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Comic Blog


Montag, 06. April 2015

SUPERMAN – Megaband 1

Filed under: Superhelden — Michael um 17:06

SUPERMAN - Megaband 1 - Neue AbenteuerTod umgibt Superman. Wenn nicht gerade die gewöhnlichsten und ungewöhnlichsten Kreaturen versuchen, ihm im wahrsten Sinne des Wortes ein Haar zu krümmen, versuchen andere seine Freunde zu töten, ihm Fallen zu stellen und finden es wieder schick, seine Retterqualitäten auf die Probe zu stellen. Da werden Menschen aufgefangen, Kugel abgefangen, Schläge eingesteckt und ausgeteilt und die unterschiedlichsten Arten von Superblicken eingesetzt. Echte Bedrohungen sind meist außerirdisch, denn von der Erde kann ihm kaum einer richtig gefährlich werden. Zu den Ausnahmen gehört Metallo, der Kryptonit im Kampf einsetzt. Superman flieht nicht oft, doch hier bleibt ihm keine andere Wahl.

Wie könnte Superman aussehen? Wie könnte er sich verhalten? Diverse Autoren und Zeichner haben sich an eine der berühmtesten Comic-Figuren der Welt herangewagt. Mit neuen Ideen, humorvoll, geheimnisvoll, ungewöhnlich, immer respektvoll. Mit optischen Finessen, alten Bekannten in neuen Gewändern. Und egal, was sie sich einfallen ließen, sie hatten immer nur eine Geschichte lang Zeit. Der Leser darf sich also auf einen prallen Megaband freuen, in dem zu einer etwas älteren Erzählweise zurückgefunden wurde. Ohne ellenlange Abenteuer, die das Leben einer Comic-Figur umkrempeln und sich vielleicht sogar über verschiedene Serien einer Figur erstrecken.

Durch die neuen Künstler erfindet sich auch die Figur Superman mitunter neu, ergeben sich neue Einblicke auf seine Entstehung oder finden sich neue Eindrücke. Mongul, Lex Luthor, Bizarro, Metallo, Brainiac, Darkseid, eine Art King Kong und Gorilla Grodd mischen aktiv mit. Ein paar dieser Begegnungen sind nicht nur besonders gut gelungen, sie fassen sozusagen auch ein jeweilig immer wiederkehrendes Motiv zusammen.

Wie töte ich Superman. Idee Nr. 78013. Für Lex Luthor ist es längst keine Frage mehr, ob er Superman tötet. Die Anschläge auf das Leben des Stählernen sind zu einem regelrechten Hobby verkommen. Lex Luthor, das Genie, der Wirtschaftsmagnat, der andere Unternehmer noch vor dem Frühstück fertig macht, hat sich in eine Aufgabe verbissen, die über die Jahre sein Selbstbewusstsein untergraben hat, weil ausgerechnet eine derart leichte Aufgabe nicht zu bewältigen scheint. Längst ist aus dieser Aufgabe ein Selbstläufer geworden. Und die beiden Männer, Superman und Lex Luthor, stehen in der Geschichte von Dan Abnett, Andy Lanning und Zeichner Wes Craig für die These, den Feind enger an sich zu binden als einen Freund.

Du glaubst nicht an Superman? In der von Tom DeFalco geschriebenen Geschichte, Die Leugner, zeichnet Pete Woods in Zeichentrickstilistik ein Abenteuer leicht abseits der Figur Superman. Wie muss ein solches Überwesen aus der Sicht des Normalbürgers aussehen? Bei jenen Menschen, die den Supermann nur aus Zeitungsartikeln und Fernsehberichten her kennen? Wäre er nicht gleichzusetzen mit irgendwelchen Verschwörungstheorien, die einem weismachen wollen, es gäbe außerirdisches Leben, das sich mit Cape und blauen Strumpfhosen inmitten der Menschheit bewegt? Es ist eine sehr humorvolle Herangehensweise, mit einem netten Clou am Schluss, fast schon, als habe hier eine Comic-Ikone wie Darwyn Cooke seine Finger im Spiel gehabt.

Dies sind zwei Beispiele für eine weniger ernsthafte Erzählung. Weitaus häufiger geht es handfest zur Sache. Marc Guggenheim gelingt das Kunststück Bekanntes und Geheimnisvolles miteinander zu vermischen. Er erweckt den seit langem explodierten Planeten Krypton zu neuem Leben. Besagtes Superman-Abenteuer, Tränen für Krypton, gehört zu den grafischen Höhepunkten. Zeichner Joe Bennett kreiert ebenso ein Design zwischen klassisch und bombastisch wie Pia Guerra, die der Leser hierzulande von Erfolgsserie Y – The Last Man her kennt. Wer es schafft, die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts atmosphärisch zu reaktivieren, ist Chris Weston mit der Geschichte Der Retter. Hier wird optisch in jene Tage zurückgesprungen, als George Reeves den Stählernen in einer mehrjährigen Fernsehserie verkörperte.

Die ewige Jugend eines Comic-Charakters. Der erste Megaband über Superman spricht in einer großen Bandbreite den Comic-Fan an. Einerseits können Nostalgiker auf ihre Kosten kommen, andererseits können auch ganz frische Interpretationen überzeugen, in modernem Strich ausgeführt und sicherlich nicht ganz kritiklos, aber immer respektvoll vor einer der langlebigsten Comic-Figuren aller Zeiten erzählt. 🙂

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