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Comic Blog


Montag, 28. November 2016

THE WALKING DEAD 26

Filed under: Horror — Michael um 9:44

THE WALKING DEAD 26 - AN DIE WAFFENVorbereitungen auf den Krieg. Einen neuen Krieg. Nachdem die Auseinandersetzungen mit der kleinen Armee um Negan zugunsten der Gruppe um Rick ausgegangen war, hat sich mittlerweile ein neuer Feind aufgetan, der nicht weniger unerbittlich ist. Der neue Feind ist außerdem merkwürdig. Die meisten Menschen werfen einen Blick zurück auf die alte, vergangene Zivilisation und wollen die besten Teile davon bewahren, bestenfalls in ein neues Licht setzen. Der neue Feind will all das nicht. Der neue Feind arrangiert sich mit den Toten und lebt das Recht des Stärkeren. Wer sich unterdrücken lässt, hat es nicht besser verdient. Wer sich nicht wehrt, stirbt. Und sollte Ricks Zivilisation eine unsichtbare Grenze überschreiten, ist ein Kampf unausweichlich.

Langsam nähern sich die Zeitschienen der Comic-Vorlage und der Fernsehumsetzung einander an. Wo auf dem Bildschirm der Bösewicht Negan derzeit für Furore sorgt, ist er hier noch ein Gefangener der Gemeinschaft um Rick. Autor und Erfinder von THE WALKING DEAD, Robert Kirkman, hätte nach der dramatischen Auseinandersetzung gegen die Armee von Negan, diesen Halunken auch endgültig auslöschen können. Ricks Leute hatten durch den Tod von Glen genügend Ansporn dazu. Doch aus dem Todesurteil sollte eine lebenslange Haft werden und eine dauernde Mahnung an Rick, endlich einen neuen Weg, fort von der allgegenwärtigen Gewalt zu beschreiten.

Wie sehr Gewalt zur Spirale wird und einen Kreislauf in Gang setzt, der kaum durchbrochen werden kann, hat Robert Kirkman zu einem Kernthema der Serie gemacht. Mit der Apokalypse kehrt nicht einfach der Wilde Westen zurück, sondern das innere Biest wird bei jeder Gelegenheit frei gelassen. Angeblich, weil es nicht anders geht. Absurditäten, Abgründiges, Brutales und Perverses hat seinen Eingang in die nun 26teilige Serie gefunden. Die menschenfressenden Untoten haben auch ihre Hauptbeute, den Menschen, zu Monstern werden lassen. Die oder wir. Auge um Auge. Die einfachen Lösungen waren Programm. Kaum versucht Rick den Kurs zu ändern, legt ihm Robert Kirkman einen gewaltigen Stein in den Weg.

Charlie Adlard, in stilistischer Nähe zu Sean Phillips, einem anderen erfolgreichen Comic-Künstler, hat in Sachen Zombie-Action hier deutlich weniger zu tun als sonst. Wie gesagt, es macht sich bemerkbar, wer das wahre Monster ist. Deshalb liegt der Fokus auf den verfeindeten Parteien, die beide in dichten Szenenfolgen näher beleuchtet werden. Dabei wendet sich Charlie Adlard auch neuen Charakteren zu, so auch Beta, der zweite Mann in der Rangfolge der Flüsterer, dessen Gesicht immer unter der Haut eines Toten verborgen bleibt. Robert Kirkman spielt zwar manchmal mit Stereotypen, aber diesen Bond-Bösewicht, einen typischen Killer und Handlanger, gibt er durch Kleinigkeiten die nötige Tiefe. Und nimmt ihm dennoch nichts von seiner Bösartigkeit.

Gnädiges Schwarzweiß. Ja, es gibt weniger Zombie-Action, aber kaum weniger Horror. Was vielleicht einmal ein Markenzeichen abseits des Mainstreams war, In dieser Hinsicht hatte Charlie Adlard einmal mehr zu tun, jetzt ist die Bedrohung zwar vorhanden, aber ihr Auftreten plötzlicher geworden, schockierender auch, da die beiden Comic-Macher, Kirkman und Adlard, den Leser gelernt haben, in Sicherheit zu wiegen. Entsprechend stärker wirkt die Inszenierung entsprechender Szenen durch Adlard, wären sie von Cliff Rathburn, verantwortlich für die Graustufen, in Farbe getaucht, weil es sich um beinharte Splatterszenen handelt, die der Bildschirmumsetzung in Nichts nachstünden.

