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Comic Blog


Sonntag, 06. September 2015

FEUER UND STEIN 2 – ALIENS

Filed under: Horror — Michael um 23:05

FEUER UND STEIN 2 - ALIENSHadley’s Hope. Der Planet wurde besiedelt, um eine Arbeitsmannschaft für das Terraforming vor Ort zu haben. Mit einer aggressiven Lebensform wie den schwarzen Kreaturen mit der skelettartigen Struktur hat niemand gerechnet. Die letzten überlebenden Menschen sind auf der Flucht. Einzige Rettung verspricht ein abgehalftertes Schiff, einzig genutzt zum Frachttransport. Die Flüchtigen verlassen den Mond um den Planeten Calpamos. Die kurze Reise ist schwierig, weil das Schiff für derlei interplanetare nicht konzipiert wurde. So wird aus der Flucht am Ende ein kontrollierter Absturz. Aber die neu gefundene Sicherheit ist nur von geringer Dauer.

Es gibt realistische Zeichnungen und … es gibt realistische Zeichnungen. Patric Reynolds gehört zu jenen Comic-Künstlern, die Bilder in der Form zu Papier bringen, als habe es eine filmische Vorlage gegeben und die Grafiken seien auf der Grundlage von Filmszenen nachgezeichnet worden. Daraus ergibt sich für das Endprodukt eine ungeheuer dynamische und kraftvolle Optik, in der Bewegungen und Charaktere sehr greifbar sind. Die Zeichnungen funktionieren darüber hinaus besonders gut, da mit dem Koloristen Dave Stewart ein weiterer Künstler zur Seite steht, der mit dieser Art von sehr intuitiver Zeichenweise aus langer Erfahrung hervorragend umzugehen versteht.

Genrefans kennen Dave Stewart aus seinen Zusammenarbeiten mit Richard Corben und Guy Davis (B.U.A.P.). Einem deutlichen Tuschestrich mit dem Pinsel setzt Stewart eine ebensolche organisch natürliche Farbgebung gegenüber. Das erinnert im Endergebnis an die Arbeiten von Sean Phillips (Sleeper), der ähnlich rasant über die Seiten zu huschen scheint und ebenso wie sein Kollege Patric Reynolds mit einem fulminanten Gesamteindruck aufwartet.

Eine Welt, in der zu überleben nicht die beste Lösung ist. Verschmelzungshorror ist eines der Stichwörter dieses zweiten Teils des SciFi-Horror-Abenteuers von FEUER UND STEIN. Eine schwarze Flüssigkeit, offensichtlich ein Evolutionsbeschleuniger, schafft nicht nur die Umwandlung einer Spezies, sie vereint auch zwei verschiedene Organismen auf skurrile und grauenhafte Weise. Autor Chris Roberson bedient sich hier eines Horrors, dessen Wurzeln in Horrorklassikern wie Die Fliege zu finden sind, in Die Insel des Dr. Moreau gerne wieder aufgegriffen wurde und zur Zeit im B-Movie wieder Kapriolen schlägt. Eine Mixtur aus Mensch und Alien bildet eindeutig eine der Spitzen dieses Genreablegers. Patric Reynolds weiß die Nerven des Lesers mit grafischen Umsetzungen dieser Zwitterkreaturen gehörig zu strapazieren.

Chris Roberson erzählt eine zweite Hälfte der Extraklasse. Die Verschmelzung wird zu einer Bedrohung, der sich nicht mehr entkommen lässt. Eine alienähnliche Kreatur mit menschlichen Erinnerungen kennt die Jäger einerseits, die Beute andererseits und hat keinerlei Mühe, sich gegen beide zur Wehr zu setzen und sich an die Spitze der Nahrungskette aufzuschwingen. Langsam kommt einer der Charaktere hinter die Geheimnisse des Mondes und seiner evolutionären Fallen, die schließlich sogar eine gewisse, sehr trügerische Hoffnung bereit halten.

Ein grafischer Hammer, eindringlich gemalt, mit Bildern, die den Alien-Horror hervorragend transportieren wie lange nicht. Stark erzählt, auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes zur ungetrübten Spannungslektüre geeignet. 🙂

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