Diese Plastiktüte zerstört sich selbst in fünf Sekunden.
Ich muss zugeben, ich mag noch lange nicht alles, was mit Jack Palmer zu tun hat. Die Geschichten, die Rene Petillon rund um den Bösewicht Supermarketstein gesponnen hat, sind überhaupt nicht mein Fall. Weder mag ich die Zeichnungen noch den Humor.
Aber: Wenn Palmer sich den Fällen Ein Rock-Star verschwindet und Der entführte Comic-Zeichner widmet, dann könnte ich mich bepissen vor Lachen.
(Ja, ich weiß, wenn man sich bepisst vor Lachen, sollte man dringend zum Arzt gehen. Haha. 🙂 )
Wie auch immer. Palmer wird zu diesem Schallplatten-Label gerufen, dessen Vorzeige-Rock-Star Willy von Mexiko gerade auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist. Palmer hat also diese Plastiktüte dabei. Sie ist so zu sagen seine Tarnung, denn als er später in die Szene eintaucht, um Willy zu finden, besorgt er sich extra eine Tüte mit EMI-Aufdruck. Die eigentliche Geschichte ist völliger Unsinn, doch die vielen Details sind absoluter Slapstick-Humor. Da Palmer seinen alten R4 langsam aber sicher in seine Bestandteile zerfallen sieht, zerlegt er ihn in dieselben und baut ihn in seiner Einzimmerwohnung wieder zusammen. Sehr zum Missfallen seiner Vermieterin. Und so sieht sich ein Fahrlehrer mit seinem ehemaligen Fahrschüler Palmer konfrontiert, der ihm geradewegs aus luftiger Höhe samt Auto vor die Füße fällt.
Jack Palmer ist allerbester französischer Humor im Stile eines Louis de Funes. Freilich hätte de Funes Palmer nie spielen können: Denn Palmer ist die größte Trantüte, die jemals einen Comic bevölkerte und weit davon entfernt, jemals hektisch zu werden. In Der entführte Comic-Zeichner taucht Palmer dann schließlich in die wirkliche Szene ein: Sein Besuch beim Comic-Salon in Erlangen zeigt, wie es um die Szene bestellt ist. Es beantwortet die Fragen: Wie schaffe ich es, eine Comic-Zeichnerin zum Weinkrampf zu bekommen?
Und es zeigt, dass ein Fahrlehrer kein zweites Mal an Palmers Haus vorbeifahren sollte. Man weiß nie, was einem noch so vor die Füße fällt. 😀