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Comic Blog


Montag, 27. Oktober 2014

JOMMEKE 8 – Die Paradiesinsel

Filed under: Comics für Kinder — Michael um 20:21

JOMMEKE 8 - Die ParadiesinselEs sollte ein schöner Inselausflug werden. Nachdem das Schlimmste überstanden schien und der Kapitän den Kindern ihren kleinen Trick verziehen hatte, wäre der kurze Aufenthalt auf der Paradiesinsel zur Krönung der Reise geworden. Hätte das Schiff seine Weiterfahrt nicht ohne sie fortgesetzt. Aber die Kinder, allen voran Jommeke sind findig und lassen sich nicht unterkriegen. Mit tollen Ideen und der Hilfe neuer, ungewöhnlicher Freunde richten sie sich in ihrem neuen Leben ein. Aber bis es so weit ist, müssen die Kinder so manche Hürde nehmen. Die Feststellung, wie schwierig das Miteinander mit ungezähmten Ziegen sein kann, ist nur der Anfang.

Die Paradiesinsel aus der Reihe JOMMEKE beschreibt einen alten Kindertraum. In der Vergangenheit hatte die Serie bereits in Deutschland ihren Auftritt unter dem Titel Peter und Alexander. JOMMEKE selbst entstand 1955, zum Beginn der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts folgte der deutsche Auftritt der liebenswerten Comic-Figur und seiner Freunde. Es ist eine Erzählkultur, die sich in die Hochzeiten einer Enid Blyton einreiht, als Kinder Abenteuer erlebten, die Bösen jedoch stets ausmanövriert werden konnten und alles irgendwie ohne Gewalt auskam.

Der Zeichner Jef Nys schuf den blonden Jungen Jommeke und seinen Freund Filiberke, immer begleitet vom grünen Papagei Flip. Seit seiner Geburt hat Jommeke bereit in über 250 Alben seine Abenteuer erlebt. Im Rahmen der Kinderabenteuer könnte man ihn aufgrund der Strichführung auch einen jugendlichen Tim nennen (ohne Struppi, dafür mit einem schwarzen Puddel namens Pekkie an seiner Seite). JOMMEKE ist ein tolles Beispiel für die gute alte Comic-Zeit, deren Konzepte sich hervorragend zeitlos bewähren. Hier wird Spannung über Spaß und Einfallsreichtum aufgebaut. Im übertragenen Sinn verarbeitet Jef Nys den Robinson-Gedanken weitaus kindgerechter als es ein Johann David Wyss mit der Schweizer Familie Robinson vermochte.

Jef Nys arbeitete mit einfachen Figuren und befolgte die Regeln jener Tage, denen sich auch überseeische Figuren wie Micky Maus unterordneten. Eine Grundfigur erfährt diverse Abwandlungen, denn eine sympathische Konstruktion benötigt nicht viele Veränderungen. Blond, schwarze Haare, etwas andere Kleidung, Schleifchen, lange oder kurze Hosen zu allgemein dünnen, leichten Strichen schaffen im Nu ein Comic-Universum mit einer Vielzahl von Charakteren, die man durch diese Vereinheitlichung gleich ins Herz schließen mag. Jef Nys hatte viele Ideen, wie er diese kleinen Abenteurer in Szene setzen konnte.

Ein Hund imitiert einen Menschen, ein Chor aus 420 Papageien und Affen bewirtschaften eine beispielhafte Siedlung. Humor entsteht hier mit leichter Hand und sichtlicher Freude an komischen Situationen. Den Auftakt des Abenteuers bildet ein Gewinnspiel. Hierzu müssen Fragen beantwortet werden. Filiberke, der unbedingt den Hauptgewinn möchte, holt sich Hilfe bei der Beantwortung der Gewinnspielfragen bei seinem Freund Jommeke. Hier wird noch richtig nach der richtigen Lösung gesucht. Den schnellen Weg per Mausklick gab es noch nicht. Allerdings sind die Fragen auch so schwer, dass selbst ein gewiefter Junge wie Jommeke ins Schwitzen gerät. Hier mag sich ein Lächeln angesichts einer gewissen Nostalgie einstellen. Andererseits wird auch das Internet beileibe nicht jede Antwort auf die sehr unterschiedlichen Fragen parat haben.

Tiere sind ein Trick, den Jef Nys anwendet, um geradezu seitenweise fröhlich zu fabulieren. Derart beschrieben, mag sich eine der Regeln in Die Paradiesinsel etwas geschwollen anhören, aber natürlich wird hier auch munter überzogen. Und es darf ein jeder herausfinden, welche tierischen Helfer ihm oder ihr am Besten gefallen. Die vielen Papageien sind zugegeben meine Favoriten.

Für Kinder geschrieben, lustig, spannend, abwechslungsreiche Unterhaltung, von großer Fantasie angetrieben. Ein Klassiker, der die Jahrzehnte zu recht überdauert hat und jung geblieben ist. 🙂

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Link: Trailer zu JOMMEKE

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