Mittwoch, 11. Mai 2011
John Corben ist ebenso wie Lois hinter dem seltsamen Fleck hinterher, jenem Vigilanten, der nach jeder Heldentat ein ungewöhnliches Symbol am Tatort hinterlässt. Vorzugsweise eingebrannt. Corben weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der Fleck sehr bald schon sein geringstes Problem sein wird. Ein Autounfall ändert sein Leben von Grund auf. Corben wacht auf, unter sich einen Operationstisch, körperlich verändert. Ein Herz aus Kryptonitgestein schlägt in seiner Brust und mit ihm wächst der Hass auf den Fleck.
Den normalen Bürgern von Metropolis sind diese Geschehnisse, die sich hinter den Kulissen abspielen, gleichgültig. Würden sie auch nur erahnen, wie gefährlich das Leben für sie geworden ist und noch schneller werden wird, verließen sie auf dem schnellsten Weg die Großstadt. Ein Virus wird freigesetzt. Durch die Luft übertragen und eingeatmet lässt er alle Erkrankten binnen kurzem zu rasenden Bestien mutieren. Selbst Lois Lane.
METROPOLIS. Was für ein Unterschied zu SMALLVILLE. Im Vergleich zu Smallville, der Kleinstadt, in der Clark aufwuchs, ist Metropolis nicht nur viel größer, die Gefahren und die Abenteuer sind um ein Vielfaches mitgewachsen. Langsam kommen die Helden ans Tageslicht. Alte Helden, neue Helden. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten und so dauert es nicht lange, bis Feinde entstehen, die für Clarks Zukunft von großer Bedeutung sind.
In der 9. Staffel von SMALLVILLE, der vorletzten, werden die Weichen für das spätere Superhelden-Universum gestellt, die silberne Zeit, wie Dr. Fate sie vorausschauend nennt. Gegner wie General Zod (Callum Blue) und Metallo (Brian Austin Green) entstehen. Die Helden formieren sich. Green Arrow findet langsam zu seiner endgültigen Form. John Jones, der spätere Martian Manhunter, findet dank eines weitaus älteren Helden wieder zu gewohnter Stärke. Viel interessanter dürfte für Fans des DC-Universums eine Doppelfolge sein, in der wie einst die Watchmen die Justice Society of America aus dem Vergessen auftaucht.
Hier haben sich die Macher der Reihe, die wegen ihrer insgesamt zehn Staffeln zu einer der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre zählt, einiges einfallen lassen. Hawkman, gespielt von Michael Shanks, der Scifi-Soap-Begeisterten aus Stargate her bekannt sein dürfte, bewohnt ein kleines Museum, in dem zahlreiche Ausstellungsstücke an die Zeitspanne des Golden Age erinnern. Leider bekommt der Zuschauer nicht alle Mitglieder der JSA zu Gesicht. Aber Hawkman, Dr. Fate und Stargirl entschädigen durchaus in dieser Doppelfolge, die einen Hauch von Nostalgie auf den Fernsehschirm bringt.
Superman in schwarz. Es gab bereits frühe vage Ausblicke auf Supermans Zukunft. Dr. Fate komplettiert diesen und schließt Lois mit ein. Auf den bekannten Superman in rotblauer Farbkombination muss der Fan noch warten. Die Charakterzeichnung der einzelnen Figuren ist sehr gelungen, obwohl die Leidensfähigkeit des einzelnen hier und dort etwas zu sehr auf die Probe gestellt wird und ab und an das Jammertal etwas zu tief ist. Das ist für die Drehbuchautoren auch ein Werkzeug, denn wird das Jammertal zu tief, findet sich immer eine freundschaftliche Stimme, die denjenigen mit ermutigenden Worten auf den rechten Weg bringt.
Bei allen Veränderungen, die geschehen sind, vergisst die Serie auch ihre Ursprünge nicht. So kehrt Martha Kent kurz zurück und sorgt für zwischenmenschliche Verwirrung. Das schließt auch den Kreis in Richtung Daily Planet ein wenig, der hier teils mehr Startpunkt oder Verteiler ist als eine Bühne, auf der sich mehr abspielt.
