Zum Inhalt springen


Comic Blog


Dienstag, 17. August 2021

CÉZEMBRE 1 – FREIER HIMMEL

Filed under: Thriller — Michael um 13:21

CÉZEMBRE 1 - FREIER HIMMELAUGUST 1944. Das von den Deutschen besetzte Frankreich. SAINT-MALO. Der Zweite Weltkrieg tritt in seine Endphase ein. Der deutsche Siegszug ist zu Ende. Rückzug und Verteidigung stehen im Vordergrund. In SAINT-MALO wollen die Besatzer die Zeichen noch nicht erkennen, weigern sich, die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Amerikanische Angriffe setzen der Stadt zu. Bomben machen kaum einen Unterschied zwischen Deutschen und Franzosen, die endlich auf ihre Befreiung hoffen. Inmitten dieser unsicheren und chaotischen Zustände versuchen vier Jugendliche ihren Lebensweg zu finden. Überleben. Im Widerstand aktiv sein. Lieben. Jung sein. Doch je mehr sich die Lage für die Deutschen zuspitzt, desto stärker fallen die Repressalien für die Stadtbewohner aus. Hoffnungslosigkeit greift um sich …

Kriege bestimmen die menschliche Geschichte. Aus ihnen erwächst der Wunsch nach Frieden. Meistens. NICOLAS MALFIN greift in seiner Geschichte auf eine Epoche zurück, in der Europa eines der Zentren eines weltweiten Krieges, der historisch für eine unglaubliche Vernichtung an Menschenleben steht. Exemplarisch hat er sich eine Sequenz jener Tage in seinem Heimatland Frankreich herausgesucht. Nicht allzu weit von seinem Geburtsort entfernt dient die Küstenstadt SAINT-MALO, am Ärmelkanal in der Bretagne gelegen, als Kulisse des vorliegenden ersten Bandes von CÉZEMBRE. Namensgebend für die Geschichte ist eine kleine Insel in Küstennähe zu SAINT-MALO.

Vier Jahre vor dem Einsetzen der eigentlichen Handlung, also 1940, muss der junge EWAN beobachten, wie sein Vater ein Fischerboot absichtlich gegen einen Felsen steuert, um die ebenfalls an Bord befindlichen deutschen Soldaten zu töten, nachdem diese bereits einen seiner Männer erschossen haben und nicht zu glauben ist, dass sie ihn nach dieser Tat am Leben lassen werden. Ist die Tat schon schlimm genug, so müssen EWAN und seine Freunde weiterhin tagtäglich mit diesen Besatzern aufwachsen, umgehen, mit ihnen leben lernen und sich Kniffe einfallen lassen, um am Leben zu bleiben. Ohne jemals zu vergessen, was sie mit diesen Mördern anstellen werden, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Die Stimmung in SAINT-MALO wird von NICOLAS MALFIN perfekt eingefangen.

Aber dieser Teil der Handlung ist nur eine Seite der Medaille. Es gibt eben auch solche Menschen, die sich mit den Gegebenheiten arrangieren und sich sogar auf die Seite der Besatzer schlagen. Oder kurz gesagt: Sie werden Kollaborateure. Letztlich eine gesellschaftliche Stellung in einem Krieg, in der einem niemand mehr vertraut. Die eigenen Leute nicht. Die Fremden ebenso wenig, denn Menschen, die das eigene Volk verraten, werden niemals wieder irgendwie vertrauenswürdig sein. Irrglaube, Zerrissenheit, Egoismus treiben einen jungen Mann wie FENEC an. Sicherlich spielt Hass auch noch gehörige Rolle.

Zwei Beispiele für sehr differenzierte Charaktere in einer Reihe von gut umrissenen Figuren. NICOLAS MALFIN tritt hier als Autor UND Illustrator in Erscheinung. Bislang war er hierzulande als Zeichner der überaus erfolgreichen und langlebigen Science-Fiction-Serie GOLDEN CITY bekannt. Seine Arbeit dort wie hier ist absolut exakt zu nennen, stets auf den Punkt. Jeder Strich sitzt. Menschen sind mit klaren, einfachen Linien dargestellt. Optische Unterschiede bei gleichaltrigen Figuren funktionieren bei ähnlichen Staturen meist über Haarfarben oder zum Beispiel Kleidung. Je origineller ein Charakter, umso leichter fällt seine Abgrenzung zu anderen Figuren. Aber das sind die klassischen (zu vernachlässigenden) Schwächen einer ligne claire.

Womit NCOLAS MALFIN stets punktet, ist seine Seiteneinteilung. Stimmungswechsel, Perspektivwechsel. Nahe an Figuren heran, sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Entfernungen verfolgen. In die Totale schwenken, weit herausgehen und den Krieg ins Zentrum rücken, die Machtlosigkeit der Menschen gegen die Maschinen verdeutlichen. Wenn draußen vor der Küste amerikanische Flugzeuge die deutsche Marine angreift. Wenn in der Stadt sich der Widerstand aufbäumt, gar religiöse Verkleidungen wählt, um sich bis zuletzt so getarnt ans Ziel anzuschleichen.

Ein dunkles Kapitel menschlicher Historie, ein spannendes zudem, mit reichlich Thrillerfaktoren versehen. Sehr gut gezeichnet, sehr gut inszeniert, sehr gut ge- und beschrieben. Ein wendungsreicher, kurzweiliger erster Teil, der den zweiten und abschließenden Teil mit Spannung erwarten lässt. Stark! 🙂

CÉZEMBRE 1, FREIER HIMMEL: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Bunte Dimensionen.

LOIS LANE – Reporterin im Fadenkreuz

Filed under: Superhelden — Michael um 13:02

LOIS LANE - Reporterin im FadenkreuzLOIS LANE ist mit einem Reporter verheiratet. Sie hat einen Sohn, mittlerweile volljährig und sehr verantwortungsbewusst. Aber LOIS LANE ist Reporterin aus Leidenschaft. Das ist nicht einfach nur ein Beruf. Leidenschaft lässt sie Risiken eingehen und Grenzen überschreiten. Natürlich weiß LOIS LANE, dass sie einen Schutzengel hat. Einen außerirdischen Schutzengel sogar. Die Frau, die offiziell mit CLARK KENT verheiratet ist, hat leider ein Problem. Sie wurde dabei beobachtet, wie sie mit SUPERMAN knutschte. (Noch ist seine Geheimidentität nicht gelüftet.) Zweitens will sie sich nicht ständig hinter seinem stählernen Rücken verstecken und so engagiert eine Art Bodyguard-Detektivin: RENEE MONTOYA.

Es kann im Hintergrund von Superheldenabenteuern durchaus ernsthaft zugehen. Publikationen wie GOTHAM CENTRAL oder SLEEPER spielen mit dieser Idee. LOIS LANE war in diesem Zusammenhang eigentlich längst fällig. Die Reporterin, die ein Leben VOR SUPERMAN hatte, nabelt sich sich hier auffällig stark ab. Wenn SUPERMAN auftaucht, kurz nach einem Anschlag (von dem sich nicht sagen lässt, war für sie bestimmt oder an jemand anderes), ist das zwar augenscheinlich hilfreich, aber nicht sonderlich erwünscht. Die leichten Spannungen zwischen dem berühmtesten Comic-Paar überhaupt erreichen hier ein ein spannendes Niveau.

