Xavier ist eine ehemalige weibliche Sicherheitsbeamtin. Als Zombie besitzt sie einen besonderen Stellenwert. Denn sie hat sich einen Funken Intelligenz bewahrt und ist sogar in der Lage mit Menschen so etwas wie Freundschaften zu schließen. Und das ist für jemanden, der zur Sorte von Untoten gehört, die sonst hungrig auf Menschenfleisch sind und über die Lebenden herfallen, etwas ganz besonderes. Die Ärztin Penny Jones hat sich ausführlich mit den Zombies beschäftigt. Intelligenz bei den Untoten zu finden, gehört zu ihren Hauptaufgaben. Die Bindung an einen Menschen bei Xavier festzustellen, ist ermutigend, gleichzeitig aber verkompliziert es die weitere Vorgehensweise, denn das Mädchen Jo, zu dem Xavier Vertrauen gefasst hat, wurde entführt.
EMPIRE OF THE DEAD: Mit dem dritten Teil der Saga um das Reich der Untoten schließt Zombie-Altmeister George A. Romero seinen hoffentlich nicht letzten Ausflug in das Medium Comic vorerst ab. Der Ausbruch der Zombieseuche hat eine andere Sorte Untote dazu bewogen, sich einer kleinen Minderheit zu offenbaren: Vampire. Hinter den Kulissen haben ein paar dieser Kreaturen die oberen Etagen der Macht erobert, wo sie alles daran gesetzt haben, den Menschen innerhalb der engen Grenzen Manhattans zufrieden zu stellen und so die eigene Nahrungsversorgung zu sichern, bevor diese durch Zombies endgültig vernichtet wird.
Gleich zwei Horror-Genres mit einer Klappe. Wer den Romero-Schocker Land Of The Dead gesehen hat, kann sich ungefähr die vorherrschende Atmosphäre der Trilogie und insbesondere dieser Geschichte vorstellen. Denn hier geht alles den Bach runter. Das peinlichst genau gehaltene Gleichgewicht der Kräfte, von der vampirischen Oberschicht stets im Blick behalten, zerbricht durch innere und äußere Einflüsse. Blut und Geld sind am Ende Schuld am Untergang. Aber auch der Untergang wird verwaltet und so gibt es ebenfalls welche, die einmal mehr auf der entstehenden Flutwelle davon reiten. George A. Romero erzählt filmisch. Er kennt die Praktiken und setzt diese im Medium Comic, dem Film medial am nächsten, ebenso gekonnt ein.
Deshalb funktionieren die Charakterbeschreibungen, sorgsam eingefügt, und die Entwicklung der Figuren so gut. Gerade im Hinblick auf einen geistig halbwachen Untoten war dies wichtig. Romero hat sich schon in Day Of The Dead mit dieser Thematik beschäftigt, hier ist die Ausführung besser und konsequenter.
Andrea Mutti, der bereits für die MARVEL ZOMBIES arbeitete, bewegt sich hier auf einem etwas ernsthafteren Schockerterrain. Ein leichter Strich wird mitunter durch harte Schatten verstärkt. Schattenrisse in den meist nächtlichen Szenen sorgen für ein düsteres Ambiente, das durch die späteren Explosionen und Überfälle in ein apokalyptisches Szenario wechselt. Zombies sind hier eine Gefahr unter vielen, die fast und im schlimmsten Fall im schlechtesten Moment vergessen wird. In der zweiten Hälfte erhöht sich der szenische Drive. Romero hat die Geschwindigkeit deutlich angekurbelt. Andrea Mutti hält den Hauptdarstellern die Kamera geradewegs vor das Gesicht, Zombies und Vampiren inklusive, bevor er wieder Abstand hält und das Feuer den Hintergrund für heranmarschierende Untote bildet.
Ein Knaller von George A. Romero, von dem sich abschließend sagen lässt, dass er auf der Kinoleinwand genauso gut funktioniert hätte, hier die Produktion aber kostengünstiger und schneller vonstatten gegangen ist. Bleibt für den Zombie-Fan zu hoffen, dass Romero eine weitere Gelegenheit dieser Art erhält, um sein Weltuntergangsuniversum zu komplettieren. 🙂
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