ADMIRA, die Mutter, und MESH, das Kind, werden von hungrigen Bestien angegriffen. WÖLFE wollen in der verschneiten Winterlandschaft Beute reißen, da kommen die junge Frau und ihr Säugling gerade recht. Ein Mann hört den Aufruhr. KUR war eigentlich gerade selbst auf der Jagd, doch jetzt springt er behände zwischen die WÖLFE und ihre Beute, die Axt gezückt, bereit sich den Zähnen und Klauen der ausgehungerten Raubtiere zu stellen. Aber ganz so hilflos, wie der Krieger gedacht hat, ist die junge Frau nicht. Kurz darauf wirkt sie einen mächtigen Verteidigungszauber. KUR, der MAGIE hasst, erklärt sich widerstrebend bereit, der kleinen Familie für eine Nacht Obdach zu gewähren …
Ganz selten gibt es eine Figur, die allein durch die äußere Erscheinung die Fantasie anregt und danach verlangt, ausführlicher erzählt zu werden. Der DEATH DEALER von FRANK FRAZETTA gehört zu diesen Figuren. 1973 entstand die Vorlage, die 1983 sogar noch als Titelbild des Animationsfilms FIRE AND ICE herhalten musste (obwohl sie nur entfernte Ähnlichkeit mit der Figur des dort vorkommenden DARKWOLF besaß). Danach war es lange still um den DEATH DEALER. Bis sich MITCH IVERSON als Autor und Showrunner dem Charakter annahm und ihm gleich eine ganz eigene Welt bescherte.
Der Helm ist verflucht! Wer sich hinter dem Helm verbirgt, kann sein Gesicht nicht mehr zeigen. Die Augen der gehörnten Wehrbekleidung leuchten rot. Der ihm innewohnende Dämon fordert den Menschen KUR immer wieder heraus. Sollten sie vereint agieren, werden sie übermächtig. Immerhin kann der Mensch relativ gefahrlos sein Pferd DOOM beschwören, ein Schlachtross, dem FRANK FRAZETTA bereits sein Äußeres verlieh.
Ein verlorener Krieger allein, dessen ewige Konversation nur im Geplänkel mit seinem Helm besteht, könnte auf Dauer etwas trist sein. Aus dem Grund bekommt der DEATH DEALER nicht nur ein Ziel, sondern auch eine Weggefährtin, eine Zauberin an die Seite gestellt. Das ergibt schon mal ein interessantes Dreieck, denn der dem Helm innewohnende DÄMON und die ZAUBERIN können sich auf den Tod nicht ausstehen. Darüber hinaus verfügen sie insgesamt über sehr viel Macht. Innerhalb des Bündnisses kommt so keine Langeweile auf, außerhalb, wenn sie sich ihren Feinden stellen, noch weniger.
MITCH IVERSON hat sich als Autor von Animationserien einen Namen machen können, ist also erfahren darin, eine Geschichte über eine lange Strecke zu konzipieren. ACTION, SPACE OPERA, FANTASY waren bisher seine Genres. Bei letzerem macht er einfach weiter, bis auf einen Unterschied. Seine Zielgruppe ist mit DEATH DEALER eindeutig um ein paar Jahre älter zu verorten. Verantwortlich fürs Gesamtpaket, schreibt er die Folgen 1-4, während er für Folge 5 den Staffelstab an TORUNN GRØNBEKK weitergibt. Das passt, denn es gibt eine Art zyklischen Neustart in KAPITEL 5. Neue Gesichter und Probleme fügen sich in die Handlung ein.
STEFANO MARTINO verantwortet über weite Strecken die Zeichnungen der Kapitel 1-4, mit ein paar Hilfestellungen von LEONARDO MANCO und AXEL MEDELLIN. Besonders einprägsam ist hier ein Rückblick in die Vergangenheit von KUR und die Entstehung des DEATH DEALERS, der entsprechend grafisch angepasst ist. Bräunlich eingefärbt, bleistift-, kreideartige Eindrücke heben sich deutlich von den sonstigen Tusche-Outlines und den inzwischen traditionellen Computerkolorierungen ab.
Mit dem Comic-Künstler DIEGO GALINDO springt in KAPITEL 5 ein Zeichner in die Reihe, der schon an großen Franchise-Szenarien beteiligt war. STEFANO MARTINO ist gut in seinem Job, DIEGO GALINDO ist besser! Kennzeichnend für seine Arbeit ist ein wunderbar exakte Ausführung und ein tolles Auge für Aufteilung, starke Perspektiven und starkes Charakterdesign. Für dieses FANTASY-SZENARIO ist er Künstler am richtigen Platz. In seiner Technik bringt er ähnliche Ergebnisse wie FIONA STAPLES (SAGA).
Ein Fest für Fantasy-Fans, die dem Schwert- und Magie-Genre zugeneigt sind. Die verfluchte Kreatur, der unsterbliche Krieger, den das Gewissen plagt und der das Leben vermisst, wird von einem Kind gerührt und muss, um das eigene Seelenheil halbwegs zu bewahren, es retten. Ob er nun selber die Mission überlebt oder dabei vernichtet wird. MITCH IVERSON hat sich in den ersten vier, TORUNN GRØNBEKK in der fünften Episode der Welt des DEATH DEALERS angenommen, den der Künstler FRANK FRAZETTA so unnachahmlich bereits 1973 auf die Leinwand bannte. Zügig erzählt, dramatisch, brutal (zwangsläufig), nimmt DEATH DEALER den Leser auf eine packende, kurzweilige Reise! Eine überaus tolle und teils ziemlich überraschende Cover-Galerie rundet den Band ab. Stark! 🙂
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