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Comic Blog


Mittwoch, 19. September 2007

Batman – Thrillkiller

Filed under: Superhelden — Michael um 19:15

Batman - ThrillkillerJohn F. Kennedy ist Präsident der Vereinigten Staaten, Elvis ist aus der Armee entlassen und für die Beatles interessiert sich kaum jemand. Es ist die Zeit, in der korrupte Polizisten in den Bars von Gotham City Schutzgelder eintreiben.
In diesen unberechenbaren Tagen macht ein maskiertes Rächerduo Schlagzeilen. Ihre Namen: Batgirl und Robin. Eines Abends legen sie sich wieder mit der Polizei an, denn Two-Face soll nicht fortgesetzt im Schutz einer Polizeimarke Verbrechen begehen dürfen.

Die Erpressung scheitert, trotzdem müssen die beiden Vigilanten die Beine unter den Arm nehmen. Und nicht nur das. Polizeichef Gordon sieht sich gezwungen, gegen die beiden zu ermitteln, obwohl er langsam ihre Arbeit zu schätzen weiß.
Gordons bevorzugter Ermittler hat zwar bereits viel um die Ohren, aber Gordon traut nur ihm die Arbeit zu, als muss Detective Bruce Wayne diesen Fall auch noch übernehmen. Mit dem Widerwillen Waynes kann Gordon umgehen, mit dem Freund seiner Tochter Barbara nicht. Das kurze Zusammentreffen wenig später hinterlässt auf beiden Seiten keine Freude.

Bianca Steeplechase tritt gerne in der Maskerade eines Jokers auf, so kann sie ihre wahre Identität verschleiern und sich mit einem unheimlichen Flair umgeben. Mit ihrer kleinen Spende stößt sie bei Bruce Wayne allerdings auf Granit.
Mit seiner Einstellung wäre Wayne der ideale Partner der beiden Vigilanten, die er aufzuspüren versucht. Was er nicht weiß: Die selbsternannten Rächer haben sich im Keller von Wayne Manor, Bruce’ einstigem Familiensitz, den er wegen Schulden verkaufen musste, ein Versteck eingerichtet. Bald darauf ist das dynamische Duo wieder auf der Pirsch.

Verkehrte Welt: Was ist hier los? Mit den Zeichenkünsten von Dan Brereton, der hierzulande auch schon mit The Black Terror aufgefallen ist, entsteht nach einer Szenario-Vorlage von Howard Chaykin ein vollkommen anderes Gotham City.
Aus heutiger Sicht waren die 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts noch äußerst düster. Die Einflüsse organisierter Banden wirkten noch nach. Die Halbstarken machten den Erwachsenen das Leben schwer und der Kalte Krieg erreichte mit der Kuba-Krise einen seiner Höhepunkte.

Gotham City presst aus dieser Zeit noch mehr düstere Atmosphäre heraus. Der Leser erkennt den Joker, Batgirl, Robin, auch Catwoman und Black Canary oder Croc (beide haben ihren Auftritt in Thrillkiller 62).
Inzwischen hat es einige Neuerzählungen von Superhelden gegeben. Batman und Superman stehen dabei in der ersten Reihe. In der Riege der Neuerzähler zählt sogar ein Frank Miller zur vordersten Kategorie. Entsprechende Versuche haben manchmal tolle Ergebnisse erbracht, hin und wieder gerieten sie auch zu einem simplen Aufguss oder einem Transport in die Gegenwart.

Chaykin und Brereton gehen den Weg zurück. Die Helden sind zwiespältige Persönlichkeiten ohne besondere Ausrüstungsgegenstände – sieht man einmal von einer Armbrustpistole ab. Batgirl ist die führende Persönlichkeit, jene die anleitet und Robin anführt. Wie bekannt handelt es sich bei ihr natürlich um Barbara Gordon, der Tochter des Polizeichefs. Eine sehr reife Frau, stark, fast zu stark für ihre Zeit, ist für den eher jugendlichen Robin auch Mutterersatz.

Brereton hat sie außerdem mit sehr deutlich ausgeprägten weiblichen Attributen versehen, die eher hinderlich bei einem Kampf sind. Von den athletischen Figuren, wie sie in neueren Produktionen zu finden sind, gibt es hier keine Spur. Aber die Wirkung ist nicht zuletzt durch die Aquarell-Technik viel realistischer.
Breretons Figuren sind kantiger, voluminöser und es gibt auch mal ein Speckpölsterchen zu sehen. Der Realismus seiner Arbeit rückt ihn in die Nähe eines Alex Ross.

