Benni Bärenstark darf in den Urlaub mit seinem Onkel Hubert fahren. Na, ja, für seinen Onkel Hubert ist es eher ein Arbeitsurlaub. Er muss als Leibwächter arbeiten. John-John, der Sohn eines Filmstars, ist ein anderes Leben als Benni gewöhnt. Benni erlebt viel draußen, John-John liebt Videospiele und Filme. Ja, obwohl er draußen Skifahren könnte, erlebt er das sportive Gefühl lieber in einer Computerspielsimulation. Doch sehr bald schon werden beide Jungen von der Realität eingeholt, denn aus einem einfachen Winterurlaub wird ein spannendes Abenteuer.
Ein Freund für Benni: John-John. Die Zeiten haben sich geändert. Filmstars haben in die Welt von Benni Einzug gehalten. In der modernen Welt beschützen Leibwächter die Kinder der Stars. Und Benni, obwohl ganz bestimmt nicht als solcher angestellt, passt auf seinen neuen Freund mindestens ebenso gut auf wie sein Onkel, der für diese Aufgabe vorgesehen war. Unter der textlichen Regie von Frederic Jannin und Thierry Culliford ist das Szenario etwas frecher geworden, der Zeit angepasst selbstverständlich auch. Dank des Onkels Hubert bekommt Benni das Abenteuer regelrecht vorgesetzt. Nicht nur Paparazzi sind ein Ärgernis, auch Entführer machen sich auf den Weg, um Onkel Hubert auf Trab zu halten.
Benni Bärenstark verschlägt es in die verschneiten Berge. Wie kann er sich da über einen Schnupfen wundern, wenn er dort immer noch mit kurzer Hose unterwegs ist? Der Junge mit den Superkräften, die nur bei einer Erkältung nachlassen, offenbart hier noch andere Schwächen. Kraft ist nicht mit Geschicklichkeit gleichzusetzen und so macht er auf den Brettern, die im Schnee die Welt bedeuten zunächst eine eher unglückliche Figur. Dafür ist er im folgenden, sehr abenteuerlichen Szenario ein wahrer Tausendsassa. In halsbrecherischer Höhe macht er vergleichsweise James Bond Konkurrenz, wenn er an einem Hubschrauber in sehr waghalsiger Manier seine Kräfte demonstriert.
Pascal Garray orientiert sich genau an Peyos Vorgaben, wirkt vielleicht etwas steriler in der Imitation der künstlerischen Tradition des Altmeisters. Die Zurschaustellung von Bennis Fähigkeiten darf Garray auf unterschiedliche wie auch skurrile Weise zeigen. Wenn Benni durch den Tiefschnee schwimmt und wie das Titelbild bereits verrät, Abgründe springend überwindet, wird auch hier die Tradition aufrecht erhalten. John-John, weniger wie ein Freund, mehr wie ein kleiner Bruder anzuschauen, bildet ein schönes optisches Pendant zu Benni. Die beiden könnten (manche Charaktere kehren ja gerne wieder) in Zukunft auch weitere Abenteuer gerne im Doppelpack erleben, da sich hierdurch ganz neue Seiten Bennis zeigen lassen.
Darüber hinaus wird das klassische Cartoon-Gefühl der guten alten Zeit am Leben erhalten. Keine Experimente oder Verjüngungen, keine Rückblicke. Was gut war, bleibt weiterhin optisch gut. Einzig in der Kolorierung schleicht sich vereinzelt die Moderne des Computers ein. Ein paar Wischer, ein paar Verläufe, ein wenig gebrusht. So entsteht etwas mehr Tiefe im Schnee (Wortspiel).
Im 13. Band eine traditionsreiche Fortführung der Reihe, im Geiste des Originals, mit den modernen Zeichen der Zeit, mit einer etwas flotteren Gangart vielleicht, auch mit Anspielungen auf die Popkultur (Hollywood lässt zwangsweise grüßen, da ein Filmstar eine nicht geringe Rolle spielt). Schön für Kinder und jung gebliebene Fans. 🙂
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