Mittwoch, 21. September 2005
Über 30 Jahre (1973) ist dieses kleine Taschenbuch bereits alt. Vor so vielen Jahren waren die Comic-Inhalte gängige Unterhaltung, heute sind es Klassiker.
Hier eine Auflistung der Namen, die in diesem Taschenbuch vereint sind:
Michel Vallaint, Dan Cooper, Mick Tangy, Leutnant Blueberry, Lucky Luke, Luc Orient, Rick Master, Andy Morgan, Red Dust, Cubitus, Sven Janssen und Boogie & Woogie.
Unter diesen doch ziemlich ernsthaften Abenteuercomics sprengen Cubitus, Lucky Luke und Boogie & Woogie ein wenig den Rahmen.
Der gute Cubitus macht hier Bekanntschaft mit einer Katze, die sich als Marsbewohner ausgibt. Als er den Schwindel durchschaut, schießt er sie tatsächlich ins All.
Wer die 212 Seiten voller Spaß, Spannung und Abenteuer durchblättert, wird feststellen, dass der Band nicht durchgängig farbig ist, sondern nur Teile davon. Auch innerhalb der einzelnen Geschichten kommt es auch zu einem Farbwechsel.
Ich glaube, Farbe war damals noch etwas Besonderes.
Für Michel Vallaint habe ich mich nie so recht begeistern können. Obwohl ich mich dunkel an eine Episode erinnere, in der es um ein Phantom in einem Rennwagen ging. Die fand ich seinerzeit ziemlich spannend.
Wirklich schöne Folgen finden sich mit den beiden Blueberry-Episoden Das Geheimnis des Mike Donovan und Die Brücke vonChattanooga. Gerade letztere ist sehr gelungen, da am Ende jemand anderes den Lohn für Blueberrys selbstmörderische Arbeit einheimst.
Die allerbeste Geschichte ist für mich unbestritten die Andy Morgan-Folge Die Rote Sonne. Während des Zweiten Weltkriegs wird der australische Matrose Jordan in das Rettungsboot eines japanischen Leutnants verschlagen. Das Szenario erinnert ein wenig an die legendäre Sequenz aus Ben Hur. Auch dort sind zwei gegensätzliche Charaktere gezwungen miteinander auszukommen. Ist es dort der Feldherr, der es nicht ertragen kann, gerettet zu werden, weil er dann seine Niederlage eingestehen muss, ist es hier der Japaner, der lieber Selbstmord begehen will, als sich gefangen nehmen zu lassen.
Die kleine Geschichte um den Australier, der einem Japaner im Krieg das Leben rettet, habe ich nachhaltig in Erinnerung behalten.
Natürlich haben Serien wie Lucky Luke locker die Zeiten überstanden. Aber auch Helden wie Sven Janssen lassen sich immer noch auftreiben. Erstaunlich (meiner Meinung nach), dass auch Cubitus immer noch am Markt zu finden ist.
Ich glaube, Comics entziehen sich jeder Mode und viele Themen sind einfach zeitlos. Humor wird immer gemocht und dem Charme eines Abenteurers kann ein Leser nicht entgehen. 🙂
Sonntag, 18. September 2005
Hunderttausend heulende und jaulende Höllenhunde! Hagel und Granaten! Kaffern! Lumpen! Geistige Tiefflieger! Habenichtse! Doppelmissgeburten! Saubande! Vampire! Rohlinge! Fuseleulen! Banditen! Hanswürste! Mörder! Blindgänger! Einfaltspinsel! Pfeffersäcke! Zulukaffern! Analphabeten! Hinterwälder! Waschlappen! Pantoffeltierchen! Lausejungen! Pestbeulen! Ikonoklasten! Hunderttausend eiternde Pestbeulen! Freibeuter! Piraten! Patagonier! Antipoden! Teppichhändler! Kleptomanen! Dreckiges Drecksland! Süßwassermatrose! Rennfahrer! Straßenschreck! Zum Kuckuck! Donnerkiel! Blutsauger! Menschenfresser! Bahnhofspenner! Gauner! Paviane! Sie Mückengehirn in Aspik! Angeber! Egoist! Troglodyt! Pennbruder! Stinktiere! Ausbeuter! Rüpel! Lümmel! Anthropophage! Sie wild gewordener Straßenfloh! Sie fehlgeleitete Rakete!