Neue Gesichter, Festigung bestehender Charaktere, Weiterentwicklung von Supermans Entstehung, versehen mit schönen Trickelementen. SMALLVILLE nimmt Anlauf zum Endspurt. Ein tolles Comic-Vergnügen, das sich noch einmal steigern kann. 🙂
SMALLVILLE 9: Bei Amazon bestellen
Mittwoch, 23. März 2011
David Banner hat einen langen Weg hinter sich. In einem großen Laborkomplex arbeitet er inzwischen als Putzkraft. Für sein Umfeld ist er ein Mann, der zwar sehr freundlich ist, aber auch einen beschränkten Verstand hat. Niemand ahnt, was David Banner in Wahrheit im Labor vorhat. Die Forschungen von Dr. Pratt, einem der Wissenschaftler am Institut, könnten dazu beitragen David Banner für immer vom Fluch der Verwandlung in den Hulk zu befreien. Nach so vielen Jahren auf der Flucht hat Banner die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben. Aber Banner ist nicht der einzige, der sich in der Nähe des Instituts aufhält. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse können nicht nur helfen, sie können auch für sehr viel Geld verkauft werden. Russische Terroristen planen den ganz großen Coup.
Vorerst bleibt Banner von den Machenschaften unbehelligt. Dr. Pratt entdeckt ihn schließlich, da Banner den Fehler begeht und sich als helfender Geist betätigt, indem er nachts die Formeln des Doktors verbessert. Kurz sieht es danach aus, als könnte sich eine Zeit voller Angst und Flucht endlich dem Ende zuneigen. Und in der Tat geschieht genau das. Nur anders als von David Banner geplant.
Das Ende einer Ära: Selten hat ein Schauspieler einen Comic-Charakter so schön, man könnte sagen, ehrlich gespielt. Der Darsteller des David Banner, Bill Bixby, war zum Zeitpunkt des Fernsehstarts des unglaublichen Hulks längst kein Unbekannter mehr. In erfolgreichen Fernsehserien wie Mein Onkel vom Mars oder Der Magier war er bei einem breiten Publikum bekannt und beliebt. 1982 endete die Serie vorläufig, aber das Ende war unbefriedigend. In den 1988 bis 1990 wurden schließlich noch drei Fernsehfilme gedreht, die der Figur des Hulk einen würdigen Abschluss bescherten. Auch hier spielte Lou Ferrigno den grünen Giganten mit den wuscheligen Haaren und der jeweils andersfarbigen kurzen Hose.
Der Aufwand des vorliegenden Fernsehfilms ist gering. Die Handlungsorte wurden deutlich beschränkt, aber es schadet nicht. Fans der neueren Kinofilme oder Zuschauer, die nur diese Varianten kennen, werden von diesem Film höchstwahrscheinlich enttäuscht sein. Andererseits ist die Ernsthaftigkeit der Umsetzung nicht geringer als in den neuen Kinofilmen, nur Computertricks darf hier niemand erwarten. Lou Ferrigno, der den Hulk spielt, spielte als Bodybuilder eine Zeitlang in der Liga eines Arnold Schwarzenegger mit. (Auf Youtube können gemeinsame Wettkampfszenen der beiden angesehen werden.)
David Bruce Banner geht nicht, ohne noch einmal geliebt zu haben. Bill Bixby hat Elizabeth Gracen an seiner Seite, die immer wieder mal im Fernsehen zu sehen war und besonders durch Highlander und die Ablegerserie Raven bekannter wurde. Der kühle Charakter Jasmin und der sensible Wissenschaftler passen zueinander, nach anfänglichen Schwierigkeiten. Es ist, bei genauer Betrachtung, ein sorgfältig inszenierter Abschied, an dem schon der Titel keinerlei Zweifel lässt. Das ist eigentlich der einzige Nachteil der Handlung. Aber selbst eine Umbenennung hätte daran nichts geändert.
Ein schön trauriges Finale, ernsthaft gedreht, auch ein Abschied von Bill Bixby, der nur drei Jahre nach den Dreharbeiten an Krebs verstarb.
Der Tod des unglaublichen Hulk: Bei Amazon bestellen
Montag, 14. März 2011
Es wird blau! Da sind sie also! Ein blauer Mond erstrahlt über dem Central Park, Magie geht um und der gute Patrick Wilson (Neil Patrick Harris) erhält ein Postpaket mit seltsam blauen und lebendigem Inhalt: Schlümpfen. Patrick Wilson ist über das Auftauchen der Schlümpfe ähnlich überrascht wie James Marsden über die Begegnung mit dem Osterhasen (Hop). Und ähnlich erfreut: Nämlich gar nicht. Allerdings, darin sind sich beide wieder einig, rauft man sich schnell zusammen. Denn die Schlümpfe sind einfach knuffig: Papa Schlumpf, Schlumpfine, der Brillenschlumpf und weitere räumen die Wohnung erst einmal so richtig auf. Aber das Chaos ist erst perfekt, als der Zauberer Gargamel (Hank Azaria) auch noch die Bühne betritt.