Der Wendepunkt ist erreicht. AN DIE WAFFEN lautet der Untertitel der 26. Folge. Der zweite Auslöser für einen Krieg ist nun vorhanden. Robert Kirkman wird sehr bald seine Helden erneut in die Schlacht schicken. Wie er dies hier vorbereitet, ist ein purer Thriller. Heftig, aber sehr spannend. 🙂

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Donnerstag, 24. November 2016

REVIVAL 6

Filed under: Mystery — Michael um 19:26

REVIVAL 6 - Deine treuen Söhne und TöchterEs waren einmal zwei Schwestern, die hatten einander sehr gern und dennoch gab es Differenzen. War die eine zum Erwachsensein gezwungen, da die Mutter viel zu früh verstorben war, war die andere unausgeglichen und rebellisch. Das Erwachen der Toten im kleinen Städtchen Wausau im ansonsten malerischen US-Bundesstaat Wisconsin verdrängt die privaten Unstimmigkeiten nur kurz. Die Probleme der beiden jungen Frauen sind sinnbildlich für das strukturelle und emotionale Chaos in Wausau. Es sind keine Zombies, die ihr Unwesen treiben, vielmehr kehren geliebte Menschen zurück und können einfach nicht mehr sterben, ganz gleich, was ansonsten mit ihnen geschieht. Das weckt Begehrlichkeiten religiöser Fanatiker und ruft gleichzeitig die nationale Sicherheit auf den Plan, denn so lange nicht geklärt ist, was es mit diesen Vorgängen auf sich hat, bleibt Wausau von der Außenwelt abgeriegelt und die Wiedergänger interniert.

Ein Blick auf das große Ganze: Wer oder was sind die hellgelben Geistwesen, die flüsternd umherziehen? Welche Erkenntnisse zieht das Militär aus seinen Bemühungen? Und zu welchem Zweck? Und zu guter Letzt stellt sich die Rätselfrage, wer hinter diesem unglaublichen Mysterium steckt? Gelöst wird sie hier noch nicht. Aber Autor Tim Seeley macht hier einen ordentlichen Schritt in die entsprechende Richtung, der vor allem durch das Verhältnis und die Ereignisse rund um die beiden Schwestern Dana und Martha, kurz EM, getragen wird.

EM, eine wunderbar widerborstige und energische Frauenfigur, angesiedelt zwischen Verzweiflung und unbändiger Wut, ist der große Wurf dieser Geschichte. Das Titelbild der aktuellen 6. Folge mit dem Untertitel DEINE TREUEN SÖHNE UND TÖCHTER zeigt sie in einer äußerst bedrohlichen Situation. Dank ihres toten Zustandes wirft sie sich oft regelrecht in Gefahren und überschätzt ihre Fähigkeiten nicht selten. Aber sie steckt auch wahnsinnig viel ein, mit fast zu viel Freude beinahe, als sehe sie sich längst in einer Art Überwesenform gefangen. Mike Norton, der Zeichner der Serie, bringt EM sehr stark zu Papier, mit einer für eine Comicfigur tollen Präsenz.

Einige Charaktere innerhalb der Serie entwickeln selbstzerstörerische Tendenzen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nur die Motivationen sind sehr unterschiedlich. Wahnsinn, Neugier, Verzweiflung, Zorn, aber auch, wie bei EM, Starrsinn, Gerechtigkeitssinn und Einsamkeit sind die Antriebe. Tim Seeley zeigt, wie isoliert die Wiederbelebten sind, entweder aktiv durch die Regierungsstellen oder, wieder wie in EMs Fall, durch den eigenen Rückzug. EM fühlt sich als ein Mensch, der seit dem Tod der Mutter weggestoßen wird, anscheinend im Weg steht. Obwohl das nicht der Wahrheit entspricht. Ihr Zustand gibt ihr die Möglichkeit zu einem Rundumschlag ohne Rücksicht auf Leib und Leben, schon gar nicht ihr eigenes.

Drama wird in dieser Folge sehr hoch gehalten und ist wichtiger als der Gruselfaktor, der von Tim Seeley beileibe nicht vernachlässigt wird. Aber wie in derzeit sehr erfolgreichen Filmserien bewirkt gerade die charakterliche Zeichnung der Figuren, ihre emotionale Tiefe, die von Mike Norton toll in die Gesichter geschrieben wird. Sein Zeichenstil ist von einem feinen Realismus getragen. Man folgt als Leser gerne EM, die auch die oder andere Einzelseite zur Präsentation bekommt.