Dieser kleine Auszug von Kapitän Haddocks Schimpfworten ist dem neuesten Band der Bild Comicbibliothek entnommen. Aus heutiger Sicht lässt sich bestimmt sagen, dass so manches Wörtchen nicht mehr politisch korrekt ist.
Aber Tim und Struppi gehören zweifellos zu den Comics, die wegen der Einbindung von kulturellen und politischen Gepflogenheiten Kinder ihrer Zeit sind.
Der vorliegende Sammelband Bild Comic-Bibliothek 8 – Tim und Struppi vereint die Geschichten Die sieben Kristallkugeln, die darauf aufbauende Handlung Der Sonnentempel und Der Fall Bienlein.
Die ersten beiden Geschichten erfuhren 2001 in Belgien auch eine Musical-Umsetzung. (Vielleicht gibt es auch noch jemanden, der verschiedene der feinen Hörspielumsetzungen von Tim und Struppi unter dem maritim-Label sein eigen nennt.)
Die Auswahl dieser Geschichten ist Abenteuer pur. Wer cineastisch interessiert ist, mag sich fragen, wer hier alles bei Tim und Struppi abgeschaut hat. Der gruselige Auftakt mit den sieben Kristallkugeln erinnert an spätere Verfilmungen um Mumien. Die Abenteuer in Peru (Der Sonnentempel) lassen Indiana Jones ziemlich alt aussehen. Die vielen Agenten, Mordanschläge und die Hubschrauberverfolgungsjagd im Fall Bienlein schaffen eine ordentliche James Bond Atmosphäre.
Was Tim und seine Freunde aber allen ihren möglichen Vorgängern und Nachfolgern voraushaben, ist der wirklich wunderbare Humor.
Ich weiß nicht, ob hier die beste Auswahl getroffen worden ist aus den zahlreichen Abenteuern, die mit diesen tollen Charakteren zur Verfügung stehen. Das mag jeder für sich selbst beantworten. Ich finde aber, dass eine gute Auswahl getroffen wurde.
Professor Bienlein ist für mich schlicht eine tolle Figur. (Er gefällt mir besser als der vergleichbare Graf von Rummelsdorf, der eine ähnliche Genialität und Verwirrtheit aufweist.) Als Leser werde ich des Running Gags um seine Schwerhörigkeit nicht überdrüssig – auch nach mehrmaligem Lesen nicht. Nicht zu vergessen: das Pendeln. Jene doch merkwürdige Lösungsfindung ergreift schließlich auch Schultz und Schulze. Allerdings geht es bei den beiden ordentlich daneben. Zwar können sie ausmachen, in welcher Höhe sich Tim und Haddock befinden, nur sind sie stets auf dem völlig falschen Kontinent unterwegs. – Ich würde sogar sagen, dass sie auf dem falschen Kontinent unterwegs sind. 😀
Als Leser könnte den Geschichten eine gewisse Naivität vorgeworfen werden. Es mag sein, dass dieser Aspekt ein Bestandteil davon ist. Doch bei unterhaltsamen Geschichten, die wirklich gut erzählt sind, damit sie sich einem wirklich breiten Publikum erschließen können, ist dies nicht selten der Fall.