Neil Patrick Harris, der im Augenblick mit How I met your mother einen außerordentlich guten Lauf hat, ist nach seinem frühen Kinoauftritt in Starship Troopers seit langem eine feste Größe im amerikanischen Komödiengenre. Im 3D-animierten Kinospektakel um die Schlümpfe spielen er und Jayma Mays das Pärchen, das sich mit den kleinen blauen Gnomen auseinandersetzen muss. Hank Azaria, vor langer Zeit in Roland Emmerichs Godzilla als Kameramann zu sehen, ist ebenso wie Harris in der Komödie daheim, kann aber gleichzeitig als Sprecher in Zeichentrickfilmen punkten. Will jemand Kate Perry als Schlumpfine hören, wird er sich das englische Original ansehen müssen.
Der erste Eindruck im Trailer ist spaßig, der Wiedererkennungswert groß, kleine Anspielungen nett (so Schlumpfines Anspielung auf die berühmte Szene von Marilyn Monroe in Das verflixte siebte Jahr). Der Schauplatz, New York, ist allerdings gewöhnungsbedürftig, aber, um den Kreis zu schließen, was für die Großen gut genug ist (Godzilla), muss für die Kleinen perfekt sein. 🙂
Link: Trailer zu Die Schlümpfe
Mittwoch, 09. März 2011
Der neue Junge an der Schule, Gene Khan, ist nicht gerade ein Ausbund an Heiterkeit und Freundlichkeit. Seine Kleidung trägt er wie ein junger Bruce Lee, sein Gebaren ist aristokratisch, aber es gibt einen Grund für seine Anwesenheit. Tony Stark, der Junge, der erst vor kurzem seinen Vater verlor und außerdem jegliche Einflussmöglichkeit auf das Erbe seines Vaters, versucht unterdessen hinter die schmutzigen Geheimnisse des Nachfolgers an der Spitze des Stark-Konzerns zu kommen. Seine Ausrüstung, ein gepanzerter und mit Lasern bestückter Fluganzug, ist ihm dabei eine große Hilfe. Obwohl Tony anfangs noch seine Schwierigkeiten hat, das Gerät perfekt zu beherrschen. Viel Zeit zum Üben bleibt ihm jedoch nicht, denn wo ein Held auftaucht, sind die Schurken nicht mehr fern.
Was wäre gewesen, hätte Tony Stark seine IRON-MAN-Rüstung bereits als Teenager entwickelt und wäre die Handlung nicht so verlaufen, wie es der Marvel-Fan aus dem normalen und dem ultimativen Universum her kennt? Ähnlich wie es bei Spider-Man sowieso schon der Fall war, ist Tony Stark plötzlich auf sich gestellt. Sein Vater kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Fortan lebt er bei der Familie seines Freundes Rhodey und muss hilflos mit ansehen, wie Obadiah Stane die Firma seines Vaters über nimmt und frühere Ideale mit Füßen tritt.
Hilflos? Nein, nicht ganz. Tony Stark, das Wunderkind, das sich im normalen High School Unterricht gehörig langweilt, hat eine Rüstung entwickelt, die nicht nur ihresgleichen sucht, sondern auch von Stane zur Erweiterung der Produktpalette von Stark Industries gewollt wird. Freundlich ausgedrückt: Denn geht es nach Stane, dient der Anzug zur Entwicklung eines ultimativen Soldaten. Dreidimensional animiert, aber im Stile eines herkömmlichen Zeichentrickfilms gehalten, erinnert IRON MAN – Die Zukunft beginnt an Anime-Serien, indem er dort mit Kamerafahrten und Einstellungen seine Vorbilder zu finden scheint. Dieser IRON MAN richtet sich selbstverständlich an ein junges Publikum, denn von einem Playboy Tony Stark, wie aus den Comics und den beiden neueren Kinofilmen her bekannt, ist hier weit und breit nichts zu sehen.