Klasse Mystery-Horror mit hervorragenden Akteuren, bei denen Spaß macht zuzuschauen. Ein toller roter Faden verbindet die einzelnen Kapitel. Tim Seeley, inzwischen Horrorexperte im Medium Comic, versteht es wie Altmeister Stephen King seine Charaktere innerhalb einer packenden Handlung herauszuarbeiten. 🙂

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Dienstag, 22. November 2016

SAGA 6

Filed under: SciFi — Michael um 10:44

SAGA 6Gemeinsam mit der Großmutter ist die kleine Hazel eingesperrt, weil Kriegsgegner in diesem Krieg eingesperrt werden, ganz gleich in welchem Alter. Hazel besucht noch den haftinternen Kindergarten. Hazel hat in ihrem jungen Leben schlimmere Situationen kennen gelernt. Ihr Leben ist im Augenblick einigermaßen in Ordnung. Zwar sind ihre Eltern weit entfernt, aber Hazel hat die Hoffnung, dass sie von ihnen gefunden werden wird. Diese unternehmen tatsächlich waghalsige Anstrengungen bei der Suche nach ihrer geliebten Tochter und fügen so ihrem Verbrechensregister einige neue Posten hinzu. Aber sie finden eine heiße Spur …

Eine der aufregendsten SciFi-Soap-Opera-Familien seit den Skywalkers und den Robinsons ist zurück. Marko und Alana, die eigentlich auf gegensätzlichen Seiten in diesem Krieg stehen sollten, lieben sich nicht nur, sie haben auch noch das Unmögliche getan und ein Kind bekommen. Autor Brian K. Vaughan hat den Leser auf eine Hetzjagd quer durch das All mitgenommen. Comic-Künstlerin Fiona Staples hat mit den merkwürdigsten Kreaturen überrascht, mit Parallelen zur echten Welt, mit satirischen Ideen sondergleichen, kleinen und großen Perversitäten, mit wundervollen Einfällen und stets mit einem Strich und einer Farbgebung, die den Eindruck eines Fotoromans entstehen ließen. Und nun: Zeitsprung.

Hazel ist älter geworden, die Großmutter extrem grantig und tätowiert, die Mitinsassen etwas unleidlich, aber nicht unsympathisch. Der Wille, ein Freelancer und Killer, hat seit dem Tod seiner Freundin und seiner Katze deutlich an Gewicht zugelegt, hinzu kommt sein Realitätsverlust, denn er spricht immer noch mit seiner verstorbenen Geliebten und sie antwortet ihm tragsicherweise. Es ist nur eines der Kabinettstückchen, die der Handlung im 6. Teil der SAGA ihre Würze geben. Hält sich Fiona Staples mit optischen Krachern etwas zurück, schüttelt Brian K. Vaughan weiterhin Überraschungen und flotte Wendungen aus dem Ärmel.

Kuriose Erscheinungen sind weiterhin Roboter mit Monitorköpfen oder auch ein Robbenwesen, das auf einem Walrosswesen reitet. Überraschend sind zum Beispiel überdimensionierte Bärtierchen, die mit brachialer Gewalt angreifen. Flotte Wendungen sind solche, die Erinnerungen an Fahrenheit 451 wecken, allerdings auf Speed. Interessant auch zu sehen, dass Killer, wenn sie (einst rank und schlank) Bud-Spencer-Ausmaße erreichen, nichts von ihrer Gefährlichkeit einbüßen.

Fiona Staples vermischt weiterhin bekannte Tiergestalten mit dieser fantastischen Welt. Gleichzeitig findet sich hier eine Zentrierung auf deutlich weniger Figuren. Der Angriff einer Riesenmuräne fällt ins Bombastische, während sonstige Auswüchse eher fein zu nennen sind. Es hat sich ein wenig eingespielt. Als Leser erwartet man das Unerwartete. Wurde dieses anfangs noch mit der Schöpfkelle ausgegossen, ist der Einsatz deutlich punktueller und betrifft Kleinigkeiten, ein paar Anzüglichkeiten, die aber keinen Vergleich mehr mit früheren Einfällen darstellen.

