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Comic Blog


Donnerstag, 21. Juli 2022

WONDER WOMAN – DEAD EARTH 1

Filed under: Superhelden — Michael um 19:39

WONDER WOMAN – DEAD EARTH 1In einer Welt aufwachen und nichts ist mehr, wie es vor dem Einschlafen war. Da sind Erinnerungen an eine Kindheit auf der Insel der Amazonen, an die Mutter. Es gibt Bilder eines Flugzeugabsturzes. Ein Mann in einem Doppeldecker fiel vom Himmel auf ihre Insel herab. Sie sieht das Bild des Mannes vor sich, wie er vor den aus dem Flugzeug schlagenden Flammen kniet. Die Erinnerungen verblassen rasch, als sie, kaum dass sie die Augen aufgeschlagen hat, sich einer kuriosen und höchst gefährlichen Bestie erwehren muss. Der Kampf ist blutig. Dann folgt die Erkenntnis. Offensichtlich ist sie einer Tiefschlafkammer entstiegen. Und mehr noch! Unweit liegt der Leichnam eines Mannes, den sie zu seinen Lebzeiten sehr geschätzt hat und einen Freund nannte. Und gleich dahinter erwartet sie der Anblick einer verbrannten Welt namens Erde …

DANIEL WARREN JOHNSON ist hierzulande mit der Veröffentlichung von EXTREMITY (Cross Cult) aufgefallen. Die SciFi-Fantasy-Geschichte hatte er selbst geschrieben und gezeichnet. Die Kolorierung übernahm, wie im vorliegenden Band WONDER WOMAN – DEAD EARTH 1, MIKE SPICER. Man könnte den Zeichenstil von DANIEL WARREN JOHNSON mit PUNK überschreiben. Die skizzenhaften Zeichnungen werfen Vorgaben über Bord und nehmen sich aus anderen Stilrichtungen, was es gerade braucht, um eine Szene möglichst eindrucksvoll zu gestalten.

Den Leser erwartet eine endzeitliche Welt. Sand, Staub und Steine dominieren. Einschlagskrater finden sich, Monstren streifen umher und machen den überlebenden Menschen das Leben schwer. Arenenkämpfe, Zweikämpfe auf Leben und Tod sorgen für die Unterhaltung der todgeweihten Menschen, denn Verpflegung wird immer schwieriger in der desaströsen Landschaft zu finden. DANIEL WARREN JOHNSON beschreibt eine grauenhafte Welt. Selbst in MAD-MAX-Streifen ist für die Menschen mehr zu holen. Die Zeichnungen sind packend, Charaktere schnell umrissen. Fans von apokalyptischen Szenarien werden ebenso abgeholt wie jene, die sich im Umfeld der göttlichen Heroine auskennen. Gerade hier gibt es eine gehörige Überraschung.

MIKE SPICER, der Kolorist, lässt die Umgebung, die Action lebendig strahlen. Starke Kontraste von dunkleren Bereichen und grellen, explosiv leuchtenden Nuancen wechseln einander ab. Das gibt dem Szenario einen mittelalterlichen Touch. Das passt sehr gut zu einer menschlichen Gesellschaft, die in archaische Strukturen abgerutscht ist. Es gibt in der Comic-Szene einige Duos von Zeichnern und Koloristen, die sich durch ihre Zusammenarbeit einen Namen gemacht haben. DANIEL WARREN JOHNSON und MIKE SPICER könnten sich hier ebenfalls durchsetzen. Mit WONDER WOMAN – DEAD EARTH und EXTREMITY haben sie schon einmal ein Zeichen gesetzt.

Was wäre wenn? Die Oberfläche der Erde ist ruiniert, im wahrsten Sinne des Wortes. WONDER WOMAN wird in eine Welt geworfen, die mit der, die sie kannte, nichts mehr zu tun hat. DANIEL WARREN JOHNSON und MIKE SPICER können abseits des Mainstreams des allseits bekannten Comic-Multiversums von DC völlig unbefangen erzählen, zeichnen, kolorieren. Es hagelt düstere Überraschungen in einem starken, haargenau dazu passenden Look! Top!!! 🙂

WONDER WOMAN, DEAD EARTH 1: Bei Amazon bestellen.

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