Mehr noch. LOIS LANE gibt sich innerhalb eines oft sehr lichten DC-Universums sehr düster. Klar, es gab unzählige Weltuntergangsszenarien, omnipotente Irre, Invasionen, magische Monster und Zombies. Weil GREG RUCKA den Radius der handelnden Person klein hält, das geografische Umfeld ebenso und sich mehr und mehr in eine Stoßrichtung fokussiert, gerät die Handlung wunderbar dicht und wird ungewöhnlich packend.

Der vorliegende Band umfasst die komplette 12-teilige Miniserie (außerdem findet sich ein kleiner Prolog aus einer anderen Serie). Man merkt der Geschichte ihre Geschlossenheit an. Autor GREG RUCKA folgt einer klar umrissenen Handlung, in der Superhelden nicht nur Randfiguren sind, sondern auch Frauen deutlich im Mittelpunkt stehen. Sie sind einerseits Heldinnen eines Thrillers, andererseits auch gruselige Gegenspielerinnen. Hier wird mit Klischees gespielt. Aus einer attraktiven Gestalt wird plötzlich eine Fratze mit Totenkopf.

MIKE PERKINS, über die gesamte Serie hinweg der Illustrator des Thrillers, erinnert technisch an Kollegen wie MICHAEL LARK (GOTHAM CENTRAL) oder SEAN PHILLIPS (SLEEPER). Hier wird auf natürliche Haltungen von Figuren Wert gelegt. Poser exitieren nicht (allenfalls bei den Superhelden, von denen wird das erwartet, wie etwa von SUPERMAN, der erlösergleich einfach mal in der Luft schwebt). Die Tuscheausführungen von MIKE PERKINS selbst sind nicht fein zu nennen. Es ist eine Technik des harten Strichs. MIKE PERKINS hat Realismus zum Ziel, erreicht diesen auch überwiegend, aber er gibt seinen Zeichnungen auch stets einen Ausdruck mit. Hier gibt es kein Posen, hier gibt es Auftritte.

Meist stellt sich der Eindruck ein, dass es einen Kern einer Szene, eines Bildes, einer Seite gibt. Manchmal würde eine Seite in schwarzweiß ausgeführt reichen, um das Auge zu führen. Manchmal wurde extra Raum für einen speziellen Farbklecks gelassen oder eine hauptsächliche Hintergrundfarbe eine extreme Stimmung erzeugt. Gesichter werden bei einer Beerdigung aus dem Dunkel gerissen, ein außergewöhnlicher Polizeieinsatz wird hautnah miterlebt. Szenen, die einerseits aus dem Rahmen fallen, rahmen alltäglicheres ein, helleres, Übergänge. Aber im Laufe der Handlung verblassen diese Zwischenstimmungen immer mehr.

GREG RUCKA beschleunigt das Tempo, Entdeckungen, Informationen und starke Ereignisse treiben die Handlung voran. Mit ihr zusammen halten die EYE-CATCHER von MIKE PERKINS den Leser auf den Seiten fest. Erst im zwölften Kapitel, das eine Epilog-Stimmung vermittelt, wird es ruhiger. Knäuel werden aufgelöst, Charaktere erhalten eine (verdiente) Belohnung.

LOIS LANE kann mehr als nur ein SIDE-KICK von SUPERMAN zu sein. Nun gut, das wussten Fans des Stählernen schon, aber ganz selten wurde der Ehefrau von CLARK KENT so viel Entfaltungsraum gegeben, den Frauen so viel ernsthafter Platz eingeräumt (als Heldinnen stehen sie ja seit Jahrzehnten in der ersten Reihe). Dicht und düster erzählt von GREG RUCKA, dazu passend von MIKE PERKIN illustriert. Ein Highlight im DC-Universum. 🙂

LOIS LANE, Reporterin im Fadenkreuz: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Panini Comics.

Sonntag, 25. Juli 2021

STAR WARS – SONDERBAND 133 – OPERATION STARLIGHT

Filed under: SciFi — Michael um 23:04

STAR WARS - SONDERBAND 133 - OPERATION STARLIGHTLIEUTENANT COMMANDER ELLIAN ZAHRA wurde einst von GROSSMOFF TARKIN höchstpersönlich rekrutiert. Später in Misskredit gefallen und vom GROSSMOFF TARKIN zurückgewiesen, konnte sich ELLIAN ZAHRA niemals das Vertrauen ihres Mentors erneut verdienen. Der Todestern explodierte und GROSSMOFF TARKIN gleich mit ihm. Aber ELLIAN ZAHRA erhält eine neue Chance von niemand geringerem als DARTH VADER persönlich. Die Rebellion zu vernichten, ihr Niederlagen beizubringen, ist nahezu denkungsgleich mit ihren Rachegelüsten. Und eine Person will sie ganz besonders treffen: PRINZESSIN LEIA ORGANA.

Angesiedelt zeitlich nach DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK präsentiert der 133. SONDERBAND aus der STAR-WARS-Reihe die OPERATION STARLIGHT. Die Sicherheitscodes der REBELLION können von den imperialen Streikräften geknackt werden. Fortan steht jede Operation auf der Kippe. Doch C-3PO hat eine Idee. Allerdings, wie kann es anders sein, eine, die nicht ungefährlich ist. Die Geschichte fügt sich nahtlos zwischen die Kinoabenteuer ein. Als Gaststars lassen sich nicht nur LEIA und LUKE SKYWALKER finden, sondern auch LANDO CALRISSIAN und der weitaus weniger bekannte LOBOT geben sich die Ehre. Gerade letzterer hat einen bedeutsamen Auftritt. Von diesem hängt der Erfolg des Unternehmens ab.

LOBOTS Fähigkeiten wurden in DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK gerade einmal angerissen. Hier wird näher darauf eingegangen, ebenso wie auf den Hintergrund der Figur, die sehr wortlos agiert. So auch hier. LOBOT muss nichts sagen. Seine Fähigkeiten werden für einen Trick benötigt. CHARLES SOULE gestattet sich noch einen weiteren Trick (erzählerischer Natur). Der AUTOR schlägt eine Brücke zu DAS ERWACHEN DER MACHT, indem die Familie einer der späteren Hauptfiguren genauer beleuchtet wird. Das fügt sich ein in ein Szenario, das Erinnerungen an eine sehr gelungene Roman-Reihe aus dem STAR-WARS-UNIVERSUM weckt, nämlich jene der X-WING-SONDERSTAFFEL unter dem Kommando von WEDGE ANTILLES. Dieser Kampfpilot, eine überlebende Figur von EPISODE IV-VI, ist gleichfalls hier mit von der Partie.

Das bedeutet, CHARLES SOULE nimmt Fans der ursprünglichen Filme mit und lässt die Youngsters der neuesten Trilogie ebenfalls etwas entdecken. Da gibt es eine Menge Action, vor allem im Weltraum, aber eben auch Herz und Drama, nicht nur familiär, sondern genauso in einer echten Männerfreundschaft.

