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Comic Blog


Dienstag, 18. August 2015

ASTERIX – IM LAND DER GÖTTER

Filed under: Comics im Film — Michael um 16:35

ASTERIX - IM LAND DER GÖTTERJulius Cäsar hat vieles versucht, damit endlich das ganze Gallien zu befriedet wird. Soldaten sollen das Gebiet um das Dorf der unbeugsamen Gallier abschotten. So recht gelingen, will ihnen diese Aufgabe aber nicht. Da verfällt der römische Diktator auf eine List. Wenn den Galliern nicht mit Gewalt beizukommen ist, dann vielleicht mit römischer Lebensart? Kurz darauf sind einmal eine ganz andere Art von Römern in den Wäldern rund um das Dorf unterwegs. Eines Tages stolpern Asterix und Obelix auf der Jagd über eine Schnur, die sich alsbald als das Werk von Landvermessern herausstellt. Der junge und ehrgeizige Architekt Quadratus setzt alles daran, um das Projekt mit Namen LAND DER GÖTTER zu einem Erfolg werden zu lassen.

Sie sind wieder da! Nach Zeichentrickfilmen und Realfilmumsetzungen haben ASTERIX und OBELIX den Sprung in den Animationsfilm geschafft. Die liebevolle Adaption in ein weiteres tricktechnisches Medium ist den Machern, die selbst mit den Abenteuern der Gallier aufgewachsen sind, vollends gelungen.

Little Italy. Römische Lebensart will in Gallien zuerst nicht gelingen, da niemand, der das aufregende Leben in der Hauptstadt gewöhnt ist, irgendwo weit weg in die gallischen Wälder ziehen möchte. Ein Trick sorgt für die Belebung des ganzen Wohnprojekts, nachdem viele Schwierigkeiten beim Bau überwunden wurden. Die römischen Zivilisten haben einen nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg dieser Komödie. DIE TRABANTENSTADT, der 17. Band der ASTERIX-Reihe, war die Vorlage dieses Leinwandabenteuers. Die neuen Mieter dieser weißen Hochhäuser inmitten alter Baumbestände. Dort wurden sie nicht ganz so individuell in Szene gesetzt.

Allein die von gallischer Seite betriebenen Vertreibungsversuche und die Reaktionen der Römer, in immer schnellerer Folge gezeigt, sind ein ziemliches Vergnügen. So schlecht die Witterung für die Gallier ist, so ist es für die Römer immer noch ein Zuckerschlecken, sogar erfrischend im Vergleich zur brütenden Hitze und Trockenheit in Rom. Vor all der gelungenen Atmosphäre wie dem Colosseum, der Trabantenstadt und natürlich dem fein reproduzierten Dorf sind die Zivilisten eine breit lächelnde Horde Touristen, die aus dem Dorf und den Galliern das machen, was jeder Tourist weltweit in Ferienhochburgen antrifft: Die ewig gleichen Angebote in zigmal den gleichen Läden, stapelweise nebeneinander angeordnet.

Der Einfallsreichtum von Rene Goscinny, der damals die Comic-Vorlage schrieb und all die kleinen Anspielungen auf die moderne Welt einbaute, war immens und trifft auch heute noch ins Schwarze. Haben sich auch viele Neuerungen im menschlichen Beisammensein ergeben, so ist umso mehr erhalten geblieben und bildet die Grundlage dessen, was heute als Innovation gepriesen wird. Das Werk Albert Uderzos, seine eindeutige Handschrift in der Gestaltung lustiger Figuren, ihre Gesichtszüge findet sich fantastisch gut übertragen in den animierten Galliern wieder. Und nicht nur dort. Die Wildscheine, mit Mimik und Grunzen über ihr Wohlbefinden Auskunft geben (und ihre Ängste, einer finalen Teilnahme am Bankett der Gallier zu entgehen), sind ein Augenschmaus für sich und hätten auch einen eigenen Ablegerfilm verdient.

Das Bonusmaterial sei jedem ans Herz gelegt, der gerne hinter die Kulissen von Filmproduktionen schaut, denn die Arbeitsweise bei einem Trickfilm dieser Art unterscheidet sich doch in weiten Teilen von der eines Realfilms. Die Schauspieler, besser gesagt die Sprecher, nehmen ihre Texte vor allem anderen auf. Die Animation orientiert sich an ihrer Ausdrucksweise. So haben im Original die Schauspieler eine viel stärkere Möglichkeit sich einzubringen, als es bei der Synchronisation hierzulande zum Beispiel der Fall ist. Eine gute Planung, die Umsetzung der gezeichneten Vorlagen, der einst von Albert Uderzo entworfenen Figuren und noch einiges mehr runden die Zusatzinformationen ab. Die Komplexität der Produktion eines solchen Films nötigt dem Zuschauer einen ordentlichen Respekt ab.

Die deutschen Sprecher von Asterix und Obelix sind mit Milan Reschel und Charly Hübner bekannt, aber sie treten zugunsten des Films deutlicher in den Hintergrund, als es früher der Fall war. Fans von Zeichentrick und Animation wissen, wie oft mit landesweit bekannten Schauspielern und ihren Stimmeinsätzen bei derartigen Produktionen geworben wurde. Peschel und Hübner verstehen zweifelsohne ihr Handwerk, aber eine Produktion wie diese braucht nicht von Stars erobert zu werden. Hier wird solide und einfühlsam jede Figur gesprochen, sie werden aber nicht vereinnahmt.

Ein tolles Abenteuer aus der Goscinny-Ära, eine tolle Umsetzung in moderne Animation, ohne den tollen von Udero entworfenen Figuren etwas von ihrer Originalität zu nehmen. Hier und dort etwas erweitert und verfeinert, ohne den Humor des Originals zu verfremden. Mit feinem Humor ebenso gewürzt wie mit Klamauk, für jeden ist etwas dabei. ASTERIX – IM LAND DER GÖTTER ist ein echter Familienfilm einerseits und eine filmische Umsetzung des gallischen Comic-Helden andererseits, die jeden Fan der Reihe zufrieden stellen sollte. 🙂

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Link zur offiziellen Film-Homepage: www.asteriximlanddergoetter.de

Ein Kommentar »

  1. […] Mehr Infos zu ASTERIX IM LAND DER GÖTTER im Comicblog: http://www.comicblog.de/2015/08/18/asterix-imlanddergotter/ […]

    Pingback by Comic Blog - Weblog zum Thema Comics — Freitag, 21. September 2018 @ 20:06

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