Ein neuer Superman ist auf der Erde. Sein Vorgänger ist tot. Es ist ein Heldenvakuum entstanden. Dem neuen Superman, der lange Zeit mit seiner Familie im Geheimen lebte, bleibt nichts anderes übrig, als an das Licht der Öffentlichkeit zu treten. Ein neuer Clark, eine weitere Lois und ein echter Superboy, denn dieses vorbestimmte Pärchen hat einen Sohn namens Jonathan. Jonathan geht zur Schule, ist noch recht jung und Geheimniskrämerei ist für ihn nicht gerade leicht …
Während dieser neue SUPERMAN bei vielen Helden gut ankommt, seine Hilfe gern gesehen wird, reißt sich BATMAN natürlich nicht um den für ihn fremden Kryptonier. Es bleibt zunächst bei einem kleinen Intermezzo, denn SUPERVATER und SUPERSOHN haben noch eigene Abenteuer zu bestehen. Fernab in der Vergangenheit mit soldatischen Helden und Dinosauriern, vorher gibt es noch einen kleinen Trip zur Kirmes. Aber dann: Das Titelbild kündigt es bereits an. Nicht nur SUPERMAN und BATMAN treffen aufeinander. Die Supersöhne, DAMIAN WAYNE und JONATHAN KENT alias ROBIN und (naja, nicht ganz) SUPERBOY, treffen sich ebenfalls. DAMIAN kann, höflich ausgedrückt, mit dem eher fröhlich eingestellten JONATHAN nicht viel anfangen.
Zusammentreffen zwischen SUPERMAN und SUPERBOY gab es schon, nicht immer waren diese sehr freundlich. Eine verwandtschaftliche Beziehung wie hier, als Vater und Sohn, war eigentlich lange fällig. Als Zeichner macht JORGE JIMENEZ hier den Anfang. Nach einem ordentlichen Superheldeneinsatz wird es familiär. Clark Kent geht mit Frau und Sohn zum Rummel. Die Kirmesatmosphäre ist dank der tollen Illustrationen von JORGE JIMENEZ zeitweilig recht düster. Wegen einer Nebengeschichte entsteht der Eindruck, gleich verwandele sich das Ganze in den schaurigen Kirmesplatz eines PSYCHO CIRCUS. PETER J. TOMASI und PATRICK GLEASON übernehmen es, die Handlung zu erzählen und bleiben auch für den Rest des Bandes in dieser Funktion erhalten.
Dieser gestaltet sich sehr abwechslungsreich und dank verschiedener Zeichner (den Part übernimmt PATRICK GLEASON ebenfalls einmal) bleibt es auf jeder Seite stilistisch und technisch sehr anspruchsvoll. DOUG MAHNKE darf SUPERVATER, SUPERSOHN und KRYPTO in einem gemeinsamen Abenteuer, sogar eine Doppelepisode, angesiedelt in der Vergangenheit, zeichnen. DIE VERGESSENE WELT von SIR ARTHUR CONAN DOYLE lässt grüßen. Urwaldliches Flair, ein einbeiniger US-Soldat und eine Begegnung, die KING KONG blass aussehen lässt, machen aus FLUCHT VON DER DINOSAURIER-INSEL einen abgefahrenen Spaß.
PATRICK GLEASON übernimmt als Zeichner die Doppelepisode um die SUPER-SÖHNE. Wenn Beinahe-Teenager sich zuerst in die Haare kriegen, sich später zusammenraufen und ein Team-Up bilden, wackeln natürlich die Wände. Klar, dass hier nicht alles bierernst zugeht. PATRICK GLEASON führt einen zarten, sehr exakten Strich und erinnert im Endergebnis stilistisch an die Kollegin FIONA STAPLES (SAGA), die allerdings noch deutlich reduzierter zeichnet. Würde JOHN KALISZ (Farben) auf Verläufe, Texturen etc. verzichtet und eine rein flächige Kolorierung gewählt haben, wäre die Ähnlichkeit der Arbeitsweise der beiden Zeichner noch größer.
Dr. ALEC HOLLAND alias SWAMP THING: Wenn diese mysteriöse Kreatur auftaucht, sogar wortwörtlich, geraten selbst die Stärksten in Schwierigkeiten. Ein SUPERMAN, gewohnt, dass ein rechter Haken genügt, um für Klartext zu sorgen, wird hier ordentlich in seine Schranken gewiesen. JORGE JIMENEZ zeigt hier die TWILIGHT-ZONE-Seite des DC-Universums, teils ganzseitig, sehr opulent, teils gruselig, auf jeder Seite eindrucksvoll.
Ein breit gefächertes SUPERMAN-Angebot aus dem neuen REBIRTH des DC-Universums. Der Supersohn JONATHAN KENT bringt eine schöne, feine Facette mit ins Spiel, die bereits jetzt für allerlei Aufregung sorgt. Top-Illustratoren wie DOUG MAHNKE, JORGE JIMENEZ und natürlich PATRICK GLEASON machen den zweiten Sonderband von SUPERMAN zu einem Fest für Fans. 🙂
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