Gleich zwei Zeichner machen OPERATION STARLIGHT zu einem Highlight unter den besten STAR-WARS-Comics. JESUS SAIZ und JAN BAZALDUA sind sich stilistisch sehr ähnlich und höchst nah am Realismus. Die einheitliche Kolorierung von RACHELLE ROSENBERG zaubert eine runde Sache aus den Vorarbeiten der beiden Zeichner, so dass die Unterschiedlichkeit im Strich erst auf den zweiten Blick auffällt.

Die Stilistik setzt auf einen sehr präzisen Strich und kaschiert nichts mit besonders schwarzen Schattierungen. Das wirkt teils etwas zerbrechlich sowie sehr filmisch. Perspektiven und Optik ist hinsichtlich gezeigter Action an die Kinovorlagen angelehnt und kann sich gerade in Sachen Inszenierung erst recht mit neueren Abenteuern wie THE MANDALORIAN messen. Szenen eines imperialen Enterkommandos und eines Übergriffs auf ein imperiales Museum vermitteln das handgemachte Gefühl, mit dem ebenfalls die zwei Staffeln über den behelmten Kopfgeldjäger die Fans begeistern konnte.

Ja, das fügt sich doch hervorragend in den Kanon ein! Ein recht gruseliger Roboter (gruseliger als ein 4-LOM) macht den Rebellen das Leben schwer. Die Optik ist toll! Autor CHARLES SOULE kennt sich aus. Für alte und neue Fans! Sehr schön! 🙂

STAR WARS, SONDERBAND 133, OPERATION STARLIGHT: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Panini Comics.

VENOM VS. CARNAGE

Filed under: Superhelden — Michael um 22:57

VENOM VS. CARNAGEVENOM war und ist in seinem Umfeld lange Zeit nicht als friedensstiftendes Element bekannt gewesen. Seine Feindschaft mit SPIDER-MAN ist legendär. Als sich ein Abkömmling des Symbionten mit dem SERIENMÖRDER CLETUS KASADY verbindet und so das Monster CARNAGE entsteht, fällt all das ebenfalls irgendwie auf VENOM zurück. Doch nun vermehrt sich selbst CARNAGE. Das rote Monster hat nichts besseres im Sinn als seinen Ableger umbringen zu wollen. VENOM beschließt, nicht mehr nur zuzusehen und den neuen Symbionten zu beschützen.

NEW YORK ist das Revier von SPIDER-MAN und so manchem Gauner. Einer dieser Gauner, im weitesten Sinne und nicht immer auf einer Seite zu verorten, ist BLACK CAT. Athletisch, schlau, ladylike turnt sie ebenso wie SPIDER-MAN durch die Straßen. Und sie ist die erste, die auf PAT trifft, einen echten NEW YORKER COP. Und der neue Träger eines Symbionten. Der Polizist, gerade erst selbst frisch gebackener Vater, erlebt eine Veränderung, die ihn überrascht, abstößt und verängstigt. Doch schließlich muss er sich eingestehen, wer er nun ist: TOXIN.

2004 kam der Vierteiler VENOM VS. CARNAGE in den Handel, der hier in einem Sammelband neu aufgelegt worden ist, pünktlich zum Erscheinen des Trailers zum 2. VENOM-Kinofilm. Denn in der Fortsetzung, die den passenden Untertitel LET THERE BE CARNAGE trägt, bekommt der Zuschauer jenen grauenhaften Symbiontenverbund mit CLETUS KASADY präsentiert. In der vorliegenden Comic-Geschichte sind VENOM und CARNAGE im MARVEL-UNIVERSUM bereits etabliert. Wie das Titelbild es sofort verrät, können sich die beiden Kreaturen auf den Tod nicht ausstehen. Ähnliche Auseinandersetzungen finden sich ebenfalls in der Storyline, kurzum, es geht hier richtig zur Sache!

Aber Autor PETER MILLIGAN hat es nicht bei grober ACTION belassen. Wichtiger ist die Entwicklung von TOXIN, die menschliche Figur des PAT, der hin- und hergerissen ist von dem, was mit ihm passiert. EDDIE BROCK als Wirt für VENOM war etwas zwielichtig, CLETUS KASADY war komplett wahnsinnig, aber PAT als COP und junger VATER ist ein grundanständiger Typ. Kein Wunder, dass CARNAGE seinen Nachwuchs loswerden will. Und kein Wunder, dass er Hilfe von Helden wie SPIDER-MAN und BLACK CAT erhält. PETER MILLIGAN nimmt sich der verzweifelten Seite von PAT an, gibt der Figur Tiefe, orientiert sich ein wenig auch an SPIDER-MAN, denn auch hier gilt der Spruch: AUS GROSSER KRAFT FOLGT GROSSE VERANTWORTUNG.

Das Besondere an VENOM VS. CARNAGE, damals im Jahre 2004 (und auch durchaus heute noch), ist die Gestaltung von CLAYTON CRAIN. Rein digital erstellt (keine 3D-Figuren), gezeichnet, gemalt. Nah am Realismus, was Farben und Schatten anbelangt, stellt sich ein beträchtlicher Filmcharakter der Bilder ein. In Außenszenen, Inneneinrichtungen ist alles ein wenig düsterer. Es regnet in den Straßenschluchten NEW YORKS. Die Beleuchtung ist innen heimelig, außen bedrohlich. In letzterem Ambiente findet sich die richtige Umgebung für Symbiontenträger wie VENOM und CARNAGE.

Das sind Plätze für dunkles Gesindel und für Diebe. Zu letzteren gehört BLACK CAT. SPIDER-MAN ist solchen lichtscheuen Typen auf der Spur. CLAYTON CRAIN hat in Sachen Stimmung alles richtig gemacht, geradezu perfekt möchte man sagen. Mit den menschlichen Figuren muss man sich als Leser anfreunden. Da wirken optische Aspekte der Karikatur mit, leicht überzogen menschliche Züge. Das gerät in eine optische Nähe zu VENOM-Comics von HUMBERTO RAMOS, aber CLAYTON RAIN fühlt sich dann am Ende doch noch ein wenig mehr den Realdarstellungen menschlicher Figuren und Gesichter verpflichtet.

Absolut gigantisch illustriert sind im jedem Fall seine Variaten von VENOM, CARNAGE und selbstverständlich später auch TOXIN. SPIDER-MAN passt sich ebenfalls stark ins Gesamtbild ein. Hier braucht er sich von der Umsetzung nicht hinter den aktuellen Bildern des genannten Kino-Trailers zu verstecken.

Eine Symbiontenhatz der besonderen Art. Bevor VENOM sich aus der Ecke der Superbösewichte und Monster ins Licht von Marvel-EVENTS kämpfte, prallen hier gleich drei Symbionten aufeinander. Starkres Gesamtdesign, tolle Grundstimmung, düster, gruselig, abgründig. WOW! 🙂

VENOM VS. CARNAGE: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Panini Comics.

