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Comic Blog


Mittwoch, 25. Februar 2015

THE WALKING DEAD 22 – Ein neuer Anfang

Filed under: Mystery — Michael um 9:39

THE WALKING DEAD 22 - Ein neuer AnfangDiese Herde wird gelenkt, obwohl die Untoten, die sich in ihr bewegen, dies kaum wahrnehmen. Diejenigen, die hoch zu Ross, geschützt durch leichte Körperpanzer und Schutzwesten, mit Schwertern bewaffnet, die Kreaturen durch die Landschaft treiben, bemerken ihren Fehler erst spät. Denn sie sind nicht die einzigen Menschen, die hier noch unterwegs sind. Für Magna und ihre Gruppe, die sich bislang gut durchgeschlagen hatten, wird die Begegnung mit der Herde zu einem Fiasko. Als die Treiber ihren Fehler erkennen, ist es beinahe zu spät. Die Untoten haben eine neue Futterquelle gefunden. Ein Entkommen scheint unmöglich …

Das ist ein wirklicher Neuanfang. Man könnte auch sagen: Willkommen im Wilden Westen. Es herrscht Siedleratmosphäre. Robert Kirkman fängt den Geist der Gründertage Amerikas neu ein. Es ist eine Zeit des Aufbruchs, in der die menschlichen Feinde besiegt zu sein scheinen und der Umgang mit den Untoten eine gewisse Professionalisierung erfahren hat. Herden werden getrieben, gelenkt. Wachen patrouillieren, die Landwirtschaft blüht auf, ein Handel stellt sich ein, sogar Lehrstellen werden an die Jugendlichen vergeben.

Rick Grimes, der einst den Ausbruch der Apokalypse miterlebte, eine Gruppe um sich scharte, immer im Bemühen lebte, diese Menschen wie seine Familie zu beschützen, ist inzwischen zu einer Legende gealtert, dem mit Respekt begegnet wird. Und er muss sich längst nicht mehr um alles kümmern. Der einzige Wermutstropfen in dieser prächtig wachsenden neuen Gesellschaft ist ein Gefangener einer vergangenen Auseinandersetzung, der nur allzu gern dazu bereit ist, wieder Schwierigkeiten zu machen.

Robert Kirkman beginnt Ein neuer Anfang allerdings nicht mit dem Utopia, das sich Grimes und seine Leute geschaffen haben, sondern führt eine weitere Gruppe ein, die auf jenem Stand sind, auf Grimes und die anderen vor vielen, vielen Bänden einmal waren: Wanderer. Ausgerechnet diese Menschen werden zu Opfern der neuen Ordnung und verständlicherweise ist das nicht die beste Ausgangslage für ein vorurteilsfreies Kennenlernen.

Es ist spannend und menschelt. In den vergangenen Episoden herrschte Krieg zwischen den Menschen, die Untoten waren fast schon im Weg. Das ändert sich in dieser neuen Konstellation. Das Verhältnis zu den Zombies erhält eine neue Qualität. Sie werden als eine Urgewalt begriffen, der man aus dem Weg geht, die man in Teilen beherrschen kann. Sofern man die Regeln befolgt. Wer zu cool an die Sache herangeht, ist bald schon Futter. Hinzu kommt das Flüstern. Haben die Untoten gelernt zu sprechen?

Es dauert eine Weile, bis sich eine Antwort abzeichnet. Robert Kirkman hatte hier einen sehr guten Einfall und schiebt das Zusammenleben mit jenen, mit denen der Mensch sich nun den Planeten teilen muss, auf eine höhere Ebene. Mehr sei dazu nicht verraten. Allerdings sei angemerkt, dass diese neue Idee einen großen Vorrat an Folgeereignissen bereit halten mag und Kirkman es so gelingt, nach der langen Lebensdauer der Serie immer noch Neugier zu schüren.

Horror. Die Untoten haben sich seit den ersten Bänden gehörig verändert. Charlie Adlard, im Bereich Tusche durch Stefano Gaudiano verstärkt, hat es nur noch mit Wiedergängern zu tun, die seit den ersten Tagen der Katastrophe unterwegs sind. Sie halten sich auf den Beinen, die Zersetzung der Untoten, ob sie nun beweglich oder nicht sind, arbeitet für die überlebenden Menschen. Bei einer Attacke halten die Körper nicht mehr so viel aus, wie es ein Lebender tun würde. Es ist also eine Frage der Zeit, bis die Herden der Zombies sich erledigt haben werden. Aber … noch laufen sie. Individuelle Merkmale sind für Charlie Adlard kaum mehr zu beachten. Unterschieden werden die Kreaturen lediglich noch am Grad ihrer Verrottung.

Vater und Sohn. Es ist erstaunlich, welchen optischen Sprung Rick Grimes und sein Sohn Carl gemacht haben. Die gemeinsamen Szenen der beiden, die in einer Art Familienbild münden, mit fehlendem Arm und fehlendem Auge, sind ein Indiz für all das, was die beiden mitgemacht haben und dennoch ist es ein schönes Bild, das Kirkman und Adlard hier entwerfen, denn wirklich zum ersten Mal seit die Serie begann, werden die beiden auf eine gewisse Art glücklich dargestellt.

Robert Kirkman gestattet es seinen Helden, den Kurs weitestgehend im Griff zu haben … ehe er das Grauen auf ziemlich ungewöhnliche Art neu erweckt, so dass alle erreichten Erfolge erneut ins Wanken geraten könnten. Eine tolle Grundlage für die nächsten Folgen, unheimlich, aber auch sehr interessant. Sogar für Neueinsteiger geeignet. 🙂

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Oder bei Cross Cult.

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