Das ewige Leben kann ein Fluch sein. Das gilt für die jeweilige Person und für jeden, der das Pech hat, mit zusammen zu treffen. Was haben Cassie und Vlad nicht alles getan, um diesen Slasher endlich unter die Erde zu ringen. Meist dauerte es nicht lange. Dann ist dieses Monster wieder unterwegs, um sein Werk fortzusetzen. Die beiden Jäger des Bösen haben schon viele Killer zur Strecke gebracht. Vielleicht zu viele, weil Cassie und Vlad einfach müde sind und freiwillig bereit sind, eine Nacht in einer Zelle des Polizeireviers zu verbringen. Es hätte funktionieren können, hätten die Polizisten ihren Job etwas ernster genommen. Und hätten sie mehr auf die Worte von Cassie Hack vertraut.
SLASHER. Ein irrer Killer, lebender, untoter oder überhaupt kein Mensch, der ohne bedeutsame Motivation Menschen jagt und tötet. Dabei geht er nicht sehr zimperlich mit seinen Opfern um. Bekannte Vertreter dieser Wesen werden häufig beim Vornamen gerufen, wie Jason, Freddy oder Chucky. Aber es gibt eben auch Jäger, die Jäger jagen und dazu gehören Cassie Hack und ihr hoch gewachsener Freund Vlad. Cassies Mutter war ein Slasher. Vlads gesamte Familie gehört dieser merkwürdigen Spezies an, von denen sich nie sagen lässt, in welcher Gestalt sie demnächst umgehen werden.
Wer die Abenteuer der beiden Monsterkiller verfolgt hat, hat auch nach und nach mehr über die Vergangenheit der beiden erfahren. Nach Lektüre der 13. Ausgabe der Reihe, Untertitel: DIE DUNKLE SEITE, hat der Leser einiges mehr über Vlads Verwandtschaft gelernt, die allesamt Kannibalen sind. Man kann sich seine Verwandten eben nicht aussuchen. Mastermind Tim Seeley, Cassies Erfinder, meldet sich in dieser Ausgabe nur mit einer Geschichte zu Wort. Die Erzählung über Vlads furchtbare Geschwister überlässt er Justin Jordan. Zusammen mit Zeichner Daniel Leister treibt er die Konzeption von Vlad, dessen monströses Aussehen Cassie zu Beginn der Reihe noch schockierte, auf die Spitze. Denn Vlads Erscheinungsbild ist gegenüber seiner Verwandtschaft vergleichsweise harmlos und normal zu nennen.
Grafisch sehr schön geworden ist die Episode um den unsterblichen Killer, gezeichnet von Gastkünstler Emilio Laiso. Sein Titelbild zur Folge HACK/SLASH/REPEAT, feiner noch ausgeführt als der Rest des Horrorthrillers, lässt vermuten, was er auf die Beine stellen könnte, hätte er noch mehr Zeit für seine Arbeit. So aber bleibt eine Folge, die ausgezeichnet getuscht und koloriert, ein Höhepunkt des vorliegenden Bandes ist. Geschrieben von Tim Seeley und Michael Moreci wäre es schön, eine Fortsetzung dieses Abenteuers zu sehen. Seeley und Moreci lassen diese Möglichkeit jedenfalls offen. Obwohl ja nahezu jeder Slasher das Auferstehungsgen in sich trägt.
Auftritt: MERCY SPARX. Jung, hübsch, rote Haut, Hörnchen. Die Teufelin ist nicht die erste Braut, die einen Job für die Gegenseite übernehmen. MERCY SPARX sollte für den Himmel einst abtrünnige Engel jagen. Nun ist sie die nächste in einem illustren Reigen der Gastauftritte in HACK/SLASH. Ihrem Aussehen nach stiftet sie zunächst Verwirrung. Für Cassie Hack und Vlad ist sie nichts anderes als ein weiterer Slasher, die sich bislang auch nicht scheuten, besonders schön daher zu kommen. Die attraktivsten Frauen konnten erst recht brutal sein.
Nun stehen zwei Frauen des gleichen Schlages auf derselben Seite und haben einen Gegner vor sich, der wohl die ungewöhnlichste Kleidung in dieser langen Reihe trägt. (Und es waren sehr ungewöhnliche Auftritte hier zu verzeichnen.) Knackig, gerafft erzählt, mit neuem Team-Up, trifft Cassie hier auf ein Hellgirl. Die Episode könnte vor allem Fans der Serie Supernatural gefallen.
Eine rundum gelungene Weiterführung der Serie, wie mit guten Ideen versehen, durchweg unterhaltsam. Grusel und Spannung wechseln sich mit gut einstudiertem Slasher-Thriller-Spaß ab. Für Fans, die schon ein wenig mehr über Cassie und Vlad Bescheid wissen. 🙂
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