Der Joker, hier eine Frau, ist wegen des geschlechtlichen Rollentauschs eine Spur gemeiner, grausamer und sadistischer. So driftet die Geschichte immer weiter zu einem Duell zwischen kämpferischen Frauen, von der eine aus Rache und Gerechtigkeitssinn handelt, die andere hingegen schlichten verbrecherischen Wahnsinn als Antrieb hat.

Eine völlig neue Entstehungsgeschichte von Batman, die Fledermaus fast Lückenbüßer, in einer herausragenden Gestaltung, die dank der Bildtechnik viel organischer wirkt, weniger glatt. Düster spannend mit Charakteren zwischen Mut und Verzweiflung. Ein Höhepunkt in der Batman-Saga. 😀

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Montag, 14. Mai 2007

Batman – Der dunkle Ritter schlägt zurück

Filed under: Superhelden — Michael um 19:53

Batman - Der dunkle Ritter schlägt zurückNichts ist mehr in den Vereinigten Staaten so, wie es war. Die Helden von einst haben sich zurückgezogen, dienen der Regierung oder sind einfach verschwunden.
Batman will diesen korrupten und degenerierten Zustand seines Landes nicht länger dulden. Mit der Befreiung alter Freunde legt Batman den Grundstein zu einer kleinen Revolution. Zunächst wendet er sich einem Mann zu, der schon lange in einer alptraumhaften Welt lebt. Ein weites Meer hält in gefangen. Nackt und waffenlos stellt er sich immer wieder Furcht erregenden Monstern. Eines Tages erhält er sein altes Leben zurück. – Atom kann wieder wachsen! Aber zuerst schmuggelt Catgirl den ehemaligen JLA-Helden heraus: Im Mund. Natürlich versucht sie, ihn nicht herunterzuschlucken. Aber im Eifer des Gefechts kommt es schon einmal zu ungewollten Reflexen.

Batman kämpft nicht allein. An seiner Seite streitet Catgirl, die als ehemaliger Robin aktiv war. Nun ist auch Atom wieder dabei. Die neuen Aktionen der Helden erregen auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. In einer doch recht merkwürdig gewordenen Welt, in der nackte Nachrichtensprecherinnen sich über die Meldungen aus aller Welt auslassen, ist die Rückkehr von verschollenen Helden immer noch eine Sensation. In einer Welt, in der Superman nach der Pfeife der Regierung tanzt, scheint Gegenwehr etwas Außergewöhnliches zu sein. – Doch was soll Superman machen? Wenn er sich zur Wehr setzt, werden die letzten Abkömmlinge seines Volkes in der Flaschenstadt Kandor sterben.

Für Batman ist Krypton reine Nebensache. Was zählt ist das Hier und Jetzt. Die Bekämpfung von Lex Luthor und dem außerirdischen Genie Brainiac ist wichtiger. Bald wird auch der gute alte Flash befreit, der wie ein Hamster im Laufrad sein Leben fristete. Selbst auf die Freaks will Batman nicht verzichten. Der inzwischen wahnsinnig gewordene Plasticman stößt auch zur Gruppe. Superman wagt einen Versuch, Batman zu stoppen. Doch der dunkle Ritter hat vorgebeugt. Mit durch Kryptonit verstärkten Kampfhandschuhen prügelt Batman den Stählernen windelweich.

Mit Batman – Der dunkle Ritter schlägt zurück ist die Fledermaus-Version von Frank Miller wieder da. Um die Welt ist es schlechter bestellt, als jemals zuvor. Batman kann aber nicht mehr alleine vorgehen, um das Böse zu bekämpfen. So sammelt er nach und nach alte und neue Recken um sich. Bruce Wayne will tatsächlich eine Revolution.

Frank Miller ist ein Ausnahme-Autor im Bereich der Comics. Die Themen, die er zu Papier brachte, sind stets drastisch geschildert. Seine Welten sind gewalttätig und verzweifelt. Seine Helden sind tragisch, aber mutig. Miller überspitzt, karikiert und drückt einer Geschichte seinen ganz persönlichen Stempel auf. – Meistens jedenfalls. Miller spaltet die Gemüter, denn seine Darstellung und seine Erzählweise sind nicht jedermanns Sache.
Bei Themen wie Sin City oder 300 fällt es schwer, ihn in Relation zu anderen Comic-Schaffenden zu stellen. Seine Arbeiten in diesen Geschichten haben zu viele Alleinstellungsmerkmale. Als er sich den altbekannten Helden namens Batman vornahm, wurde er vergleichbar. Der dunkle Ritter kehrte mit einem Paukenschlag zurück und stellte ein ganzes Genre auf den Kopf. Mit dieser, man könnte sagen, Fortsetzung ist Batman wieder da.
Dieser Batman will sein altes Leben zurück, alte Freunde sollen an seiner Seite sein, neue Freunde sollen nach seinen Regeln agieren. Dieser Batman will der Zukunft ein Ende machen, denn die Vergangenheit war besser. Bleiben wir bei Millers Erzählweise: Diese Geschichte ist ein gewaltiges Mosaik. In wahrhaft vielen kleinen Bausteinchen entwickelt Miller nicht nur eine völlig andere Comic-Welt, sondern er setzt auch noch viele, viele Charaktere Stück für Stück zusammen – oder er demontiert sie.