Die Konzeption dieses Tony Stark ist stark an Peter Parker alias Spider-Man angelehnt, allerdings muss Tony sehr schnell lernen, dass er die Verantwortung nicht alleine tragen muss. Rhodey und Pepper werden zu treuen Begleitern und Helfern. Pepper nervt in dieser jugendlichen Form etwas, dafür ist ein Obadiah Stane, stimmlich von Jörg Hengstler interpretiert (lange Jahre als Stimme von Avery Brooks / Benjamin Sisko in der Serie Deep Space Nine zu hören), umso raubeiniger. Rhodey wird gesprochen von Wanja Gerik, der SF-Fan kennt ihn als Stimme von Anakin Skywalker / Hayden Christensen (SW Episode 2 und 3). Tonys deutsche Stimme, David Turba, ist dem Kinogänger durch die Synchronisation des Schauspielers Shia LaBeof her ein Begriff. Alle Sprecher hängen sich richtig rein, so dass die Figuren überaus lebendig wirken.
Die ersten fünf Folgen offenbaren sehr bald einen neue Feinde: Obadiah Stane ist letztlich nur ein Unternehmer mit krimineller Energie (konzeptionell ein kleiner Lex Luthor mit dem Aussehen von Professor X), aber Gegner wie der MANDARIN sind von einem ganz anderen Kaliber. Hier ist der Anime-Einfluss deutlich zu erkennen. Auch die kleineren Bösewichte wie Unicorn und Killer Shrike können optisch diesen Einfluss nicht verleugnen. Fans dürfen sich außerdem auf einen Auftritt von Whiplash freuen, der nicht weniger hartnäckig ist als seine Realfilmvariante (in Gestalt von Mickey Rourke). Dank dieser Gegner und einiger bombastischer Einfälle (im wahrsten Sinne des Wortes) fallen die Action-Szenen krachend rasant aus. Wer von den Comic-Seiten her einiges kennt, kommt hier auf seine Kosten.
Ein Neubeginn, jugendlich erzählt, altbekannte Charaktere in frischem Gewand. Optisch ansprechend, flott gefilmt, bunt, sympathisch, schön animiert. In diesem Stil, vielleicht etwas erwachsener erzählt, darf es mehr geben. 🙂
IRON MAN, Die Zukunft beginnt 1.1: Bei Amazon bestellen
Mystic Falls könnte wie jede amerikanische Kleinstadt sein, hätten nicht Vampire diese Ortschaft als Zuhause auserkoren. Elena und ihr Bruder, die ihre Eltern verloren haben und unter der Obhut ihrer Tante stehen, geraten mitten hinein in eine Auseinandersetzung, deren Wurzeln in ferner Vergangenheit liegen. Stefan und Damon Salvatore, so jugendlich wirkend, sind in Wahrheit Vampire, die mittels verhexter Ringe in der Lage sind, am Tage umherzustreifen. Stefan, der ein Auge auf Elena geworfen hat, besucht sogar die High School. Nachdem die beiden ein Paar geworden sind, Elena (gespielt von Nina Dobrev) sich langsam an die Tatsache gewöhnt, dass ihr Freund ein Vampir ist, ziehen dunkle Wolken auf. Denn die Vergangenheit will nicht ruhen.
Warum sieht Elena aus wie Katherine? Die Vampirin, die für ie Verwandlung der Salvatore-Brüder verantwortlich war, sieht Elena verblüffend ähnlich. Eine Lösung auf diese Frage deutet sich an, aber vieles bleibt im Dunkeln. Weder Stefan und Damon können zunächst die Fragen, die Elena verständlicherweise hat, beantworten. Damon hat sowieso kein Interesse an der Kopie. Obwohl eine derart lange Zeit vergangen ist, hat er nie aufgehört, Katherine zu lieben. Der Vampir, der ansonsten eiskalt ist und über Leichen geht, hat hier seine Schwachstelle. Er kennt nur ein Ziel: Katherine aus der Gruft zu befreien, in der sie seit einer gefühlten Ewigkeit gefangen ist.
Schnelligkeit, keine Verschnaufpausen zeichnen diese Vampirserie aus, die deutlich auf ein jüngeres, auch romantisch interessiertes Publikum ausgerichtet ist, aber den brutalen Aspekt, den ein Vampir nun einmal mit sich bringt, nicht verdrängt. Das Konzept der beiden Brüder, Stefan und Damon, funktioniert hier hervorragend. Stefan ist der Besonnene, beherrscht, um seine Menschlichkeit ringend, während Damon sein Vampirdasein angenommen hat und seine Macht auch liebt und auslebt.
