. Die Charaktere sind eingeführt, Cannons Ringen mit sich selbst kann selbst von Neueinsteigern in das Fathom-Universum nachvollzogen werden. Im Stile moderner Action-Filme entspinnt sich eine phantastische Geschichte (an der sich Hollywood durchaus eine Scheibe abschneiden darf).
Autor J.T. Krul setzt die gespaltene Persönlichkeit recht gut als erzählendes Element in der Handlung ein. Eine zweite Persönlichkeit, die Hawke sozusagen den Platz im eigenen Körper streitig machen will, lässt viele Möglichkeiten offen. So natürlich auch die Möglichkeit ausgerechnet dann zum Ausbruch zu kommen, wenn Hawke es am allerwenigsten gebrauchen kann. Ansätze dazu gab es bereits, und ich muss zugeben, dass man als Leser durch diesen Aspekt nicht vorhersagen kann, welche Wendung die Geschichte nehmen könnte. Besser geht es nicht!

Cannons Gegner rückt mehr und mehr aus der geheimnisvollen Ecke ins Licht der Handlung. Die Darstellung des Bösewichts gefällt mir ausnehmend gut, da er von J.T. Krul sehr ausgefeilt angelegt wurde und eindeutig Tiefe besitzt – die manchmal bei Fieslingen und Gegnern etwas vernachlässigt wird.

Zeichner Marcus To verwirrt mich etwas. Langsam darf sich der Leser fragen, wen er besser findet: den Meister Michael Turner selbst oder Marcus To. Sicherlich ist Michael Turner viel detailverliebter, aber Marcus To ist ähnlich exakt und lässt dem Betrachter mehr Raum. Bei Michael Turner kann es schon einmal passieren, dass Details und Action in ihrer Wirkung einander aufheben. Marcus To findet ein gesundes Mittelmaß.
Seine Zeichnungen lassen eine schöne filmische Atmosphäre entstehen. Dies zeigt sich besonders in der abschließenden Actionszene, in der Cannon erneut seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.
Die Farben, besonders deutlich bei Licht- und Wassereffekten, werden von Rob Ro und Beth Sotelo fein eingesetzt. Dank der beiden wird der zweite Band von Cannon Hawke zu einem optischen Leckerbissen.

SciFi-Fans kann man den nachträglichen Einstieg in dieses SpinOff von Fathom mehr als nur empfehlen. Und wer mehr auf Action im Stile von Bond Wert legt, sollte erst recht einen Blick riskieren. 😀

Donnerstag, 14. September 2006

Fathom Sonderheft 5: Cannon

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 14:05

Fathom Sonderheft 5: Cannon HawkeDer Junge starrt in die blaue Höhe, vorbei an imposanten Bauten seiner Heimatstadt. Die Umgebung ist edel, schön, doch in der Ferne leuchtet ein gelbes Licht.
Jedem Kind, dass in diese Ferne blickt, steht eine Warnung entgegen. Jeder solle sich fern von dem Licht halten, da er sonst vergehen wird. Doch Kinder werden von solchen Warnungen geradezu magisch angezogen. So ergeht es auch den jungen Cannon, und so wagt er den Aufstieg zur Wasseroberfläche.

Eine Nacht an der winterlichen norwegischen Küste. Ein einsamer Mann wartet entschlossen im Wasser auf einen kleinen Schiffskonvoi. Es ist Krieg. Die Transporter dürfen ihr Ziel nicht erreichen, sonst droht eine Katastrophe. Der Mann ist sich bewusst, dass er diese Nacht nicht überleben wird, aber er will diesen Preis bezahlen.