Man kann den Eindruck gewinnen, dass Miller Superman nicht leiden kann, denn der Stählerne ist nicht wieder zu erkennen. Sicherlich kann man Clark zugute halten, dass er der Erde nicht den Rückenzugekehrt hat, wie es z.B. Green Lantern tat. Er hat nicht so schnell aufgegeben, wie es der Flash in seinem Laufrad tat. Aber Superman hat resigniert. Er ist kein Mann der Tat mehr. Er hat beschlossen, dass es keine Opfer mehr geben darf – auf keiner Seite. Für Batman ist er nur noch ein schwächliches Hindernis. Viele Helden von Miller haben ihre Illusionen und ihre Ideale verloren. Diese alten Helden gehören dazu. (Einzig Plasticman ist immer noch so durchgeknallt wie immer.)
Die neuen Helden wie Catgirl oder die Batmen kennen es noch nicht anders. Sie hatten nie richtige Ideale. Für sie steht die Action im Vordergrund. Diese Verrohung und Verkommenheit zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Viele Menschen glauben etwas zu sagen zu haben, aber etwas Sinnvolles kommt kaum dabei heraus. – Wenn es recht betrachtet wird, hat Miller unsere Meinungsvielfalt und die Unmenge an Leuten, die eine Expertise abgeben können, auf die absolute ironische Spitze getrieben.
Das macht den Comic absolut lesenswert. Dunkler bis tiefschwarzer Humor wartet hier an jeder Ecke. Dazwischen quillt die Verzweiflung hervor.

Der Geschichte steht die optische Darstellung gegenüber, die zweifellos einen Miller-Stil hat, aber an seine Spitzenwerke nicht heranreicht. Hier hätte er sich durchaus mehr Mühe geben können. Manches kleine Bild schlittert an der Krakelei vorbei. Andererseits entsteht ähnlich wie in seiner Erzählweise ein optisches Mosaik. Diese Klötzchenbauweise erfordert viel Aufmerksamkeit. Millers Geschichte ist nicht so glatt gestriegelt, wie so manches andere epische Werk aus dem DC-Universum.
Wer es nicht nur erzähltechnisch, sondern auch optisch unbequem mag, wird mit dieser Miller-Geschichte einen sehr langen Lesespaß vorfinden.

Ein gemeines Werk aus dem DC-Universum von Comic-Legende Frank Miller. Nicht jedermanns Sache, außergewöhnlich, hoch spannend und komplex, mit vielen überraschenden Wendungen.

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Samstag, 05. Mai 2007

Batman 4

Filed under: Superhelden — Michael um 14:45

Batman 4Der Joker erhält eine einmalige Chance und nutzt sie. Er tötet Batman! – Das glaubt er wenigstens. Plötzlich zieht Batman eine Pistole und schießt!
Niemand könnte über Batmans Verhalten erstaunter sein als der Joker. (Obwohl er Batman auch schon in einer ähnlichen Verfassung erlebt hat.) Kurz darauf wird er seltsamerweise von Batman gerettet – dem echten Batman. Während Commissioner Gordon von seiner Begegnung mit dem Joker erholt und das Gift abbaut, das ihm ein schiefes Grinsen im Gesicht beschert hat, geht Batman alias Bruce Wayne seiner täglichen Beschäftigung nach.

Diese Beschäftigung hat jedoch rein gar nichts mehr mit dem Auftreten eines nichtsnutzigen Playboys zu tun, der sich die Tage und Nächte mit mehr oder weniger heiratswilligen jungen Frauen um die Ohren schlägt. Selbst Butler Alfred, der auch eine ruhige Phase zu schätzen weiß, kommt nicht umhin, ihn auf dieses doch sehr langweilige Verhalten hinzuweisen. Ob Bruce will oder nicht, er muss an seinem verruchten Image arbeiten. Was liegt näher, als der Besuch bei einer Vernissage, bei der er inmitten von luftig bekleideten Damen Stoff für die Klatschspalten liefern kann.

Allerdings wird Bruce bereits beobachtet. Jemand ist zurückgekehrt, den er lange nicht mehr gesehen hat. Diese Person hat noch jemanden mitgebracht, von dem Bruce nichts weiß. Vorab jedoch muss Bruce das tun, was Batman mitunter am besten kann: Kämpfen.

