Die Spur führt nach VOLUPTIDA. Die Menschheit steht vor ihrer völligen Auslöschung, falls nicht noch ein Wunder geschieht oder die beiden Flüchtlinge Loth Lungren und Jezreel Seth ein Lösung für diese Problem finden. Der Planet Voluptida ist das Zentrum im Sektor des Vergnügens, in dem sich all jene einzufinden haben, deren Veranlagungen sich rund um jeglichen körperlichen Zeitvertreib drehen, derer sich der Mensch nur hingeben kann. Maßloser Sex, Drogensucht, Völlerei sind hier so normal wie erwünscht. Jezreel Seth hatte sich einem zugewiesenen Leben in diesem Sektor verweigert und war prompt verurteilt worden. Nun ist sie an der Seite ihres Partners wieder hier, um eine Aufgabe zu erfüllen. Doch wie soll das funktionieren inmitten all dieser vergnügungssüchtigen Irren?
VOLUPTIDA. Wer vor dem Hintergrund einer solchen Welt, in der das Wörtchen vulgär allenfalls eine Schmeichelei darstellt, gezwungen ist, einen ganz bestimmten Informanten zu finden, hat es nicht leicht. Entsprechend riskieren die beiden Helden der Geschichte einiges, um an ihr Ziel zu gelangen. Richard Malka ist nach LEXIPOLIS, Band 1, auf dem nächsten Planeten angelangt. Obwohl es eine Vergnügungswelt ist, kommt sehr bald schon der Krieg nach Voluptida.
Die Geschichte enthüllt weitere Einzelheiten dieses verrückten Universums, das von Unsterblichen regiert wird. Wie konnten die Initiatoren dieses wahnwitzigen Konstrukts in die Lage gelangen, 3000 Jahre zu überdauern und den Tod scheinbar überlisten? Eine Antwort darauf gibt es weder hier, noch in der zweite Folge von SEGMENTE selbst. Wer der Handlung folgt, wird sich ein wenig zurückversetzt fühlen in jene leicht verrückten SciFi-Tage, als sich noch Barbarella und David Hasselhoff zwischen den Sternen herumtrieben. Durch die Kulisse von VOLUPTIDA entschwindet ein wenig der Ernsthaftigkeit, die Richard Malka (Autor) noch im ersten Teil aufbaute.
Der Rückblick hingegen, der Licht ins Dunkel der Vergangenheit bringt, könnte geradewegs einem klassischen Endzeitszenario entstammen. Hier, wie auch in der Sequenz, mit der der Tod auf dem Vergnügungsgestirn Einzug hält, ist Schluss mit lustig. Für den Leser sind es besonders diese Wendepunkte, die dank des genialen Grafikers Juan Gimenez ein Feuerwerk auf das Papier zaubern, wenn auch ein für die Akteure außerordentlich tödliches. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird aus einer SciFi-Soap-Opera ein kriegerisches Spektakel, bevor Richard Malka die Szenerie wieder auf Seiten der Hauptfiguren auf ein menschlicheres Maß absenkt. Die Gegner, jene bereits angesprochenen Unsterblichen, bleiben von der eingestreuten Heiterkeit unbeeindruckt.
Wenn Juan Gimenez Technik entwerfen darf, läuft er zur Höchstform auf. Zwar ist er hier weiterhin etwas zurückgenommen, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Wer genau hinschaut, was sich Gimenez fast so wie nebenbei einfallen lässt, kleine technische Tricks und riesige Apparaturen. Seine Variante einer Tripod-Technologie (aber auf vier Beinen) ist beeindruckend und man fühlt sich gleich gezwungen, sich diese auf einer Kinoleinwand vorzustellen. In Punkto kreativer Kraft gibt es nichts, mit dem sich Juan Gimenez hinter den Kreativen Hollywoods verstecken muss.
Das nächste Ziel der Reise innerhalb von SEGMENTE steht fest. Doch zuvor kann der SciFi-Fan die Nachforschungen auf Voluptida verfolgen, vordergründig spaßig und spannend, hintergründig äußerst geheimnisvoll und Rätseln, die noch lange nicht alle gelüftet sind. Optisch weiterhin ein Science Fiction Höhepunkt dank Juan Gimenez. 🙂
SEGMENTE 2, VOLUPTIDA: Bei Amazon bestellen