Noch ein Wort zu den Zeichnungen: Die Welt rund um Tim und Struppi bietet einen ähnlichen Rückblick, wie es Filme der 40er und 50er Jahre des letzten Jahrhunderts heute leisten. Unabhängig davon, ob einem die Geschichten gefallen, lassen sich in der Darstellung viele liebevolle Details entdecken. Hier ragen natürlich die Fahrzeuge heraus, deren Darstellung besonders zum altmodischen Flair beiträgt. 😀
Freitag, 16. September 2005
Bereits von 2001 ist der preisgekrönte Comic Wespen-Joe von Gerhard Korge. Der in Flash aufbereitete Comic zeigt auf sehr schöne Weise, wie Flash den Online-Comic unterstützen kann. Wenn der Kuchenalarm losgeht und die Wespen sich an die Arbeit machen, dann ist das immer noch klasse. Gerhard Korge ist da wirklich eine feine zeitlose Unterhaltung gelungen. (Und nicht vergessen, mit dem Mauszeiger über die Figuren zu fahren, sonst entgeht Euch etwas.)
Wer zu dem Zeitpunkt noch nicht genug gelacht hat, sollte per Zufallsgenerator in die anderen Online-Comics einsteigen. Das kleine Beziehungsdrama um Die drei Wünsche mit Willy Wechselstrom ist nicht nur komisch, ich möchte auch behaupten, es bewegt sich knapp an der Realität vorbei. 😀
Sollte der Besucher dann immer noch nicht genug gelesen haben, kann er noch bei dem Seitencomic nachschauen und sich die Karikaturen zu Gemüte führen.
Eine Homepage, die viel Unterhaltung für den Comic-Interessierten bietet. Unter www.rittercomic.de geht es los. 😀
Montag, 12. September 2005
Wenn Klein-Eminem und Klein-Daniel in einer Klasse sind, kann alles passieren. Das im Titel angeführte Zitat von Klein-Eminem trifft den Charakter der kleinen Schulserie auf www.toonfug.de: Anarchie! 😀
James Brown kommt als Direx daher in dieser MAD’s Junior-Promi-High-School und spätestens wenn Madonna den Unterricht übernimmt, folgen klassische Brüller. Macher Thomas Braun hat hier mit seinen Kumpels Ralph Ruthe, Thomas Milse und Sven Strangmeyer einen schönen Job gemacht.
Wer dann noch nicht genug gelacht hat, findet noch reichlich Komisches bei den Cartoons. Nicht vergessen werden darf Star-Court: Britney, Sarah oder Demi und andere vor Gericht der gnadenlosen Richterin, das hat was! 😀 Außerdem zeigt Eminem auch hier sein wahres Gesicht!
Reinschauen, es lohnt sich. 🙂
Dienstag, 06. September 2005
Der vorliegende Sammelband vereinigt drei Geschichten rund um Spirou, Fantasio, Pips und das Marsupilami.
Das Nest im Urwald
Im Straßenverkehr wundern sich Spirou und Fantasio über das rüde Verhalten einer Frau auf einem Motorroller. Die beiden wollen die junge Frau aufhalten und müssen erstaunt feststellen, dass sie zu ihnen unterwegs ist. Steffani hat eine Überraschung. Sie lädt die beiden zu einem Vortrag ein.
Spirou und Fantasio sind überrascht, denn der Vortrag zeigt einigartige Bilder über frei im Urwald lebende Marsupilami.
Steffani berichtet über die Werbung zwischen Männchen und Weibchen, das Jagdverhalten, den Nestbau und natürlich die Aufzucht der Jungen. Das Leben der Marsupilami ist gefährlich, aber stets sind sie ihren Verfolgern um eine Nasenspitze, oder besser, Schwanzspitze voraus.
Der Plan des Zykloptrop
Eine heimtückische Strahlung setzt Fantasio außer Gefecht und zwingt ihn dazu, in ein fremdes Auto einzusteigen. Dieses setzt sich denn auch gleich in Bewegung: ohne Fahrer. Zykloptrop hat es sich zum Ziel gesetzt, die Intelligenzen dieser Welt unter seinem Genie zu vereinen. Dazu hat er bereits überall auf der Welt Stützpunkte angelegt und Soldaten mittels seines Energiestrahls rekrutiert.
