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Comic Blog


Donnerstag, 06. Mai 2010

Comanche 4 – Roter Himmel über Laramie

Filed under: Abenteuer — Michael um 18:58

Comanche 4 - Roter Himmel über LaramieEin Brief erreicht die Triple Six Ranch, ein Ereignis, das selten genug vorkommt. Absender des Schreibens ist Red Dust, der, ebenfalls selten genug, diesen Brief geschrieben hat. Red ist immer noch auf der Jagd. Der berüchtigte und gemeingefährliche Verbrecher Dobbs hinterlässt auf seiner Flucht eine Spur von Leichen. Red Dust bleibt ihm auf der Fährte, kommt auch immer näher, war bislang aber zu spät, um das Schlimmste zu verhindern. Langsam schwinden Dusts Kräfte. Der Cowboy ist erschöpft und sucht wenigstens vorübergehend nach einer Bleibe. Eine kleine Postkutschenstation bietet eine Gelegenheit für ein warmes Essen und eine Mütze voll Schlaf.

Die neuen Bekanntschaften, die Red Dust dort macht, werden ihn eine Weile begleiten. Denn eine Postkutsche ist ein lohnendes Ziel für Dobbs. Während sich die Fahrgäste am nächsten Morgen unter der Obhut eines wohl bekannten Kutschers auf den Weg machen, behält Dust das Fahrzeug auf seiner holprigen Strecke aus einiger Entfernung im Auge. Dust hat nun einen Köder.

Dobbs wird gejagt! Autor Greg lässt Red Dust Wort halten. Bevor Braggshaw im letzten Band verstarb, versprach Dust dem Prediger, er werde Dobbs aufhalten. Prinzipien hin oder her, nach Ansicht des Predigers gibt es Menschen, auf die keinerlei Prinzipien anwendbar sind, die sich selbst zur Bestie aufgeschwungen haben. Greg hat dieses Konzept mit seiner Figur Dobbs umgesetzt und in dieser abschließenden Episode um die Verbrecherjagd konsequent fortgesetzt.

Der Worte sind genug gewechselt. Und deshalb: Drama, Drama, Drama! Wer den ersten Teil, die Einführung zu dieser Verbrecherhatz verpasst hat, sollte dies nachholen. Wer direkt eine knackige Verfolgungsjagd möchte, ganz klassisch Gut gegen Böse, der ist hier genau richtig. Hermann (war gut, ist gut, bleibt gut), der geniale Zeichner dieser Reihe, hat nur Zeit für eine kurze Ruhephase. Ein trauriges Motiv einer Familie, die über einem Leichnam trauert, verrät, was noch alles auf den Leser zukommen wird. Ließe sich denken, Greg hingegen übertrifft diese Erwartungen. Ein toll inszenierter Anschlag auf die Postkutsche leitet zu einem weiteren Dramaabschnitt über.

Kann Hermann zuvor noch die Fahrgäste der Postkutsche per Portraitbild vorstellen, ist die Farmerfamilie im abgelegenen Tal so vorgestellt, dass der Leser auch optisch Sympathie für sie entwickeln kann. Nach der Farm folgt eine kleine Ortschaft, die Dobbs mit seinem Kumpan (ein alter Bekannter) unter seine Knute zwingt. Damit ist die Spitze noch nicht erreicht. Ähnlich wie in neueren Kriminalfilmen werden die Verbrecher in ihrem Verhalten immer unmenschlicher. Die Emotionen, die Hermann in die Gesichter dieser Männer legt, beeindrucken. Wie er die Szenen optisch sprechen lässt, wirkt ausgetüftelt. Aber, ob nun besonders talentiert, instinktiv angelegt oder handwerklich besonders geschickt, am Ende spielen Analysen keine Rolle.

Der Start des Finales besticht durch einen klassischen Auftakt. Die Nacht bricht herein. Ein Mann kommt allein in einer Stadt und nimmt das Gesetz in seine Hand. Der grafische Weg bis zu diesem Punkt war sehr gut. In den Schluss legt Hermann noch einmal alles hinein. Das muss man nicht alles beschreiben, sondern als Western-Fan wie auch als Comic-Begeisterter einfach genießen.

Ein toller Abschluss eines Zweiteilers in absoluter Perfektionierung, die der gesamten Handlung die Krone aufsetzt. Nach einem brillanten Anlauf der Serie erreichen Greg und Hermann hier einen ersten Gipfel. 🙂

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