Was eben noch eine gelungene Party war, wird zu einem Schlachtfeld, auf dem sich Batman gegen einen Man-Bat behaupten muss – und noch einen, und noch einen, und noch einen. Einem Unbekannten ist es gelungen, das Man-Bat-Programm zu perfektionieren, um eine kleine Armee dieser Kreaturen zu züchten. Mit Schwertern ausgerüstet, stürzen sie sich gesammelt auf Batman, der in eine der gefährlichsten Situationen seines Lebens gerät.

Batman 4 läutet einen Zweiteiler ein, der Batman eine ziemliche Nuss zu knacken gibt. Zu einem von Batmans sehr alten Feinden zählt der mysteriöse Ra’s al Ghul. Dieser Feind, der irgendwo zwischen Mogul und Dämon angesiedelt war, hatte eine Tochter, die Bruce Wayne (oder besser dem Detectiv, wie er immer genannt wurde) sehr wohl gesonnen war. Wie es aussieht, hat während eines alten Abenteuers tatsächlich ein Abenteuer stattgefunden, eines von der romantischen Art. Obwohl dieses Abenteuer für den Leser schon länger zurückliegt, hat diese Affäre vor gar nicht langer Zeit Früchte getragen: Batman hat einen Sohn namens Damian.

Dieser von Autor Grant Morrison erdachte Sohn ist dem Verhalten nach eine ähnliche düstere Kreatur wie sein Namensvetter aus der alten Omen-Trilogie (Der vierte Teil zählt nicht.). Die Tochter von Ra’s al Ghul, Thalia, die wahrlich einiges von ihrem Vater gewöhnt ist und so manches drastische Erlebnis mitgemacht hat, kann diesen Sprössling nicht mehr bändigen. Lieber befiehlt sie einer Heerschar von mannsgroßen Fledermäusen, als weiter auf dieses kleine Biest aufzupassen.
Doch zurück zum Anfang. Aus Bruce Wayne ist Langweiler geworden. Der Tagesablauf, den Morrison hier schildert ist sehr durchgeplant und ausgefüllt, aber erfüllend ist er wohl nicht. Bruce lebt und arbeitet konzentriert – konzentriert auf seine zweite Existenz und vernachlässigt dabei total seine Tarnidentität, sofern man sie so nennen will. Immerhin ist Wayne auch der Chef eines Multimillionendollar-Unternehmens. Davon ist aber auch nichts mehr zu merken. Bruce’ wilde Zeit liegt solange zurück, dass Butler Alfred dem ehemaligen Playboy Verhaltensregeln und vorgefertigte Sätze mit auf den Weg geben muss. – Daraus hat Morrison eine sehr schöne Szene gemacht.

Zeichner Andy Kubert ist ein Comic-Talent, wie er mehrmals in größeren Publikationen unter Beweis stellen konnte. Sein Batman ist ebenso versiert, wie es seine Arbeiten in Marvels Ultimativem Universum waren oder auch im Comic-Ereignis 1602. Demzufolge ist es keine Überraschung, dass die vorliegende Batman-Ausgabe perfekte Unterhaltung aus der Welt des dunklen Ritters ist. Dank der Farbgebung von Dave Stewart entsteht eine schöne Plastizität.

Eine feine Idee ist Batmans Kampf in einer Ausstellung, in der sich viele Bilder finden, die ganz offensichtlich auf Comic-Vorlagen basieren. Im Sinne eines Roy Lichtenstein, der den Comic auf die Leinwand bannte, finden sich auch hier Grafiken, die außerdem den Kampf an der einen und anderen Stelle kommentieren.

Wer es noch ausgefallener mag, wird sich auch über die Zusammenarbeit von Batman und Riddler freuen. Der abgeschlossene Kriminalfall in der zweiten Hälfte des Bandes bildet einen guten Kontrast und hat einen eher klassischen Aufbau. – Batman ist wieder da! Sehr gut. 🙂

Donnerstag, 07. September 2006

Zeichentrick und Comic dank video google

Filed under: Abenteuer,Comics im Film,SciFi,Superhelden — Michael um 17:00

VideoZeichentrick-Unterhaltung rund um die Uhr ist dank des Internets kein Problem mehr. Die Video-Suchmaschine von Google fördert so manches feine Ergebnis zutage.

Lupin The Third, Samurai 7, Burst Angel oder auch Superman. In Superman Retires wird der Stählerne von Mr. T herausgefordert, wie einst Rocky im dritten Teil der Boxer-Saga. Und wer Gefallen an Superman und den Mechanical Monsters gefunden hat, kann sich die Zeit mit Eleventh Hour, Electric Earthquake oder Supie, der gegen einen mad scientist antritt (wieder einmal), vertreiben. Wer sucht, wird einige Zeichentrick-Episoden aus den Fleischer-Studios finden und einige Zeit beschäftigt sein. 🙂

Interessant auch der kleine Film Batman Legends von Bat In The Sun Production, ähnlich ambitioniert wie Grayson von Untamed Cinema, auf ziemlich hohem Niveau für einen Fanfilm, aber den erwähnten Robin-Film erreicht er qualitativ nicht (aber viel fehlt nicht).