Eine familiäre Fortsetzung eines eingespielten Teams. Die zeitliche Einordnung hat einen kleinen Sprung nach vorn getan. Brian K. Vaughan und Fiona Staples legen ganz offensichtlich den Grundstein für einen neuen Abschnitt im Leben von Marko, Alana und Hazel. Eine Top-Space-Opera mit einer grafischen Gestaltung, die den Leser sehr nah an die Figuren heranbringt. Sehr empfehlenswert. 🙂

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Montag, 14. November 2016

STAR TREK Comicband 23 – HIVE

Filed under: SciFi — Michael um 17:54

STAR TREK Comicband 23 - THE NEXT GENERATION - HIVE500 Jahre in der Zukunft. Widerstand war zwecklos. Das BORG-Kollektiv hat die Galaxis assimiliert. Vor 100 Jahren fiel die letzte Welt der Föderation in ihre Hände. Seither herrscht Perfektion und Stillstand. Denn das Ziel der BORG hat sich nach Meinung eines bestimmten BORG nicht erfüllt: Locutus. Der ehemalige Kapitän der Föderationsraumschiffes ENTERPRISE, Jean-Luc Picard, erwägt eine Veränderung, aber er weiß auch, dass er ohne Hilfe nicht in der Lage sein wird, gegen die Königin der BORG vorzugehen. Er weckt einen alten Freund auf.

In der Gegenwart treffen sich ebenfalls alte Bekannte wieder, allerdings unter völlig anderen Vorzeichen. Einmal mehr haben die BORG einen Gegner aufgescheucht, der ihnen überlegen ist. Einst schloss die Crew der VOYAGER ein Bündnis mit den Cyborgs, um den aggressiven Vorstoß von Spezies 8472 abzuwehren. Nun sucht die BORG-Königin Hilfe bei Jean-Luc Picard, denn erneut sind die BORG in eine parallele Dimension vorgestoßen und haben mit Spezies 1881 den Untergang aller Lebewesen ihres Universums heraufbeschworen.

STAR-TREK-Fans wird nicht zuviel verraten, wenn an dieser Stelle gesagt wird, dass neben dem beliebten Captain der Enterprise mit dem schütteren Haar auch die BORG-Königin und die Lieblings-Ex-BORG Seven-Of-Nine in der Geschichte mitspielen. Angesiedelt nach dem letzten Kinofilm der Picard-Crew sowie der Voyager-Serie und ein paar weiteren kleinen Veränderungen (Riker kommandiert inzwischen die TITAN) bricht in diesem neuen Sternenkrieg die Hölle los.

Brannon Braga, einer der kreativen Köpfe hinter dem modernen Auftakt des STAR-TREK-Universums mit TNG und später mit den Abenteuern der VOYAGER. Hier tritt er als Autor eines Comics in Erscheinung und er verarbeitet vieles, was auch tatsächlich auf der Kinoleinwand genauso funktioniert hätte. Stark im Mittelpunkt stehen hier Picard und Data, Seven-Of-Nine sowie die Borg-Königin, die sehr gut der Darstellung von Alice Krige nachempfunden wurde. Bei der optischen Ähnlichkeit trifft Zeichner Joe Corroney dank genügend existierendem Vorlagematerial die bekannten Figuren meistens auf den Punkt.

Picard, der sehr rationale Charakter, muss hier die Emotion die Leitung übernehmen lassen. Gleich zu Beginn verbindet er Hobby und Vergnügen, indem er mit einer alten Bekannten seinen Urlaub verbringt. Brannon Graga kennt seinen Picard, das STAR-TREK-Feeling stimmt optimal mit den charakterlichen Vorgaben aus Serien und Kinofilmen überein. Hier funktionieren die Szenen, auch mit den übrigen Figuren, zur Gänze, während Szenen im Weltraum ein wenig starr wirken, ihnen gerade in Action-Szenen etwas die Rasanz fehlt. Das ist aber auch das einzige Manko.

HIVE, eine Geschichte aus dem Universum der NEXT GENERATION, fügt sich gut in die Linie der filmischen Veröffentlichungen ein, lässt aber Entwicklungen aus den Romanen außer Acht. Brannon Braga hat das Abenteuer mit Insiderblick geschrieben, mit stetig ansteigender Spannungskurve. Das Grafikteam rund um Joe Corroney sorgt für technisch solide Optik und guten Wiedererkennungswert. 🙂

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Montag, 07. November 2016

ASTERIX EROBERT ROM

Filed under: Comics für Kinder — Michael um 18:48

ASTERIX EROBERT ROMInspiriert von den Aufgaben des legendären Helden Herkules hat sich Cäsar einige Prüfungen einfallen lassen, die beweisen sollen, dass die unbesiegbaren Gallier keine Götter sind und somit auch die Angst nicht verdienen, die seine ansonsten allmächtigen Legionen vor ihnen haben. Doch wer soll die Prüfungen stellvertretend für das gesamte Dorf bestehen? Da gibt es natürlich nur zwei Krieger, die sich bisher immer bewährt haben: Asterix und Obelix! Na, und Idefix, der kleine weiße Hund mit dem Schnauzbart selbstverständlich auch.

