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Comic Blog


Samstag, 28. Mai 2016

BLACK PANTHER – Wer ist Black Panther?

Filed under: Superhelden — Michael um 18:50

BLACK PANTHERDie Kampftruppe hat sich weit in den dichten Busch Afrikas vorgewagt. Die Aussicht auf reiche Beute und einen leichten Sieg hat sie vorangetrieben. Die Gerüchte haben indes die Träger längst in die Flucht geschlagen. Und so steht die Invasion aus Weißen allein gegen den unbekannten Feind, der den Eindringlingen immerhin eine Chance lässt. Die Weißen, allen voran ihr Anführer, ignorieren diese Gelegenheit. Sie wähnen sich mit mächtigen, neuesten Waffen ausgerüstet, trotzdem werden sie gnadenlos und völlig überraschend aufgemischt. Am Ende flehen die Überlebenden um Gnade …

Nachdem der BLACK PANTHER im dritten Teil der Reihe um CAPTAIN AMERICA (CIVIL WAR) seinen Kinoeinstand gegeben hat, ist es auch hierzulande an der Zeit auf die Figur zu schauen, die als schwarzer Superheld schon bemerkenswert genug ist, denn selbst im neuen Jahrtausend gibt es immer noch nicht sehr viele davon. Der BLACK PANTHER, nach Luke Cage einer der bekanntesten schwarzen Helden, ist zudem noch weit mehr als ein einfacher Superschurkenjäger. Auf den religiösen Mythen seiner (fiktionalen) Heimat Wakanda fußend, ist der Panther nicht nur ein Beschützer, sondern auch gleichzeitig der Herrscher seines Landes. Desweiteren bemerkenswert ist der Umstand, dass die BLACK PANTHER zwar aus einer Herrscherlinie entstammen, aber jeder im Volk das Recht hat, mit dem jeweiligen Machtsinhaber um Titel und Panther-Rolle zu kämpfen. Die Maske des BLACK PANTHER will also stets aufs Neue verdient sein.

Bereits im Jahr 2005 haben sich der Autor Reginald Hudlin und Marvel-Zeichnerlegende John Romita Jr. mit dem BLACK PANTHER befasst und seine Entstehungsgeschichte auf einen neuen Stand gebracht. Die plötzliche Popularität der Figur hat dieser vorliegenden Neuauflage geführt. Gut so, kann man nur sagen, denn der BLACK PANTHER ist ein Superheld, der nicht nur nicht aus den USA stammt und eine entsprechende Vorbelastung mitbringt, er kommt auch mit einem enormen Selbstbewusstsein daher.

Es ist kein aufgepumptes Selbstbewusstsein, das jeglicher Grundlage entbehrt. Wakanda ist wirtschaftlich unabhängig, politisch ein Machtfaktor innerhalb Afrikas und es hat nie ein Problem mit globaler Emanzipation, da es sich niemals in seiner langen Geschichte die Butter vom Brot nehmen ließ. Besitz weckt automatisch Begehrlichkeiten. Westliche Erziehung schaffen ein falsches, ein überhebliches Menschenbild. Eingebildete Überlegenheit führt Weiße von außerhalb über Jahrzehnte hinweg zuerst in Gefahr, später in den unvermeidlichen Tod. Selbst die modernen USA sind vor dieser Arroganz nicht gefeit und glauben an ein leichtes Spiel mit dem afrikanischen Zwergstaat, der in Wahrheit so etwas wie eine Miniatursupermacht ist.

John Romita Jr. besitzt einen ausdrucksstarken und doch scheinbar einfachen Zeichenstil. Dennoch gelingt es ihm, Emotionen in seinen Zeichnungen zum Ausdruck zu bringen. Es mag einer der Gründe sein, warum ihn Frank Miller für seinen Daredevil holte und Mark Millar für den Comic-Blockbuster KICK-ASS. Anders als bei sehr detailfreudig arbeitenden Künstlern lässt JR JR seinen Künstlermitstreitern Raum zur Ausarbeitung der Bilder. Mit dem Inker Klaus Janson gab es schon häufiger gemeinsame Projekte, weshalb die Grundzeichnungen der beiden stets wie aus einem Guss aussehen.

Die Zurücknahme des Künstlers bei den Zeichnungen fördert eine zügige Leseweise, einen Zeichentrickfilmeffekt, der wirklich Spaß macht und durch die Kolorierung gestützt wird. Der Leser darf sich auf den Auftritt klassischer MARVEL-Bösewichte wie Rhino freuen, aber auch auf solche Gesellen, die im zweiten Captain-America-Kinofilm ihren Auftritt hatten wie Batroc. Letzterer wirkt hier im Comic etwas exotischer als im Film, fast wie ein Douglas Fairbanks Jr., eine Mischung aus klassischem Piraten und Fremdenlegionär.

Wenn darüber hinaus in der zweiten Hälfte des Abenteuers Autor Reginald Hudlin eine Art Kreuzzug gegen Wakanda in die Wege leitet, kann man sich als Leser gegen das satirische Augenzwinkern der Handlung kaum wehren. Wenn fliegendes Motorrad und fliegendes Pferd aufeinander treffen, dann sprühen klassische MARVEL-Funken aus jener Zeit, als in Comics wirklich alles möglich war.

Sehr geradlinig erzählt, mit einem wackeren Helden (oder auch einer Heldendynastie), dem man sich nicht so leicht entziehen kann, denn der BLACK PANTHER wurde von den Comic-Künstlern mit starkem Selbstbewusstsein und Charisma ausgestattet. Klasse, einfallsreich und sehr düster erzählt. 🙂

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