Paul Wesley (trat schon als Bruder von Lex Luthor in der Serie Smallville in Erscheinung) spielt Stefan mit der gebotenen Zurückhaltung, sehr ernsthaft. Weitaus interessanter, weil viel vampirischer, ist die Rolle von Damon, gespielt von Ian Somerhalder. Somerhalder, der optisch ein realer Bruder von Rob Lowe (Brothers and Sisters) sein könnte, ist die perfekte Besetzung für den düsteren Sunnyboy, der zusehends an seiner Liebe zu Katherine zerbricht.
Die Serie nimmt sich bei Spezialeffekten ebenso wie bei Gewalt ziemlich zurück. Wenn die Vampire ihre Fähigkeiten zeigen, ist der Eindruck in Ordnung, aber der Schwerpunkt der Reihe liegt nicht auf kämpferischen Auseinandersetzungen, wie es noch eine Serie wie Blade tat. Das Geheimnisvolle, die Entwicklung der Figuren zueinander und ständig neue Rätsel, sind die treibenden Kräfte der Reihe. Drehbuchautor Kevin M. Williamson, maßgeblich am Zustandekommen der Serie nach den Romanen von Lisa Jane Smith beteiligt, hat bereits mit früheren Filmen wie Scream oder The Faculty bewiesen, dass er nicht nur eine Handlung rasant vorantreiben kann, sondern auch mit Themen, die im Umfeld von High School und College spielen, sehr gut umgehen kann und die Zielgruppe kennt.
Reizvoller wird die Serie noch durch weitere Zutaten. Vampire sind nicht die einzigen ungewöhnlichen Wesen auf der Welt. Vampirjäger sind hier nicht weit, auch Hexen haben ihren Platz gefunden. Neben den Beziehungen innerhalb der Serie ist das Hintergrundgeschehen sehr ausführlich ausgearbeitet und sorgt für immer neue Überraschungen. Mystic Falls wird so zum Übernatürlichkeitsmagneten, eine Konzeption, die Vampire Diaries mit parallel laufenden Serien und auch Vorläufern gemeinsam hat.
Durch großen Abwechslungsreichtum, eine comic-artige Erzählung ist die zweite Hälfte der ersten Staffel ein sehr kurzweiliges Vergnügen. Das Zusammenspiel der drei Hauptcharaktere Elena, Stefan und Damon ist stimmig. Die einzelnen Nebenfiguren, allen voran Alaric, der vermeintliche Geschichtslehrer, und Bonnie, die Hexe, sind geschickt eingewoben und werden von Folge zu Folge wichtiger. Spannend und gut. 🙂
The Vampire Diaries 1.2: Bei Amazon bestellen
Montag, 07. März 2011
Rupert Everett hat es nicht in die Verfilmung von Dylan Dog geschafft. Der Schauspieler, der optisch die Figur des Privatdetektiven für übernatürliche Fälle inspirierte, ist inzwischen ein wenig zu alt dafür. Stattdessen hat sich Brandon Routh für die Rolle gefunden. Comic-Fans kennen den Schauspieler bereits aus seiner Rolle des Stählernen in Superman returns. Dylan Dog, hierzulande bekannt, auch gemocht, aber beileibe nicht mit dem gleichen Erfolg versehen, wie es in Italien der Fall ist, ist eine Horror-Grusel-Serie mit durchaus auch humorigen Einfällen. Ein treffendes Wort zur Beschreibung könnte skurril sein, einfallsreich und unheimlich passen auch. Dylan Dog mag ein wenig an Figuren wie John Constantine erinnern, ist aber noch unkonventioneller und wirkt weitaus smarter.
Die Runde der anonymen Untoten heißt den Neuen herzlich willkommen. Das Unnormale ist normal. Zombies, Werwölfe, die allseits beliebten Vampire, Dämonen, sie alle haben ihre eigene kleine Ecke in der Welt. Übertritt einer die Grenze und baut Mist, dann ist Dylan Dog zur Stelle. Sam Huntington, ebenfalls in Superman returns als Jimmy Olsen zu sehen, spielt den untoten Gehilfen von Dylan Dog. Als Vampir dürfen sich die Zuschauer auf Taye Diggs freuen. Diggs hat seine Erfahrung in Horrorfilmen (Haunted Hill), dürfte einer breiteren Zuschauerschaft, vor allem einer weiblichen, eher aus Private Practice her bekannt sein.
