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Comic Blog


Sonntag, 19. Mai 2013

Golden City 9 – Das Banks-Rätsel

Filed under: SciFi — Michael um 19:19

Golden City 9 - Das Banks-RätselGolden City, schwimmende Stadt und die Heimat der Reichen dieses Planeten, ist abgetaucht. Terroristen haben einen Weg gefunden, um dieses riesige Konstrukt zu kapern. Wie konnte es so weit kommen? Langsam, sehr langsam nur lüften sich die Geheimnisse um die Ereignisse der letzten Zeit. Ein hoch gesicherte Stadt wie Golden City, auf dem Meer schwimmend oder nicht, hätte nicht in eine derartige Situation geraten dürfen. Versierte Sicherheitsdienste wachten über die Bewohner an Bord und versagten völlig. Die Hintergründe des sorgfältig durchgeführten Terrorakts liegen im Dunkeln. Aber nicht für jeden …

Der geheimnisvolle Drahtzieher im Hintergrund wird enttarnt und selbst Stammleser hätten diese Möglichkeit wohl nicht in Betracht gezogen. Harrison Banks, einer der großen Helden dieser Reihe, ist hier eher nebensächlich. Seine Erlebnisse werden kurz aus der Erinnerung angerissen. Einige Rettungsaktionen, überaus dramatisch wie auch einfallsreich, fließen in die Erzählung von Daniel Pecqueur ein, bevor sich eine nicht unbekannte, aber eher ungewöhnliche Gruppe daran macht, das Rätsel um Golden City und den Verbleib der schwimmenden Stadt zu lösen. Während die erste Hälfte eine Auflösung markiert, präsentiert sich die zweite Hälfte als deutlicher Übergang in diesem zweiten Zyklus von Golden City.

Nicolas Malfin, grafischer Künstler der Reihe Golden City, ist ein Meister der technischen Zeichnungen. Durch ihn erleben die vielen kleinen Details sowie die großartigen Entwürfe einer Welt, die am Rande des Abgrund balanciert, eine fühlbare Echtheit. Alles sieht so aus, als sei es machbar und immerhin eine Weiterentwicklung heutiger technischer Leistungen. Darüber hinaus ist er einer der besten Vertreter einer europäischen Mangatechnik, selbstverständlich ohne der japanischen Leserichtung zu folgen. Seine Figuren sind einfacher, definieren sich häufig über Attribute und sind noch reduzierter als Charaktere eines Leo, eines Künstlers, der sich in vergleichbaren Themengebieten bewegt (Aldebaran, Betelgeuze).

Pierre Schelle behält die sehr peppige, knallige Farbgebung bei. Auf organischen Oberflächen wird mit Füllmustern gespielt, Verläufe sind allgegenwärtig, ein leichter Metall-Look liegt über den Grafiken. Manchmal liegt auch eine leichte Unschärfe vor dem Hintergrund, um eine filmische Tiefe zu erzeugen. Auf die Meeresoberflächen wird stets ganz besonders viel Wert gelegt. Es gibt sich der Gesamteindruck einer Traumwelt, aber auch einer traumhaften Welt, denn die Ansichten sind, je nach Motiv, auch Postkartenidyllen. Diese Eindrücke mehren sich bei einigen Rückblicken, so auch in die Vergangenheit rund um die Person von Harrison Banks.

Aus einer Rettungsaktion zu Beginn, einem weiteren höchst spannenden Seitenarm der Handlung wird schließlich eine Art Schatzsuche, in der sich ein handfestes Jugendabenteuer abzeichnet. Sehr schnell allerdings, gerade als man von Leserseite her glauben könnte, es würde nun vielleicht allzu harmlos, kippt das Blatt wieder. Plötzlich, kurz vor Schluss, gewinnt der Thriller erneut die Oberhand. Daniel Pecqueur wiegt den Leser kurz in trügerischem Glauben, er wisse, wo es lang gehe. Denkste!

Ein Übergang zur Auflösung innerhalb dieses zweiten Zyklus‘ aus der Welt von Golden City. Das ist spannend und unterhaltsam mit einem Garanten wie Daniel Pecqueur, erfordert aber unbedingt die Kenntnis wenigstens der ersten Abenteuer dieses Zirkels. 🙂

Golden City 9, Das Banks-Rätsel: Bei Amazon bestellen

Link: Blog von Nicolas Malfin

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