Wer abschließend noch nicht genug hat, schaut unter den Musikvideos nach der Adolf-Variante von Walter Moers, dessen Kleines Arschloch bald in die zweite Kino-Runde geht.

Samstag, 19. August 2006

All Star Batman

Filed under: Superhelden — Michael um 15:38

All Star Batman 2Black Canary gibt sich die Ehre. In einer miesen Spelunke schenkt sie dem allerletzten Pöbel hinter der Theke Whisky und Bier aus. – Aber der Job gefällt ihr ganz und gar nicht. Dieses Missfallen lässt sie die anwesenden Gäste schließlich auch massiv spüren. Auslöser ihres Dampfablassens ist eine unerlaubte Hand auf ihrem Gesäß – sie ist eine durchsetzungsfreudige Frau, die sich nichts mehr gefallen lassen will.

Vicki Vale, Reporterin, hat ihre Durchsetzungsfähigkeit und ihr Selbstbewusstsein mit schweren Verletzungen bezahlt. Jetzt ringt sie mit dem Tode. Nur Spezialisten können ihr noch helfen. Ein Kasper aus Metropolis soll Batman den Gefallen tun und einen bestimmten Arzt aus Paris holen. – Und Superman macht sich tatsächlich, wenn auch ziemlich wütend, auf den Weg.

Batmans eigentliches Augenmerk liegt allerdings auf seinem neuen Begleiter Dick Grayson. Der Junge, der erst vor kurzer Zeit seine gesamte Verwandtschaft verloren hat, soll in die Fußstapfen des Mitternachtsdetektiven treten. Der unrasierte Grobian im Fledermausdress ist jedoch nicht zimperlich in der Wahl seiner Mittel – auch nicht gegenüber einem Zwölfjährigen. Wo Grayson übernachtet, ist Batman gleichgültig und Nahrung kann sich der Junge schließlich auch selber fangen.
Gut für Dick, dass Butler Alfred im Gegensatz zu Batman ein Herz für Kinder hat.

All Star Batman geht in die zweite Runde. Autor Frank Miller erweitert hier nicht nur die wenig sympathische Gestalt Batmans, sondern er lässt auch noch andere Charaktere auf der Bühne auftreten. Black Canary ist eine zwar gut aussehende, aber leicht psychopathische Frau, durchtrainiert, aber gemeingefährlich. Man sollte meinen, mit all diesen Eigenschaften ist sie die perfekte Frau für Batman – zumal sie in der Bar jemanden verprügelt, der einem Oliver Queen alias Green Arrow recht ähnlich sieht.

Die Geschichte um Batman selbst bezieht ihren Unterhaltungswert weniger aus der Action, sondern vielmehr aus der doch recht anderen Erzählweise und den andersartigen Charakteren. Frank Miller versteht es auf ungewohnte Art beide Leserlager auf die Geschichte einzuschwören: Jene, die Batman seit langem kennen und jene, die ihn neu kennen lernen. Für beide Leserschaften hat Miller einiges zu bieten. Batmans Charakter ist sehr, sehr ungewohnt für Stammleser und ebenfalls sehr ungewöhnlich für jene, die dachten, sie würden den typischen Superhelden kennen.
Batman ist endgültig zu einer Figur geworden, bei der die Trennlinie zwischen ihm und denen, die er jagt, sehr, sehr dünn geworden ist.
Er ist ein großes, auch gemeines Kind, ist stolz auf das, was er erreicht hat, will beeindrucken – eigentlich benimmt er sich wie ein tödlich gekränkter Mensch, der ein Superheld sein will und rein gar nichts von Edelmut hält.