Der Trailer macht Spaß. Ganz offensichtlich liegt, betrachtet man den Film als Horrorvergnügen, der Schwerpunkt auf letzterem. Zur Erreichung von mehr Zuschauern ist mehr Spaß vonnöten. Immerhin bleibt die Romantik außen vor, trotz einer gut aussehenden Anita Briem, die in der Fernsehserie The Tudors und der Neuverfilmung (so ungefähr jedenfalls) von Die Reise zum Mittelpunkt der Erde dabei war.
Mit Tricks, Spezialeffekten und Masken wird nicht gegeizt, bleibt nur noch abzuwarten, ob der Geist der Comic-Reihe eingefangen worden ist und ob der Erfolg so ausfällt, dass es vielleicht eine Fortsetzung gibt. Zuallererst muss der Film aber erst einmal zu uns in die Kinos kommen, das ist auch keine Selbstverständlichkeit. 🙂
Link zum Trailer: Dylan Dog: Dead Of Night
Freitag, 11. Februar 2011
Endlich gibt es wieder X-Men zu bestaunen. Nachdem Wolverine in die Vergangenheit vor die erste X-Men-Trilogie führte, geht es mit der Thematik der First Class ähnlich weit zurück. Alle dem Zuschauer bekannten Mutanten (das betrifft weniger den Comic-Leser) sind jünger, entsprechend neu besetzt. Es ist eine Zeit, als Charles Xavier und Erik Lehnsherr noch Freunde waren. Der spätere Professor X und Magneto werden in einer Zeit gezeigt, die aus heutiger Sicht eine Welt darstellt, die am Rande des Abgrunds, sprich des Atomkriegs stand. Die berühmten 13 Tage zwingen die X-Men zum Eingreifen.
Für den Comic-Fan bedeutet das aber auch, Mutanten wie Emma Frost, Beast und Havok auf der Leinwand zu sehen. Es gibt außerdem ein Wiedersehen mit Mystique und Bösewicht Sebastian Shaw (gespielt von Kevin Bacon) betritt die Bühne. Mit James McAvoy (als Xavier, Comic-Fans bekannt aus WANTED) und Michael Fassbender (als Lehnsherr, hier in Inglourious Basterds aufgefallen) sind die beiden späteren Gegenspieler charakterstark besetzt.
Die Action und die Tricktechnik scheinen bei all dem auch nicht zu kurz zu kommen. Der Trailer macht jedenfalls Lust auf mehr. Trailer: X-Men: First Class
Dienstag, 08. Februar 2011
Nachdem bereits die ersten Bilder kursierten, gab es pünktlich zum Superbowl einen Spot zu sehen, der den ersten Rächer Captain America in Aktion zeigt. Wieder einmal haben die FX-Spezialisten per Computer zugeschlagen und aus Chris Evans einen schmalen Strich in der Landschaft gemacht, der erst durch das Supersoldatenserum zum First Avenger wird.
Marvel-Fans haben Chris Evans bereits als Human Torch bei den Fantastic Four auf der Leinwand bewundern dürfen. Sein neuer Marvel-Charakter ist etwas disziplinierter, auch das Umfeld ist zunächst ein anderes, denn es geht zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und sein Gegner ist niemand anderes als der Red Skull (gespielt von Hugo Weaving, bekannt aus Matrix und HdR).
Insgesamt ist die Besetzung gelungen: Tommy Lee Jones sollte in dieser Comic-Verfilmung für die nötige Ernsthaftigkeit sorgen (über seinen Auftritt in Batman Forever sollte besser Stillschweigen bewahrt werden). Neal McDonough (Band of Brothers) übernimmt die Rolle des Dum Dum Dugan. Hayley Atwell, die durch ihre Rolle in Die Säulen der Erde mehr Bekanntheit gewann, spielt Peggy Carter, die einen Test zur Kugelsicherheit von Caps Schild auf ihre Art durchführt.
Jetzt heißt es nur einmal wieder warten. Verkürzen kann man sich die Wartezeit allerdings mit dem Teaser wie auch mit einem kleinen Online-Comic, den Marvel auf der offiziellen Seite bereitstellt: captainamerica.marvel.com
Montag, 07. Februar 2011
Dave Lizewski will eines Tages nicht mehr wegschauen. Warum nicht ein Superheld sein? Und helfen? Wenn offensichtlich ein Verbrechen geschieht? Wen man Zeuge bei einem Autoaufbruch wird? Oder bei einer Schlägerei? Dave, der sich den klangvollen Namen KICK-ASS gibt, kann sich anfangs nicht so recht als Arschtreter etablieren. Ohne Superkräfte ist es eben schwer, ein Superheld zu sein. Ein Paar Schlagstöcke und ein Taser sorgen für mehr Selbstsicherheit, aber kaum mehr. Schließlich gibt es kein Zurück mehr, denn mit dem Auftauchen von KICK-ASS betreten auch andere Superhelden die Szene, weitaus besser ausgerüstet und viel rigoroser im Vorgehen. Doch da KICK-ASS derjenige ist, der auf Youtube Millionen von Klicks eingeheimst hat, steht er als erster auf der Abschussliste der Gangster, die Rache geschworen haben.
