Zum Inhalt springen


Comic Blog


Samstag, 22. Dezember 2012

HULK – Season One

Filed under: Superhelden — Michael um 17:03

HULK - Season OneEr ist übermenschlich stark. Er ist riesengroß. Er ist grün. Er ist der Hulk. Und Hulk zerstört! Hulk kann Bruce Banner nicht leiden. Eigentlich kann Hulk niemanden leiden. Doch Hulk wird von so manchen doch nicht als Monster gesehen. Denn durch seine Abneigung gegen jegliche Unterdrückung wird er zum willkommenen Befreier. Allerdings ist Bruce Banner, der Wissenschaftler, nicht weniger willensstark als Hulk. Es entsteht eine Rivalität, ohne dass die beiden jemals in Person aufeinandertreffen würden. Im Geiste jedoch, im Unterbewusstsein fechten die beiden einen Kampf aus, in dem es in gewissem Sinne auch um Leben und Tod geht.

Fred Van Lente beschafft dem Hulk aber auch handfeste Gegner. In der Neubearbeitung der Entstehung des Klotzes, die auch Marvel ähnlich verfolgt wie das rivalisierende Verlagshaus DC, werden bekannte Konstellationen durcheinandergewirbelt und Feinde präsentiert, die ungewöhnlich genug sind, um eine alte Geschichte unvorhersehbar neu zu erzählen.

Them ist eine Gruppe, die sich einer Verbesserung ihrer selbst, somit auch der Menschheit verschrieben hat und dafür über Opfer geht, Zuchtprogramme verwendet und jegliche Merkmale einer wahnsinnigen Gruppe aufweist, denen sich auch schon andere Superhelden aus dem Marvel-Universum stellen mussten, meist mit anderen Namen, Strukturen und Charakteren, aber mit ähnlichen Zielen.

Stilistisch ist Tom Fowler einer jenen wilden Zeichner, deren Bilder Realismus besitzen, die aber einen Strich führen, der sich beinahe mit Rock’n Roll umschreiben lässt. Andere Vertreter dieser Gattung wären zum Beispiel Ronnie Del Carmen (Aliens) oder Sean Phillips (Marvel Zombies). Aber Tom Fowler wandelt gleichzeitig auf den Spuren von Altmeistern wie Jack Kirby oder (aktueller) Alan Davis (Fantastic Four). Besonders prägnant sind die Gesichter, mit denen Fowler auf einer Wellenlänge mit dem Marvel-Universum ist.

Der Tuschestrich ist zuweilen übergenau, dann wieder wild. Fowler lässt sich nicht eingrenzen, bricht hin und wieder aus seiner eigenen Stilistik aus. Sein Hulk ist nicht der Muskelberg, den andere Künstler (wie ein Ed McGuinness) aus ihm gemacht haben. Das ist optisch natürlich eindrucksvoll, doch Fowler macht aus dem Hulk tatsächlich einen Klotz. Unproportioniert, mit winzigem Kopf, einem Oberkörper so gigantisch, dass er zu bersten droht, vergleichsweise kleinen Beinen, über die man angesichts der Zerstörungswut des Hulk nun doch nicht schmunzeln mag.

Das andere Ich, Bruce Banner, ist so schmal wie eh und je und auch gemeiner, durchsetzungsfreudiger, sogar ein kleiner Womanizer. Gegenüber den anderen Charakteren ist er ein Schatten, gegen den Hulk sowieso, aber auch gegen General Ross, dem das Kampfschwein aus der ganzen Figur springt. In den ruhigen Sequenzen bleibt Fowler genügend Raum, um mit Mimiken und ohne Worte zu spielen. In den weniger ruhigen Momenten, die Mehrzahl, lässt er es grafisch krachen. Die Rasanz ist flott, zeichentrickartig.

Eine weitaus wildere, schnellere, rockigere Variante als die ursprüngliche Entstehungsgeschichte. Hulk besitzt unter seiner grünen Schale ein großes Herz und langt mit einer Spur Ironie und Humor ordentlich zu. Autor Fred Van Lente transportiert den Hulk mit der richtigen Portion Charakterzeichnung und Action in die Gegenwart. 🙂

HULK, Season One: Bei Amazon bestellen

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

You must be logged in to post a comment.