Zick kann es kaum fassen. Sein Vater lebt. Ein Problem gibt es dennoch. Der Vater hat einen hohen Preis für sein Leben als Bändiger von Monstern bezahlt. Als Däumling lebt er nun in einem eigens von seiner Frau dafür umgerüsteten Puppenhaus. Da Zick die Fähigkeiten seines Vaters geerbt zu haben scheint, war es zeitweilig sinnvoll, ihm die aufkeimenden Fähigkeiten zu verschweigen, damit sich der Junge nicht in ähnlich gefährliche Situationen bringt. Leider konnte seine Mutter nicht immer auf ihn aufpassen und so kam es, wie es kommen musste. Zick hat sich dem Dasein eines Bändigers auf seine Art genähert.
Aber das ist auch gut so, denn ansonsten wären die Chancen für die kommende Aufgabe denkbar schlecht. Nachforschungen ergeben eine Möglichkeit, die den Vater wieder zu normaler Größe wachsen lassen könnte. Natürlich ist der Weg, um das erforderliche Mittel aufzutreiben, alles andere als leicht, obwohl Zick das Abenteuer nicht alleine bestehen muss und seine Freundin Elena an seiner Seite hat, die immer besser in ihrer Rolle aufgeht. Obwohl ihr Zicks Talent fehlt, nämlich Monster sehen zu können.
Ja, die liebe Verwandtschaft! Nicht nur das plötzliche Auftauchen des Vaters ist eine Überraschung, auch darüber hinaus kann sich Zick in seiner näheren Umgebung auf einiges gefasst machen. Die Serie von Katja Centomo, Francesco Artibani, Alessandro Barbucci und Barbara Canepa beschert Zick, dem Helden mit der Monster Allergy, bessere und größere Fertigkeiten und bringt ihn gleichzeitig in schwieriger zu meisternde Szenarien. Hexen hexen hier nicht nur, sie haben auch ein kleines Hauptproblem. Sie verstehen es, sich zu tarnen, sie haben eine nicht unerhebliche Macht entwickelt und leben offen wie auch im Untergrund. Nur eines scheuen sie: Drachen!
Hexen und Drachen! Wer nun glaubt auf fantastischer Ebene dergleichen schon ausreichend gesehen zu haben und meint, etwas Neues könne ihn kaum überraschen, sieht sich hier sehr schnell getäuscht. Diese Hexen übertreffen selbst jene eines Roald Dahl und eine Bette Middler ist ein Waisenfräulein gegen sie. Faltenfreier als diese alten Damen, die so vollendet von einem Federico Nardo auf das Papier gebannt wurden, ist der Drache, der sich, obwohl im Hause Disney untergekommen, einer Verwandtschaft zu Eliott verweigert, mit Pusteln auf dem Rücken und Schwiegermutterfratze eher in die Nähe von Kreaturen aus dem Dunklen Kristall gerückt wird.
Gerade letzterer Film, obgleich ernsthafter als Monster Allergy, besitzt eine ähnliche Atmosphäre. Wer den erwähnten Schriftsteller Roald Dahl hinzuzieht (und dessen Werke wie Hexen hexen und James und der Riesenpfirsisch) wird in dieser italienischen Produktion eine gehörige Portion englischen Charme entdecken und Fantasieausbrüche, die sich gegen gängige Auswüchse von Kinderabenteuern unter dem Eindruck von HdR und Co. sträuben.
Nach einem deutlich überwiegenden familiären Anteil der Handlung rund um Zick, wird es zum Ende hin dramatischer, sogar nervenaufreibend, ein Schuss apokalyptischer Stimmung inklusive. Das rundet, zusammen mit ein paar persönlichen wie versöhnlichen Szenen, die vorliegenden Episoden 9-12 sehr schön ab.
Beste Monster-Unterhaltung mit spaßigen und spukigen Höhepunkten. Durchgehend klasse und einfallsreich illustriert. Alte Bekannte, die neue Seiten von sich zeigen, sorgen für viel Abwechslung. 🙂
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