Montag, 19. Juli 2021

DAS SCHICKSAL DER WINCZLAV 1 – VANKO 1848

Filed under: Abenteuer — Michael um 17:37

DAS SCHICKSAL DER WINCZLAV 1 – VANKO 1848MONTENEGRO im Jahre 1848. VANKO WINCZLAV hat sich in einem kleinen Dorf versteckt, wo er Verletzte versorgte. Solche, die Widerstand gegen die türkischen Besatzer geleistet haben. VANKO wird verraten. Die Häscher sind bereits vor Ort und gefährlich. Doch das Blatt wendet sich. Die Dorfbewohner wehren sich. Eine Tragödie folgt, und Flucht bleibt weiterhin der einzige Ausweg. Mit einer neuen Reisebegleiterin kommt die Gefahr plötzlich von einer anderen Seite, überraschend und ungeplant …

Eine der erfolgreichsten und langlebigsten Comic-Serien im Genre THRILLER der letzten Jahre ist sicherlich LARGO WINCH. Jener junge Mann, der zum Erbe eines Milliardenimperiums wird und fortan auf der großen Bühne der Hochfinanz mitspielt. LARGO WINCH hat seine ganz eigene Vorgeschichte. Seine Familienchronik war bislang ein Geheimnis. Dieses wird nun von JEAN VAN HAMME und PHILIPPE BERTHET gelüftet. Alles beginnt im Jahre 1848 und mit einer Flucht in die Vereinigten Staaten von Amerika. Zu jener Zeit nannte sich der Osten der USA zivilisiert, und der Westen war noch wild.

VANKO WINCZLAV, seines Zeichens ausgebildeter Arzt, kommt mit Nichts in dieses Land. Selbst sein Studium der Medizin wird dort nicht anerkannt. JEAN VAN HAMME beginnt seine SAGA um die Familie WINCZLAV am Nullpunkt einer Existenz. Er nimmt den Leser mit auf die Reise und begleitet ihn bis in die nächste Generation, in der ein VANKO WINCZLAV fast schon wieder in Vergessenheit gerät. Die Familienchronik ist reich an Begebenheiten und Begegnungen. Das liegt allein schon an den vielen Gegensätzen, die in diese Lebensgeschichten einfließen.

Die Geschichte beginnt 1848. In Europa sind bedeutende Umwälzungen im Gange. Im kleinen Montenegro, auf dem Balkan, haben die türkischen Besatzer das Heft in der Hand. Der Titelheld macht sich auf in das, in jenen Tagen, für viele Menschen gelobte Land. Ohne zu ahnen, dass selbst diesem Staat noch ein Bürgerkrieg bevorsteht. Zu Beginn lässt sich JEAN VAN HAMME mit der Erzählung noch Zeit, springt ins Leben seiner Figuren, mitten hinein in einen wichtigen Wendepunkt. Bald wird es etwas sprunghafter, nachdem die Charakterzeichnung sich gefestigt haben. Andernfalls wäre dieser Lebensabschnitt von VANKO WINCZLAV, seinen Söhnen SANDY und MILAN , seiner Frau JENNY und seiner anfänglichen Reisebegleiterin VESKA STOJANOVA in einem (ersten) Band nicht zu erzählen.

Nicht alle Figuren sind die großen strahlenden Helden. Nicht jeder ist mit Stärke und Optimismus bedacht wie vielleicht ein LARGO WINCH. Manche stehen nach Schicksalsschlägen wieder auf (wie ein VANKO WINCZLAV), andere haben Glück und lernen im richtigen Moment die richtigen Leute kennen (wie eine VESKA STOJANOVA). JEAN VAN HAMME verbindet das Schicksal oder den Lebensweg dieser Menschen mit dem Schicksal und dem Weg der Vereinigten Staaten. Namentlich bekannte Unternehmer freuen sich auf den Bürgerkrieg, weil zu diesem Zweck viele Uniformen verkauft werden können. Geld ist der Motor. Nicht nur, aber die stärkste Antriebsfeder der Entwicklung.

Während jedoch später im Osten schon der WILDE WESTEN von gestern ist und ein WILLIAM F. CODY alias BUFFALO BILL mit seiner legendären SHOW tourt und das ÖL im Süden zu enormem Reichtum verhilft, sind den Regierenden und Gierigen im Westen die Indianerstämme immer noch ein Dorn im Auge. Es läuft eine (tiefe) Spaltung durch das Land, ebenso wie durch die Familie WINCZLAV ein Spalt läuft. JEAN VAN HAMME pickt sich anschauliche Stationen aus den diversen Leben heraus. Das ist durchweg spannend, dramatisch, teilweise drastisch. An manchen Stellen anrührend, immer wieder interessant und gut in den historischen Zusammenhang eingebettet, darüber hinaus sehr oft (hat man seine Lieblingsfigur für sich entdeckt) mitreißend.

GRAFIK: Da darf einer nicht vergessen werden (der zu meinen Lieblings-Comiczeichnern gehört, zugegeben)! PHILIPPE BERTHET liefert klare Linien, klare Charakterzeichnungen. Thriller, Krimis und historischen Abenteuergeschichten (2. Weltkrieg) von ihm gab es hierzulande bereits zu lesen. Die Zeichnungen unterstützen den Lesefluss und besitzen eine gewisse Eleganz. Klare Linie ist nicht klare Linie, und PHILIPPE BERTHET ist stilistisch durchaus eigen, sein Wiedererkennungswert eindeutig. Seine Figuren sind etwas verspielt, vielleicht auch leicht lieblich zu nennen. Das Häßliche (sogar wenn es das optisch und charakterlich ist) wird man hier nicht wirklich finden. Besonders wichtig: Seine Bilder ermöglichen einen schnellen Zugang zur Geschichte. JEAN VAN HAMME hat einen tollen Illustratoren für seine Erzählung gefunden.

Der Auftakt einer tollen Familiensaga. DAS SCHICKSAL DER WINCZLAV ist hier eng mit der Geschichte der Vereinigten Staaten verbunden. 13 Jahre vor dem BÜRGERKRIEG erreicht VANK WINCZLAV die USA. Er, seine Familie, ein paar Weggefährten werden dem Land Impulse geben. Besonders in der zweiten Generation. Das ist von JEAN VAN HAMME gut mit den wahren Geschehnissen (und historischen Figuren) in den USA vermischt. Gewohnt fein von PHILIPPE BERTHET illustriert (der hierzulande bereits mit MOTOR CITY, PERICO oder POISON IVY aufgefallen ist). Ein abwechslungsreicher Ritt durch die Jahrzehnte. Filmreif. Klasse! 🙂

DAS SCHICKSAL DER WINCZLAV 1, VANKO 1848: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Schreiber und Leser.

Donnerstag, 01. Juli 2021

WÜSTENSKORPIONE 2

Filed under: Abenteuer — Michael um 10:16

WÜSTENSKORPIONE 2Lufthoheit bedeutet, die Macht am Himmel zu besitzen. Ein großes Flugzeug ist noch lange kein Garant für das Überleben, denn grundsätzlich sind viele Jäger des Hasen Tod. In diesem Fall sind es gleich drei Doppeldeckerjagdflugzeuge, die CAPTAIN KOINSKY und seinen Kameraden in ihrer behäbigen Maschine das Leben schwer machen. Ohne Möglichkeit einer realistischen Gegenwehr – einer mit Aussicht auf Erfolg – werden sie zur Landung und in Gefangenschaft gezwungen.