Miller setzt in dieser Geschichte ganz auf die Fähigkeiten seines Co-Stars, dem Zeichner Jim Lee. Und dieser zeigt hier, warum er im Bereich Comic wirklich ein Star ist: Seine Bilder sind unglaublich gut geworden. Dank ihm erhält das Thema Batman eine völlig neue Dimension. – Im wahrsten Sinne des Wortes.
Bereits in Hush, einem anderen ungewöhnlichen Batman-Mehrteiler, hatte Lee die Gelegenheit, die Bathöhle auf Papier zu bannen. Die Einblicke, die er dem Leser dort nahe brachte, waren schon toll. Das Ausklappbild der Bathöhle im vorliegenden Band toppt diese Einsichten noch einmal. Die Perspektive ist einzigartig gewählt (das Bild zieht sich über 6 Seiten) und besticht durch viele Details: Batmans Fahrzeugsammlung, seine Rüstungssammlung, ein hochtechnisiertes Batmobil im Einsatz und viele andere Kleinigkeiten – die dank der versierten Tuscheumsetzung von Scott Williams und der Farbgebung von Alex Sinclair noch beeindruckender wirkt.
Da der Leser bestimmt ein wenig staunt über so viel High Tech, ist es sehr zu verstehen, warum Batman beleidigt ist, als Dick Grayson nicht eingestehen will, wie sehr ihn das Ganze in Erstaunen versetzt. Batmans Meinung über das Kind: Ich glaube, ich mag ihn nicht. So ein Arsch.

Nein, dieser Batman ist weder zimperlich, noch kann man ihn wirklich leiden – aber dafür ist die Geschichte eine echte Ausnahmeerscheinung. Miller und Lee geben mehr als nur ihr Bestes! 😀
(Für Fans von Miller gibt es außerdem noch eine Coversammlung zu All Star Batman, die Miller in seinem sofort erkennbaren Stil geschaffen hat.)

Mittwoch, 12. April 2006

HUSH

Filed under: Superhelden,Thriller — Michael um 15:30

Batman - HUSHEine ganz normale Nacht in Gotham City. Ein Kind wurde entführt. Das ruft den dunklen Ritter auf den Plan. Wie ein Gespenst dringt er in das Versteck der Kidnapper ein. Aber er hat die Rechnung ohne Croc gemacht. Der Krokodilmensch will den Fledermaus-Detektiv nicht entkommen lassen.

Der Verbrecherhatz folgt die Jagd auf eine seiner Verflossenen, mit der Batman vieles verbindet, nicht nur der nächtliche Tatendrang: Catwoman. Doch in dieser Nacht, in der er bereits einen harten Kampf hinter sich hat, schlüpft ihm die Katze durch die Finger. Stattdessen kommt es noch viel schlimmer für den maskierten Rächer: Er muss sich rächen lassen. Die Kavallerie erscheint in Form von Huntress, die beweist, dass sie in Sachen Handgreiflichkeit ihrem männlichen Pendant in nichts nachsteht.

Doch Batman ist auch ein Einzelgänger, der sich lieber auf sich selbst verlässt – nicht zuletzt weil er wie jeder andere den Verlust fürchtet.

Die Jagd auf Poison Ivy führt den Mitternachtsdetektiv und Catwoman nach Metropolis, in die Stadt der Lichter, in das genaue Gegenteil des so düsteren Gotham City. Hier erwartet Bruce ein starker Gegner. Die Herrin über die Pflanzen hat den Stählernen in ihren Bann gezogen. Batman muss gegen Superman antreten und greift zu schmutzigen Tricks.

Batman – Die neuen Abenteuer: HUSH fasst Frauen, Freunde und Feinde Batmans in einem Handlungsstrang zusammen und schafft damit ein wahres Actionfeuerwerk mit einer ordentlichen Portion Dramatik, sorgfältig abgeschmeckt mit einigen geheimnisvollen Vorkommnissen.
Autor Jeph Loeb hat hier wirklich alles (na, fast) aufgefahren, was in Batmans Welt Rang und Namen hat. Croc, Catwoman, Poison Ivy, Huntress, Lois Lane, Superman, Harley Quinn, Joker, Riddler, Scare Crow, Robin, um nur einige zu nennen. Loeb schickt Batman hier in seine ganz persönliche Geisterbahn.
Diese in düsteren Kapiteln angelegte Geschichte verlangt Batman alles ab, zeigt in auch in nicht sehr sympathischen Momenten. – Ich möchte behaupten, HUSH machte den neuen Allstar Batman erst möglich.
HUSH hält Batman den Spiegel vor. Und ich finde in diesem Band kaum eine Stelle, von der ich zweifelsfrei sagen könnte, dass Batman gefällt, was er sieht. Er hat vieles verloren durch seinen Rachefeldzug, seine Geliebte ist ausgerechnet eine Verbrecherin und fast kommt es so weit, dass er den Joker mit eigenen Händen tötet. Es zeigt Batman, der sich für Eventualitäten rüstet, die andere nie in Betracht ziehen würden. So erklärt sich der Kryptonit-Ring, den er besitzt, um ihn im Fall der Fälle gegen Superman einsetzen zu können.
Wie Batman sein Vertrauen verteilt, ist nicht ganz durchsichtig. Einerseits wappnet er sich gegen den stählernen Pfadfinder, andererseits holt er Selina Kyle der Liebe wegen in die Bat-Höhle.