Die fünfte Sonderheft-Ausgabe der Fathom-Reihe beschäftigt sich ausgiebig mit der Vergangenheit eines der Protagonisten: Cannon Hawke.
Der vorliegende Band lüftet das Geheimnis, wie es dazu kam, dass ein Wassergeborener sich mit dem Namen eines Raubvogels schmückt. Wasser und Luft, zwei Elemente, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und doch funktioniert es.
Autor J. T. Krul nähert sich in der ersten Geschichte den frühen Jugendtagen von Cannon an. Der Junge hat eine behütete Kindheit, doch irgendwann endet jede Kindheit. Auch die Gesellschaft, in der Cannon groß wird, hat ihre Geheimnisse.
Als Leser kommt man nicht umhin, Vergleiche mit dem Dschungelbuch anzustellen. Die Neugier und Entdeckungsfreude Cannons sind sehr schön erzählt. Einfach zwar, aber es muss nicht immer kompliziert sein. Die Konsequenz von Cannons Verhalten, das Überschreiten der Schwelle zum Erwachsenen, ist schwerwiegend genug.
Es ist eine feine Erkenntnis, dass es für ein intelligentes Wesen einen Schritt zum Erwachsenen bedeutet, Land zu betreten. Allerdings muss Cannon feststellen, dass eine Krabbe bereits vor ihm da war und das, was ihm vorher so glorreich erschien, in Wirklichkeit nichts Besonderes ist.
Zeichner Marcus To, der für Tusche zuständige Jason Gorder und Kolorierungstalent Beth Sotelo tragen erheblich für das gute Gelingen dieser Episode bei.
Besonders Marcus To setzt die Erlebnisse von Cannon in sehr gut aufgebauten Seiten in Szene. Die Freude, die Cannon bei seinem Landausflug empfindet, der Schrecken, der sich in Begeisterung wandelt, könnte auf so wenig Raum kaum besser gezeigt werden.

Weniger heiter gibt sich die zweite Episode aus Cannons Vergangenheit. Schweres Wasser war in vergangenen Kriegstagen ein Stichwort für die Entwicklung nuklearer Waffen. Insofern fällt der Einschnitt zwischen den beiden Geschichten äußerst drastisch aus. Dort die unbeschwerte Kindheit, hier eine Familiengeschichte, ein dunkles familiäres Geheimnis, wie ein Schatten auf Cannons Herkunft.

In dieser sehr ernsthaften Geschichte legt denn auch wieder der Meister Michael Turner selbst Hand an.
Die Episode ist nicht nur optisch sehr düster, sie beschreibt auch inhaltlich einen düsteren Zeitabschnitt. Ein Wissenschaftler überschreitet seine Grenzen, ein Ältestenrat verurteilt ihn für die Kühnheit, die er bei seinen Forschungen an den Tag legte – und für die Folgen, denn viele Bewohner des unterseeischen Reiches erkranken an der Strahlung. Für Cannons Vater ist es Ehrensache für den Fehler des eigenen Vaters aufzukommen. Das Wissen, das so vielen seines eigenen Volkes schadete, darf nicht in die Hände der Oberflächenbewohner fallen.

Michael Turners Bilder sind Collagen. Er erzählt weniger von Bild zu Bild, vielmehr zeichnet er ein Gesamtszenario und bringt das Auge zum Treiben – besser kann ich es nicht beschreiben.
So entsteht ein einziges großes Bild. War eine solche Technik früher eher experimentell, bekommen Turners Bilder auf diese Art einen hohen künstlerischen Wert.
Unbestreitbar gewinnen Turners Bilder noch durch die großartige Kolorierung seines Kollegen Peter Steigerwald. Das Schneegestöber über den winterlichen Fjorden Norwegens, dazu noch nächtens, ist mit feinsten Farbabstufungen eingefangen.