Auch Graf von Rummelsdorf, der Wissenschaftler, soll sich Zyklotrop anschließen. Aber dieser weigert sich schlichtweg, das Genie des einstigen studentischen Versagers anzuerkennen. Was Zyklotrop an Wissen fehlt, gleicht er durch Hartnäckigkeit wieder aus. Als er das Labor von Rummelsdorf verwüstet und Fantasio entführt, sehen von Rummelsdorf und Spirou ein, dass sie schnellstens etwas unternehmen müssen.
QRN ruft Bretzelburg
Der Hobbyfunker Bruno Ukaweh hat von König Ladislaus erfahren, dass dessen Land Bretzelburg in großen Schwierigkeiten steckt. Als Fantasio, von Bretzelburger Agenten fälschlicherweise für Ukaweh gehalten, in das ferne Land entführt wird, bleibt Spirou keine Wahl. Zusammen mit dem ängstlichen Ukaweh macht er sich auf, um Fantasio zu befreien.
Bretzelburg wird vom Militär beherrscht. Schon der Weg über die Grenze ist schwierig. Das Volk lebt in Armut. Kleidung wird sogar aus Papier gemacht. Die beiden Eindringlinge schlagen sich durch, denn die Zeit drängt. Fantasio wird bereits von Dr. Kilikil gefoltert.
Hilfe kommt von unerwarteter Seite. Das Marsupilami hat sich ganz allein nach Bretzelburg durchgeschlagen. Ihm gelingt es, Fantasio aus dem Kerker zu holen.
Ein Ausflug in die Kindheit
Andre Franquin soll zum Schluss an Depressionen gelitten haben. Ob er gewusst hat, wie viel Freude er seinen Lesern mit diesen Abenteuern gemacht hat? Als ich mit dem Lesen dieses Bandes begann, dachte ich: Das kennst du doch!
Dabei war ich sicher gewesen, dass mir nie ein Band von Spirou und Fantasio in die Finger gekommen war. Trotzdem konnte ich mit dem Nest im Urwald sofort etwas anfangen. Ebenso ging es mir mit Zyklotrop.
Der Comic ist nicht nur ein Ausflug in die Kindheit für mich gewesen, sondern er ist auch ein Ausflug in eine andere Ideenwelt, vielleicht sogar eine andere Mentalität. Schaut man sich als Leser die Geschichte um Zyklotrop an, werde ich unwillkürlich an die Fantomas-Filme mit Louis de Funes erinnert. Ähnlich überzogen, herrlich albern und abenteuerlich, das macht einfach Spaß und steht im besten Sinne für französisches Komödientalent.
Fantasio, der sich in Zyklotrops Organisation einschleicht, reicht zwar nicht an Jean Marais heran, der Fantomas hinterher spioniert, aber es ist komischer. Fantasios Haare, die sonst störrisch sind, weichen hier einer Glatze.
Die Gerätschaften Zyklotrops sind phantasievoll. Sie erinnern an tatsächliche Zukunftsvisionen der 50er und 60er Jahre, als tatsächlich geglaubt wurde, man werde in 50 Jahren den alltäglichen Verkehr in die Luft verlagern.
Die Geschichte um Bretzelburg hat aus heutiger Sicht von ihrem Hintergrund her eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Film Top Secret. Fast meinte ich, die Soldaten mit sächsischem Dialekt babbeln zu hören. Der Grundtenor, eine gewisse satirische Kritik, kann nicht geleugnet werden. Das Wettrüsten, die Gier der Waffenhändler, verhindert hier ein vernünftiges Leben der Einwohner.
Ein rundum gelungener Sammelband. Wer einen Einstieg in die Serie und seine Figuren finden möchte, kann hier getrost (und besonders zu diesem Preis) zugreifen. 😀
Montag, 15. August 2005
Montag, 01. August 2005
Die große Comic-Offensive startet zu Beginn dieses Monats mit der Comic-Bibliothek aus dem Hause BILD: Wer hätte das gedacht?
