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Comic Blog


Sonntag, 26. Mai 2013

White Crows 2

Filed under: SciFi — Michael um 14:12

White Crows 2 - Der Clan der RassistenWäre Shelly nur ein Mensch, gäbe es dieses Problem nicht. Doch da sie dank ihrer Mutter nun ein Roboterskelett unter ihrer menschlichen Hülle verbirgt, hat sie auch mit nichtmenschlichen Energieproblemen zu kämpfen. Diese zu lösen, stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Ganz besonders dann, wenn der Vater gerade in streng geheimer und verdammt gefährlicher Mission unterwegs ist und so gar keine richtige Zeit für seine Tochter hat. Während sich Sergeant Willis plötzlich inmitten politischer Ereignisse befindet, die für den Fortbestand seiner eigenen Art elementar sein werden, will Shelly eigentlich nur einen Weg finden, um zu überleben. Wie gut, dass genau in diesem Moment ein neuer Freund in ihr Leben tritt.

Menschen in der Minderheit: Verleumdet! Gehasst! Bedroht! Und nun sollen sie in die Interplanetare Konförderation aufgenommen werden! Autor, Zeichner und Kolorist Djief führt seine beiden Helden in die große galaktische Krise. Die Menschen, die innerhalb der galaktischen Gemeinschaft ohnehin ein Dasein am unteren Rand fristen, sollen, wenn es nach dem Willen einiger Politiker geht, als vollwertiges Mitglied innerhalb der Völkergemeinschaft aufrücken. Rassisten, eine geheime Vereinigung von Angehörigen der verschiedensten Völker, will dies mit aller Gewalt verhindern. Auf Primor, dem Stadtplaneten, hat Sergeant Frank Willis daneben noch andere Probleme, für die ihm jedoch keine Zeit bleiben. Eine pubertierende Tochter, inzwischen ein Cyborg, und ein exzentrischer Roboter, der nur noch Unsinn anstellt, müssen sehen, wie sie klar kommen.

Djief lässt Franks Tochter Shelly deutlich ins Zentrum der Geschichte rücken. Erste Anzeichen verkünden ein Organversagen. Ein Mitschüler, Angehöriger einer anderen Spezies, verspricht seine Hilfe. Djief zeigt den Alltag im ganz normalen Leben auf Primor. Für die Menschen, auf die Shelly später trifft, ist dies kein Zuckerschlecken. Mit seinen glasklaren Bildern befindet sich Djief weiterhin in jener Kategorie von Science Fiction, in der sich auch Star Trek oder Sillage bewegen. Djief gleitet auch auf bewährten Bildszenarien wie Star Wars und bietet eine großartige Vielfalt an Kreaturen und technischen Spielereien. Vor dieser Kulisse gelingen ihm zwei feine Hauptcharaktere: Frank und Shelly Willis.

Langsam führt Djief mehrere Handlungsstränge zusammen. Hierbei spielt insbesondere die Optik eine große Rolle. Neben einer sehr sorgfältig aufeinander abgestimmten Farbpalette sorgen weiche Hintergründe für räumliche Tiefe, wird diese Welt vergrößert. Ein potentielles Vorbild wie der Stadtplanet Coruscant wird scheinbar nicht einmal geleugnet. Ebenso gut könnte White Crows in einer bislang unbekannten Zwischenphase des Star Wars Universums handeln. Doch daran sollten sich SciFi-Fans nicht stören, fällt es doch mittlerweile grundsätzlich schwer abseits der Welten um Star Wars (Space Opera) und Aliens (Military SF) etwas wirklich Neues zu entdecken. In der Schulszene findet sich vielleicht sogar eine Parallele zu Judge Dredd.

Die Sorgfalt, mit der Djief seine Science Fiction Welt kreiert, ist außergewöhnlich. Außerdem hat Djief einfach einen Blick und das Gespür für das Schöne. Selbst das Häßliche, wie außerirdische Attentäter, ist hier irgendwie schön. Shellys technische Probleme sind so ausgeklügelt wie effektvoll. Letzteres lässt sich besonders unterstreichen, stellt doch der Versuch, dieses Problem zu beheben, einen der Höhepunkte der Geschichte dar. Von dort ist es nur noch ein kurzer Weg, bis auch Shellys Vater Frank wieder in den Mittelpunkt rückt und ein noch viel größeres Feuerwerk abbrennt. Da bleibt der Humor um den Roboter Vektor fast ein wenig auf der Strecke.

Ein zweiter Teil, der die Hauptcharaktere dazu nutzt, den Handlungsstrang eines ganzen Volkes, der Menschen, in neue Bahnen zu lenken. Effektvoll, drastisch zuweilen, spannend über die gesamte Länge. 🙂

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