DIE WÜSTE: Diese unwirkliche Landschaft, deren Horizont sich immer weiter zurückzuziehen scheint, je energischer man darauf zuhält, spielt mit ihren Figuren. Sie hält sie gefangen. Sie reduziert sie auf das Wesentliche. Sie legt den Charakter frei. Sie zwingt ihn geradezu, sich zu stellen. DAS FORT IN DANAKIL fordert zum Abenteuer heraus. Waghalsig muss man sein, will man seinen Feinden entkommen, um dann doch am Ende zu realisieren, dass die WÜSTE nur ihre Spielchen mit einem treibt. HUGO PRATT zeigt, wie Männer den letzten Ausweg nutzen. Er zeigt, wie der Wahnsinn umgeht, die einen packt, die anderen zwangsläufig mit sich zieht.

DAS FORT IN DANAKIL ist beinahe eine philosophische Geschichte. Man könnte es leichten Tiefsinn nennen, den HUGO PRATT hier anwendet. Lebenserfahrung, Mitgefühl mit seinen Charakteren, das Wissen um KRIEG und WÜSTE vermengt sich zu einer kuriosen Handlung, die einen CAPTAIN KOINSKY (vormals LEUTNANT) mal zu einem Akteur, mal zu einem wissenden Beobachter macht. Wer die klare Front in diesem KRIEG vermisst, wird als Leser sehr schnell feststellen (ebenso wie CAPTAIN KOINSKY), dass es innerhalb der geschilderten Gemeinschaft des Forts von Minifronten nur so wimmelt. Der KRIEG tobt und fordert auch hier seine Opfer.

DRY MARTIN PARLOR, ein Kammerspiel. HUGO PRATT verengt die Räume und lässt dort die Maskerade seiner Figuren fallen. In diesem Fall ist das sogar wörtlich zu verstehen, denn der spätere GASTGEBER von CAPTAIN KOINSKY, KOMMANDANT FANFULLA, ist an LEPRA erkrankt. Als Charakter ist FANFULLA von einem verzweifelten Humor umgeben, eine traurige Gestalt, die den Leser mitnimmt – immer vorausgesetzt, man lässt sich als Leser auf die Geschichte ein. Und wie so oft bei den WÜSTENSKORPIONEN ist der Tod von KOMMANDANT FANFULLA nur eine der traurigen Absurditäten.

Eine andere, außerordentliche Kuriosität betrifft die Darstellung des KRIEGSGERÄTS. HUGO PRATT orientiert sich hier selbstverständlich ebenfalls an der Realität und präsentiert einen ANSALDO-Panzer. CAPTAIN KOINSKYS Begleiter DE LA MOTTE nennt es einen lustigen Panzer. Als sich das Feuer eines im Fahrzeug installierten FLAMMENWERFERS über ihnen zu ergießen droht, ist das Fahrzeug alles andere als komisch anzuschauen. Und szenisch bekommt es die besondere erzählerische Note, wenn HUGO PRATT andere Figuren sich an der Zerstörungskraft des Feuers ergötzen lässt.

FRAUENGESCHICHTEN. Männer in KRIEGEN haben so etwas. In der Literatur und im Film vermischen sich Romanzen und die Auswüchse des Krieges häufiger mal. Mehrere dieser Geschichten hier drehen sich um ADRIENNE. Der Leser sieht sie nicht, dennoch ist sie ein Angelpunkt der Handlung. Sie verkörpert Sehnsüchte, eine glücklichere Vergangenheit, auch Kriegsmüdigkeit. ADRIENNE hat sich mehreren Männern ins Herz und Hirn gebrannt. Nach einer Weile kommt man als Leser nicht umhin, sich seine eigenen Gedanken um ADRIENNE zu machen. Ein schöner erzählerischer Effekt, den HUGO PRATT hier einsetzt.

Wendungen machen die WÜSTENSKORPIONE interessant und abwechslungsreich. Andere Autoren würden sich mit einer erzwungenen Landung und einer Gefangennahme, dem sich daraus entwickelnden Fluchtwunsch begnügen. Bei HUGO PRATT mündet das Szenario in eine Handlung, die unvorhersehbar abläuft, sich an menschlichen Abgründen und Wahnsinn entlanghangelt. Der Krieg, der schlussendlich doch noch ins Spiel zurückkehrt, reißt DAS FORT IN DANAKIL in die Realität zurück. Träumerischer ist DRY MARTINI PARLOR. Wann wurde zuletzt ein Panzer erschossen? Hier geschieht es und als Leser wundert man sich nicht einmal darüber. Hier lässt es sich mehr als nur zwischen den Zeilen lesen. HUGO PRATTs Geschichten, so auch diese beiden hier, inspirieren, unterhalten, machen nachdenklich. War gut, ist gut! 🙂

WÜSTENSKORPIONE 2, Das Fort in Danakil, Dry Martini Parlor: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Schreiber und Leser.

Dienstag, 15. Juni 2021

FEAR AGENT 2

Filed under: SciFi — Michael um 18:48

FEAR AGENT 2Wie konnte ein Mann Welten ins Chaos stürzen? Wie groß müssen Hass und Verzweiflung sein, um aus Rache einen Völkermord zu gehen? HEATH HUSTON war nicht immer der volltrunkene, zynische FEAR AGENT, der zwischen den Planeten unterwegs ist, mit losem Mundwerk und lockerer Knarre. Es gab eine Zeit, da war er nichts weiter als ein irdischer TRUCKER. Er war mit einer Frau verheiratet. Er hatte einen kleinen Sohn. Die Ehe war glücklich. Er verstand sich mit seinem Vater. Und dann kamen die AUSSERIRDISCHEN. Sie machten die Erde zum Schlachtfeld. Sie kämpften gegeneinander und, wie nebenbei, löschten die Menschheit beinahe aus…

Die wenigen Überlebenden rebellieren. Sie suchen einen Weg des Widerstands. Sie suchen Waffen, die dem technisch überlegenen Feind schaden können. Und sie werden fündig. Das vereinfacht den Kampf keineswegs. Es erfordert Mut und Opferbereitschaft, sich dem Gegner zu stellen. Diese Wesen haben nichts menschliches an sich. Während des Kampfes hat HEATH HUSTON Freunde gewonnen und diese sterben sehen. Jegliche Gnade ist aufgebraucht. Und so kommt es, wie es kommen muss…

RICK REMENDER nimmt uns, die LESER, mit zurück zu dem Punkt, an dem alles begann. Der WERDEGANG des späteren FEAR AGENT ist eine HÖLLENFAHRT. Es ist brutal. Lange Zeit scheint jede Gegenwehr aussichtslos. RICK REMENDER erzählt außerst dicht. Aus dem TRUCKER wird ein knallharter GI. Der Autor baut hier keinen einfachen Charakter auf, keinen toughen Cop JOHN MCCLANE, der schon von Berufs wegen für Recht und Ordnung sorgen will. Nein, hier wird ein Mann gänzlich demontiert, bis es nur noch um Selbsterhaltung und die Erhaltung der eigenen Spezies geht. Da alles sonst den Bach runtergegangen ist, fällt die Konzentration auf diesen Kern eines ansonsten zerstörten Lebens einigermaßen leicht.

