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Comic Blog


Montag, 28. Juli 2014

Fröhliche Hundegeschichten

Filed under: Biographie — Michael um 18:55

Fröhliche HundegeschichtenDer Hund hört gut, sagt Konfuzius. Der Hund hört überhaupt nicht, sagt Bao. Die philosophischen Gespräche über das Thema Hund münden nicht gerade in einer Sackgasse, aber immerhin in einer für den modernen Menschen logischen, wenn auch keiner tierliebenden Konsequenz. Es sind die großen Geister, die sich mit dem Hund befassen, auch die Wissenschaftler, sogar Gott kommt nicht am Hund vorbei und sogar die Jungfrau Maria macht ihre einschlägigen wie auch außergewöhnlichen Erfahrungen, mit denen sie so manchen Hundefreund überraschen wird. Die dunklen Seiten eines Hundelebens werden ebenfalls nicht ausgespart. Manchmal liegt der Schrecken gar nicht im Detail.

Der Hund ist mehr als nur der beste Freund des Menschen. Er ist auch Kampftier, Versuchskaninchen und je nach Mythologie hat er auch eine ganz besondere Herkunftsgeschichte. Und Hund ist noch lange nicht gleich Hund. Mit Fröhliche Hundegeschichten legen Autor Leo Fischer und Illustrator Leonard Riegel einen Parcours quer durch das Universum rund um den Hund ein. Die Historie, vornehmlich persönlicher Natur, zwischen Mensch und Hund wird einer genaueren Betrachtung unterzogen. Aber es werden auch philosophische Fragen aufgeworfen, durch Freud sogar, der zu ergründen sucht, warum ausgerechnet die Katze als die aristokratischere der beiden Arten gilt, obwohl ihr Verhalten dem des Hundes in Gegenwart des Menschen tatsächlich hinterher hinkt.

Der Blick auf den Hund erlaubt einen Blick auf den Menschen. Nicht alles ist Interpretation, manches ist vom Menschen herbeigeführt und gut ist es erst recht nicht alles. Der Hund, der auf russischer Seite gegen die Wehrmacht kämpft. Der Familienhund der Adornos, der, weil ganz Hund eben, mit den Erziehungsmethoden der Familie nicht umzugehen versteht und elendig eingeht. Positiver sind jene Mythen, die den Aufstieg des Hundes von der wurmähnlichen Form zu einem stattlichen Exemplar samt Beinen und Schlappohren zeigen.

Leo Fischer, als Chefredakteur ehemals dem Satiremagazin Titanic verbunden, erzählt sehr unterschiedlich, bitterböse mitunter, heiter, auch freundlich dem Hund gegenüber, deswegen auch mitleidig, lächelnd und natürlich tragen er, der Hund, und Scarlett Johansson zu einem versöhnlichen Ende der Welt bei. Der Hund erlaubt auch den mikroskopischen Blick auf die menschliche Gesellschaft, kaum eine gute, stets etwas lächerlich, manchmal mehr, manchmal weniger.

Leonard Riegel, als Illustrator ebenfalls der Titanic zugetan, verwendet verschiedenste Illustrationsformen, häufig sehr verspielt, skizzenhaft, mal als Bild zum Text, mal als Bildergeschichte, Minicomic, Bilderwitz, verfremdeter Fotografie oder schwarzweißen Holzschnittimitation. Grundsätzlich sind diese Hunde niemals unfreundlich, selbst wenn sie in der Hölle landen (wie eine nette Geschichte erzählt). Wer den zähnefletschenden Hund sucht, muss genau hinschauen (ein schönes Suchrätsel). Es wird nicht benannt, ob Leonard Riegel Hunde mag, seine Darstellung in den sehr unterschiedlichen Szenarien, die Leo Fischer ihm vorgibt, legen jedoch den Schluss sehr, sehr nahe.

Ganz und gar nicht nur für Hundefreunde. Von der humoristischen Seite eines Leo Fischer und Leonard Riegel aus betrachtet sind Hunde in vielen Schlüsselmomenten der menschlichen Geschichte anwesend und beeinflussen viele Seiten des Aufstiegs und Niedergangs der humanoiden Gesellschaft. Mit scharfen Witz erzählt und gezeichnet. 🙂

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