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Comic Blog


Sonntag, 14. September 2014

Batman – Gotham Knight – Hörspiel

Filed under: Comics im Hörspiel — Michael um 16:45

Batman - Gotham Knight - HörspielDie Gangster sind nicht dumm. Der Mann in Schwarz hat sich technische Spielzeuge zugelegt, die auch Batman gefährlich werden können. Aber warum das Risiko unnötig in die Höhe treiben? Wenn man auch per Jetpack frühzeitig entkommen kann? Aber die Farbe Schwarz? Warum? Die Antwort sollte Batman nicht erstaunen und doch wundert sie ihn ein wenig. Viel Zeit kann er trotzdem nicht auf die Analyse von feindlichen Beweggründen verwenden. In Gotham City ist der Teufel los, im übertragenen Sinne zwar, aber Gegner wie Scarecrow geben sich die größte Mühe dem Original so nahe wie möglich zu kommen.

Der Mann in Schwarz: Ein Wiederhören mit zwei Stimmen, die maßgeblich am Erfolg einer Serie hierzulande beteiligt waren. Die Serie hieß Miami Vice, die deutschen Synchronstimmen von Don Johnson und Philip Michael Thomas hießen Reent Reins und Lutz Mackensy. Beide markante Stimmen waren in der Vergangenheit immer wieder in Hörspielen zu hören, aber selten vereint. Reent Reins übernimmt hier die Rolle des Commissioner James Gordon, des direkten Kontakts zu Batman und tatsächlich hat die Stimme eine dunklere Färbung mit den Jahren bekommen, eine Klangfarbe, die zur väterlichen Ausfüllung des Charakters von Commissioner Gordon passt. Lutz Mackensy hingegen darf mit seiner scheinbar ewig jugendlichen Stimme den Wahnsinn eines gefährlichen Kriminellen erschallen lassen. Hier klingen Können und Spaß an der Arbeit durch.

Die erste Folge der Trilogie über den Gotham Knight etabliert diese düstere Megastadt als kriminelles Babel, aber auch als Touristenmagnet. Ausgerechnet auf einer Aussichtsplattform, die in Anspielung auf einen der bekanntesten Batman-Zeichner, Jim Aparo auf dem Aparo-Tower gelegen ist, darf der dunkle Ritter in beeindruckendem Hörkino erstmalig so richtig zeigen, was er drauf hat. Sascha Rotermund orientiert sich, wie die gesamte Trilogie, an der filmischen Neuinterpretation (mit Christian Bale) des Mitternachtsdetektivs. Rauchig gesprochen als maskierter Rächer, locker als Privatperson und Playboy Bruce Wayne. Letzterem hört man sehr gerne im Zusammenspiel mit Charakteren wie Commissioner Gordon oder dem erfindungsreichen Lucius Fox (gesprochen von Wolf Frass) zu.

Krieg: Der heimliche Held des Batman-Universums, jedenfalls in früheren Zeiten, Alfred Pennyworth, agiert hier ähnlich wie in der Batman-Trilogie mit Christian Bale. Gesprochen von Jürgen Thormann, der in den Filmen auch Michael Caine in der Rolle des Butlers synchronisiert, bekommt die Figur stets etwas sehr Vornehmes, auch Unnahbares sowie eine sehr professionelle Note. Erfrischend in dieser Episode ein ganz normales Bandenkrieg, dem Batman beikommen muss, ohne dass sein technisches Spielzeug noch seine Erscheinung besonders viel Eindruck hinterlässt.

Die beiden Polizisten Montoya und Allen bilden ein schönes Gegengewicht zur Arbeit des dunklen Ritters. Sie bieten einen großen Teil der Stimme des Menschen auf den Straßen Gothams, jene, die meist nur aus der Ferne einen Blick auf Batman werfen. Oder wie sie auf einen Schattenriss in der Türscheibe zu Commissioner Gordons Büro.

Monster: Wer tötet die Menschen nicht nur, sondern frisst sie zugleich auf? Batmans Suche nach diesem ungewöhnlichen Killer wird gruseliger, anstrengender. Nach der Jagd auf die normalsterbliche Unterwelt Gothams ist dieser Feind nur schwer auszumachen. Er hält sich im Dunkel und will nicht gejagt werden. Batman muss an Scarecrow vorbei, der nicht nur dieses seltsame Wesen geschaffen, viel schlimmer noch, eine große Schar Anhänger beeinflusst hat, gegen die sich Batman auch noch zur Wehr setzen muss.

Wurde das berühmt berüchtigte Arkham Asylum bisher hauptsächlich erwähnt (und nur kurz besucht), werden die Folgen jetzt offen sichtbar. Während Batman diese modern geschaffenen Dämonen verfolgt, stellt er sich auch seinen inneren Feinden, düsteren Erinnerungen, als er nach Wegen der Kontrolle über seine Ängste suchte. Die dritte Episode von Gotham Knight bietet eine spannende Doppelsicht auf den dunklen Ritter, in Gegenwart und Vergangenheit. Beide sind dramatisch, in beiden muss sich ein Mann beweisen. Im ersteren Fall das andere Ich, im letzteren Fall ein noch junger Bruce Wayne persönlich.

Ein Kaleidoskop aus Gotham City: Batman wird im Kopfkino dank einer tollen Interpretation durch Sascha Rotermund lebendig. Die Besetzung ist punktgenau und nimmt, nach einer Einführung in das Comic-Universum, besonders in der zweiten und dritten Episode Fahrt auf. Egal, auf welchem Weg der Fan zu Batman gefunden hat, über die Filme oder die Comics selbst, hier wird er auf jeden Fall mit neuen, sehr guten Abenteuern fündig. 🙂

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Links: Jürgen Thormann in Batman

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