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Comic Blog


Dienstag, 18. Februar 2014

KENYA 4 – Interventionen

Filed under: Mystery — Michael um 18:24

KENYA 4 - InterventionenIrgendwo in der Tiefe Russlands, hoch im Norden, inmitten der verschneiten Einsamkeit geht ein Flugkörper nieder. Die Armee, die binnen kürzester Zeit auf den Absturz aufmerksam wird, entsendet ein Suchkommando. Das Wrack lässt sich technologisch nicht einordnen. Die Militärs halten jedoch weitere Nachforschungen für unabdingbar. Die Spur führt nach Afrika. Ein Tauchgang mit neuartigen Geräten birgt unerwartete und unerklärliche Erkenntnisse unter Wasser. Das Auftauchen führt die beiden Agenten verschiedener Nationen in eine lebensgefährliche Situation sehr weltlicher Natur. Ganoven wähnen die Forscher im Besitz von Schätzen monetärer Natur. Sie liegen damit vollkommen falsch.

Wenn Außerirdische die Erde besuchen würden, wie nähmen sie mit uns Kontakt auf? Wenn sie in der Vergangenheit schon hier gewesen wären, hätten sie sich bei uns gemeldet? Warum hätten sie unseren Planeten überhaupt besuchen sollen? Welchen triftigen Grund sollten sie dafür haben? Und wenn sie kämen, wie würden sie sich verhalten? Wichtige Fragen mit denen sich nicht nur die Macher von Star Trek oft genug beschäftigt haben, sondern auch die beiden Comic-Künstler Rodolphe und Leo. Sie betrachten die Szenerie aus der eher ohnmächtigen Position der Menschen heraus, die zuschauen, Forschungen anstellen und mutmaßen, welche Gründe eine fremde Intelligenz für einen Besuch haben könnte.

Der interessierte Science Fiction-Fan findet hier neben einem in dieser Form selten bedienten Szenario auch einen ungewöhnlichen Schauplatz vor. Der Victoriasee, ein Miniaturmeer inmitten eines Landstrichs, der eine solche Ansammlung von Wasser nicht vermuten lässt. Rodolphe (Szenario und Dialoge) und Leo (Szenario und Zeichnungen) haben eine illustre Gruppe an das Ufer des Sees gebracht. Russische Agentin, eine britische Agentin und ein amerikanischer Autor, der unverkennbar historische Vorbilder besitzt. Sie alle geraten in ein Abenteuer, in dem die Spannung gärt, denn an jeder Stelle kann sich der Leser fragen: Wann schlagen die Außerirdischen wieder zu?

Leo, der Veteran auf dem Gebiet mysteriöser Stoffe wie der Science Fiction-Saga, die sich in den Reihen Aldebaran, Betelgeuze und Antares findet, hat mit Rodolphe die Vergangenheit des Kalten Krieges für sich entdeckt. Bereits in anderen Szenarien, vorwiegend Fernsehserien wurden natürlich Übergriffe fremder Spezies auf irdischen Boden thematisiert, aber nur selten wurde derart glaubwürdige Motive eingebaut. Motive, die angesichts terrestrischer Ereignisse und menschlicher Verhaltensweisen Sinn ergeben.

Leos Art zu zeichnen, im schmetterlingsleichten Strich, passt hier ganz besonders zur Form aus Abenteuer und halbdokumentarischem Stil der Erzählung. Es ist genau diese Einfachheit, die auch in diesem Band beeindruckt, denn Leo hat die Reduzierung im Einklang mit einem haargenauen Strich zur Kunstfertigkeit erhoben. Die Technik eignet sich für kleinere Ansicht ganz hervorragend, funktioniert aber auch bei großformatigen Ansichten, halbseitigen oder ganzseitigen Bildern.

Dinosaurier! Das Rätsel um urzeitliche Wesen liegt neben dem um extraterrestrische Besucher gleichauf. Mit diesen Kreaturen, bereits auf den Titelbildern der ersten drei Bände mehr als nur angedeutet, vermag es Leo imposant zu spielen. Natürlich ist die Faszination für Dinosaurier die Grundlage für den Spaß an den Bildern. Die Ernsthaftigkeit, mit der die Kreaturen gezeigt werden, bindet sie außerdem mit Fingerspitzengefühl und Sinn für Bildkomposition in die Geschichte ein.

Geheimnisvoll wie Lovecraft, spannend wie Leos alleinig erzählte Science Fiction-Saga, gewohnt fein gezeichnet. 🙂

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