Und was der Leser an der Seite von HEATH HUSTON (und anderer Charaktere) nicht alles erlebt! Hier greifen natürlich die Comic-Künstler auf gesamter Breite an, mit Zeichnung, Tusche und Farbe. TONY MOORE bestreitet die erste Hälfte von FEAR AGENT 2, JEROME OPENA zeichnet die zweite Hälfte. Beide Künstler kommen technisch einander nahe (macht Sinn, wenn sie mit denselben Figuren arbeiten). Allerdings gibt es Unterschiede. Hier vielleicht sogar mehr als im ersten Band. Als kleineres Fazit lässt sich vorweg nehmen, TONY MOORE zeichnet den cooleren HEATH HUSTON, aber JEROME OPENA hat einen besseren Strich für Monster und Action.

Insgesamt ist die Szenerie reich an Action, Alien-Kontakten, SciFi-Technik. Außerdem kommen im zweiten Teil noch Piraten hinzu. Und man könnte sagen, dass es etwas übernatürlich wird. Das bedeutet für den Leser eine Achterbahnfahrt, die von einem 1950er-JAHRE-HORROR in immer ernstere Schichten gleitet. Hier wird gesplattert, gerast, geschossen. Die Umsetzung von TONY MOORE ist nicht selten schwarzhumorig, wenn es Außerirdischen oder Menschen an den Kragen geht. Hingegen ist bei JEROME OPENA das Endzeit-Feeling größer, der Look düsterer, gruseliger.

FEAR AGENT 2 einfach nur dystopisch zu nennen, wäre untertrieben. Die Story von RICK REMENDER fügt sich in die klassischen SciFi-Szenarien der fünfziger Jahre ein. Damals lockten Filme wie METALUNA VIER ANTWORTET NICHT, KAMPF DER WELTEN, ALARM IM WELTALL oder DIE DÄMONISCHEN die Menschen ins Kino. In späterer Zeit wurden diese Themen, die Menschen im Kampf gegen Außerirdische oder Roboter zeigten, wieder aufgenommen. Teils ernst, satirisch wie in der Romanverfilmung STARSHIP TROOPERS oder ziemlich humoristisch wie in TIM BURTONs MARS ATTACKS! Mit letzterem lässt sich FEAR AGENT 2 am ehesten vergleichen.

Die außerirdischen Kreationen sind abgefahren. Der mit Reißzähnen bewehrte Kopf auf der Titelseite des vorliegenden Sammelbandes gibt einen minimalen Eindruck. Wahre Giganten greifen hier an, SCHLEIMSUPPEN (ähnlich wie der BLOB), riesige Pflanzen, ROBOTER mit organischen Gehirnen… RICK REMENDER macht vor nichts Halt. Und seine beiden Co-Künstler, die Top-Zeichner TONY MOORE und JEROME OPENA, machen ein rasant ablaufendes Fest daraus.

Kultmäßig gestaltet. Nimmt einen stark mit und Band 2 ist sogar ein echter Einsteigerband, da er mit der bislang nicht erzählten (nur angedeuteten) Vorgeschichte des FEAR AGENTS HEATH HUSTON daherkommt. Zwei verschiedene Storylines, die beide prall, dicht erzählt sind. RICK REMENDER ist in großer Erzählerlaune. TONY MOORE und JEROME OPENA sind die perfekten Künstler für die Umsetzung. Gigantisch! 🙂

FEAR AGENT 2: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Cross Cult.

Montag, 24. Mai 2021

STRANGE ACADEMY 1 – SCHULE DER MAGIE

Filed under: Superhelden — Michael um 18:18

STRANGE ACADEMY 1 - SCHULE DER MAGIEEMILY BRIGHT hat magische Kräfte. Bereits als Säugling lässt sie Püppchen, Rasseln und Milchfläschchen über ihrem Bettchen schweben. Sehr zur Überraschung ihrer Eltern, die leicht überfordert sind von den zur Schau gestellten Fähigkeiten. Das Mädchen wächst heran und bringt ihren Hundewelpen zum Schweben. Sie wird älter und die Kräfte erhalten eine neue Qualität, werden unberechenbarer, stärker. Etwas muss geschehen. Eine Ausbildung muss her. Möglichkeiten dazu gibt es nur wenige. Und eine davon ist eine Schule namens STRANGE ACADEMY.

Wenn XAVIERS SCHULE FÜR BEGABTE JUGENDLICHE und die HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI ein Kind hätten, dann wäre es die STRANGE ACADEMY, die SCHULE DER MAGIE. Klingt komisch, ist es aber nicht. Eher stellt sich die Frage, warum bisher niemand auf die Idee kam, etwas derartiges im MARVEL-UNIVERSUM zu etablieren, lagen doch alle Möglichkeiten auf der Hand. Autor SCOTTIE YOUNG hat sie jetzt genutzt. DOKTOR STRANGE steht nun einer besonderen Schule vor, in der ganz außerwöhnliche Schüler (noch außergewöhnlicher als sie jemals in XAVIERS SCHULE waren) ihr Handwerk von der Pike an lernen.

Das MARVEL-UNIVERSUM ist in Sachen Magie, Hexerei und Zauberei nicht unbeleckt. Entsprechend finden sich unter den Lehrern der STRANGE ACADEMY auch bekannte Gesichter wie DR. VOODOO, die SCARLET WITCH, HELLSTROM und MAGIK (und mehr). Die Schüler sind illustre Gestalten. DÄMONEN, FEEN, ein FROSTRIESE, ASGARDIANER, ein ZOMBIE, ach ja, und MENSCHLICH sind sie natürlich auch. Und ganz EHRLICH? SO MUSS MAGIE DAHERKOMMEN!!! SCOTTIE YOUNG misst sich auch nicht mit bereits vorhandenen Szenarien. Alles hier ist eigenständig und keinerlei Abklatsch, nicht einmal von XAVIERS SCHULE FÜR BEGABTE JUGENDLICHE.

Als ZEICHNER UND INKER der STRANGE ACADEMY konnte der (nach meiner Ansicht) geniale Comic-Künstler HUMBERTO RAMOS gewonnen werden. Er machte sich hierzulande mit seinen Arbeiten zu SPIDER-MAN (hat hier einen MINI-MINI-GASTAUFTRITT), DIE OFFENBARUNG und ganz besonders mit seiner VAMPIR-SERIE CRIMSON (Großartig!) einen Namen. HUMBERTO RAMOS überzeichnet gerne, obwohl in seinen Bildern auch Realismus zu finden ist. Er hält sich an Perspektiven (macht noch lange nicht jeder Comic-Künstler), liebt es ganz offensichtlich voll und belebt in seinen Grafiken (macht erst recht nicht jeder Comic-Künstler). Er lässt sich auf eine Vielzahl von Figuren inklusive toll ausgearbeiteter Charaktere und Mienenspiel in unterschiedlichsten Situationen ein. Die Bewegungs-Action ist stark, jede Seitenaufteilung toll… KURZUM: HUMBERTO RAMOS IST EIN ECHTER MEISTER SEINES FACHS.

