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Comic Blog


Montag, 12. März 2018

EXTREMITY 1

Filed under: SciFi — Michael um 14:29

EXTREMITY 1In einer Welt der schwebenden Inseln, der AUFSTEIGENDEN EBENEN, hat der ROTO-Clan ein schweres Schicksal zu tragen. Der Clan musste sich gegen den kriegerischen PAZNINA-Clan wehren und verlor dabei alles. Heimat, Freunde, Familienmitglieder. Einzig der unbändige Hass von Clanführer JEROME hält den kläglichen Rest der Leute zusammen. Das einzige Sinnen und Streben des ROTO-Clans liegt in der Auslöschung Pazninas. Dazu ist jedes Mittel Recht. Dieses Mittel wird zufällig gefunden, in Form eines uralten Kampfroboters namens SHILOH.

ROLLO und THEA sind die Kinder JEROMES. ROLLO, der Sohn, ist bedächtiger als der eigene Vater und der Spur der Rache folgt er nur widerwillig. THEA, war einst ein zeichnerisches Talent, bis die PAZNINAS ihr die rechte Hand abtrennten. Seither erträgt sie nicht nur den Verlust des Körperteils, sondern auch ihrer Fertigkeit, der sie mit ihrer linken Hand nicht mehr so nachgehen kann wie früher. Der ROTO-Clan greift sein erstes wichtiges Ziel an, ASMUND, Schatzmeister des PAZNINA-Clans, und übt blutige Vergeltung.

Es hätte auch heißen können: extrem blutige Vergeltung. Der Titel der Serie, EXTREMITY, hielt in diesem Bereich bereits Wort. Auf der Rückseite findet sich stilistische Beschreibung, STUDIO GHIBLI träfe auf MAD MAX. Grafisch trifft diese Beschreibung sicherlich zu, MAD MAX ist jedoch zu kurz gegriffen, denn hier ist eher ein größeres Gewaltpotential im Spiel, mit ausdrücklich gezeigten Gräueltaten, die keinen Platz mehr für Fantasie lassen.

Autor und Zeichner DANIEL WARREN JOHNSON steigt ohne lange Vorrede in die Geschichte ein. Er macht gleich klar, dass hier Krieg herrscht. Warum die Welt so ist, wie sie ist, nämlich in schwebende Stücke aufgespalten, wird häufiger angeschnitten, aber nicht bis ins kleinste Detail gelüftet. Hier existiert noch viel Luft für Enthüllungen in weiteren Fortsetzungen. SHILOH, der Roboter, repräsentiert diese Vergangenheit, ohne sie selbst noch zu kennen, aber immerhin begreift er, dass er für all das, was sich in diesem Szenario offenbart, mitverantwortlich ist.

Mit THEA gibt es die Identifikationsfigur für eine betrogene, zerstörte Hoffnung. Ihr Talent brachte Schönheit in diese Welt und dieses wurde brutal ausglöscht. An anderer Stelle zeigt sich wiederum, dass ausgerechnet ein Schlächter wie ASMUND ein göttlicher Violinist ist. Aber Schönheit und Ästhetik sind kaum Gesichtspunkte in dieser apokalyptischen Welt, in der Monster gigantische Ausmaße annehmen können und sogar den Menschen mit all ihrer Kriegstechnik Paroli bieten.

Grafisch werden sich bestimmt all jene Fans von asiatischen Abenteuern wie PRINZESSIN MONONOKE oder NAUSICAÄ AUS DEM TAL DER WINDE gleich wohl fühlen. Der Stil ist mangaesk gehalten, mit harten sehr ausdrucksstarken Bildern, ähnlich wie sie ein GOSEKI KOJIMA (LONE WOLF UND CUB) zu Papier bringt. Der Vergleich passt insofern, da die Kämpfe klassisch asiatischen Auseinandersetzungen ähneln und sich hier auch Samurai begegnen könnten. Die Gesellschaftsstrukturen sind der japanischen Historie und Kultur angelehnt. Überhaupt hat sich DANIEL WARREN JOHNSON in seiner Geschichte gut in jener Hemisphäre bedient, aber keinesfalls zum Nachteil.

In der westlichen Welt wirken jene alten Strukturen teils kurios, in jedem Fall exotisch und so ist auch die Wirkung in diesem Abenteuer. Geradlinig in der Fremdartigkeit, mit vielen Bildern, die Rasanz vermitteln und traumartigen Rückblicken, die aus der aktuellen Sicht der Handlung zu schön sind, um tatsächlich wahr gewesen zu sein. Es bieten sich als viele starke Eindrücke, nicht nur über den Kampf, sondern auch mit einer eindringlichen Emotionalität, die die wichtigen Figuren so nah wie irgend möglich an den Leser heranführen.

Brachialer SciFi-Action-Knaller! In einer sehr düsteren, eigentlich schon untergegangenen Welt werden letzte Auseinandersetzungen geführt, niemand wird geschont inmitten all der schwebenden Trümmer. Toll illustriert vom Autor DANIEL WARREN JOHNSON persönlich, mit sehr kräftigen, satten Farben von MIKE SPICER koloriert. Wer es krachend mag, wird hier bestens bedient. 🙂

EXTREMITY 1: Bei Amazon bestellen.
Oder bei Cross Cult.

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