Der Punisher, Frank Castle mit bürgerlichem Namen, lebt in einem alten Kastenwagen. Sein normales Leben liegt lange hinter ihm. Seinen Rachefeldzug hat er augenscheinlich ebenfalls zu den Akten gelegt. Eines Morgens, in einer von Gott verlassenen Gegend, einem verfallenen Stadtteil, sucht er einen Waschsalon auf. Ein kurzer Blick genügt, um die Lage in dieser Straße zu erkennen. Eine Bande drangsaliert die paar Menschen, die hier leben. Frauen werden vergewaltigt, Kinder zu Drogendealer und Junkies herangezogen. Wer etwas dagegen zu unternehmen sucht, wie etwa der alte Big Mike, endet im besten Fall im Rollstuhl. Frank Castle, der Punisher, sieht die Gewalt und das Elend, aber er hat gelernt, darüber hinweg zu sehen, als ginge ihn das alles nichts mehr an.
Drei Filme über den PUNISHER konnten in der Vergangenheit auf sich aufmerksam machen. Eine sehr frühe Version mit Dolph Lundgren, eine ambitionierte Variante mit Thomas Jane und eine an moderneren Comics angelehnte Version mit Ray Stevenson. Regisseur Phil Joanou holte den Schauspieler Thomas Jane gut acht Jahre nach der Hollywood-Version des Themas für einen Fan-Film in die Rolle des einsamen und verbitterten Bestrafers zurück.
Innerhalb des Marvel-Universums ist diese Figur integriert, aber auch seltsam fehl am Platz. Sie verfügt über keinerlei Superkräfte, allenfalls über einen enormen inneren Antrieb und sie tötet ihre Feinde. Auge um Auge, Zahn um Zahn, ist das einzige Gesetz, dem dieser Charakter folgt. Punisher ist der Dirty Harry oder Paul Kersey des Comics. Um der Figur im Film möglichst nahe zu kommen, ohne sie lächerlich zu machen, brauchte es einen Schauspieler wie Thomas Jane.
Fanfilme haben häufig den Nachteil, dass sie als genau das zu erkennen sind und ihnen die nötige Professionalität und glaubwürdige Darsteller fehlen. THE PUNISHER – DIRTY LAUNDRY wartet nicht nur mit dem einstmaligen Hauptdarsteller Thomas Jane auf, in einer Nebenrolle gibt sich auch noch Ron Perlman die Ehre, Filmfans sattsam von erfolgreichen Filmen und Serien wie Hellboy und Sons Of Anarchy her bekannt. Die beiden Schauspieler sorgen nicht nur mit ihrer Darstellung für die Qualität des Films. Die Besetzung sorgt mit intensivem Spiel allgemein für Erstaunen.
Zehn Minuten dauert der Film und die Art der Erzählung könnte auch die Einleitung zu einer kompletten Hollywood-Variante sein, jedenfalls wäre dies nach der starken wie auch gegen Ende sehr brutalen Sequenz fast zu erwarten. Der Schluss, der auch der Startschuss zu einem Comeback dieses Rächers sein könnte, enthüllt schließlich auch seine Identität. Einer der besten Fanfilme im Marvel-Universum!