Hätte Quentin Tarantino einen Comic-Film drehen wollen und nach einer Vorlage gesucht, wäre KICK-ASS von Mark Millar und John Romita Jr. ohne Zweifel in die engere Wahl gekommen. So aber nahm Matthew Vaugn den Ball auf (Regie) und wird nun höchstwahrscheinlich auch KICK-ASS 2: Balls to the wall inszenieren. (Derzeit beschäftigt mit X-Men: First Class.) Kein Wunder, denn das Ende dieses Films (so wie es bei jeder Superheldengeschichte der Fall zu scheint) ist auch ein Anfang.
Aber zurück zum tatsächlichen Anfang. Mark Millar und John Romita Jr. nahmen sich mit ihrem KICK-ASS, der Comic-Vorlage zum Film, der Frage an, warum gibt es eigentlich keine wirklichen Superhelden. Helden mit Superkräften kannten beide Comic-Macher zur Genüge. Millar und Romita Jr. hatten zusammen an Wolverine gearbeitet. Romita Jr. war sogar mit seinen Arbeiten an Spider-Man in die Fußstapfen seines Vaters getreten. (Aber es sieht so aus, als hätte er noch einige Superhelden mehr gezeichnet.) Nach so vielen ernsthaften Superhelden musste ein weniger ernsthafter Stoff her.
In den letzten Jahren waren gerade die Superhelden um mehr Akzeptanz bemüht. Gerade bei Marvel wurden die Themen düsterer (Civil War, Secret Invasion, Captain America umbringen usw.). Ernsthaftigkeit bedeutete: Drama, Drama, Drama. Jemand wie KICK-ASS, ein stinknormaler Junge, der glaubt, dass nun Schluss sein müsse mit dem Zuschauen, dem Weglaufen, dem Maulhalten, verspricht da eigentlich keinen Spaß. Und eigentlich ist es das zuerst auch nicht.
Dave Lizewski, gespielt von Aaron Johnson, der sich in die Verkleidung des KICK-ASSwirft, ist nicht nur ein stinknormaler Junge mit allen Begierden, Hoffnungen und Verzweiflungen eines Teeangers. Er ist auch ein Pechvogel. Bei aller Tatkraft endet sein erster Einsatz im Krankenhaus, zusammengeschlagen, angestochen und überfahren. Da hört für viele Kinozuschauer der Spaß auf. Aber eben nicht für jene, die Gewalt im Kino im Sinne von Tarantino oder Saw mögen. Spätestens, wenn HIT-GIRL die Szene betritt, ein elfjähriges Superheldenmädchen, das ihre Gegner im wahrsten Sinne des Wortes auseinandernimmt, wissen Leser und Kinozuschauer, dass sie es nicht mit den herkömmlichen Superhelden zu tun haben. (Da stinkt selbst ein Lobo ab.)
Die echteste Szene blitzt in KICK-ASS‘ erstem erfolgreichen Einsatz auf, als er sich ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen (die er ja bereits kennt) in den ungleichen Kampf gegen drei Schläger wirft und richtig einstecken muss. KICK-ASS drückt in der Folge auf die Tube, veralbert das Genre, die typischen Gangster, wie sie in amerikanischen Filmen immer wieder auftauchen. Es nimmt Kampfszenen hoch, indem es ein kleines Mädchen eben jene Gangster abschlachten lässt, ein Wort dafür, das ausnahmsweise kein Wortspiel ist. Es veralbert Internet-Hypes, amerikanische Nachrichten, die Teenager-Zeit, nur um am Ende in die Schiene des eigentlichen Superheldentums zurückzukehren und die Persiflage wieder zu verlassen.