Sei’s drum: Jeph Loeb weiß nicht nur spannend zu erzählen, sondern er kennt auch sämtliche Tricks und Kniffe des guten alten Cliffhangers, der den Leser zwingt, nach jedem Kapitel sogleich zum nächsten übergehen zu wollen.

Jim Lee ist auf seinem Gebiet ein herausragender Künstler und sicherlich ein Meister in der Anlage von düsteren Szenarien (von ihm würde ich gerne einmal eine Dracula-Interpretation sehen).
Sinnbilder zum Thema Düster sind hier sicherlich die Stadtansichten, die Hinterhöfe und Gassen und natürlich: die Bat-Höhle. Das Bild der Wagensammlung ist nicht nur eindrucksvoll in seinem Detailreichtum, sondern auch technisch perfekt. – Was nicht zuletzt auch Scott Williams (Tusche) und Alex Sinclair (Farben) zu verdanken ist.

Lees weitere Begabung findet sich in Actionszenen. Wer die Bewegungsabläufe verfolgt, der könnte zu der Ansicht gelangen, er habe es mit einem Storyboard zu einem nie gedrehten Film zu tun. Hier sei exemplarisch die Szenerie während der Opernaufführung erwähnt, in der Harley Quinn besonders hersticht.
In diesem Zusammenhang kann Lee sich als einzigen Vorwurf nur gefallen lassen, dass seine Figuren zu perfekt sind, aber diesen Vorwurf müssen sich viele Zeichner gefallen lassen. Deshalb geraten die einzelnen Charaktere einander oft zu ähnlich. Sei’s drum: Die Grafik bleibt trotzdem top!

Wer ein echtes Comic-Event sucht, in der sich Superhelden und Superbösewichter die Klinke in die Hand geben, ist mit HUSH gut beraten. 😀

Dienstag, 11. Oktober 2005

Flirt mit der Gefahr

Filed under: Superhelden — Michael um 19:55

Batman / Danger GirlEin Batman führt sich wie eine undisziplinierte Flasche auf, flirtet lieber, als den Gangstern Saures zu geben. – Wo gibt es denn so was?
Es dauert nicht lange und Batman muss diese Disziplinlosigkeit mit dem beinahe Schlimmsten bezahlen: der Demaskierung.

Die Danger Girls sind in Gotham. Unter der Leitung ihres Mentors Deuce haben Abbey, Sydney und Valerie einen Auftrag in der Stadt des dunklen Ritters auszuführen. Ein alter Bekannter der Danger Girls hat es nach Gotham verschlagen. Das Team um Deuce befürchtet das Schlimmste.
Die Befürchtungen sind nicht unbegründet, denn Conrad, so der Nachname des Unholds, lässt sich auf ein Geschäft mit dem Joker ein. Conrad besitzt den Aktivierungscode für ein Gerät zur Gedankenkontrolle und ist bereit gegen entsprechende Bezahlung diesen Code an den Joker weiterzugeben. Diese Bezahlung lautet: Rache an den Danger Girls.

Batman, der sich selber schon damit auseinandersetzen musste, dass Vigilantentum nicht gern gesehen ist, hat etwas dagegen, dass Fremde in seinem Revier wildern. Gemeinsam mit Catwoman legt er sich mit den Danger Girls an.

Gebt mir ein B! Gebt mir ein D!
Und noch ein Crossover. Ich muss zugeben, auf dieses Crossover hatte ich mich richtig gefreut. Die Danger Girls von J. Scott Campbell und Andy Hartnell (Hier als Autor zuständig.) war zum Zeitpunkt ihrer Entstehung eine große Überraschung.
Versatzstücke von James Bond, Indiana Jones und Tomb Raider wurden genial miteinander vermischt. Dazu kamen die Zeichnungen von Campbell, der einen Sean Connery als Deuce und einen Timothy Dalton als Conrad karikierte.
Die Danger Girls waren allesamt sexy anzuschauen, obligatorische Nazis, die ein uraltes Relikt zum Leben erwecken wollen (Indy lässt grüßen) und ein geheimnisvoller Ninja, der bei den Bösen ein Pendant besitzt und den schicksalshaften Zweikampf anstrebt.

Passt das zu Batman?
Im Prinzip schon. Auch Batman ist ein Charakter, der dem Phantastischen durchaus zugeneigt ist. Beispielhaft seien allein seine Begegnungen mit Ra’s Al Gul genannt. Zeichner Leinil Francis Yu hat bereits mit Superman bewiesen, dass er mit Superhelden umgehen kann. Aber ich möchte behaupten, dass er (bisher) niemand ist, der einen Zugang zur dunklen Seite gefunden hat. Grafisch ist es zwar allererste Sahne, aber die Atmosphäre erreicht den Betrachter nicht so richtig.
In Superman – Birthright hat er die Geschichte perfekt umgesetzt! (Und seine Interpretationen der Welt Krypton und seiner Bewohner waren toll.)