Bislang wussten wir, dass Buchklassiker und auch Filmklassiker zu solch einer Bibliothek herhalten können. Aber Comics? Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Na, werden jetzt einige Unbelehrbare sagen, Comics passen halt zu BILD. Kennt man doch von den Mädels auf der berühmten Seite 3.
HAH! Wie kommt es dann, dass die FAZ (ja, genau die Frankfurter Allgemeine Zeitung) ebenfalls auf den Zug aufspringt?
Die BILD-Comic-Bibliothek startet mit einem Asterix-Band, der die Geschichten Asterix der Gallier, Der große Graben und Asterix plaudert aus der Schule in sich vereinigt.
Weitere Bänder folgen mit Lucky Luke, Spirou & Fantasio, Donald Duck, Micky Maus und Detektiv Conan. Ferner folgen Nick Knatterton, Phantomias, Fix und Foxi, Tim und Struppi, Werner und Popeye.
Ab September erscheinen dann die Bände der FAZ mit Superman, Peanuts, Prinz Eisenherz, Die Fantastischen Vier, Donald Duck, Strizz (bekannt aus FAZ), Batman, Tarzan, Blueberry, Hägar, Corto Maltese und Die Simpsons.
Da kommt ein regelrechtes Feuerwerk auf uns zu. Zwar hätte ich mir gewünscht, dass noch mehr Klassiker wie Corto Maltese, Tim und Struppi oder Prinz Eisenherz dabei sind. Doch als Comic-Fan nimmt auch gerne, was kommt. 😀
Mittwoch, 27. Juli 2005
Diese Plastiktüte zerstört sich selbst in fünf Sekunden.
Ich muss zugeben, ich mag noch lange nicht alles, was mit Jack Palmer zu tun hat. Die Geschichten, die Rene Petillon rund um den Bösewicht Supermarketstein gesponnen hat, sind überhaupt nicht mein Fall. Weder mag ich die Zeichnungen noch den Humor.
Aber: Wenn Palmer sich den Fällen Ein Rock-Star verschwindet und Der entführte Comic-Zeichner widmet, dann könnte ich mich bepissen vor Lachen.
(Ja, ich weiß, wenn man sich bepisst vor Lachen, sollte man dringend zum Arzt gehen. Haha. 🙂 )
Wie auch immer. Palmer wird zu diesem Schallplatten-Label gerufen, dessen Vorzeige-Rock-Star Willy von Mexiko gerade auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist. Palmer hat also diese Plastiktüte dabei. Sie ist so zu sagen seine Tarnung, denn als er später in die Szene eintaucht, um Willy zu finden, besorgt er sich extra eine Tüte mit EMI-Aufdruck. Die eigentliche Geschichte ist völliger Unsinn, doch die vielen Details sind absoluter Slapstick-Humor. Da Palmer seinen alten R4 langsam aber sicher in seine Bestandteile zerfallen sieht, zerlegt er ihn in dieselben und baut ihn in seiner Einzimmerwohnung wieder zusammen. Sehr zum Missfallen seiner Vermieterin. Und so sieht sich ein Fahrlehrer mit seinem ehemaligen Fahrschüler Palmer konfrontiert, der ihm geradewegs aus luftiger Höhe samt Auto vor die Füße fällt.
Jack Palmer ist allerbester französischer Humor im Stile eines Louis de Funes. Freilich hätte de Funes Palmer nie spielen können: Denn Palmer ist die größte Trantüte, die jemals einen Comic bevölkerte und weit davon entfernt, jemals hektisch zu werden. In Der entführte Comic-Zeichner taucht Palmer dann schließlich in die wirkliche Szene ein: Sein Besuch beim Comic-Salon in Erlangen zeigt, wie es um die Szene bestellt ist. Es beantwortet die Fragen: Wie schaffe ich es, eine Comic-Zeichnerin zum Weinkrampf zu bekommen?