Und was für eine Geschichte dieses Kalibers noch besonders wichtig ist: HUMBERTO RAMOS kann fantastische Kreaturen gestalten. Eingefleischte MARVELIANER sollten nach seiner Interpretation des VENOM Ausschau halten. Denn die ist bloß ein Vorgeschmack auf das, was den Leser hier erwartet. Manchmal braucht es ein Szenario, um einen Zeichner so richtig zu entfesseln. Für HUMBERTO RAMOS ist das die STRANGE ACADEMY.

Der Einstieg in die Serie ist klasse. Die Schüler kommen an ihre neue Schule, der Leser lernt sie allesamt kennen. Das ist gut, das ist schön und ist wirklich nur die Einleitung zu einer Handlung, deren Optik von Seite zu Seite bombastischer wird. Denn natürlich ist die Schule ein magisches Experimentierfeld. Und natürlich bleibt es nicht auf die Schule beschränkt. Da wird es groß, da wird es finster. Käme STRANGE ACADEMY als Streaming-Serie oder Kinofilm daher, hätte ein Heer von Special-Effects-Experten alle Hände voll zu tun. Wer also auf einen überbordenden Look steht, liegt hier genau richtig.

Das hat aber noch einen zweiten Grund (neben HUMBERTO RAMOS) und der heißt EDGAR DELGADO. Der Kolorist liefert nicht einfach nur ein paar Farben ab, er veredelt die ohnehin guten Zeichnungen, so dass aus nahezu jeder Seite ein echter Hingucker wird. Plastisch, tolle Übergänge und gänzlich strahlend. Das Auge kann, darf und soll sich ruhig an jeder Seite festbeißen. Nur keine Eile. Diese Kolorierung will genossen werden!

STRANGE ACADEMY dürfte eine der MARVEL-Serien sein, die sich prima für Kids und Teens eignen. Losgelöst vom sonstigen Drumherum steht die Handlung trotz einiger MARVEL-Prominenz sehr für sich allein. Vorkenntnisse werden keine benötigt. Die Grafik ist dank HUMBERTO RAMOS und EDGAR DELGADO überragend gut, die Story ist dank SCOTTIE YOUNG erfrischend neu, anders, spannend und humorvoll. Das passt alles von der ersten bis zur letzten Seite! TOP!!! (mit drei Ausrufezeichen!) 🙂

STRANGE ACADEMY 1: Bei Amazon bestellen
Oder bei Panini Comics.

SUPERMAN ACTION COMICS 5 – DAS HAUS VON KENT

Filed under: Superhelden — Michael um 18:10

SUPERMAN ACTION COMICS 5 – DAS HAUS VON KENTCONNER KENT stammt von woanders, ist nicht von hier. Trotzdem erkennen ihn MARTHA und JONATHAN KENT, obwohl er ihnen fremd sein müsste. Das Gefühl ist da, die Freude ist da und CONNER, an den sich selbst SUPERMAN erst einmal gewöhnen muss, ist zweifelsfrei daheim. Es ist ein glücklicher Moment, der genossen werden will, denn die Gefahren warten nur auf die Mitglieder des HAUSES KENT. Bald geraten LOIS LANE und JIMMY OLSEN in LEBENSGEFAHR, für die gleich drei SUPERMEN zu Hilfe eilen…

Endlich hat auch das DC-UNIVERSUM eine FIRST FAMILY! Mit den Jahrzehnten, in denen die Comic-Figuren in den unterschiedlichen Superhelden-Universen Tiefgang und Charakter erhielten, weiteten sich auch familiäre Beziehungen aus. BATMANS verschiedene ROBINS (sowie BATGIRL und andere) wuchsen sich zu einem regelrehten FLEDERMAUS-CLAN aus. SHAZAM konnte Familie und Freunde um sich scharen. Unterschiedliche SUPERMAN-Versionen trafen längst aufeinander, aber ein Familientreffen mit SUPERMAN, zwei verschiedenen SUPERBOY-Varianten und SUPERGIRL (plus Gastauftritt von BRAINIAC 5 und natürlich KRYPTO) das bringt ganz eigene Energien innerhalb des DC-UNIVERSUMS mit sich.

Das große Abenteuer, geschrieben von BRIAN MICHAEL BENDIS, nähert sich seinem Ende mit einem furiosen FINALE. DIE UNSICHTBARE MAFIA setzt dem HAUS VON KENT ziemlich zu. SUPERMAN, dessen Geheimidentität längst kein Geheimnis mehr ist, hat sich nicht nur um einen neuen SUPERBOY zu kümmern (der offensichtlich aus einer anderen Realität stammt), sein eigener Sohn ist außerdem auf Stippvisite (ZURÜCK AUS DER ZUKUNFT). Und weil die Auseinandersetzung mit einem Feind, der nichts unversucht lässt SUPERMAN als Superheld und privat anzugreifen (Das beinhaltet auch den DAILY PLANET.), kommt mit SUPERGRIL Verstärkung zur rechten Zeit.

RED CLOUD, Mitglied der UNSICHTBAREN MAFIA, dürfte eine der Feindinnen sein, die SUPERMAN es richtig, richtig schwer machen. Ein allmächtiger Held muss schon geschwächt sein oder einen ebenbürtigen Gegner präsentiert bekommen, will die Dramatik den Leser packen. RED CLOUD erfüllt letzteres (fast, denn ganz ebenbürtig geht schließlich doch nicht, aber viel will nicht fehlen). Eine Gestalt, die wie eine Variante von CARNAGE (der nette kerl aus dem MARVEL-UNIVERSUM) daherkommt, ist zunächst durch ihre Kräfte schon schwer zu fassen. Selbst das gesamte HAUS VON KENT hat da seine Schwierigkeiten. BRIAN MICHAEL BENDIS schaukelt die verschiedenen Begegnungen und Auftritte mit und von RED CLOUD sehr stark auf, bis die Lage komplett eskaliert.

Dabei handelt es sich nur um einen der Erzählstränge in DAS HAUS VON KENT. Wer hätte gedacht, dass der DAILY PLANET vor dem Untergang stehen könnte. Involviert ist eine Verbrechensorganisation, später das FBI und noch einen Schritt weiter, betritt ein Retter der Zeitung die Bühne, den aus dieser Ecke keiner hat kommen sehen. Das ist eine augenzwinkernde Überraschung von BRIAN MICHAEL BENDIS (und von der auftretenden Figur selbst mit einem einigem Unglauben vorgebracht).

Zeichnerlegenden gibt es einige, doch nur wenige haben zugleich eine Zeichnerlegende zum Vater. JOHN ROMITA JR. ist einer dieser Wenigen. Sohn von JOHN ROMITA (einem der Urgesteine der glorreichen MARVEL-Zeiten), selbst lange Jahre bei MARVEL (in diversen Serien und mit verschiedensten Charakteren aktiv), erfolgreich mit KICK-ASS, zeichnet hier für DC und verleiht dem STÄHLERNEN und dessen Umfeld eine ganz neue Optik und Dynamik. JOHN ROMITA JR. steht für einen Comic-Realismus. Er zeichnet stilistisch eigen, und seine häufige Zusammenarbeit mit INKER KLAUS JANSON haben seinen Arbeiten einen hohen Wiedererkennungswert eingebracht. Zeichnungen von JOHN ROMITA JR. erkennt man sofort.