Vielleicht liegt es aber auch an der Geschichte. Die Danger Girls brauchen die Übertreibung und es sind einige schöne Anekdoten vorhanden. Abbeys Vorliebe für PS-starke Fahrzeuge ist sehr schön dargestellt. Wie sehr ein SLK gegen das Batmobil abstinkt, ist göttlich anzuschauen. (Außerdem ist die Zeichnung des Batmobils ein echter Hammer.)
So sehr wie die Danger Girls von Zitaten und Anspielungen leben, so funktioniert es hier einfach nicht. Freilich hat es etwas, wenn Sydney auf Bruce Wayne steht und der Milliardär die Danger Girls anflirtet, aber es zündet für mich nicht.

Möglicherweise wäre es eine Wahnsinnssache gewesen, wenn Campbell den Zeichenstift in die Hand genommen hätte. Es wäre interessant gewesen zu sehen, welche Figur für Batman hätte herhalten müssen. Wahrscheinlich ist er aber mit den Wildsiderz voll ausgelastet.

Unter dem Strich hat die Begegnung von Batman mit den Danger Girls dank des Jokers ein wenig MAD-Charakter. Es ist solide, grafisch aufwendige Kost, nur hängt die Geschichte für mich ein wenig durch. 🙂

Freitag, 26. August 2005

Erwischt!

Filed under: Superhelden — Michael um 21:17

Spider-Man Marvel KnightsWieder hat sich ein Schauspieler gefunden, der einen Gastauftritt in einem Comic absolvieren musste. In der aktuellen Ausgabe Spider-Man #16 findet sich auf Seite 15 ein ganz besonderer Polizist: Nicholas Cage. (Vielleicht in Anlehnung an seine Rolle in 2 Millionen Dollar Trinkgeld. Das Gesicht ist unverkennbar, wenngleich er noch besser getroffen hätte werden können.)

Terry und Rachel Dodson
Langsam aber sicher halte ich dieses Duo, Zeichner und Inker, für Halbgötter. 😀
Die Frauen sehen zwar grundsätzlich so aus, wie Hefner sie sich ausdenkt in seinem Damen-ohne-Unterwäsche-Katalog. Aber darüber hinaus sind es Bombastbilder, die durch dieses Duo entstehen.
Ich gehöre ja zu denen, die Bilder mit fetten Outlines und feinen Innenlinien mögen. Bei den Dodsons kommt noch ein absolut sauberer Zeichenstil hinzu. Die Zeichnungen wirken, als seien sämtliche Linien mit einem Kurvenlineal gezogen.
Unbestreitbar ist, dass Terrys Stärken auch in Comic-Covern liegen. Selbst in den Geschichten selber kann er auf ganzseitige (oder doppelseitige) Grafiken nicht verzichten (kann er nicht mal eine Silver Surfer Story auf diese Art zeichnen?). Wenn Rächer und Fantastische Vier Spidey gemeinsam zur Hilfe eilen, dann kann ich nur ins Schwärmen geraten.

Spaß beiseite. Der Vierteiler Das letzte Gefecht (engl. The Last Stand) ist ein richtiger Comic-Knaller im besten Sinne des Wortes. Tolle Perspektiven und Bildausschnitte, satte Action, direkt ein Dutzend Fieslinge und eine gehörige Portion Überraschungen.
(Vergleiche ich die Action mit dem aktuellen Abschluss von Die Rückkehr von Superman, dann stinkt Jim Lee meiner Meinung nach ziemlich ab. Eigentlich schade nach seiner fulminanten Arbeit in Batman – Die neuen Abenteuer.)

Auch Terry Dodson und Rachel Dodson sind im DC Universum keine Unbekannten. Meiner Meinung nach war ihre Harley Quinn das Einzige, was diese merkwürdigen Geschichten gerettet hat. – Und die Darstellung von Harleys Gang, den Quinntets zeugt von einer gesunden Portion Humor. Na, und seine Poison Ivy ist wohl die schärfste Grüne abseits der Politik. 😀

Montag, 06. Juni 2005

Batman Begins

Filed under: Comics im Film — Sahanya um 19:07

Batman Begins Das Warten auf den neuen Batman-Film Batman Begins scheint sich gelohnt zu haben. Sämtliche englischsprachigen Kritiken sind voll des Lobes. Vor allem die hochkarätige Besetzung des Filmes (u. a. Christian Bale, Ken Watanabe, Morgan Freeman, Michael Caine, Liam Neeson, Gary Oldman) läßt auf großes Kino hoffen.

Am 16. Juni geht es los.

Via CBR