Da ich ein Freund auch von kurzen Comic-Geschichten bin, die wie hier in der Tradition punktgenauer SciFi-Geschichten erzählt werden, habe ich den vorliegenden Band verschlungen. Klasse Erzählungen ohne Effekthascherei. 😀

Dienstag, 12. September 2006

Cannon Hawke

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 17:54

Cannon Hawke 0Cannon Hawke erwacht in der Stille des Meeres. Seine Jacht treibt einsam über spiegelglattes, ruhiges Wasser. Trotzdem wird Cannon von Alpträumen geplagt.
Wie so oft betritt Cannon wieder einmal Land, die Welt, die zu einer zweiten Heimat wurde, deren Andersartigkeit er schätzen gelernt hat. Doch diesmal ist es anders. Tiefer und tiefer dringt er in den Dschungel vor, bis er eine alte Tempelanlage findet, deren Inhalt ihn aufs Neue herausfordert.

Später in Tokio. Wie anders sind doch die Städte. So unwirtlich im Regen anzuschauen und dennoch fühlt sich der einsame Wanderer in diesen Straßen wohl – solange es regnet. Cannon sucht einen alten Kontakt auf, der um seine Hilfe gebeten hat. Das Treffen fällt nur kurz aus. Cannon muss sich neuen Gefahren stellen.

Cannon Hawke ist zurück. Bereits im Auftakt zu Fathom, einer Idee von Michael Turner, lernte der Leser Cannon Hawke als Vermittler zwischen den Menschen und den Meeresbewohnern kennen. Wenig später erlebte der Leser Cannon in dem Zweiteiler Killian’s Tide, einer weiteren Geschichte aus dem Fathom-Universum. Damals machte eine Gruppe unter seiner Führung Jagd auf die Dissidenten des unterseeischen Volkes unter der Führung von Killian.
Heute erinnert er sich an Taras, einen Freund Killians, gegen den er kämpfte. Die Kämpfe gegen das eigene Volk verfolgen Cannon immer noch und belasten sein Gewissen.

Zu Beginn war Cannon ein geheimnisvoller Mann im schwarzen Anzug, beinahe mit einem ernsten Millionärsgehabe versehen. Cannon Hawke war der Mann im Hintergrund. Der Mann, der zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle ist und mit spektakulären Stunts beeindrucken kann.
Alles begann mit einer Idee von Michael Turner, den die Fans bereits von der Witchblade her kennen. Inzwischen gehört er zu den Größen im Comic-Geschäft jenseits des Teiches. Seine Handschrift ist auf Covern und Comic-Seiten sofort erkennbar. Das Fathom-Universum wächst beständig, Crossover mit Witchblade und Tomb Raider heizten die Spannung an, Sonderausgaben beschrieben weitere Details dieser Saga.

Nun erhält der schwarzhaarige Mann, der in der Geschichte rund um die Abenteuer von Aspen seinen Part spielte, seine eigene Serie. Taras ist immer noch ein Alptraum in Cannons Leben, nachdem Vana, Taras’ Mutter, ihren Sohn ins Leben zurückholen wollte und dabei Cannon regelrecht das Leben aussaugte.

Zeichner Koi Turnbull übernimmt ähnlich wie Talent Caldwell seinerzeit mit Killian’s Tide ein schweres zeichnerisches Erbe von Michael Turner. Und ähnlich wie Caldwell verfolgt Turnbull eine eher manga-nahe Zeichentechnik. So, immer noch als Fathom-Universum erkennbar, drückt er der Geschichte seinen eigenen Stempel auf, an der er textlich auch mitgearbeitet hat.
Ein Markenzeichen im Fathom-Universum ist die außergewöhnlich gute Kolorierung. Mit Beth Sotelo, Peter Steigerwald und Christina Strain hat er entsprechende Profis an seiner Seite.

Die Gerüchte eines Fathom Kinofilms halten sich hartnäckig (mit Hilfe der Firma des wassererprobten James Cameron). Man darf gespannt sein, ob auch Cannon Hawke einen Leinwandauftritt erhält. – Solange muss der Fan sich allerdings mit dieser neuen Serie begnügen, die einen exzellenten Start hingelegt hat. 😀

Links: Fathom Sonderheft 1 – Aspen, Michael Turner