Der Hund, den die beiden Männer auf der nächtlichen Straße sehen, hat ein seltsames Interesse an Elvis. Offensichtlich hat er vor, den King aus dem Rahmen zu retten. Ein merkwürdiges Unterfangen, da dieser Rahmen sich hinter einer Glasscheibe befindet. Und so geschieht, was geschehen muss: Es knallt. In diesen modernen Zeiten ist die Szene dank Fotohandy schnell auf Youtube zu sehen. Cassie kann allerdings weniger darüber lachen. Noch weniger lacht Chris, der von Cassie den Auftrag erhält, den sprechenden Hund aus einer anderen Dimension einzufangen. Wer hätte gedacht, dass …
Keine Angst: Der tut nichts, der will nur experimentieren. So könnte man den Auftritt des Reanimators beschreiben. Jeffrey Combs, der vielen Star-Trek-Fans von seinen Rollen in Deep Space Nine und Enterprise her bekannt sein dürfte, spielte den Charakter des Dr. Herbert West, basierend auf einer von H.P. Lovecraft entworfenen Handlung. In den 80er Jahren, als die Slasher ihre große Zeit hatten, der Videorekorder als Instrument der Volksverblödung verteufelt wurde, ragte der Re-Animator aus der Masse der Horror-Produktionen heraus. Grund genug für Hack/Slash-Erfinder Tim Seeley sich auch einmal dieses Themas anzunehmen.
Der Re-Animator trifft Cassie Hack: Mehr noch, denn endlich kommt Licht ins Dunkel von Cassies Vergangenheit. Man könnte es auch ein sehr spezielles Familiendrama nennen, in dem Dr. West als Problemmacher zuarbeitet. Emily Stone und Matt Merhoff gestalten das längere Abenteuer, das sehr unterhaltsam ausfällt, aber relativ wenig Humor aufweist (der sich besonders in Wests Kreaturen wiederfindet). Die Zeichnungen variieren je nach Strichführung. Manchmal wurde direkt in die Skizzen hineinkoloriert, in der anderen Form wurden schmalere Striche über die Skizze gebracht und dann fein säuberlich die Farben gesetzt. Der erste Stil ist deutlich plastischer und gefälliger. Eine milchige Farbgebung lässt die Grafiken künstlerischer wirken.
Die Episoden Eiskalt serviert und Hinter dem Regenbogen zeigen, wie unterschiedlich Bilder derselben Zeichnerin, Emily Stone, wirken können, wenn verschiedene Koloristen am Werk sind. Emiliy Stone ist eine Künstlerin, die ähnlich wie Pia Guerra (Y – The last man), eine sehr klare Linie verfolgt. Da sitzt jeder Strich. Ihre Koloristin aus Eiskalt serviert, Courtney Via, zollt diesem Stil Respekt, indem sie eine Form von Matteffekt findet, um die Zeichnungen in den Vordergrund zu stellen. Verläufe kommen so gut wie nicht vor. Die Beibehaltung der Bleistiftkonturen sorgt für fette Außenlinien. Bei Val Staples, Koloristin von Hinter dem Regenbogen (eine Anspielung auf den Zauberer von Oz), ist die Wirkung indes feiner, zerbrechlicher.
Suicide Girls: In den USA sind sie eine Art Kampfansage gegen den Erotik-Mainstream (inzwischen aber selbst zur Strömung geworden). Hier werden die Mädels zum Ziel eines Slashers, der eher unsichtbar durch die Hintertür mordet und sich der Körper anderer bedient. Das erinnert zweitweise an Shocker von Wes Craven.
Heftig: Hier geht’s ab. Von der Hommage und Persiflage her ist Hack/Slash längst in der Eigenständigkeit angelangt. Das Cassie-Hack-Universum nimmt Formen an. Hack/Slash steht seinen Vorbildern in nichts nach. 🙂
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