JOHN ROMITA JR.s Zeichnungen darf man eigentlich nicht reduziert nennen, denn sie sind konzentriert auf den Kern. Abschweifungen gibt es nicht, kein Verlieren in unnötigen Nebenschauplätzen oder Hintergründen. Skizzenhaft einerseits, klar andererseits. Seine Gesichter sind für Figuren durchaus austauschbar, etwas puppenhaft, aber wenn man einmal einen Narren an den Bildern gefressen hat (habe ich!), dann stört das nicht, im Gegenteil. Die Bilder gehören zu der Sorte, die den Leser mitziehen. Wer mag, kann verweilen, aber eher laden sie ein, dem Strom der Bilder filmisch zu folgen.

Ja, man kann den 5. und letzten Teil der SUPERMAN-SAGA von BRIAN MICHAEL BENDIS für sich alleine lesen. Besser ist es allerdings den Weg bis hierhin verfolgt zu haben. Neben starker SUPERHELDEN-ACTION finden sich MYSTERY- und THRILLER-ELEMENTE in DAS HAUS VON KENT. So darf SUPERMAN öfter auftreten! Pralles Abenteuer auf über 180 Seiten! Top!🙂

SUPERMAN ACTION COMICS 5, DAS HAUS VON KENT: Bei Amazon bestellen
Oder bei Panini Comics.

Montag, 03. Mai 2021

ISOLA – BAND 2

Filed under: Abenteuer — Michael um 17:04

ISOLA - BAND 2Die magische Reise von KÖNIGIN OLWYN und CAPTAIN ROOK geht weiter. ROOK betrachtet es weiterhin als ihre Aufgabe, die verzauberte KÖNIGON OLWYN zu beschützen. OLWYN hat sich in einen dunklen TIGER mit leuchtend blauen Streifen verwandelt. So weit, so verwunschen. Die Welt von ISOLA meint es nicht gut mit seinen Bewohnern, am wenigsten mit solchen, die heimatlos und besitzlos umherstreifen. OLWYN und ROOK finden kurzzeitig freundliche Aufnahme, machen sich jedoch bald wieder auf die Reise.

So ließe sich annehmen, dass den beiden ungleichen Gefährten auch ein weiteres Mal Glück beschieden ist. Weit gefehlt. Damit ist die Strähne vorüber. OLWYN und ROOK (insbesondere sie) machen einen großen Schritt Richtung Verderben. Denn sie haben eine Begegnung mit einer Frau, die nur vordergründig helfen will. Zu diesem Zeitpunkt verändert sich der Lauf der Handlung völlig. Aus einer furchtsamen Reise voller Entbehrungen wird ein Psychodrama, Magie inklusive, aber teilweise aus einer Perspektive, die zumindest für CAPTAIN ROOK ein wenig Sicherheit verspricht.

BRENDEN FLETCHER und KARL KERSCHL, die beiden Autoren von ISOLA, wandeln auf den Spuren von HÄNSEL UND GRETEL (Märchen allgemein) sowie CONAN. Im Kern geht es um die Hexenbegegnungen der Geschwister sowie des Barbaren. Beides wirkt zunächst einladend, friedlich und ist doch nichts anderes als eine geschickt eingefädelte Falle von jemandem, der sein einmal eingewickeltes Opfer nicht mehr ziehen lassen will. Aus unterschiedlichsten Gründen. Hier kommt das Psychodrama ins Spiel. Denn nicht jede HEXE hat schlichte Motive wie einen abartigen Hunger am Start. BRENDEN FLETCHER und KARL KERSCHL haben das Grundthema für ihre Zwecke konsequent weiterentwickelt, es dichter gesponnen, noch packender und, aus Sicht der Akteure, auswegloser.

In der ersten Hälfte, die übrigens auch den Neueinsteiger in die Geschichte mitnimmt, lernt man als Leser die Welt von ISOLA etwas besser kennen. Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung sind verbreitete Gefühle und werden nicht nur von KÖNIGIN OLWYN und CAPTAIN ROOK verinnerlicht. Verwandlungen sorgen für Leid (somit ist die KÖNIGIN als verzauberter TIGER nicht alleine mit ihrem Schicksal). Lebensfreundliche Gefilde sind schwer zu finden in einem Umfeld aus Halluzinationen und Lügen.

KARL KERSCHL ist nicht nur Autor, er ist auch als Zeichner an Bord. Im Verbund mit MSASSYK ist außerdem die Kolorierung entstanden. Neben einer ungewöhnlich aufgebauten Fantasy-Geschichte, die sich zwar einiger gängiger Bruchstücke des Genres bedient, darüber hinaus andere Wege beschreitet, ist der andere herausragende Aspekt die grafische Gestaltung von ISOLA.

Die Optik bietet Stimmungen, die sich toll auf den Leser übertragen und so wortlos Teile der Geschichte beisteuern. Dazu gehören selbstverständlich die Gefühle der beiden HELDINNEN, die Einsamkeit verschiedener Gegenden, sogar der Wahnsinn der GEGENSPIELERIN. Stilistisch ist KARL KERSCHLS Strich zwischen Anime und Disney-Look einzuordnen. Er beherrscht den Trick, etwas putzig aussehen zu lassen, ebenso wie einen starken Realismus mit höchst individuellen Zügen seiner Charaktere. All das lässt er in CAPTAIN ROOK wirken. Eine junge Frau, die tough und verletzlich gleichermaßen über die gesamte Länge daher kommt. Situationen für unterschiedlichste Gefühle gibt es reichlich.

Eine überaus plastische Kolorierung macht aus ISOLA ein regelrechtes Kinoerlebnis. Outlines werden weitestgehend vorne klassisch in schwarz gesetzt. In den Hintergründen sind sie meist Ton in Ton ausgeführt. So entsteht ein Kulisseneindruck. Unschärfe hier und dort, natürlich eine deutliche Reduzierung von Details verstärken die Plastizität. ROOK und OLWYN bewegen sich hauptsächlich durch die Natur: Felsenkulissen, Wald, einfache Landschaften, eine Hütte, ein Schuppen. Sonstige Umgebungen, wie sie aus der klassischen High-Fantasy her bekannt sein mögen, gibt es hier nicht. (Und man vermisst sie auch nicht.) Die Blickführung des Lesers ist ruhig und konzentriert auf ein jeweils bestimmtes Bild. Je gewichtiger eine Szene, umso größer das Bild, manchmal sogar eine komplette Seite.

Frauen haben hier das Sagen. Männer sind in dieser Geschichte nebensächlich, austauschbar. Man vermisst in dieser Fantasy den typischen Haudrauf oder Zauberer nicht. Gewalt existiert, wird aber nicht ausgewalzt. Nicht selten wird es der Fantasie des Lesers überlassen, darüber, was geschehen könnte (oder geschehen wird). Statt es zu sehen, erlebt der Leser, wie ROOK oder OLWYN darauf regieren.

Starke Fortsetzung. Ein Fantasy-Abenteuer mit Fokus auf zwei Frauen in einer Fluchtsituation. Immer nah dran, gefühlvoll und gleichzeitig spannend erzählt. Überragend illustriert von KARL KERSCHL und MSASSYK, ein Fest fürs Auge! Sahne! 🙂

ISOLA, BAND 2: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Cross Cult.