ASTERIX EROBERT ROM. Vor 40 Jahren eroberte Asterix nicht nur Rom, sondern ebenfalls die Kinoleinwand. Mit diesem Projekt erfüllte sich ein Wunsch und ein Traum der beiden Erfinder von ASTERIX. Rene Goscinny und Albert Uderzo gründeten 1974 ein eigenes Trickfilmstudio und füllten so eine Lücke in der französischen Filmlandschaft. Namentlich genannter Zeichentrickfilm sollte ihre erste Produktion werden. Es war, und hier wurde der Geist der Comic-Alben sehr gut eingefangen, nicht nur ein Abenteuer für Kinder, sondern konnte gleichzeitig als Satire für die Erwachsenen verstanden werden. Denn die besagten Prüfungen sind zum Teil mit Anspielungen auf die modernen Zeiten gespickt.

Sport, Bürokratie, Feminismus. Klingt nach einer seltsamen Mischung, ist aber in den Prüfungen zu finden. Schneller, weiter, das sind Themen, die ASTERIX ebenso in ASTERIX BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN begegneten. Hier geht es um mehr als nur ein Siegerkranz. ASTERIX läuft für sein Dorf, Obelix wirft für sein Dorf und damit sind eigentlich die einfachsten Prüfungen erledigt. Denn bald zeigt es sich, dass die wahren Tücken abseits des Sportplatzes warten. Die schönste Episode, besser gesagt, die schönste Prüfung ist die Suche nach einem Formular, dem berühmten Passierschein A38. Lange bevor es Begriffe wie Bürgerservice gab, rüttelt die Erfüllung dieser Aufgabe an den Nerven der beiden Helden. Das ist auch in der hier benutzten Form, der bebilderten Erzählung sehr lustig.

Der Leser darf bei dieser Sonderausgabe kein gewöhnliches Comic-Album erwarten. ASTERIX EROBERT ROM feiert das 40jährige Jubiläum des Films unter Verwendung von Zeichnungen, die seinerzeit für die Produktion des Films als Vorlagen entstanden und nun hier in einer neu kolorierten Fassung präsentiert werden. Gleichzeitig füllen diese Bilder Doppelseiten und geben dem Phänomen ASTERIX ein neues Gesicht, denn so großformatig hat der kleine Gallier eine besondere Anziehungskraft. Das ist eine ähnliche Machart wie im Band WIE OBELIX ALS KLEINES KIND IN DEN ZAUBERTRANK GEPLUMPST IST. Nur fielen die Zeichnungen dort etwas fragiler aus und besaßen mehr Leinwandcharakter, während der Leser hier eher von der ersten Reihe aus auf eine Bühne schaut.

Weil es eben keine Albenzeichnungen sind, ist der Strich hier dünner. Das Volumen wird durch die leichte, fein leuchtende Kolorierung gebildet. Der Farbauftrag wirkt natürlich. Jede Doppelseite zeigt einen wunderbaren Ausschnitt aus der ASTERIX-Welt und sind wie verkleinerte Poster anzuschauen. Und zu entdecken gibt es natürlich auch etwas. Umpah-Pah hat einen kleinen Gastauftritt und sogar die Herren Goscinny und Uderzo geben sich abschließend die Ehre. Das Vorwort gibt Aufschluss darüber wie eng die beiden Comic-Macher zusammen arbeiteten und wie toll sie als Kreativschaffende waren. ASTERIX EROBERT ROM, der Film wie auch dieses Jubiläumswerk, unterstreicht das doppelt und dreifach.

Sehr schön als Einstieg in die Welt des kleinen Galliers für die Kleinen zum Vorlesen. Für die Älteren ein schöner Rückblick, gelungenes Beiwerk zum Filmklassiker von 1976. Und ein feiner Einblick in die Arbeit von Albert Uderzo. 🙂

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