Da geht es zur Sache: KICK-ASS macht einerseits Spaß, ist aber auch blutig derb und bedient auch jene, die eigentlich mit Comics nichts am Hut haben. Nicolas Cage als Pseudo-Batman BIG DADDY wäre als bekannter Name überhaupt nicht nötig gewesen, um die Produktion mitzutragen. Die Zeiten, in den Batman die Welt in Atem hielt, sind lange vorbei. Quietschebunt, aber nichts für Kids. 🙂
KICK-ASS: Bei Amazon bestellen
Dienstag, 01. Februar 2011
Hong Kong. Neuer Firmensitz der Winch-Gruppe. Der Wolkenkratzer überragt selbst das dicht gedrängte Häusermeer dieses Inselgeflechts. An der Spitze des Firmenimperiums herrscht Aufregung. Denn Nerio Winch, der milliardenschwere Gründer der Firma, wurde umgebracht. Zwar gibt es einen Erben, doch wo dieser stecken mag, wissen die Manager nicht. Largo Winch, ein junger Mann, hält sich zu diesem Zeitpunkt in Brasilien auf. Er zieht umher, ziellos und gleichzeitig zieht er die Schwierigkeiten an. Gerade wollte er sich noch eine Tätowierung stechen lassen, deren Motiv verspricht, ihr Träger werde unbesiegbar sein, da bemerkt Largo eine Frau in Bedrängnis. Kurz darauf befindet er sich inmitten einer Schlägerei, noch etwas später ist er auf der Flucht.
Die Tätowierung ist noch nicht fertig. Das ist aber halb so wild, kann er sich doch der Dankbarkeit der jungen Frau versichern. Trotzdem gibt es ein böses Erwachen. Am nächsten Morgen ist die Frau fort und die Polizei stürmt in das Zimmer. Die Drogen, die zwar nicht von ihm stammen, aber bei ihm gefunden werden, verbessern seine Lage keineswegs. Und auf der anderen Seite der Welt warten Milliarden auf ihn. Doch nicht weniger Schwierigkeiten.
Der Kinofilm über Largo Winch ist nicht die erste Verfilmung der überaus erfolgreichen Comic-Reihe (oder der Roman-Reihe) gleichen Namens, aber er ist sehr zeitgemäß umgesetzt und so erfolgreich, dass der zweite Teil bereits in den Startlöchern steht. Largo-Winch-Darsteller Tomer Sisley sieht der Comic-Vorlage nur bedingt ähnlich, den jungenhaften Charme, eine Art rüpelhafte Eleganz besitzen jedoch beide. Largo Winch ist eine Figur, die von ihrem Erfinder Jean van Hamme stets in scheinbar ausweglose Situationen gebracht wird. Durchweg heißt es in den Geschichten: Gegen jede Chance. Und so wirkt es auch in der aufwendigen Kino-Verfilmung, prominent besetzt unter anderem mit Kristin Scott Thomas (Vier Hochzeiten und ein Todesfall) und Miki Manojlovic (Irina Palm).
Van Hammes Geheimnis sind streng konstruierte Abenteuer, in denen überraschende, aber stets nachvollziehbare Wendungen dazugehören. Die einen machen Pläne, Largo durchkreuzt sie. Das Spielfeld ist international. Hong Kong, Kroatien (Largos Heimat), Brasilien. Die Orte sind immer sehr gewissenhaft ausgesucht. Eine wundervolle kroatische Küste (fast schon ein Anreiz, um dort Urlaub zu machen, so schön), ein exotisches und reiches Hong Hong mit einem der wohl höchsten Schauplätze für eine dramatische Schlägerei, die es je in einem Film gab. Die Handlung besticht durch Action, die sich inter keinem Hollywood-Blockbuster zu verstecken braucht, besitzt aber eine ausgefeilte und sorgfältig verschachtelte Handlung, die so manchem Hollywood-Blockbuster gut täte.
Largo Winch ist zurück! Das nächste Filmabenteuer, wieder mit Tomer Sisley in der Titelrolle und Schauspielern wie Sharon Stone und Ulrich Tukur auch international besetzt, findet seine Handlungslinie bis nach Birma. Wieder warten Intrigen auf höchster Ebene und natürlich Action. Der Trailer des im Februar 2011 startenden Films setzt die hervorragende Leinwandumsetzung der Comic-Reihe fort.
Largo Winch: Bei Amazon bestellen
Links: Trailer von Largo Winch 2
Blick hinter die Kulissen von Largo Winch 2
Largo Winch, Comic-Reihe bei Schreiber und Leser
Interview mit Largo-Winch-Zeichner Philippe Francq im Tagesspiegel