Und es zeigt, dass ein Fahrlehrer kein zweites Mal an Palmers Haus vorbeifahren sollte. Man weiß nie, was einem noch so vor die Füße fällt. 😀
Dienstag, 19. Juli 2005
Also, bloß nix wegwerfen! So ähnlich habe ich es oft gehört. Meistens bezog sich das auf die Mode (und wer hätte gedacht, dass Schlaghosen wiederkommen?). Ganz wichtig: Wenn etwas wiederkommt, dann ist eine gehörige Zeit vergangen (es soll ja Leute geben, die glauben, dass niemand mehr da ist, der sich an die ursprünglichen Kleidungsstücke oder Gegenstände erinnern kann).
Als ich nun vor ein paar Tagen durch den Supermarkt spazierte, sah ich eine Frühstückscreme. Auf der Seite stand: Sie sind wieder da: Asterix Zeichenschablonen! Ich hatte damals auch welche und kann mich sogar erinnern, sie vor einigen Jahren weggeschmissen zu haben. Nach dem Motto: Was soll ich noch damit?
Natürlich habe ich meine Asterix-Bände nicht weggeschmissen. Mein erster Band ist Asterix bei den Briten. Der kleine Impressumshinweis weist ihn als im Jahre 1971 gedruckt aus. Der Band ist mit Klarsichtfolie zum Schutz beklebt und kostete damals stolze 3,- DM. Als ich den Band das erste Mal aufschlug, konnte ich noch nicht mal lesen. Aber die Bilder haben mich damals schon fasziniert.
Der Humor dieses Bandes ist immer noch ein Volltreffer. Es ist eine Komödie in Reinkultur. Einerseits werden die Briten so richtig schön verhohnepipelt, andererseits ist so ein absolut platter Humor mit einem gehörigen Schuss Text- und Situationskomik. Für jeden ist etwas dabei. Ob es nun die betrunkenen Römer sind (oder der betrunkene Obelix) oder die Texte (Briten! Gallier! Säufer! Ich hab’s satt! Satt! Satt!) sind.
Ich glaube, dank Obelix’ Abneigung mochte ich gekochtes Rindfleisch auch nie so recht! 😀
Samstag, 11. Juni 2005
Nein, dabei handelt es sich nicht um zwei Seiten einer Medaille oder gar um einen schizophrenen Schlagersänger, sondern um eine recht alte Cartoon-Serie.
Die beiden Jungs, eben Peter und Alexander, erleben gemeinsam mit ihrem Papagei Flip unglaubliche Abenteuer. Das Muster ist bekannt: Kinder werden von Erwachsenen zur Lösung eines wichtigen Falles gerufen. Das funktioniert bei den drei Fragezeichen, TKKG oder auch den fünf Freunden. In diesem Abenteuer wird Peter, die berühmte Spürnase, von König Livkos, dem Regenten von Asnapien eingeladen. Prinz Imo wurde entführt und muss gerettet werden.
Autor und Zeichner Jef Nys hatte ein recht breites Spektrum, was sein künstlerisches Schaffen anbelangt (Beispiele und eine kurze Beschreibung unter www.lambiek.net/nijs.htm).
Der vorliegende Band ist erstaunlich einfach geschrieben. Was ein wenig erstaunt, ist, wie wenig Flip für seine Artgenossen übrig hat. Da werden im Urwald reihenweise Vögel abgeschlachtet, aber irgendwie kümmert ihn das nicht.
Flip braucht den Vergleich mit der Möwe Weddemunkel nicht zu scheuen (erschienen unlängst in der neuen Störtebeker-Serie). Allerdings ist der übrige Teil von Peter und Alexander bei weitem nicht so brutal wie bei Störtebeker.
Einfach, nett, knuffig, unterhaltsam und aus heutiger Sicht ein wenig nostalgisch.